Mangan
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Mangan ist ein Spurenelement, das wir im Periodensystem finden. Wo kommt Mangan vor und welche Eigenschaften besitzt das Element? Welche Bedeutung hat Mangan für unseren menschlichen Organismus?
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Was ist Mangan?
Mangan ist ein chemisches Element, welches mit der Ordnungszahl 25 im Periodensystem zu finden ist. Das Elementsymbol ist Mn und steht in der siebten Nebengruppe, der Mangangruppe.
Reines Mangan ist ein silbergraues und sehr hartes Schwermetall, ist aber kein guter Strom- und Wärmeleiter. Mangan ist im Wasser löslich. Das Vorkommen in der Natur ist relativ häufig und Mangan kommt in den Manganknollen vor. Diese findet man etwa 5000 Meter tief am Meeresboden im Pazifik. Hauptsächlich kommt Mangan in Südafrika vor. Auch in Russland und im Schwarzen Meer finden sich große Mengen an Mangan. Mangan hat aber nicht nur in der Industrie oder im Bergbau eine wesentliche Bedeutung. Welche Wirkung und Aufgaben erfüllt Mangan im menschlichen Körper?
Funktion, Wirkung & Aufgaben
Beim Essen nimmt der menschliche Körper Mangan auf und dieses gelangt über den Magen in den Dünndarm. Dort wird das Mangan aufgenommen und verwertet. Den größten Mangananteil im Körper haben die Knochen mit etwa 40 Prozent. Auch in der Leber, den Nieren und in der Bauchspeicheldrüse ist Mangan enthalten, ebenfalls in unseren Muskeln und Haarpigmenten. Das Spurenelement erfüllt im Körper verschiedene Aufgaben, die sehr wichtig sind. So ist Mangan ein wichtiger Bestandteil verschiedener Enzyme. Enzyme sind Eiweiße, die es dem Körper ermöglichen verschiedene chemische Reaktionen auszulösen und auch zu beschleunigen. Mangan kann aber auch Enzyme aktivieren und dadurch spezifische Reaktionen im Körper auslösen.
Beim Aufbau des Bindegewebes oder bei der Bildung des Harnstoffes ist es beteiligt und hilft bei der Produktion von körpereigenen Eiweißen und Fettsäuren. Der Aufbau des Bindegewebes geschieht über eine Synthese von Proteoglykanen (großmolekulare Substanzen, die vor allem aus Kohlenhydraten und Proteinen bestehen) im Knorpel- und Knochengewebe. Beim Abbau von Aminosäuren trägt Mangan ebenfalls bei und dadurch begünstigt Mangan die Produktion von Harnstoff und reguliert die Insulinsynthese. Unterstützend wirkt Mangan bei der Aktivierung von Enzyme, darunter jene, die als Antioxidantien wirken. Diese sind wichtig zur Verwertung des Vitamins B1.
Bildung, Vorkommen, Eigenschaften & optimale Werte
Um eine ausreichende Menge an Mangan aufzunehmen, sollten viele pflanzliche Lebensmittel konsumiert werden. Vor allem in Getreide, Hülsenfrüchten und Reis ist Mangan enthalten. Ein wichtiger Lieferant ist ebenfalls grünes Blattgemüse, wie zum Beispiel Spinat oder Salat. Der Glaube, dass Fleisch und Fisch einen hohen Anteil am Spurenelement Mangan besitzen, ist allerdings falsch. Tees enthalten hingegen eine große Menge an Mangan, kann aber schlecht vom Organismus aufgenommen werden.
Eine optimale Aufnahmemenge an Mangan ist bisher nur statistisch ausgewertet. Laut der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V.“ benötigen Kinder ab sieben Jahren, Jugendliche und Erwachsenen ungefähr zwei bis fünf Milligramm Mangan pro Tag. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist der tägliche Bedarf gedeckt. Leidet man allerdings unter Stress, hat einen starken Alkoholkonsum oder nimmt Eisenergänzungsmittel zu sich, wird mehr Mangan im Körper benötigt, als die durchschnittliche Tageszufuhr decken kann. Werden durch die Nahrung viele verarbeitete Kohlenhydrate, wie zum Beispiel Weißmehl, aufgenommen und Fertignahrungsmittel konsumiert, ist der Bedarf an Mangan ebenfalls erhöht. In diesen Lebensmitteln ist so gut wie kein Mangan enthalten.
Durchschnittliche enthält der Körper zwischen zehn und 40 Milligramm Mangan. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit ist kein erhöhter Bedarf an Mangan vorhanden.
Ernährt man sich ausgewogen, kommt es generell nicht zu einem Mangel an Mangan. Bei einer einseitigen Ernährung kann ein Mehrbedarf am Spurenelement entstehen. Einzelne Studien belegen, dass ein Mangel an Mangan im Körper den Cholesterinwert, als auch das HDL-Cholesterin(kleinsten Lipoproteine des Körpers.), senken kann. Die Bildung von Insulin kann beeinträchtig werden, was die körpereigene Kontrolle des Blutzuckerspiegels mindert. Typische Hinweise bei einem Manganmangel ist eine gestörte Bildung des Knorpel- und Knochengewebes.
Haut und Haare sowie Nägel können eine Schädigung aufweisen. Hörverlust, die Entstehung eines Tinnitus oder auch Muskelschwäche können weitere Anzeichen für einen Mangel an Mangan sein. Anhand einer Blutuntersuchung kann festgestellt werden, ob ein Manganmangel vorliegt. Beim Arbeiten in einem Bergbau sind Vergiftungen durch die Inhalation von Mangan bekannt. Auch Stahlarbeiter können an einer Manganvergiftung leiden. Oft reicht schon ein Hautkontakt mit dem Element. Liegt eine akute Vergiftung vor, kann die Folge eine schwere Lungenentzündung sein, die auch tödlich enden kann.
Krankheiten & Störungen
Eine vorbeugende Einnahme von Mangan ist nicht notwendig. Oft ist Mangan in Nahrungsergänzungsmitteln enthalten. Hier ist die Menge allerdings relativ gering, dass auch keine Gefahr einer Überdosierung besteht. Werden allerdings hoch dosierte Präparate, die Mangan enthalten, über einen längeren Zeitraum hinweg eingenommen, kann die hohe Dosis das Blutbild verändern. Das zentrale Nervensystem kann Schaden davontragen. Vorwiegend wird Mangan im medizinischen Bereich angewendet und sollte daher nur nach ärztlichem Rat eingenommen werden.
Quellen
- Dormann, A., Luley, C., Heer, C.: Laborwerte. Urban & Fischer, München 2005
- Horn, F.: Biochemie des Menschen. Das Lehrbuch für das Medizinstudium. Thieme, Stuttgart 2018
- Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013