Stoffwechsel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Der Stoffwechsel und die Stoffwechselprozesse sind für die menschliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit von großer Wichtigkeit. Beeinträchtigungen können zu vielfältigen Erkrankungen führen.
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Was ist der Stoffwechsel?
Der Stoffwechsel des Menschen wird auch als Metabolismus oder Energiestoffwechsel bezeichnet. Der Stoffwechsel umfasst dabei als biologischer Prozess eine Kette von Abläufen, die sich von der Aufnahme von Substanzen über deren Transport und Verarbeitung bis hin zur Abgabe von Substanzen erstreckt.
Im menschlichen Körper finden verschiedene Formen des Stoffwechsels statt; zu diesen Formen zählt unter anderem der sogenannte Fremdstoffmetabolismus (der Stoffwechsel von Fremdstoffen). Auch der Stoffwechsel von Energie zählt zu den Stoffwechselformen im menschlichen Körper.
Im Wesentlichen werden Stoffwechselprozesse bestimmt durch stattfindende chemische Veränderungen und Umwandlungen (z.B. Umwandlung von Nahrung zu Energie) verschiedener Stoffe. Damit der Stoffwechsel im Körper ungehindert vonstatten gehen kann, werden unter anderem verschiedene Enzyme (Proteine) benötigt, die entsprechende chemische Veränderungen einleiten und steuern. Die Enzyme selbst werden durch den Stoffwechsel nicht verändert.
Bedeutung & Funktion
Im Rahmen des eingangs erwähnten Fremdstoffmetabolismus werden Fremdstoffe von außen aufgenommen und umgewandelt, um die Körperfunktionen zu sichern. Zu diesen Fremdstoffen zählen beispielsweise Nahrung und Sauerstoff. Zum Stoffwechsel von Fremdstoffen wird etwa der Baustoffwechsel gezählt; ein Prozess, in dessen Rahmen fremde Stoffe umgewandelt werden in körpereigene Bestandteile. In einer anderen Stoffwechselfunktion dient der Stoffwechsel der Gewinnung benötigter Energie (man spricht dann vom Energiestoffwechsel). Diese Energie kann beispielsweise gewonnen werden über Prozesse wie die Fettverbrennung oder den Stoffwechsel von Glukose (einem Einfachzucker).
Der Stoffwechsel des Körpers wird außerdem etwa benötigt, um Mineralien oder Spurenelemente aufzunehmen und im Organismus zu verteilen. Zu den für den Körper wichtigen Spurenelementen zählt unter anderem Eisen. Bei der Verstoffwechslung von Eisen spricht man auch vom sogenannten Eisen-Stoffwechsel. Ein Stoffwechsel schließlich, der als Hungerstoffwechsel bezeichnet wird, zeigt sich im menschlichen Körper bei Nährstoffmangel. Dieser Stoffwechsel ist unter anderem dadurch gekennzeichnet, dass der Grundumsatz nach einigen Tagen des Nährstoffmangels gesenkt wird und sich die Stoffwechselprozesse verlangsamen. Ein so veränderter Stoffwechsel dient der Lebenserhaltung des Organismus.
Gefahren, Störungen, Risiken & Krankheiten
Auch kann ein gestörter Stoffwechsel darauf beruhen, dass entsprechende Substanzen durch den Körper nicht ausreichend gespeichert werden können. Zu den häufigsten Erkrankungen, die mit einem gestörten Stoffwechsel zusammenhängen und darum auch als Stoffwechselerkrankungen bezeichnet werden, gehört der Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit).
Bei Diabetes mellitus handelt es sich um eine chronische Erkrankung. Der gestörte Stoffwechsel zeigt sich hier in einem erhöhten Blutzuckerspiegel bzw. in einem gestörten Zuckerstoffwechsel. Auch Beeinträchtigungen der Schilddrüsenfunktionen gehen oft einher mit einem gestörten Stoffwechsel: So sind einige der durch die Schilddrüse produzierten Schilddrüsenhormone für verschiedene Stoffwechselprozesse unentbehrlich (so beispielsweise für die Regulierung des Grundumsatzes).
Werden nun beispielsweise im Rahmen einer Schilddrüsenunterfunktion zu wenige dieser Hormone oder bei einer Schilddrüsenüberfunktion zu viele der Hormone produziert, hat das negative Auswirkungen auf einen regulierten Stoffwechsel. Auch starkes Übergewicht wie Adipositas (Fettleibigkeit) kann den Stoffwechsel beeinträchtigen. So kann es hier beispielsweise zu Fettstoffwechselstörungen kommen.
Treten in Verbindung mit starkem Übergewicht außerdem gleichzeitig Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes mellitus auf, wird dies in der Medizin teilweise als sogenanntes metabolisches Syndrom (also ein Syndrom, das den Stoffwechsel betrifft) bezeichnet. Kommt das den Stoffwechsel betreffende Syndrom in Industriestaaten vor, wird es umgangssprachlich auch als Wohlstandssyndrom bezeichnet.
Quellen
- Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
- Kugler, P.: Der Menschliche Körper. Anatomie, Physiologie, Pathologie. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
- Schwegler, J., Lucius, R.: Der Mensch – Anatomie und Physiologie. Thieme, Stuttgart 2016