Leberfleck

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Leberflecke kommen sehr häufig auf der Haut beim Menschen vor. Die meisten sind gutartig und bedürfen keiner medizinischen Behandlung. In seltenen Fällen können Leberflecke aber auch bösartig werden und stehen dann im Engen Zusammenhang mit Hautkrebs. Im letzteren Fall sollte natürlich frühzeitig ein Hautarzt aufgesucht werden, um diese geschwulstartigen Leberflecke zu entfernen. Eine Unterform der Leberflecke sind die Muttermale.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Leberfleck?

Bei einem Hautarzt (Dermatologe) sollte man regelmäßig Muttermale, Pigmentstörungen, und Leberflecke untersuchen lassen, um potentiellen Hautkrebs frühzeitig behandeln zu können.

Als Leberfleck bezeichnet man umgangssprachlich ein braunes, flaches Muttermal, das sich durch eine Anhäufung von Nävuszellen im Bereich der Ober- und Lederhaut gebildet hat. Diese Nävuszellen ähneln den Pigment bildenden Zellen (den sogenannten Melanozyten) und erhalten ihre Farbe durch den Hautfarbstoff Melanin.

Je nachdem, in welcher Hautschicht die Zellen sich angesammelt haben, unterscheidet man zwischen verschiedenen „Nävuszellnävi“: So entsteht ein Junktionsnävus in der Grenzzone zwischen Oberhaut und Lederhaut. In der Regel ist dieser gleichmäßig braun bis braun-schwarz gefärbte, glatte Leberfleck angeboren und beginnt sich im Jugendalter abzuheben.

Ein Compound-Nävus befindet sich hingegen im oberen Bereich der Lederhaut und zeigt sich meist in der Pubertät durch eine erhobene, zum Teil knotige braun-schwarze Hautveränderung. Aber auch im Erwachsenenalter können sich noch Leberflecke bilden. Diese dermalen Nävi sind zumeist knotig erhaben, hellbraun und von einem verstärkten Haarwachstum geprägt.

Ursachen

Leberflecke entwickeln sich bei nahezu allen Menschen. Bei den angeborenen Muttermalen geht man derzeit von einer familiären Veranlagung aus. So vermehren sich die Nävuszellen bereits im Mutterleib und bilden in der oberen Hautschicht einen Leberfleck oder ruhen dort zunächst, um sich dann im Laufe des Lebens zu entwickeln.

Für das spätere Heranwachsen von Leberflecken gibt es eine Vielzahl an Faktoren, die dieses begünstigen. So fördern beispielsweise starke Lichteinwirkungen und UV-Strahlung die Bildung solcher Hautgeschwulste. Daher lassen sich am Körper von Menschen, die regelmäßig ins Sonnenstudio gehen, vermehrt Leberflecke finden. Besonders Hellhäutige Menschen entwickeln hierbei vermehrt Pigmenteinlagerungen an sonnenexponierten Hautstellen.

Aber auch hormonelle Veränderungen, wie sie in der Pubertät oder in der Schwangerschaft geschehen, beeinflussen das Wachstum von Leberflecken. Vermehrt lassen sich nach Chemotherapien solche Hautveränderungen feststellen. Daher geht man davon aus, dass ein geschwächtes Immunsystem ebenfalls die Bildung von Leberflecken unterstützt.


Krankheiten mit diesem Symptom

Komplikationen

Leberfleck, Muttermal oder Pfefferfleck sind umgangssprachliche Begriffe für gutartige Wucherungen von pigmentbildenden Zellen der Haut.

Je nach Art des Leberflecks verursacht die Hautveränderung entweder keine Komplikationen oder birgt erhebliche gesundheitliche Risiken. Gutartige Leberflecken stellen lediglich einen ästhetischen Makel dar und führen ohne Behandlung zu keinerlei Schwierigkeiten. Möglich ist allerdings, dass der Patient den Leberfleck aus Versehen verletzt und sich dieser dann verändert, etwa bei einem Fibrom.

Derartig erhabene Leberflecken stören dann beispielsweise beim Anziehen oder Abtrocknen. Eine Entfernung gutartiger Leberflecken verläuft meist ohne schwerwiegende Komplikationen. Teilweise ergeben sich vorrübergehende Hautreizungen oder Schmerzen. Selten entzündet sich die Wundstelle. Mitunter entstehen Leberflecken jedoch durch bösartige Erkrankungen wie schwarzen Hautkrebs.

Ohne Behandlung bildet der Krebs eventuell Metastasen im Körper und stellt damit eine ernsthafte Bedrohung für das Leben der Patienten dar. Denn die Fernmetastasen verdrängen gesundes Gewebe und befallen innere Organe, sodass deren Funktion nachlässt und im Endstadium womöglich gänzlich versagt. Doch auch bei einer Therapie bösartiger Leberflecken kommt es manchmal zu Komplikationen.

Möglich sind zum einen Rezidive, zum anderen verschlechtert sich bei einigen Patienten der generelle Gesundheitszustand durch die operativen Eingriffe und eventuelle Bestrahlungen. Die wunden Bereiche entzünden sich mitunter oder verheilen schlecht, insbesondere wenn größere Hautstellen betroffen oder die Patienten bereits älter sind. Durch die Reizung ist die Haut anfälliger für Infektionen und Pilzerkrankungen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Ein Leberfleck ist auf den ersten Blick kein besorgniserregendes Symptom. Dennoch ist in so einem Fall auch Vorsicht geboten, falls die betroffene Person merkt, dass sich der Leberfleck in Form, Farbe oder Beschaffenheit verändert. Bleibt ein Leberfleck mehrere Jahre hinweg ohne jegliche Veränderung, dann muss natürlich kein Arzt aufgesucht werden. Allerdings ist ein Arztbesuch bereits bei ersten Veränderungen zwingend erforderlich. Ein Hautarzt ist in so einem Fall der richtige Ansprechpartner.

Nur mit einem frühzeitigen Besuch beim Arzt können ernsthafte Grunderkrankungen ausgeschlossen bzw. erkannt und behandelt werden. Ein Hautarzt kann mit seinem geschulten Blickt direkt erkennen, ob der vorliegende Leberfleck eine Gefahr darstellt oder nicht. Aus diesem Grund darf ein Arztbesuch nicht auf die lange Bank geschoben werden. Im schlimmsten Fall kann ein bösartiger Tumor hinter einem Leberfleck stecken. Hautkrebs ist nämlich eine sehr aggressive Form von Krebs, der innerhalb kürzester Zeit den Körper mit Metastasen befällt. Eine frühe Diagnose und Behandlung sind daher immens wichtig, um eine vollständige Genesung gewährleisten zu können.

Behandlung & Therapie

Leberflecke sind in den meisten Fällen gutartige Hautveränderungen und erfordern daher aus gesundheitlicher und medizinischer Sicht keine Behandlung. Menschen, denen Leberflecke aus kosmetisch-ästhetischen Gründen lästig sind, können sich diese aber durch einen kleinen chirurgischen Eingriff vollständig und dauerhaft entfernen lassen. Die Kosten einer solchen Behandlung werden von der Krankenkasse nur dann übernommen, wenn eine medizinische Notwendigkeit vorliegt; d.h. also nur, wenn der Leberfleck bösartig ist.

Auch mittels einer Laserbehandlung lassen sich störende Leberflecke ausbrennen. Aber Vorsicht: Wer einen solchen Eingriff plant, sollte sich im Vorfeld von einem erfahrenen Dermatologen bescheinigen lassen, dass es sich bei dem zu entfernenden Leberfleck um einen gutartigen handelt. Denn ist das nicht Fall, können die Laserstrahlen dazu führen, dass das Gewebe der bösartigen Hautveränderung schneller gefährlich wird.

Eine weitere Methode, Leberflecke entfernen zu lassen, ist das Einfrieren. Da diese Variante allerdings noch sehr jung ist und bisher keine besonders guten Erfolge gezeigt hat, ist hiervon aktuell noch abzuraten.

Aussicht & Prognose

Ein Leberfleck ist eine gutartige Hautveränderung, die normalerweise keine Behandlung erfordert. Auch ohne jegliche Behandlung ist ein Leberfleck völlig harmlos und verursacht keinerlei Beschwerden oder Schmerzen.

Anders ist dies jedoch, wenn der Leberfleck seine Form oder Farbe verändert. Entpuppt sich ein Leberfleck als bösartig bzw. wird Hautkrebs diagnostiziert, so ist selbstverständlich ein Arzt aufzusuchen. Wird auf eine ärztliche Behandlung verzichtet, so ist die Prognose alles andere als gut. Hautkrebs gilt als ein sehr aggressiver Krebstyp, der zwingend eine fachmännische Behandlung erfordert. Das Leben des Patienten ist davon abhängig.

Ein wichtiger Faktor bei der Diagnose "Hautkrebs" ist die Zeit. Umso früher der Hautkrebs erkannt wird, desto besser stehen die Chancen auf eine vollständige Genesung und Heilung. Deshalb ist es äußerst wichtig, dass bei sämtlichen Veränderungen eines Leberflecks ein Arzt aufgesucht wird. Nur dann kann eine entsprechende Behandlung erfolgen. Wichtig ist, dass der Krebs im Körper noch nicht gestreut hat. Aus diesem Grund muss ein Leberfleck unter ständiger Beobachtung bleiben.


Vorbeugung

Da Leberflecke zum Teil Veranlagungssache sind, lassen sich diese nur teilweise und begrenzt vorbeugen. Doch besonders Personen mit hellem Hauttyp sollten das Sonnenbaden nur in Maßen genießen und immer auf ausreichend Sonnenschutz achten. Denn Sonnenbrände erhöhen die Entwicklung von Melanomen enorm. Desweiteren sollte jeder als Teil der Krebsvorsorge seine Leberflecke regelmäßig von einem Hautarzt untersuchen lassen.

Gesetzliche Krankenkassen übernehmen hierbei bei Patienten ab 35 Jahren eine standardisierte Früherkennungsuntersuchung auf Hautkrebs im Zwei-Jahres-Rhythmus. Zusätzlich sollte aber auch jeder einzelne selbst seine Leberflecke beobachten und auf auffällige Veränderungen und veränderte Symptome wie Jucken oder Nässen achten und selbstständig bei Verdacht einen Hautarzt konsultieren.

Das können Sie selbst tun

In den meisten Fällen ist beim Leberfleck keine Behandlung und auch keine Selbsthilfe notwendig. Der Leberfleck stellt keinen besonders gefährlichen Zustand für den Körper dar und muss daher auch nicht behandelt werden, falls er sich nicht verändert.

Fast jeder Mensch besitzt an seinem Körper Leberflecken. Der Betroffene sollte immer darauf achten, ob sich der Leberfleck verändert. Falls er dies tut, kann es sich um ein Melanom handeln. In diesem Fall muss der Leberfleck durch einen Arzt entfernt werden, bevor er sich in andere Regionen des Körpers ausweitet. Ein Leberfleck kann sich in seiner Größe, Form und Farbe verändern. Treten diese Veränderungen ein, so muss umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Eine Behandlung zu Hause ist in diesem Fall nicht möglich, da der Arzt den Leberfleck entfernen muss. Die Entfernung verläuft ohne Schmerzen und führt auch nicht zu weiteren Komplikationen oder Problemen. Generell sollten Personen mit vielen Leberflecken auf angemessenen Sonnenschutz achten, und sich nicht länger als 20 Minuten ungeschützt der Sonne aussetzen.

Ein Arzt sollte auch dann aufgesucht werden, falls der Leberfleck schmerzt oder sich unangenehm anfühlt. Aus einem Leberfleck wachsen oft dunkle Haare, die nicht attraktiv aussehen. Diese können ausgezupft werden, allerdings wachsen sie in den meisten Fällen wieder nach.

Quellen

  • Meves, A.: Intensivkurs Dermatologie. Urban & Fischer, München 2006
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010
  • Rassner, G.: Dermatologie. Lehrbuch und Atlas. Urban & Fischer, München 2009

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