Sonnenschutz
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 25. Juni 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Bald beginnt sie wieder, die Urlaubszeit! Die Flugzeuge werden wieder vor allem in Richtung Sonne starten. Aber auch wer hierzulande seinen Urlaub verbringt und sich regelmäßige Besuche am Badesee gönnt, sollte dringend auf seine Haut aufpassen. Wichtiger Sonnenschutz ist das A und O des Sonnenbadens - doch worauf sollte beim Sonnenschutz geachtet werden?
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Was ist Sonnenschutz?
Unter dem Begriff Sonnenschutz versteht man alle Mittel, die die Sonne davon abhalten, die Haut zu schädigen.
Vorranig sind damit natürlich Sonnencremes und Sonnensprays gemeint, ebenso aber Sonnenschutz in Form von entsprechender Kleidung und der Beachtung jener Tageszeiten, an dem die Sonnenbestrahlung am aggressivsten ist.
Geschichte
Die Geschichte des Sonnenschutzes reicht viele Jahrhunderte zurück und ist stark geprägt durch kulturelle und wissenschaftliche Entwicklungen.
Bereits in der Antike erkannten Menschen in Regionen wie Ägypten und Griechenland die Notwendigkeit, die Haut vor den schädlichen Auswirkungen der Sonne zu schützen. Sie verwendeten Öle und Extrakte aus Pflanzen, um sich vor Sonnenbrand zu schützen. Auch in asiatischen Kulturen verwendete man Reispuder und Zinkoxide, die eine schützende Barriere auf der Haut bildeten.
Im 20. Jahrhundert machten Entwicklungen in der Chemie es möglich, effektivere Sonnenschutzmittel zu formulieren. Die erste kommerzielle Sonnencreme wurde in den 1930er Jahren von dem Chemiker Franz Greiter entwickelt. Greiter, der einen Sonnenbrand während eines Bergsteigerurlaubs erlitt, entwickelte die „Gletscher Crème“, und später etablierte er den ersten Sun Protection Factor (SPF), der ein Maß für den Schutz vor UVB-Strahlung bot.
Die 1970er Jahre brachten ein wachsendes Bewusstsein für Hautkrebs und die Bedeutung von UVA- und UVB-Strahlen, was zur Entwicklung breitbandiger Sonnenschutzmittel führte, die vor beiden Arten von UV-Strahlen schützen. Moderne Sonnenschutzmittel enthalten eine Kombination aus physikalischen und chemischen Filtern, um ein breites Spektrum an Schutz zu bieten, und sie sind in verschiedenen Formen verfügbar, von Lotionen und Sprays bis hin zu Stick-Formulierungen.
Heute ist der Sonnenschutz ein integraler Bestandteil der öffentlichen Gesundheit, mit einem kontinuierlichen Fokus auf verbesserte Formulierungen, die sowohl schützen als auch Hautpflege bieten.
Vorteile & Nutzen
Sonnenschutz bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die ihn von anderen Methoden des Hautschutzes gegenüber Sonneneinstrahlung unterscheiden und hervorheben:
Breites Schutzspektrum: Moderne Sonnenschutzmittel bieten Schutz gegen UVA- und UVB-Strahlen. UVA-Strahlen dringen tief in die Haut ein und sind hauptsächlich für die vorzeitige Hautalterung verantwortlich, während UVB-Strahlen oberflächlicher wirken und Sonnenbrände verursachen. Dieser breite Schutz hilft, Hautkrebsrisiken sowie vorzeitige Hautalterung zu minimieren.
Prävention von Hautschäden: Regelmäßige Anwendung von Sonnenschutz kann langfristige Hautschäden verhindern. Dazu gehören nicht nur Sonnenbrände, sondern auch weniger sichtbare Schäden wie Hautverdünnung und Elastizitätsverlust, die zu Faltenbildung und Hauterschlaffung führen können.
Flexibilität in der Anwendung: Sonnenschutzmittel sind in verschiedenen Formen erhältlich, darunter Lotionen, Sprays, Sticks und sogar kosmetische Produkte mit SPF. Dies ermöglicht es Nutzern, ein Produkt zu wählen, das ihrem Lebensstil und ihren spezifischen Bedürfnissen entspricht.
Sofortige Wirksamkeit: Viele Sonnenschutzmittel bieten unmittelbar nach dem Auftragen Schutz, insbesondere solche mit physischen Blockern wie Zinkoxid oder Titandioxid. Diese Eigenschaft ist besonders vorteilhaft für Menschen, die viel Zeit im Freien verbringen und schnellen Schutz benötigen.
Zusätzliche Hautpflegevorteile: Viele Sonnenschutzprodukte enthalten zusätzliche Inhaltsstoffe wie Antioxidantien, die die Haut nähren und vor Umweltschäden schützen. Dies bietet einen doppelten Nutzen von Schutz und Pflege.
Im Vergleich zu anderen Schutzmethoden wie Kleidung oder physischem Schatten bietet Sonnenschutz eine unverzichtbare, ergänzende Schutzschicht, die direkt auf die Haut aufgetragen wird und einen entscheidenden Beitrag zur Prävention von Hautschäden und -erkrankungen leistet.
Anwendung, Nutzen & Gebrauch
Medizinisch sinnvoll und notwendig ist korrekt angewendeter Sonnenschutz in jedem Fall. Jeder Sonnenbrand stellt ein künftiges Hautkrebsrisiko dar. Experten sind sich sicher, dass 50-85% aller Hautkrebsfälle bereits durch Sonnenbrände in der Kindheit vorgegeben werden.
Besonders helle Hauttypen, Rothaarige und mit Hautkrebs vorbelastete Personen werden vom Hautarzt ihres Vertrauens immer Sonnencremes mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF 25+) empfohlen bekommen. Allerdings sollten sich Sonnenanbeter auch hier nicht in allzu großer Sicherheit glauben, denn Sonnenschutz schützt nur vor der Entstehung des weißen Hautkrebs, der ohnehin nicht allzu gefährlich ist.
Vor der Bildung von gefährlichen, lebensbedrohlichen Melanomen ("schwarzer Hautkrebs") schützt die beste Sonnencreme leider nicht. Sonnencremes wirken in aller Regel nicht direkt beim Auftragen. Ihre vollständige Wirkung und somit ihren Schutz entfalten sie erst etwa 20 Minuten nach dem Auftragen. Lückenloses Auftragen ist hierbei ebenso wichtig, wie das Nachcremen nach dem Baden im Meer oder im Schwimmbad.
Selbst wasserfeste Sonnencreme kann hier nicht mithalten. Sonnencremes und Sonnensprays können auf zwei verschiedene Arten wirken. Zum einen gibt es die chemischen Filter (zum Beispiel Oxybenzon), diese absorbieren die UV-Strahlung, sind aber für Allergiker weniger zu empfehlen. Sonnenschutz mit physikalischen Filtern (zum Beispiel Zinkoxid, Titanoxid) reflektieren das UV-Licht. Diese Form wird vor allem bei Allergikern und kleinen Kindern empfohlen.
Pflanzlicher, natürlicher & pharmazeutischer Sonnenschutz
Sonnenschutz zum Auftragen gibt es in allen erdenklichen Variationen, Düften, Verpackungen und Preisklassen. Meist wird Sonnenschutz in der Drogerie zu erschwinglichen Preisen gekauft.
Spezielle Präparate, wie solche mit besonders hohem Lichtschutzfaktor oder für Allergiker, können in der Apotheke gekauft werden. Hersteller von Sonnencremes und Sonnensprays sind alle bekannten Kosmetikfirmen, sowie Pharmaunternehmen. Auch Hersteller von Naturkosmetik bieten Sonnenschutz an. Homöopathischer Sonnenschutz ist eher rar und werden eher nicht von Schulmedizinern explizit empfohlen. Es kann homöopathische Mittel zum Einnehmen geben, die den Sonnenschutz stärken sollen.
Hier empfiehlt sich immer die Konsultation eines Homöopathen. Auch Beta-Carotin-Kapseln sollen der Haut helfen, sich auf die Sonne vorzubereiten. Auch hier scheiden sich die Meinungen der Fachleute. Der effektivste Schutz ist noch immer, die direkte Sonne und vor allem die Mittagssonne zu meiden und sich im Schatten zu bräunen. Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfiehlt nicht mehr als 50 (geschützte) Sonnenbäder im Jahr, ausgedehnte Spaziergänge in der Sonne selbstverständlich inklusive.
Risiken & Nebenwirkungen
Risiken und Nebenwirkungen von Sonnencremes und Sonnensprays gibt es kaum. Allerdings wird davon abgeraten, parfümierte Kosmetika zum Sonnenbaden zu verwenden. Cremes und Parfüm können - mit Sonnencreme gemischt - allergische Reaktionen auslösen und auch nach dem Sonnenbaden zu irreversiblen Pigmentflecken führen.
Auch können einige Sonnencremes bei Allergikern und Patienten mit Neurodermitis heftige Symptome und Ausschläge auslösen. Dann sollte zu einem Mittel gegriffen werden, das der Dermatologe individuell empfiehlt. Wer sein Gesicht mit Sonnencreme schützen will, kann Gefahr laufen, die sogenannte "Mallorca-Akne" zu bekommen. Hier handelt es sich um unreine Haut im Gesicht, ausgelöst durch zu viele oder zu reichhaltige Pflegeprodukte.
Sonnenschutz für den Körper ist meist nicht unbedingt für das Gesicht geeignet, hier gibt es preisgünstig spezielle Gesichtscremes in der Drogerie. Nebenwirkungen von sonnenschützender Kleidung kann lediglich übermäßiges Schwitzen sein. Hier helfen leichte Stoffe, wie Leinen oder Seide.
Anwendung & Sicherheit
Die korrekte Anwendung von Sonnenschutz ist entscheidend für seinen Effektivität und Sicherheit. Sonnenschutzmittel sollten großzügig auf alle der Sonne ausgesetzten Hautbereiche aufgetragen werden, und zwar etwa 15 bis 30 Minuten vor dem Sonnenexposition, um die Absorption zu ermöglichen. Für den durchschnittlichen Erwachsenen sind etwa 35 Gramm Sonnencreme erforderlich, um den Körper vollständig zu bedecken, was in etwa der Menge entspricht, die in einem Schnapsglas Platz findet.
Es ist wichtig, Sonnenschutzmittel regelmäßig neu aufzutragen, insbesondere nach dem Schwimmen, Schwitzen oder Abtrocknen mit einem Handtuch, selbst wenn das Produkt wasserfest ist. Dies stellt sicher, dass der Schutz aufrechterhalten bleibt. Auch an bewölkten Tagen und im Schatten sollte Sonnenschutz nicht vernachlässigt werden, da UV-Strahlen die Haut immer noch erreichen können.
Hinsichtlich der Sicherheit sind Sonnenschutzmittel in der Regel sicher und wirksam, wenn sie gemäß den Anweisungen verwendet werden. Allergische Reaktionen oder Hautirritationen sind möglich, daher sollten Personen mit empfindlicher Haut oder Allergien Produkte wählen, die für ihren Hauttyp geeignet sind.
Die Qualitätskontrolle bei der Herstellung von Sonnenschutzprodukten unterliegt strengen regulativen Anforderungen. Hersteller müssen die Sicherheit und Wirksamkeit ihrer Produkte nachweisen, bevor sie auf den Markt gebracht werden können. Dies beinhaltet Tests auf UVA- und UVB-Schutz, Wasserdichtigkeit und Stabilität des Produkts über die Zeit.
In vielen Ländern, darunter die USA und Mitgliedstaaten der Europäischen Union, müssen Sonnenschutzmittel zudem als Arzneimittel oder als spezielle kosmetische Produkte registriert und genehmigt werden, was eine weitere Sicherheitsschicht darstellt.
Diese Maßnahmen helfen sicherzustellen, dass die auf dem Markt erhältlichen Sonnenschutzmittel sicher sind und wie versprochen funktionieren.
Alternativen
Neben der Verwendung von Sonnenschutzmitteln gibt es weitere Methoden, um sich vor schädlicher Sonnenstrahlung zu schützen, insbesondere wenn topische Sonnencremes nicht geeignet oder verfügbar sind:
Schützende Kleidung: Tragen von Kleidung, die speziell für den Sonnenschutz konzipiert ist, kann sehr effektiv sein. Solche Kleidungsstücke haben oft eine Angabe des Ultraviolet Protection Factor (UPF), der ähnlich wie der SPF bei Sonnencremes funktioniert. UPF-Kleidung blockiert oder absorbiert UV-Strahlen, bevor sie die Haut erreichen können.
Breitkrempige Hüte: Diese bieten Schutz nicht nur für das Gesicht, sondern auch für andere empfindliche Bereiche wie Ohren und Nacken. Ein breiter Hutkrempe von mindestens drei Zoll wird empfohlen, um einen effektiven Schatten zu bieten.
Sonnenschirme und Schatten: Die Nutzung von Schirmen oder das Aufsuchen von Schattenbereichen kann direkte Sonneneinstrahlung reduzieren. Strukturen wie Sonnensegel oder Pavillons in Außenbereichen bieten ebenfalls Schutz vor UV-Strahlen.
Sonnenbrillen mit UV-Schutz: Hochwertige Sonnenbrillen, die sowohl UVA- als auch UVB-Strahlen blockieren, schützen die Augen und die empfindliche Haut um die Augen herum.
Vermeidung der Spitzen-Sonnenzeiten: Zwischen 10 Uhr vormittags und 4 Uhr nachmittags ist die UV-Strahlung am stärksten. Durch Planung von Outdoor-Aktivitäten außerhalb dieser Zeiten kann die Exposition gegenüber der intensivsten Sonneneinstrahlung minimiert werden.
Diese alternativen Methoden bieten zusätzliche oder ersatzweise Optionen für den Sonnenschutz und sind besonders wichtig für Menschen mit Hautallergien oder -sensitivitäten gegenüber chemischen Inhaltsstoffen in herkömmlichen Sonnencremes. Sie tragen dazu bei, das Risiko von Sonnenbrand und langfristigen Hautschäden zu minimieren.
Video: 10 Tipps gegen Sonnenbrand