Hautkrebs

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 1. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Als Hautkrebs bezeichnet man verschiedene, zumeist bösartige, Tumore der Haut. Die bekanntesten Formen sind Melanome (Schwarzer Hautkrebs) und Aktinische Keratose, Basaliom und Spinaliom (Heller Hautkrebs). Die Ursache für Hautkrebs sind zumeist starke Sonnenbrände in der Jugend eines Menschen. Aber auch andere Hautbelastungen und krebserregende Stoffe können einen Hautkrebs auslösen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Hautkrebs?

Das maligne Melanom oder schwarzer Hautkrebs ist ein hochgradig bösartiger Tumor der Pigmentzellen (Melanozyten).

Als Hautkrebs bezeichnet man alle bösartigen Tumoren, welche das größte Organ des Menschen, die Haut, betreffen. Hierbei unterscheidet man den Schwarzen und den Weißen Hautkrebs. Diese beiden Arten unterscheiden sich nicht nur in ihrer Pigmentierung, sondern auch in ihrer Form sowie dem Ort ihres Auftretens.

Beim sogenannten Hellen Hautkrebs unterscheidet man drei Arten: das Basaliom, das Spinaliom sowie die Aktinische Keratose. Der helle Hautkrebs tritt vermehrt bei älteren Menschen, vorzugsweise im Gesicht, auf. Oft wird dieser operativ entfernt; eine Metastasenbildung ist beim Hellen Hautkrebs deutlich seltener anzutreffen als beim Schwarzen Hautkrebs.

Ursachen

Als Hauptursache für die Erkrankung Hautkrebs gilt im allgemeinen eine zu lange beziehungsweise zu starke Sonneneinstrahlung. Vor allem wenn man bereits im Kindesalter häufig Sonnenbrand hatte, ist man für den Schwarzen Hautkrebs anfällig.

Menschen mit einer hellen Haut und blonden oder rötlichen Haaren erkranken deutlich häufiger an Hautkrebs.

Weiterhin kann Hautkrebs entstehen, wenn man krebserregenden Quellen ausgesetzt ist. Dies kann Asbest ebenso sein wie Teer oder radioaktive Stoffe. Weiterhin kann Hautkrebs genetisch bedingt sein. Wer entsprechende Anlagen in seinem Erbgut hat, ist oftmals gefährdeter.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Haut mit Schwarzem Hautkrebs. Klicken, um zu vergrößern.

Das tückische an Hautkrebs ist, dass dieser lange ohne konkrete Symptome bleibt. Ein Alarmzeichen sind immer stark juckende oder blutende Muttermale. Insbesondere bei Blutungen aus einem Mal heraus sollte dieses sofort von einem Hautarzt abgeklärt werden. Mögliche Anzeichen für Hautkrebs lassen sich am besten im Frühstadium erkennen, wenn man die Muttermale selbst regelmäßig und mit System beobachtet.

Hierbei kann die ABCDE-Regel dem Laien einen ersten Anhaltspunkt geben. Asymmetrische Male können verdächtig sein ebenso wie solche, die nicht klar begrenzt sind. Beide Merkmale für sich genommen sind keine klaren Indizien für Hautkrebs und entsprechend kein Grund für Panik, wenn bei der Selbstbeobachtung etwas auffällt. Unscharfe, sehr asymmetrische Muttermale sollten jedoch zeitnah einem Facharzt vorgestellt werden.

Gleiches gilt für eine unklare Färbung. Die meisten Male haben einen gleichmäßigen Farbton. Ein erstes Anzeichen für Hautkrebs ist bei vielen Patienten, dass das Mal sich in der Farbe verändert hat. Auch der Durchmesser kann Anhaltspunkte geben.

Muttermale, die größer als fünf Millimeter sind, sollten ebenso regelmäßig kontrolliert werden wie solche, die plötzlich größer wirken. Auch der Aspekt der Erhabenheit kann ein Symptom für eine Krebserkrankung sein. Die meisten gesunden Male liegen ebenmäßig und nicht erhaben in der Haut. Erhebt sich ein Mal plötzlich, kann dies ein Anzeichen für eine bösartige Veränderung sein.

Verlauf

Unbehandelter Schwarzer Hautkrebs führt fast immer zum Tod. Daher sollte bei Hautstörungen und seltsamen Muttermalen oder Leberflecken immer sofort ein Hautarzt aufgesucht werden. Aber auch ohne Auffälligkeit ist es ratsam einmal im Jahr seine Haut auf mögliche Tumore untersuchen zu lassen.

Je früher also der Hautkrebs erkannt wird, desto höher liegen die Heilungschancen. Wurde der Hautkrebs erst spät erkannt, ist es ziemlich wahrscheinlich, dass sich bereits im ganzen Körper Metastasen gebildet haben. Dann ist die Überlebenschance bei Hautkrebs leider nur noch sehr gering.

Komplikationen

Im Rahmen einer Hautkrebs-Erkrankung kann es zu verschiedenen Komplikationen kommen. Zunächst besteht die Gefahr, dass der Krebs Metastasen bildet. Greifen die Tumore auf die inneren Organe über, können schwere Folgeerkrankungen und Funktionsausfälle auftreten, die eigenständig behandelt werden müssen. Die jeweiligen Komplikationen hängen vom Stadium der Krebserkrankung ab.

So kommt es im zweiten Stadium zum Lymphnoten-Befall, meist verbunden mit Erschöpfung, Gewichtsabnahme und weiteren Beschwerden. Hautkrebs im dritten Stadium befällt Leber, Nieren, Lungen und Gehirn, verbunden unter anderem mit Übelkeit, Erbrechen, Gangstörungen und Müdigkeit. Im weiteren Verlauf führt die Erkrankung meist zum Funktionsausfall der betroffenen Organe und schließlich zum Tod des Patienten. Bei der Behandlung von Hautkrebs können ebenfalls Komplikationen auftreten.

So besteht bei einer Operation die Gefahr, dass umgebende Strukturen beschädigt werden. Abhängig von der Lage des Befundes können daraus erhebliche Funktionseinschränkungen und kosmetische Probleme resultieren. Werden Nerven verletzt, können Taubheitsgefühle und Lähmungserscheinungen auftreten. Außerdem kann es zu Blutungen, Blutergüssen, Wundheilstörungen und überschießender Narbenbildung kommen. Die verordneten Arzneimittel und alternative Therapiemethoden können weitere Nebenwirkungen und körperliche sowie psychische Beschwerden mit sich bringen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Der frühe Gang zum Facharzt verbessert die Heilungsaussichten bei Hautkrebs erheblich. Insofern sollte grundsätzlich jede Hautstelle, die einem verändert vorkommt, sehr zeitnah einem Dermatologen gezeigt werden. Veränderungen, die einen Gang zum Hautarzt notwendig machen, können beispielsweise Größenzunahme oder Farbveränderung von einzelnen Muttermalen sein. Auch neu hinzugekommene Male, die sich optisch von anderen unterscheiden, sollten beim geringsten Zweifel einem Facharzt vorgestellt werden.

Grundsätzlich sollte eine monatliche Selbstkontrolle der Haut stattfinden. Hierbei sollte man auf Größe, Form, Erhabenheit und Aspekte wie Juckreiz von Muttermalen achten. Da einer frühstmöglichen Erkennung eines Melanoms große Bedeutung in Sachen Entfernung und Heilungsaussichten zukommt, ist grundsätzlich jede Veränderung, die auffällig erscheint und Sorgen bereitet, schnell dem Hautarzt zu zeigen.

Dieser kann innerhalb weniger Minuten eine erste Einschätzung vornehmen, ob weitere Untersuchungen angezeigt sind oder die Erscheinung harmlos ist. Ein Melanom kann, je nach Körperstelle, auch lange unentdeckt wachsen. Symptome wie schlecht heilende Verletzungen, Blutungen von Muttermalen und schmerzende Hautpartien, die verändert aussehen, treten oft erst in einem fortgeschrittenen Stadium von Hautkrebs auf. Gerade Blutungen aus Muttermalen sollten umgehend von einem Facharzt begutachtet werden.

Behandlung & Therapie

Die Diagnose Hautkrebs wird von einem Hautarzt meist schnell und eindeutig gestellt, da diese schon bei Betrachtung der betroffenen Hautstellen vorliegt. Eine zusätzliche Gewebeentnahme bringt zusätzliche Sicherheit, ist aber in den meisten Fällen gar nicht nötig. Die Behandlung des Hautkrebses richtet sich nach dem Stadium, in welchem sich die Erkrankung befindet.

In der Regel wird der Arzt die betroffene Hautstelle in einem chirurgischen Eingriff entfernen. Dies wird heutzutage meist unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Ist der Krebs allerdings schon weiter fortgeschritten, kommen Strahlen- beziehungsweise Chemotherapie zum Einsatz. Auch eine Immuntherapie erzielte bereits gute Ergebnisse gegen diese Erkrankung. Die Heilungschancen beim sogenannten Schwarzen Hautkrebs sind umso besser, je früher dieser erkannt wird.

Nach Entfernung der Melanomen ist eine regelmäßige Nachkontrolle unabdingbar. Haben sich im fortgeschrittenen Stadium jedoch bereits Metastasen gebildet, sind die Überlebenschancen meist nur gering. Der Weiße oder auch Helle Hautkrebs hat in der Regel bessere Heilungschancen als der Schwarze Hautkrebs.

Aussicht & Prognose

Die Prognose des Hautkrebs richtet sich nach dem Fortschritt der Erkrankung und dem Zeitpunkt des Behandlungsbeginns. Bei einer Früherkennung ist der Hautkrebs dank des medizinischen Fortschritts in den meisten Fällen vollständig heilbar. Je weiter sich die Krebszellen im Organismus ausgebreitet haben, desto schlechter fällt die Heilungsaussicht aus.

Begrenzt sich der Hautkrebs auf eine lokale Stelle am Körper, bestehen gute Aussichten auf eine Genesung. Es kommt zu einer Entfernung der betroffenen Region und einer anschließenden Krebstherapie. Der Patient sollte nach erfolgreicher Therapie in regelmäßigen Abständen an einer Kontrolluntersuchung teilnehmen und sich vor einer direkten Sonneneinwirkung ausreichend schützen.

Haben sich bereits mehrere Stellen des Hautkrebses am Körper gebildet, vermindern sich die Heilungsaussichten immens. Bei einer Bildung von Metastasen an verschiedenen Stellen des Körpers, besteht eine schlechte Prognose für den Patienten. Hat sich der Hautkrebs bereits bis in die Lederhaut ausgebreitet, so besteht das Risiko, dass er sich über die Blut- und Lymphgefäße im ganzen Körper vermehrt.

Trotz eines geheilten Hautkrebses kann es im Verlauf des Lebens zu einem erneuten Ausbruch der Erkrankung kommen. In diesen Fällen ist eine Früherkennung ebenfalls überlebenswichtig, da nur bei einer raschen Behandlung eine gute Prognose bei einem Wiederausbruch besteht.


Vorbeugung

Um Hautkrebs vorzubeugen, sollte man sich wenn möglich nicht zu lange in der Sonne aufhalten. Wichtig ist es natürlich, sich immer ausreichend zu schützen - Sonnencremes sind in allen Apotheken und Drogeriemärkten erhältlich. Vor allem kleine Kinder sollten besonders geschützt werden - ein Mützchen ist hier oberste Pflicht.

Der Besuch von Solarien wird in jüngster Zeit ebenfalls immer beliebter, denn immerhin gilt als schön, wer braun ist. Doch gerade dieses künstlich erzeugte Sonnenlicht ist für den Körper extrem schädlich. Nicht umsonst ist die Anzahl der Hautkrebserkrankungen in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Um dieser Erkrankung vorzubeugen beziehungsweise Hautkrebs rechtzeitig zu erkennen, sollte man seinen Körper regelmäßig untersuchen. Vor allem Personen mit vielen Leberflecken sollten diese auf eventuelle Veränderungen hin untersuchen.

Werden diese Leberflecken größer oder verändern ihre Struktur, ist vorsichtshalber ein Hautarzt aufzusuchen. Hier hilft die sogenannte ABCDE-Regel gut weiter (Asymmetrie, Begrenzung, Colorit, Durchmesser, Erhabenheit sollten nach dieser betrachtet werden - so können harmlose Muttermale von den gefährlichen Melanomen des Schwarzen Hautkrebs gut unterschieden werden).

Nachsorge

Für Patienten, die an Hautkrebs erkrankt sind, ist eine sorgfältige Nachsorge von wesentlicher Bedeutung. Auch nach einer erfolgreichen Therapie besteht für Betroffene ein hohes Risiko der Wiedererkrankung. Da der Großteil der Rezidive innerhalb der ersten fünf Jahre auftritt, finden Nachsorgeuntersuchungen in diesem Zeitraum besonders regelmäßig statt. Die Abstände und der Umfang dieser Untersuchungen sind dabei individuell abhängig von der Art und der Ausprägung des entfernten Tumors.

Im Fall von Melanomen sind Nachsorgeuntersuchungen in kurzen Abständen ratsam, da es häufig zur Bildung von Metastasen kommt. Aus diesem Grund wird in den ersten fünf Jahren eine engmaschige ärztliche Kontrolle (alle drei bis sechs Monate) empfohlen. Die Nachsorge sollte lebenslang aufrechterhalten werden.

Manche Formen von Hautkrebs weisen eine relativ hohe Rezidivneigung auf. Betroffene sollten im Anschluss an eine Operation oder eine alternative Therapie die gesamte Haut regelmäßig dermatologisch untersuchen lassen. Kommt es im ersten Jahr nach der Entfernung des Tumors zu keiner neuen Tumorbildung, reichen jährliche Folgekontrollen aus.

Durch eine gewissenhafte Nachsorge können krankhafte Veränderungen der Haut oder sekundär betroffener Organe rechtzeitig detektiert werden. Auch die regelmäßige Selbstuntersuchung stellt einen wichtigen Teil der Nachsorge dar. Betroffene sollten in Zukunft starke Sonneneinstrahlung meiden und auf ausreichenden UV-Schutz achten.

Das können Sie selbst tun

Hautkrebs ist eine schwere Erkrankung, die bei einer Früherkennung jedoch gut zu behandeln ist. Die körperlichen und seelischen Belastungen, die mit der Diagnose Hautkrebs verbunden sind, lassen sich durch verschiedene Selbsthilfe-Maßnahmen reduzieren.

Gegen die körperliche Belastung hilft zunächst Schonung und Bettruhe, immer abhängig von der individuellen Verfassung des Patienten. Der psychischen Belastung kann durch therapeutische Maßnahmen entgegengewirkt werden. Der Arzt wird etwa den Besuch einer Selbsthilfegruppe empfehlen oder dem Betroffenen körperliche Betätigung vorschlagen. Insbesondere Maßnahmen wie Yoga oder Krankengymnastik reduzieren den Stresslevel, ohne den Körper während der Erkrankung zu überlasten.

Patienten mit „schwarzem“ Hautkrebs müssen unter Umständen auch ihre Ernährung umstellen. Hier kann eine individuelle Ernährungsberatung durch Fachleute sinnvoll sein. In weniger schweren Fällen genügt es, auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung mit allen benötigten Vitaminen und Mineralstoffen zu achten.

Der Speiseplan sollte vor allem um antioxidative Lebensmittel mit Omega-3-Fettsäuren ergänzt werden. So wird beispielsweise Nüssen, verschiedenen Fischsorten, Blumenkohl, Feigen, Orangen, und Leinöl eine Wirkung nachgesagt, die krebserregende Substanzen vernichtet und Krebszellen hemmt. Welche Maßnahmen im Detail zu ergreifen sind, sollten Betroffene immer mit dem zuständigen Arzt besprechen.

Quellen

  • Abeck, D.: Häufige Hautkrankheiten in der Allgemeinmedizin. Springer, Berlin Heidelberg 2011
  • Dirschka, T., Hartwig, R.: Klinikleitfaden Dermatologie. Urban & Fischer, München 2011
  • Moll, I.: Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010

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