Lederhaut
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Unsere Haut ist das größte Organ unseres Körpers und lebenswichtig. Die Lederhaut ist eine der Hautschichten unseres Körpers, die sich zwischen Unter- und Oberhaut befindet. In der Fachsprache wird sie Dermis oder Corium genannt. Der Name Lederhaut wurden davon abgeleitet, dass aus dieser Hautschichte Leder hergestellt werden kann, wenn sie gegerbt wird. Sie erfüllt in unserem Körper zahlreiche wichtige Funktionen.
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Was ist die Lederhaut?
Jedes Wirbeltier besitzt in seinen Hautschichten eine Lederhaut. Sie befindet sich zwischen der Unter- und Oberhaut, wobei sie fest mit der Oberhaut verbunden ist und diese mit Nährstoffen versorgt. Ihre Fasern aus Bindegewebe bestehen hauptsächlich aus Kollagen und sind dadurch sehr reißfest aber zugleich auch extrem elastisch. Durch diesen Aufbau entsteht eine hohe Verformbarkeit der Lederhaut, weshalb die Lederhaut von Tieren gerne genutzt wird, um z.B. Kleidung herzustellen.
Die Lederhaut ist zudem für die Ernährung der Epidermis zuständig, da diese selbst keine Blutgefäße besitzt. Sie enthält die meisten Haarwurzeln, daneben Talg- und Schweißdrüsen, sowie Sinnesrezeptoren und den Tastsinn. Blutgefäße und Lymphgefäße, sowie wichtige Zellen zur Immunabwehr befinden sich ebenfalls in der Lederhaut. Die glatte Muskulatur in der Lederhaut ist vor allem für die Regulierung der Körpertemperatur verantwortlich.
Anatomie & Aufbau
In den Papillen befinden sich kleine Blutgefäße, welche die Oberhaut mit den nötigen Nährstoffen versorgen. Die Papillen sind auch maßgeblich für die Temperaturregelung des Körpers verantwortlich. Weiter befindet sich in der Papillenschicht auch unser Tastsinn, das Empfinden für Wärme und Kälte, sowie eine Reihe von verschiedenen Zellen.
Die Netzschicht hat ihren Namen daher, da sie aus dichten Kollagenfasern besteht, die netzartig miteinander verbunden sind. Im Zusammenspiel mit der Papillarschicht, ergibt sich dadurch unsere elastische Haut, die sehr wichtig für unseren Körper ist.
Funktion & Aufgaben
Die Lederhaut erfüllt einige verschiedene Aufgaben in unserem Körper. Eine sehr wichtige Aufgabe ist ganz allgemein die sehr stabile, reißfeste und enorm elastische Haut zu garantieren. Diese Eigenschaften stellen einen wichtigen Schutz für unsere Haut und damit für den gesamten Körper dar. Durch den Aufbau der Lederhaut, aus Papillarschicht und Netzschicht und ihre direkte Verbindung zur Oberhaut, wird die Stabilität und sonstigen Eingenschaften unserer Haut sichergestellt.
Eine weitere wichtige Aufgabe ist die Regulierung der Körpertemperatur. Diese findet über die Papillen in der Papillenschicht der Lederhaut statt. Bei Hitze dehnen sie sich aus und geben Wärme ab, bei Kälte ziehen sie sich zusammen und speichern somit die Körpertemperatur. Dadurch wird die Köpertemperatur stets ausgeglichen. Dabei werden bei Hitze auch die Schweißdrüsen aktiviert um den Körper zu kühlen. Würde dieser Ausgleich der Temperatur nicht stattfinden, könnte es in unserem Körper sehr viel schneller zu Überhitzung oder Unterkühlung kommen.
Die Lederhaut ist zudem für die Versorgung der Oberhaut zuständig. Da die Oberhaut selbst nicht durchblutet wird, erhält sie alle Nährstoffe von der Lederhaut. Dies ermöglichen die Verbindungen zwischen Oberhaut und den Papillen der Lederhaut.
Zudem ist die Lederhaut ein wichtiger Teil unseres körpereigenen Immunsystems. Sie ist maßgeblich an den Abwehrreaktionen unseres Körpers gegen verschiedene Krankheitserreger beteiligt und damit wichtig für die Bekämpfung und Abwehr von Krankheiten.
Krankheiten & Beschwerden
Auch die natürliche Hautalterung ist oft in der Lederhaut sichtbar. Nimmt die Dicke der Lederhaut im Laufe des Lebens ab, können sich dort schwarzblaue Flecken bilden, die nahezu rechteckig sind. Lipidablagerungen sind ebenfalls häufig zu beobachten.
Daneben gibt es auch Autoimmunerkrankungen, die sich in der Lederhaut zeigen. Es kann dabei zu Verfärbungen, trockener Haut, Juckreiz und Verhärtungen kommen.
Auch bei bakteriellen Infektionen der Haut ist sehr oft die Lederhaut mitbetroffen. Ist dies der Fall, ist eine Narbenbildung bei offenen Hautstellen sehr wahrscheinlich. Ist nur die Oberhaut betroffen, heilen Wunden in der Regel narbenlos ab.
↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen trockene Haut
Quellen
- Lippert, H. et al: Anatomie. Text und Atlas. Urban & Fischer/ Elsevier, München 2017
- Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013
- Sterry, W. (Hrsg.): Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2011