Medizinische Bürste

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Medizinprodukte Medizinische Bürste

Die Anwendung mit der medizinischen Bürste ist eine Form der traditionellen Naturheilkunde. Trocken oder nass angewandt, können medizinische Bürsten die allgemeine Entgiftung anregen und die Abwehrkräfte stärken. Die wohltuende Wirkung geht vor allem auf die Erhöhung der Hautdurchblutung zurück.

Inhaltsverzeichnis

Was ist eine medizinische Bürste?

Je nach persönlicher Hautempfindlichkeit oder je nach Anwendungszweck kann eine Naturbürste oder eine synthetische Bürste sinnvoll sein.

Bürsten zur medizinischen Anwendung sind im Fachhandel in unterschiedlichen Ausführungen erhältlich. Je nach persönlicher Hautempfindlichkeit oder je nach Anwendungszweck kann eine Naturbürste oder eine synthetische Bürste sinnvoll sein.

Wegen der empirisch überlieferten Heilwirkung werden meist Naturbürsten empfohlen. Der Begründer der modernen Hydrotherapie, Pfarrer Sebastian Kneipp, legte beispielsweise sehr viel Wert darauf, dass ausschließlich Naturbürsten zum Abbürsten der Haut verwendet werden sollen. Der Griffstil einer Bürste kann aus Holz oder Hartplastik sein.

Auch Form, Größe und Länge einer Bürste sind für die korrekte medizinische Anwendung entscheidend. Spezialbürsten verfügen über einen besonders langen und abnehmbaren Stil, sodass in eigener Regie fast alle Hautpartien, auch die des Rückens oder der Extremitäten erreicht werden können. Synthetische Bürsten werden von vielen Menschen oftmals als zu hart auf der Haut empfunden, solche Ausführungen könnten bei unsachgemäßer Anwendung oder durch Versehen die Haut verletzen.

Zunächst wird die Anwendung einer sogenannten Großnoppenbürste empfohlen, danach kann eine Trockenbürste zum Einsatz kommen und erst dann sollte kurz geduscht werden. Zum Schluss der Anwendung kann noch mit einer Nassbürste nachgearbeitet und die Haut anschließend mit einem Peeling Gel versorgt werden.

Formen, Arten & Typen

Mit der klassischen Trockenbürste aus Rosshaar lassen sich Trockenbürstenmassagen durchführen. Bei einer qualitativ hochwertigen Trockenbürste sind die Bürstenhaare im Bürstenkopf im Holzinneren verdrahtet, um so die größtmögliche Stabilität und Langlebigkeit zu gewährleisten. Modelle von Trockenbürsten, in denen die Bürstenhaare lediglich mit dem Bürstenkopf verklebt sind, gelten als weitaus weniger haltbar, denn die Bürstenhaare fallen mit der Zeit aus. Außerdem dürfen Bürsten, die vom Hersteller als Trockenbürsten deklariert sind, nicht nass gemacht werden, denn durch das feuchte Milieu kommt es zur Aufweichung des Materials und somit zur Funktionseinschränkung.

Nassbürsten sind ausdrücklich auch für den Gebrauch mit Wasserkontakt zugelassen. Dabei handelt es sich meist um Plastikbürsten oder Metallbürsten, die gegenüber Wasser völlig unempfindlich sind. Diese Bürstenart kann ohne Risiko auch unter der Dusche oder in der Badewanne verwendet werden. Kneipp'sche Rundbürsten haben keinen Stiel, sondern werden direkt an der Hand befestigt. In eigener Regie können damit aber nicht alle Areale des Körpers gebürstet werden, wie es bei einer Langstielbürste der Fall ist.

Ganzkörperbürstungen, ob trocken oder nass, können vom Partner oder einem Therapeuten in Bauch- oder Rückenlage durchgeführt werden. Dabei muss individuell auf die Hautempfindlichkeit der zu behandelnden Person Rücksicht genommen werden.

Aufbau & Funktionsweise

Der Aufbau sämtlicher medizinischer Bürsten ist in Form und Gestalt ähnlich. Es gibt jedoch Abweichungen beim Material oder bei der Härte der Borsten. Naturborsten sind in der Regel weicher als solche aus Kunststoff oder Plastik. Welche Variante bevorzugt wird, ist nicht zuletzt auch eine Frage der Indikation und des persönlichen Geschmacks. Darüber hinaus sind industriell angefertigte Kunststoffbürsten in der Anschaffung sehr viel günstiger, als eine in aufwendiger Handarbeit gefertigte Naturhaarbüste mit langem Holzgriff.

Der Umgang mit Bürsten als Medizinprodukt gehört in den Bereich Wellness. Und als Wellnessprodukte können Bürsten stets in eigener Regie verwendet werden, denn bei bestimmungsgemäßem Gebrauch sind keine Risiken oder Nebenwirkungen bekannt.

Die Funktionsweise aller Arten von Bürsten dienen in erster Linie der Steigerung der Hautdurchblutung, um über diesen Mechanismus Vitalität, Immunabwehr und das allgemeine Wohlbefinden nachhaltig zu verbessern. Es kann bis zu zweimal täglich gebürstet werden. Einmal morgens mit der Trockenbürste vor dem Duschen, um die Spannkraft der Haut zu steigern und einmal abends etwa 1 bis 2 Stunden vor dem Zubettgehen. Denn nach Kneipp regen Trockenbürstenmassagen nicht nur den Stoffwechsel an, sondern führen, in den Abendstunden angewandt, zur Förderung eines gesunden Schlafes. Um richtig zu bürsten, sollte stets an den unteren Extremitäten, also an den Füßen begonnen werden. Von dort aus wandert die Bürste mit sanften, kreisenden Bewegung in Richtung Herz.


Gesundheitlicher Nutzen

Wichtig ist es bei der Anwendung einer Bürste nicht einfach hin- und her zu rubbeln, sondern die Bürste in wischenden, möglichst langen Bahnen auf der Haut entlangzuziehen. Zu intensiv darf die Anwendung jedoch auch nicht sein, sonst wird die Haut schnell gerötet, gereizt oder gar verletzt. Letztlich geht es bei der Anwendung ausschließlich um die Stimulation der Hautdurchblutung.

Auch die Bauchregion kann mitgebürstet werden im Sinne einer sanften Darmmassage. Hier sollte am besten gegen den Uhrzeigersinn gebürstet werden. Bei der Bürstenmassage des Rückens haben sich Aufwärtsbewegungen bewährt. Hände, Arme und der Brustbereich werden erst ganz zum Schluss gebürstet.

Bei Trockenbürstungen ist unbedingt darauf zu achten, dass Bürste und Haut während einer Sitzung auch wirklich trocken bleiben. Trotzdem sollte auch nach einer Trockenbürstung kurz geduscht werden. Dadurch werden tote Hautzellen und Toxine weggespült.

Kosmetisch interessant sind Bürstenanwendungen bei Cellulite, zum Erhalt eines jugendlichen Hautbildes, zur Verbesserung des Muskeltonus und zur Straffung hängender Hautpartien. Da die Anwendung von Bürsten wie ein Peeling wirkt, ziehen Hautpflegeprodukte danach zudem deutlich besser ein.

Das könnte Sie auch interessieren