Allergene

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 16. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Allergene sind Antigene, welche eine ungewöhnlich starke Immunreaktion bei einer Person auslösen. Die Immunreaktion dient dazu, eine als Bedrohung wahrgenommene Substanz, die für den Körper im Normalfall harmlos ist, zu bekämpfen. Diese Überempfindlichkeitsreaktion gegen Allergene wird allergische Reaktion genannt.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Allergene?

Um die Allergiker unter den Verbrauchern zu schützen, gibt es in Deutschland Allergen-Kennzeichnungsrichtlinen, die bestimmen, welche Allergene auf einer Lebensmittelverpackung bzw. an einem Verkaufsstand deklariert werden müssen.
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Allergene sind Antigene, die dazu in der Lage sind, eine Typ 1 – Überempfindlichkeitsreaktion in atopischen Individuen durch Immunglobulin-Aktivierung auszulösen.

Bei den meisten Menschen kommt eine Immunglobulin-Reaktion nur als Antwort auf eine parasitäre Infektion vor. Es gibt jedoch auch Menschen, die auf in der Umwelt häufig vorkommende Antigene derartig reagieren. Diese erblich bedingte Prädisposition nennt man Atopie.

Bei atopischen Individuen stimulieren nicht-parasitäre Antigene eine anormale Erhöhung von Immunglobulin-E-Antikörpern, was zu Typ 1-Überempfindlichkeit führt.

Die Art der Überempfindlichkeit variiert von Person zu Person (oder von Tier zu Tier). Für sensible Individuen können eine große Bandbreite von Substanzen zu Allergenen werden. Bekannte Allergene sind Milbenkot, Pollen, Tierhaare (Katzen, Hunde etc.), Pilzsporen, Gelee Royale, Erdnüsse, Haselnüsse, Fisch und Meeresfrüchte, Eier, Milch, Erdbeeren, Weizengluten, Soja, Parfüm, Lebensmittel-Farbstoffe, Geschmacksverstärker, Bienen- und Wespengift, Penizillin, Wolle, Latex, Nickel und Formaldehyd.

Medizinische & gesundheitliche Funktionen, Aufgaben & Bedeutungen

Die Gründe, warum Menschen eine Allergie gegen Allergene entwickeln sind in den Erbanlagen, den persönlichen Gewohnheiten sowie der Umwelt zu suchen. So gibt es einen Hinweis darauf, dass Kinder, die sich häufig von Fastfood ernähren, eine allgemein erhöhte Allergie-Neigung aufweisen. Auch das Alter des Erstkontakts mit einem Allergen spielt eine Rolle: Je früher in der Lebensgeschichte eine Person mit einem Allergen in Kontakt gekommen ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie zu einem späteren Zeitpunkt eine allergische Reaktion dagegen entwickelt.

Das liegt daran, dass das Immunsystem des Körpers eine Sensibilität gegenüber dem Allergen entwickeln muss, bevor man dagegen allergisch werden kann. In anderen Worten: Das Immunsystem muss das Allergen erkennen und im „Gedächtnis“ behalten und dann Antikörper dagegen entwickeln. Dieser Prozess wird als Sensibilisierung bezeichnet. Es dauert jedoch je nach Person unterschiedlich lange, eine Sensibilität einem Allergen gegenüber zu entwickeln. Manche Menschen kommen nicht über die Sensibilisierungsphase hinaus, sie leiden zwar unter einigen Symptomen im Zusammenhang mit den Allergenen, entwickeln jedoch nie eine voll ausgeprägte Allergie.

Der Kontakt mit einem Allergen wird durch Einatmung, Berührung, Injektion oder über Nahrungsmittel hergestellt. Um die Allergiker unter den Verbrauchern zu schützen, gibt es in Deutschland Allergen-Kennzeichnungsrichtlinen, die bestimmen, welche Allergene auf einer Lebensmittelverpackung bzw. an einem Verkaufsstand deklariert werden müssen. Im Jahr 2006 gehörten zu den kennzeichnungspflichtigen Allergenen z. B. Sellerie, Senf, Erdnüsse, Krebstiere, Muscheln und glutenhaltiges Getreide.

Es gibt auch sogenannte Pseudo-Allergene, die allergieähnliche Symptome auslösen. Dazu zählen u. a. Zigarettenrauch, Milchzucker, Feinstaub, Putzmittel und Ozon. Stoffe, die niemals Allergien auslösen, sind Gebirgsluft, reines Wasser, Fette, Mineralsalze und gereinigte Vitamine.

Krankheiten, Beschwerden & Störungen

Typische allergische Reaktionen auf Allergene führen zu einer Irritation und Entzündung im Körper, was zu einer Anschwellung der betroffenen Regionen führt.

Symptome können sein:

In seltenen Fällen kann eine Allergie zu einer schweren allergischen Reaktion, einem sogenannten anaphylaktischen Schock führen, der tödlich enden kann. Normalerweise betreffen allergische Reaktionen lokal begrenzt einen bestimmten Teil des Körpers, wie z. B. die Nase, die Augen oder die Haut. Beim anaphylaktischen Schock reagiert jedoch der ganze Körper allergisch und das geschieht meist innerhalb weniger Minuten nach dem Kontakt mit dem Allergen.

Eine Anaphylaxie wird in vier Schweregrade eingeteilt:

Schweregrad 1: Niesen, Husten, Quaddel-Bildung, Juckreiz, Hautrötung, Ödeme, beschleunigter Puls.

Schweregrad 2: Beklemmungen, erschwerte Atmung, Magenkrämpfe, Halsvenenstauungen, Blutdruckabfall.

Schweregrad 3: starker Blutdruckabfall, schwere Atemnot, Krampfanfälle.

Schweregrad 4: Bleiche oder bläulich verfärbte Haut, Bewusstlosigkeit, kein fühlbarer Puls.

Bekommt eine Person als Reaktion auf ein Allergen einen anaphylaktischen Schock, dann benötigt sie eine Notfallbehandlung, in der ihr das Medikament Adrenalin injiziert wird.


Quellen

  • Greten, H., Rinninger, F., Greten, T. (Hrsg.): Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2010
  • Koslowski, H., Fiehring, C., Zöllner, H.: Labordiagnostik von Stoffwechselerkrankungen. Books On Demand Verlag, Norderstedt 2003
  • Trautmann, A., Kleine-Trebbe, J.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

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