Pilates

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Pilates ist ein Fitnesstraining für den ganzen Körper, das vorrangig die tiefliegenden Muskeln kräftigt. Dem Pilates liegen einige Prinzipien zugrunde, zu denen unter anderem eine bewusste Atmung gehört. Neben dem körperlichen Training soll Pilates auch einen Zustand der tiefen Entspannung und Ausgeglichenheit hervorrufen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Pilates?

Das vorrangige Ziel im Pilates ist eine tiefe Kräftigung der Muskeln, insbesondere der Muskulatur des Rückens, des Bauches und des Beckens.

Bei Pilates handelt es sich um ein Fitnesstraining, das den ganzen Körper mit einbezieht. Neben Kraftübungen werden auch Stretching-Einheiten in das Training eingebaut. Das vorrangige Ziel ist eine tiefe Kräftigung der Muskeln, insbesondere der Muskulatur des Rückens, des Bauches und des Beckens. Gleichzeitig erhöht das Training die Beweglichkeit und ruft eine tiefe Entspannung und Ausgeglichenheit hervor.

Häufig wird auch von der "Pilates-Methode" gesprochen, die dasselbe Training meint. Als Säulen des Pilates gelten Konzentration (concentration), die Zentrierung der Kräfte (centering), die Kontrolle über die Bewegungen (control) und die Präzision der Ausführungen (precision), fließende Abläufe der Übungen (flowing movement) sowie eine bewusste Atmung (breathing). Diese Prinzipien wurden erstmals 1980 veröffentlicht und gehen nicht direkt auf den Gründer dieses Fitnesstrainings, Joseph Pilates, zurück, sondern stellen vielmehr einen Extrakt aus seinen Methoden dar.

Funktion, Wirkung & Ziele

Für die Teilnahme an einem Pilates-Kurs wird keine spezielle Ausrüstung benötigt. Eine bequeme Matte, möglichst eng anliegende Sportkleidung und ein Paar Schläppchen reichen als Ausrüstung. Es existieren jedoch auch Geräte für das Pilates, an denen Anfänger in der Sportart die korrekte Ausführung aller Bewegungen zunächst geführt erlernen können, um sich so eine gute muskuläre Grundlage für das freie Training auf der Matte zu schaffen.

Das oberste Ziel der Pilates-Methode ist die Kräftigung der Muskulatur im gesamten Körper. Dabei wird vor allem Wert auf die tiefliegenden, kleinen und eher schwachen Muskeln gelegt, die bei vielen anderen Sportarten weniger stark beansprucht werden. Die Übungen, die im Pilates durchgeführt werden, regen zudem den Kreislauf an.

Das gewünschte Resultat des regelmäßigen Pilates-Trainings, das optisch am meisten hervorsticht, ist eine aufrechte und gesunde Körperhaltung. Langfristig kann auf diese Weise Schmerzen, die durch Haltungsschäden resultieren, vorgebeugt werden. Auch für die körperliche Optik ist Pilates äußerst förderlich. Es formt und strafft den gesamten Körper und lässt die Silhouette fit und schlank erscheinen.

Die Pilates-Methode verfügt über rund 500 verschiedene Übungen. Die Grundlage jeder Übung ist das Training der Stützmuskulatur für die Wirbelsäule. Diese Muskeln, die rund um die Wirbelsäule in der Körpermitte liegen, werden im Pilates als "Powerhouse" bezeichnet. Das Powerhouse muss bei allen Übungen aktiviert sein, damit diese insbesondere für die betroffenen, für die Haltung verantwortlichen Muskeln im Bauch und im Rücken gesundheitsförderlich und effektiv sind.

Da sämtliche Bewegungen beim Pilates fließend, langsam und unter hoher Konzentration ausgeführt werden, ist die Sportart äußerst schonend für den gesamten Körper, insbesondere aber für die Gelenke. Aus diesem Grund und weil das Pilates zu einer stetigen Kräftigung aller Muskeln im Körper führt, eignet es sich für viele Personen für die Rehabilitation nach einem Unfall. Die Langsamkeit der Bewegungen und das hohe Bewusstsein, unter dem die Übungen ausgeführt werden müssen, verbessern auch das Koordinationsvermögen und die Balance des Körpers. Zudem erhöhen sie die Wahrnehmung für den eigenen Körper. Nicht zu vernachlässigen ist also auch der positive Effekt des Pilates auf die Psyche.

Insbesondere durch die bewusste Atmung werden eine hohe Konzentration auf den eigenen Körper und eine tiefe Entspannung ausgelöst. Langfristig erhöht das Pilates-Training die allgemeine Ausgeglichenheit, auch im Alltag. Durch die aufrechtere Körperhaltung, die durch regelmäßige Pilates-Übungen erreicht wird, wirkt die jeweilige Person zudem selbstbewusster auf andere Menschen. Ein besonders großes Augenmerk wird beim Pilates auf die bewusste Atmung gelegt.

Auch davon profitieren regelmäßig Trainierende im Alltag. Die richtige und bewusste Atmung spielt zudem eine große Rolle für die Effizienz des Trainings. Der Atem sollte ruhig und gleichmäßig sein und als fließender Strom empfunden werden. Der Körper unterstützt das richtige und bewusste Einatmen: Die Stützmuskulatur der Wirbelsäule sollte aktiviert sein und der Nabel leicht eingezogen werden. Auch auf dem Ausatmen liegt eine Betonung. Es sollte tief und möglichst vollständig sein. Die Atmung sollte bei den Übungen stets selbst kontrolliert werden und harmonisch mit den Bewegungen verlaufen.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Wichtig beim Pilates ist, dass die Bewegungsabläufe der einzelnen Übungen korrekt ausgeführt werden um den schonenden Effekt auf die Gelenke, der durch die fließenden und langsamen Bewegungen entsteht, nicht zunichte zu machen. Eine fachlich kompetente Einführung in die Methoden des Pilates ist daher unumgänglich. Gute Trainer sollten zudem ständig auf die Körperhaltung und die Bewegungsabläufe bei den verschiedenen Übungen achten. Dies verringert die Gefahr von Haltungsschäden.

Manche Teilnehmer an Pilates-Kursen klagen über anschließende Kreuzschmerzen. Die Ursache hierfür liegt darin, dass bei den Betroffenen das Powerhouse, also die Tiefenmuskulatur des Rumpfes, nicht aktiviert war oder dass die Bewegungen schlichtweg falsch oder unpräzise ausgeführt wurden. Insbesondere ein Hohlkreuz sollte beim Ausführen der Übungen unbedingt vermieden werden.

Insgesamt ist Pilates jedoch eine sanfte und gesundheitsfördernde Sportart, die dank langsamer und kontrollierter Bewegungen ein sehr geringes Verletzungsrisiko aufweist. Eine kurze Aufwärm-Einheit sollte zugunsten des Skeletts, der Muskeln, der Gelenke und der Bänder jedoch auch beim Pilates erfolgen.

Quellen

  • Braumann, M.: Die Heilkraft der Bewegung. Heinrich Hugendubel Verlag, München 2006
  • Wolff, C.: Pilates für Schulter, Nacken und Rücken: Verspannungen lösen, Muskeln stärken. Knaur, München 2008
  • Wolff, C.: YogaPilates. Knaur, München 2009

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