Sauerklee
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Mehrere Hundert Arten weltweit gibt es von Sauerkleegewächsen, wobei eine in Deutschland heimisch ist: Der Walsauerklee, der neben der Medizin und der Volksheilkunde, wo er als Heilpflanze dient, in anderen Bereichen Einsatz findet. In Maßen ist der Verzehr der Pflanze gesund.
Vorkommen & Anbau von Sauerklee
Der Sauerklee (Oxalis) stammt nicht aus der Familie der Schmetterlingsblütler wie hierzulande typische Kleearten, sondern zählt zu den Sauerkleegewächsen. Seinen Namen trägt die Pflanze nach ihren säuerlich schmeckenden Blättern, die sich aus langen Blattstängeln mit drei kleinen herzförmigen Blättchen zusammensetzen.Den säuerlichen Geschmack hat Sauerklee wie Rhabarber dem Inhaltsstoff Oxalsäure zu verdanken. Eine andere Bezeichnung für Oxalsäure ist Kleesalz. Die Kleepflanze wächst in Gruppen und erreicht eine Höhe bis zu zehn Zentimeter. Nicht zu verwechseln ist sie mit dem Buschwindröschen, das ebenfalls weiß blüht. Die weißen Blüten des Sauerklees erscheinen im Frühjahr und sitzen an langen Stielen.
Zu viel Dunkelheit, Helligkeit, Erschütterungen in der Nähe oder andere ungünstige Lebensbedingungen lassen den Sauerklee reagieren: Die Pflanze klappt ihre waagrechten Blätter nach unten und die Blüten schließen sich. Sauerklee findet die besten Lebensbedingungen in Laub- und Nadelwäldern, wo er in vielen Gebieten Europas vorkommt.
Wirkung & Anwendung
In der anthroposophischen Medizin, die die Schulmedizin durch geisteswissenschaftliche Erkenntnisse ergänzt, findet Sauerklee heute Verwendung, um den Stoffwechsel zu harmonisieren. Außerdem bei Gallenkoliken, Magen-Darm-Krämpfen und zur Anregung der Lebertätigkeit. Außerdem hilft Sauerklee bei Erkrankungen der Haut, dient als Brechmittel und als Gegenmittel bei Vergiftungen durch Quecksilber oder Arsen.
Durch den hohen Gehalt an Vitamin C lässt sich Sauerklee bei Vitamin-C-Mangel erfolgreich einsetzen. Sauerklee wirkt harntreibend und blutreinigend. Er hilft gegen Frühjahrsmüdigkeit, Halsentzündungen, stärkt den Magen und regt den Appetit an. Kompressen mit einer Tinktur oder Essenz aus Sauerklee lassen sich direkt auf den Bauch legen, wo sie sich anfangs kalt anfühlen.
Der Kältereiz regt die Durchblutung an. Die Kompresse, abhängig vom Befinden, 15 bis 60 Minuten einwirken lassen. In manchen Fällen kann es sinnvoll sein, täglich eine Kompresse aufzulegen. In der Regel reicht eine einmalige Anwendung aus. Im frischen Zustand lassen sich die Blätter der Pflanze als Tee verwenden, der Sodbrennen und Hautausschläge lindern soll.
Für die Zubereitung des Tees frischen Sauerklee mit einem Liter heißem Wasser überbrühen, wenige Minuten ziehen lassen und bei Bedarf mit Honig süßen. Die Wurzeln des Sauerklees lassen sich mit Zucker kochen und leisten als Abführmittel und zur Wundheilung gute Dienste. Der frische Saft von Sauerklee, auf Geschwüre und Tumore, die äußerlich am Hautgewebe sitzen, gestrichen, soll ebenfalls gute Heilerfolge erzielen: Die Blätter vorher waschen und im feuchten Zustand in einer Haushaltzentrifuge entsaften.
Der menschliche Magen verträgt wenige frische Blätter der Pflanze. Der Gehalt an Oxalsäure kann zu einer Reizung im Magen-Darm-Bereich oder zur Bildung von Nierensteinen führen. Deswegen gilt: Sauerklee nicht jeden Tag zu sich nehmen. Einmal im Monat ist gesund. Personen mit einer Neigung zur Nierensteinbildung sollten die Blättchen des Sauerklees nicht verzehren: Oxalsäure hemmt die Aufnahme von Kalzium und fördert die Bildung von Nierensteinen.
Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Wir alle sind dem Stress des Alltags ausgeliefert. Viele neue Eindrücke und Anforderungen, die wir nicht sofort verarbeiten, lassen uns Nahrung zu schnell aufnehmen: Die Folge ist ein Stau im Bauch. Nehmen wir Sauerklee auf und gönnen uns gleichzeitig eine Ruhepause, kommt es zu einem Impuls von Harmonie, der uns hilft, zur Ruhe zu kommen.
Bei Unruhe, Nervosität, Bauchkrämpfen und unspezifische Bauchschmerzen wirkt Sauerklee beruhigend. Er stärkt die Lebenskräfte, regt die Verdauung an und löscht den Durst. Seine Anwendung empfiehlt sich außerdem bei vegetativen Störungen im Magen- und Darmbereich, bei Gallen- und Nierenkoliken, bei Insektenstichen und Wetterfühligkeit.
Sauerklee ist nicht geeignet bei Verletzungen im Bauchbereich. In der Küche lassen sich die Blätter des Sauerklees wegen ihres säuerlichen, zitronenartigen Geschmacks als Ersatz für Zitronensaft in Suppen, Marmeladen und anderen Gerichten verwenden. In manchen Gegenden ist es üblich, die Blätter des Sauerklees in Zucker eingelegt für den Winter als Gewürz aufzubewahren.
Über viele Jahre hinweg diente das Salz der Oxalsäure in der Textilfärberei zur Fleckenbeseitigung. Außerdem ließen sich Kupfer und Messing damit reinigen. Allerdings lässt sich das Salz heutzutage synthetisch herstellen, wodurch Sauerklee seine Bedeutung in dieser Hinsicht verlor. Weitere Anwendungsmöglichkeiten sind Sauerkleekompressen wie Fertigkompressen und Frischpflanzenkompressen.
Fertigkompressen lassen sich direkt auf die Haut legen und eignen sie sich gut für unterwegs. Ebenfalls direkt auf die Haut legen lassen sich die frischen Blätter des Sauerklees (Frischpflanzenkompresse). Dabei handelt es sich um eine kostenlose und wirksame Anwendungsmöglichkeit von Sauerklee.