Sauna in der Schwangerschaft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. März 2025
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Viele Schwangere stellen sich immer wieder die Frage, ob sie bedenkenlos in die Sauna gehen können. Auch wenn es grundsätzlich gesund ist, sollten bei einem Saunagang in der Schwangerschaft dennoch ein paar Dinge im Vorfeld beachten. Zu beachten ist, dass der Saunagang nicht automatisch für jede Schwangere empfohlen werden kann; es gibt sehr wohl Aspekte, die gegen das Saunieren sprechen.

Inhaltsverzeichnis

Sauna mit Babykugel?

Das regelmäßige Saunieren fördert natürlich die Gesundheit. Die Körpertemperatur steigt auf fieberhafte Temperaturen und der Körper aktiviert in weiterer Folge seine Abwehrzellen
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Im Endeffekt spricht nichts dagegen, während der Schwangerschaft in die Sauna zu gehen. Vor allem Frauen, die schon vor ihrer Schwangerschaft regelmäßig die Sauna aufgesucht haben, können problemlos weiterhin ihrem Hobby nachgehen. Dies deshalb, da jene Schwangere bereits „trainiert“ sind. Der Körper kennt bereits die Sauna und wird auch, wenn in ihm ein Mensch heranwächst, keine „Probleme verursachen“.

Wer jedoch nur sehr wenig Erfahrung hat, sollte zuerst Vorsicht walten lassen. Vor allem wegen der Hormonumstellung, kann sehr wohl der Kreislauf einen Streich spielen. Da die Schwangere sowieso - auf Grund des ungeborenen Kindes - eine zusätzliche Kreislaufbelastung hat, kann die Sauna durchaus die Belastung verstärken. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass „ungeübte Frauen“ in den ersten drei Monaten auf die Sauna verzichten.

Danach spricht, wenn ein normaler Schwangerschaftsverlauf gegeben ist, nichts gegen eine Schwitzkur. Wer Bedenken hat, sollte im Vorfeld seinen behandelnden Arzt beziehungsweise Gynäkologen um Rat fragen. Jener kann das Risiko - auf Grund des Schwangerschaftsverlaufs - einschätzen.

Was spricht für einen Saunagang?

Das regelmäßige Saunieren fördert natürlich die Gesundheit. Die Körpertemperatur steigt auf fieberhafte Temperaturen und der Körper aktiviert in weiterer Folge seine Abwehrzellen. Die Hautoberfläche erwärmt sich, die Blutgefäße weiten sich und die Muskeln können sich entspannen. Das Herz-Kreislauf-System verbessert sich, Krankheiten werden im Vorfeld bekämpft und die Gelenke sowie Atemwege werden verbessert.

All jene Aspekte sind vor allem für Schwangere hilfreich. Des Weiteren beugt die Schwangere - auf Grund des Flüssigkeitsverlusts - Wassereinlagerungen vor beziehungsweise können bereits bestehende Ödeme abgebaut werden. Die Sauna lockert auch die Muskeln. Das ist vor allem für den bevorstehenden Geburtsvorgang von enormem Vorteil.

Wenn die Schwangere also regelmäßig vor der Schwangerschaft (und auch während der Schwangerschaft) in die Sauna gegangen ist, wird sie mitunter eine leichtere Geburt als jene Frauen haben, die eine Sauna immer gemieden haben. Die Sauna hilft aber nicht nur dem Körper, sondern auch der Psyche. Hier kann sich die Schwangere tatsächlich zu 100 Prozent entspannen.

Sauna in der Schwangerschaft: Risiken und Vorteile

Der Besuch einer Sauna während der Schwangerschaft ist ein kontroverses Thema. Während viele Frauen die entspannende Wirkung genießen, gibt es auch gesundheitliche Bedenken. Die Wirkung der Hitze auf den Kreislauf, den Stoffwechsel und das ungeborene Kind sollte genau abgewogen werden.

Welche Vorteile kann die Sauna in der Schwangerschaft haben?

Ein moderater Saunabesuch kann helfen, Verspannungen und Rückenschmerzen zu lindern, die durch das zusätzliche Gewicht und die veränderte Körperhaltung entstehen. Zudem fördert die Wärme die Durchblutung und regt den Kreislauf an, was Wassereinlagerungen reduzieren und das Immunsystem stärken kann. Regelmäßige Saunagänge können die Anpassungsfähigkeit des Kreislaufs verbessern, was später während der Geburt von Vorteil sein kann.

Darüber hinaus hilft die hohe Luftfeuchtigkeit in manchen Saunen, die Schleimhäute der Atemwege feucht zu halten, was besonders in den Wintermonaten vor Infekten schützt. Manche Frauen berichten auch, dass sie durch die Sauna besser schlafen und sich insgesamt wohler fühlen.

Welche Risiken bestehen für Mutter und Kind?

Der größte Risikofaktor ist die starke Erhöhung der Körpertemperatur. In den ersten zwölf Schwangerschaftswochen kann eine zu hohe Temperatur (über 39°C) das Risiko für Fehlbildungen oder eine Fehlgeburt leicht erhöhen. Deshalb sollte besonders im ersten Trimester auf sehr heiße Saunagänge verzichtet oder die Aufenthaltszeit stark reduziert werden.

Ein weiteres Risiko ist die Belastung des Kreislaufs. Während der Schwangerschaft arbeitet das Herz intensiver, um das ungeborene Kind mit Sauerstoff zu versorgen. Hohe Temperaturen können zu plötzlichem Blutdruckabfall, Schwindel oder Ohnmacht führen. Besonders Frauen, die ohnehin unter Kreislaufproblemen leiden, sollten vorsichtig sein oder den Saunabesuch vermeiden.

Auch eine zu hohe Flüssigkeitsausscheidung durch Schwitzen kann problematisch sein. Schwangere sollten daher vor, während und nach dem Saunagang ausreichend Wasser trinken, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

Empfehlungen für sicheres Saunieren in der Schwangerschaft

Falls die Ärztin oder der Arzt keine Einwände hat, können Schwangere die Sauna nutzen, aber mit Vorsicht: Milde Temperaturen um 50–60°C, kürzere Aufenthalte (max. 10 Minuten) und regelmäßige Abkühlphasen sind ratsam. Besonders extreme Temperaturschwankungen, heiße Aufgüsse oder eiskaltes Abduschen sollten vermieden werden, da sie den Kreislauf stark belasten können.

Leidet die Schwangere jedoch unter Kreislaufproblemen beziehungsweise konnte vor der Schwangerschaft keine Erfahrung gesammelt werden, sollte sie in den ersten Monaten die Sauna meiden. Die Sauna gilt es auch dann zu meiden, wenn es sich um eine Risikoschwangerschaft handelt oder mitunter Schwangerschaftskomplikationen aufgetreten sind.

Auch bei Bluthochdruck, Nierenproblemen oder Krampfadern ist es ratsam, den Gang in die Sauna erst dann zu bestreiten, wenn das Kind bereits auf der Welt ist. Wer kurz vor seinem Entbindungstermin ist, sollte ebenfalls auf die Sauna verzichten. Die Temperaturen - in Verbindung mit zahlreichen Aromazusätzen - können Wehen auslösen.

Tipps für Saunagänger

Es spielt im Endeffekt keine Rolle, ob die Schwangere „trainiert“ ist oder nicht - wichtig ist, dass man es mit der Sauna nicht übertreibt. Folgende Punkte sollten daher berücksichtigt werden:

  • Keine hohen Temperaturen: Ratsam ist es, die unteren Bänke zu benutzen. Hier wird es weniger heiß. Auch ein Vivarium oder eine Biosauna stellen mitunter eine passende Alternative zur finnischen Variante dar.
  • Keinesfalls übertreiben: Ein Saunabesuch pro Woche ist ausreichend; pro Besuch sollten nicht mehr als zwei Saunagänge erfolgen.
  • Die richtige Vorbereitung: Wer vor dem Saunabesuch ein warmes Fußbad nimmt, regt die Durchblutung an und bereitet den Körper in weiterer Folge auf das Schwitzen vor.
  • Der Kreislauf: Wer liegt, sollte vorsichtig aufstehen. Die Gefahr, dass der Kreislauf Probleme macht, ist in der Schwangerschaft höher.
  • Das Tauchbecken meiden: Wer sich nach der Sauna gerne im Tauchbecken abkühlt, sollte während der Schwangerschaft lieber kalt duschen. Zuerst die Beine, dann die Arme und in weiterer Folge den Rücken und dann erst den Bauch kühlen!
  • Natürlich ist die Hygiene besonders wichtig. Vor allem dann, wenn man schwanger ist, müssen Infektionen unbedingt vermieden werden. Wer in eine öffentliche Sauna geht, sollte also immer ein frisches Handtuch verwenden.
  • Nach der Sauna ist es wichtig, sich auch bei „normalen Temperaturen“ zu erholen und genügend zu trinken. So kann die verlorene Flüssigkeit wieder „aufgefüllt“ werden.


Dampfbad oder Sauna?

Viele Frauen empfinden niedrige Temperaturen - zwischen 50 und 60 Grad - angenehmer. Eine Alternative bietet das Dampfbad. Hier werden Temperaturen von maximal 50 Grad erreicht. Dennoch muss erwähnt werden, dass zahlreiche Schwangere - obwohl im Dampfbad geringere Temperaturen vorherrschen - größere Probleme mit dem Kreislauf bekommen, wenn sie in das Dampfbad gehen.

Der Grund ist die feuchte Hitze, welche den Kreislauf mehr belastet. Wichtig ist, dass - ganz egal, ob man trainiert ist oder nicht - die Vorzeichen des Körpers erkannt werden. Wer sich nicht wohl fühlt oder der Meinung ist, Probleme mit dem Kreislauf zu haben oder zu bekommen, sollte auf die Sauna zur Gänze verzichten. Wer unsicher ist, sollte daher seinen behandelnden Arzt im Vorfeld kontaktieren.

Saunabesuch im dritten Trimester: Gefährlich oder wohltuend?

Im dritten Trimester stehen viele werdende Mütter vor der Frage, ob ein Saunabesuch noch sicher ist. Während einige die entspannende Wirkung genießen, gibt es auch potenzielle Risiken für den Kreislauf, den Flüssigkeitshaushalt und die Gebärmutter. Daher sollte der Saunagang im letzten Schwangerschaftsdrittel besonders achtsam gestaltet werden.

Vorteile eines Saunabesuchs im dritten Trimester

Eine moderate Nutzung der Sauna kann helfen, Muskelverspannungen und Rückenschmerzen zu lindern, die durch das zusätzliche Gewicht und die veränderte Körperhaltung entstehen. Durch die Wärme entspannen sich Muskeln und Gelenke, was insbesondere bei Becken- oder Rückenschmerzen wohltuend sein kann.

Zudem fördert der Saunabesuch die Durchblutung und regt den Stoffwechsel an, was helfen kann, Wassereinlagerungen zu reduzieren. Viele Schwangere leiden unter geschwollenen Beinen und Füßen, und durch regelmäßige, sanfte Hitze kann sich das allgemeine Wohlbefinden verbessern.

Auch das Immunsystem profitiert. Die regelmäßige Anpassung an Wärme und anschließende Abkühlung kann dazu beitragen, Erkältungen und Infekte abzuwehren, da der Körper widerstandsfähiger gegen Temperaturveränderungen wird.

Mögliche Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

Der größte Risikofaktor eines Saunabesuchs im letzten Trimester ist die Kreislaufbelastung. Der Körper arbeitet bereits auf Hochtouren, um das Baby mit Sauerstoff zu versorgen. Ein plötzlicher Blutdruckabfall in der Hitze kann zu Schwindel, Ohnmacht oder sogar Stürzen führen. Frauen, die bereits unter Kreislaufproblemen leiden, sollten daher auf Saunaaufenthalte verzichten oder sie nur in sehr moderaten Temperaturen genießen.

Eine weitere Gefahr ist eine Überhitzung des Körpers, die vorzeitige Wehen auslösen kann. Besonders heiße Saunen über 70–80°C oder lange Sitzungen über 10 Minuten sollten vermieden werden. Eine übermäßige Erwärmung kann den Körper in einen Stresszustand versetzen, was wiederum Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben könnte.

Ebenso ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr essenziell. Schwangere sollten vor, während und nach dem Saunagang viel Wasser trinken, um eine Dehydrierung zu vermeiden.

Um die Sauna im dritten Trimester sicher zu genießen, sind milde Temperaturen von 50–60°C, kürzere Aufenthalte und langsame Abkühlphasen zu empfehlen. Wer sich unwohl fühlt oder Anzeichen wie Schwindel, Herzrasen oder starke Müdigkeit verspürt, sollte den Saunabesuch abbrechen und eine Pause einlegen.

Sauna nach der Geburt: Erholung oder Risiko?

Nach der Geburt sehnen sich viele Frauen nach Entspannung und möchten den Körper regenerieren. Ein Saunabesuch kann dabei helfen, doch es gibt einige gesundheitliche Aspekte zu beachten. Der Körper durchläuft in den ersten Wochen nach der Geburt zahlreiche Veränderungen, weshalb nicht jede frischgebackene Mutter sofort von der Sauna profitieren kann.

Vorteile der Sauna im Wochenbett

Ein maßvoller Saunabesuch kann zur Kreislaufstabilisierung und Muskelentspannung beitragen. Während der Schwangerschaft und Geburt wurde der Körper stark belastet, und Wärme kann helfen, Verspannungen und Rückenschmerzen zu lindern. Zudem kann die Hitze die Durchblutung anregen und dadurch den Heilungsprozess nach der Geburt unterstützen.

Ein weiterer positiver Effekt ist die Förderung des Lymphflusses, was Wassereinlagerungen verringern kann, die nach der Schwangerschaft oft noch bestehen. Auch das Immunsystem profitiert: Frauen, die regelmäßig in die Sauna gehen, stärken ihre Abwehrkräfte, was besonders hilfreich ist, wenn der Körper nach der Geburt geschwächt ist.

Psychisch kann ein Saunabesuch helfen, Stress abzubauen und die Entspannung zu fördern, was sich positiv auf das emotionale Wohlbefinden auswirkt. Besonders in der Phase nach der Geburt, in der Schlafmangel und hormonelle Umstellungen eine große Rolle spielen, kann Wärme und Ruhe in der Sauna wohltuend sein.

Mögliche Risiken und richtige Zeit für den Einstieg

Trotz der Vorteile sollte eine Sauna direkt nach der Geburt mit Vorsicht genossen werden. Der Körper benötigt Zeit zur Regeneration, insbesondere bei Geburtsverletzungen oder nach einem Kaiserschnitt. Eine übermäßige Wärmezufuhr kann die Wundheilung beeinträchtigen, vor allem wenn noch Blutungen bestehen.

Frauen, die einen Dammriss oder Kaiserschnitt hatten, sollten warten, bis die Wunden vollständig verheilt sind. Starke Hitze kann Schwellungen verstärken oder Schmerzen verursachen. In den ersten vier bis sechs Wochen nach der Geburt ist der Körper noch nicht voll belastbar, und ein zu früher Saunabesuch kann den Kreislauf überfordern.

Ein weiteres Risiko besteht in der Flüssigkeitsregulation. Da das Schwitzen in der Sauna den Körper entwässert, sollten stillende Frauen darauf achten, genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, um die Milchproduktion nicht zu beeinträchtigen.

Um den Saunabesuch nach der Geburt sicher zu genießen, sind milde Temperaturen (50–60°C), kürzere Aufenthalte (max. 10 Minuten) und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig. Frauen sollten zudem auf ihren Körper hören und bei Unwohlsein oder Schwindel die Sauna verlassen.

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