Schwangerschaftstest

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Behandlungen Schwangerschaftstest
Hilfreiche Videos: MedLexi.de auf YouTube

Wenn die Periode ausbleibt und Gewissheit über eine mögliche Schwangerschaft erlangt werden soll, kommt ein Schwangerschaftstest zum Einsatz. Dieser zeigt an, ob das Schwangerschaftshormon hCG vorliegt. Moderne Schwangerschaftstests sind mit einer Laborgenauigkeit von über 99,9% sehr zuverlässig.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schwangerschaftstest?

Um sich zu vergewissern, dass auch tatsächlich eine Schwangerschaft vorliegt, wird oft das Vorhandensein des schwangerschaftserhaltenden Hormons hCG im Urin geprüft.

Unter einem Schwangerschaftstest versteht man einen Test, mit dessen Hilfe man ohne ärztliches Zutun von zuhause aus klären kann, ob es zur Befruchtung und Einnistung einer Eizelle - und somit zu einer Schwangerschaft - gekommen ist.

Ein handelsüblicher Schwangerschaftstest wird mit dem Morgenurin angewendet. Man kann solche Tests sowohl in der Apotheke als auch in Drogeriemärkten kaufen. Günstige Schwangerschaftstests gibt es ab etwa vier Euro, in Internet-Shops teilweise noch billiger.

Funktion, Wirkung & Ziele

Anwendungsgebiet eines Schwangerschaftstests ist die Klärung der Frage, ob im vergangenen Zyklus eine Schwangerschaft eingetreten ist. Ein Schwangerschaftstest kann von der Frau selbst oder auch in einer Arztpraxis durchgeführt werden. Die Verfahrensweise, derer ein Schwangerschaftstest sich bedient, ist sowohl bei den häuslichen Tests als auch beim Test in der Arztpraxis dieselbe:

Der Test misst, ob das Hormon hCG nachgewiesen werden kann. hCG ist ein Hormon, welches ausschließlich von schwangeren Frauen gebildet wird. Wird hCG nachgewiesen, gilt der Test als positiv. Man kann dann davon ausgehen, dass eine befruchtete Eizelle sich eingenistet und somit an den mütterlichen Blutkreislauf angeschlossen hat.

Die Anwendung eines Schwangerschaftstests ist dabei einfach. Das Teststäbchen wird aus der Verpackung genommen. Nun muss der Testbereich des Stäbchens in Kontakt mit Urin kommen. Idealerweise wird hierzu Morgenurin verwendet, da dieser die höchste Konzentration an hCG aufweist. Man kann das Teststäbchen entweder direkt während des Wasserlassens mit Urin befeuchten oder Urin in einem sterilen Behältnis auffangen und dann das Stäbchen eintauchen. Die Zeit, in der das Teststäbchen in den Urin gehalten werden soll, ist dabei vom Hersteller definiert. Meist handelt es sich um 10 Sekunden. Diese Zeit sollte bei der Anwedung auch eingehalten werden, um ein möglichst sicheres Ergebnis zu erzielen.

Nach wenigen Sekunden kann meist schon das Ergebnis abgelesen werden. Die meisten Tests sind so konzipiert, dass sich im Ergebnisfenster ein zweiter Strich bildet, wenn hCG nachgewiesen werden konnte. Digitale Tests messen ebenfalls, ob hCG vorhanden ist und zeigen bei einer hCG Konzentration das Wort "schwanger" im Ergebnisfenster an. Solche digitalen Tests sind meistens etwas teurer. Eine Sonderform des Schwangerschaftstests ist der Bluttest. hCG kann nicht nur im Urin nachgewiesen werden, sondern auch im Blut. Hierzu wird der Frau Blut aus einer Armvene entnommen und im Labor auf hCG untersucht. Ein solches Verfahren eignet sich nicht für zuhause und ist auch in der Auswertung einem praktischen Schwangerschafstest mittels Urin deutlich unterlegen.

Ein Bluttest als Schwangerschaftstest wird meist von Kinderwunschzentren durchgeführt. Eine Kinderwunschklinik führt oft schon zu einem sehr frühen Zeitraum einen Schwangerschaftstest durch. Im Blut ist hcg früher nachweisbar als im Urin. Der Urinwert hinkt dem des Blutes in etwa 48 Stunden hinterher. Insofern hat die Frau zu einem sehr frühen Zeitraum ein Ergebnis darüber, ob hcg nachgewiesen werden konnte oder nicht.

Risiken & Gefahren

Ein gesundheitliches Risiko birgt ein Schwangerschaftstest für die Frau nicht. Gerade bei einem Urintest kann es zu keinen Nebenwirkungen oder Verletzungen kommen. Der Bluttest als Schwangerschaftstest birgt durch die Entnahme des Blutes aus der Vene zumindest das theoretische Risiko der Verletzung oder Infektion der Einstichstelle.

Ein eher seelisch gelagertes Risiko birgt die mögliche Fehlerhaftigkeit eines Schwangerschaftstests. Grundsätzlich ist bei Laborgenauigkeiten von mehr als 99,9% von einer sehr hohen Zuverlässigkeit der Tests auszugehen - eine korrekte Handhabung vorausgesetzt. Darunter fällt auch die Wahl des richtigen Zeitpunkts für einen Schwangerschaftstest. Die meisten Schwangerschaftstests sollen ab dem Zeitpunkt der ausgebliebenen Periode zuverlässig sein. Da der körperliche Rhythmus aber nicht immer absolut vorhersehbar ist, kann nicht mit letzter Genauigkeit vorhergesagt werden, wann die Periode fällig wäre.

Ein zu früher Test kann so zum einen falsch negativ anzeigen, da trotz Einnistung der Eizelle einfach noch nicht genug hcg vorhanden war. Wer sehr früh einen sehr sensiblen Schwangerschaftstest anwendet, kann aber auch enttäuscht werden: Gerade in den ersten Tagen der Schwangerschaft kommt es sehr häufig zu einem natürlichen Abgang der Eizelle. Ohne Schwangerschaftstest bleibt dies von den Frauen meist völlig unbemerkt.

Quellen

  • Croon, M.: Schwanger werden. TRIAS Verlag, Stuttgart 2004
  • Uhl, B.: Gynäkologie und Geburtshilfe compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Weyerstahl, T., Stauber, M.: Gynäkologie und Geburtshilfe, duale Reihe. Thieme, Stuttgart 2013

Das könnte Sie auch interessieren