Schwangerschaftstest

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 29. Juli 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Wenn die Periode ausbleibt und Gewissheit über eine mögliche Schwangerschaft erlangt werden soll, kommt ein Schwangerschaftstest zum Einsatz. Dieser zeigt an, ob das Schwangerschaftshormon hCG vorliegt. Moderne Schwangerschaftstests sind mit einer Laborgenauigkeit von über 99,9% sehr zuverlässig.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Schwangerschaftstest?

Um sich zu vergewissern, dass auch tatsächlich eine Schwangerschaft vorliegt, wird oft das Vorhandensein des schwangerschaftserhaltenden Hormons hCG im Urin geprüft.

Unter einem Schwangerschaftstest versteht man einen Test, mit dessen Hilfe man ohne ärztliches Zutun von zuhause aus klären kann, ob es zur Befruchtung und Einnistung einer Eizelle - und somit zu einer Schwangerschaft - gekommen ist.

Ein handelsüblicher Schwangerschaftstest wird mit dem Morgenurin angewendet. Man kann solche Tests sowohl in der Apotheke als auch in Drogeriemärkten kaufen. Günstige Schwangerschaftstests gibt es ab etwa vier Euro, in Internet-Shops teilweise noch billiger.

Geschichte & Entwicklung

Die Geschichte des Schwangerschaftstests reicht weit zurück und zeigt eine beeindruckende Entwicklung von antiken Methoden zu modernen wissenschaftlichen Verfahren. Schon im alten Ägypten, um 1350 v. Chr., nutzten Frauen eine Mischung aus Weizen- und Gerstensamen zur Bestimmung der Schwangerschaft. Sie urinierten auf die Samen und beobachteten deren Keimung: Keimten die Samen, galt dies als Zeichen für eine Schwangerschaft.

Im Mittelalter und der frühen Neuzeit entwickelten sich diese Methoden nur geringfügig weiter. Häufig stützten sich die Frauen auf körperliche Anzeichen und Mythen. Erst im frühen 20. Jahrhundert begann die Wissenschaft, ernsthafte Fortschritte zu machen. 1927 entdeckte der deutsche Arzt Selmar Aschheim gemeinsam mit dem Chemiker Bernhard Zondek das Hormon hCG (humanes Choriongonadotropin), das im Urin schwangerer Frauen vorhanden ist. Ihr Test, der "Aschheim-Zondek-Test", benutzte Mäuse, um das Vorhandensein von hCG nachzuweisen: Der Urin einer schwangeren Frau löste in den Tieren eine Ovulationsreaktion aus.

In den 1960er Jahren entwickelten Forscher radioimmunologische Assays, die das Hormon hCG genauer und schneller nachweisen konnten. Dies legte den Grundstein für die modernen Schwangerschaftstests. Der erste Heimschwangerschaftstest kam 1971 auf den Markt, entwickelt von Margaret Crane. Er ermöglichte Frauen erstmals, einen Schwangerschaftstest diskret zu Hause durchzuführen.

Die heutigen Schwangerschaftstests sind auf Antikörpertechnologie angewiesen und bieten eine hohe Genauigkeit und Benutzerfreundlichkeit. Sie können hCG im Urin schon wenige Tage nach der Empfängnis nachweisen und haben sich zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der reproduktiven Gesundheit entwickelt.

Einsatz & Indikation

Ein Schwangerschaftstest wird eingesetzt, um das Vorhandensein des Hormons humanes Choriongonadotropin (hCG) im Körper einer Frau nachzuweisen, was auf eine Schwangerschaft hinweist. Dieses Hormon wird kurz nach der Befruchtung von der Plazenta produziert und steigt schnell im frühen Stadium der Schwangerschaft an.

Ein Schwangerschaftstest wird typischerweise notwendig, wenn eine Frau Anzeichen einer Schwangerschaft bemerkt, wie das Ausbleiben der Menstruation, morgendliche Übelkeit, Brustempfindlichkeit, Müdigkeit und häufiges Wasserlassen. Diese Symptome können frühe Hinweise auf eine Schwangerschaft sein und einen Schwangerschaftstest erforderlich machen, um Klarheit zu schaffen.

Schwangerschaftstests sind auch in bestimmten medizinischen Situationen wichtig. Vor geplanten medizinischen Eingriffen oder der Einnahme bestimmter Medikamente kann ein Test notwendig sein, um sicherzustellen, dass keine Schwangerschaft vorliegt, da einige Behandlungen und Medikamente für den Fötus schädlich sein können.

In Notaufnahmen und Kliniken wird häufig ein Schwangerschaftstest durchgeführt, wenn Frauen mit unklaren Unterleibsschmerzen, Blutungen oder anderen gynäkologischen Beschwerden vorgestellt werden, um eine Eileiterschwangerschaft oder andere Komplikationen auszuschließen.

Zudem spielen Schwangerschaftstests eine wichtige Rolle bei der Familienplanung und der Anwendung von Verhütungsmethoden. Frauen, die ihre Empfängnis planen oder sicherstellen möchten, dass sie nicht schwanger sind, bevor sie bestimmte Verhütungsmittel verwenden, können regelmäßige Schwangerschaftstests durchführen.

Insgesamt sind Schwangerschaftstests ein wichtiges diagnostisches Werkzeug, das Frauen hilft, frühzeitig Klarheit über eine mögliche Schwangerschaft zu erhalten und sicherzustellen, dass sie die notwendige medizinische Betreuung erhalten.

Vorteile & Nutzen

Ein Schwangerschaftstest bietet zahlreiche Vorteile gegenüber anderen Behandlungs- und Untersuchungsmethoden, wenn es darum geht, eine Schwangerschaft festzustellen.

Einfachheit und Bequemlichkeit: Einer der größten Vorteile ist die Einfachheit der Anwendung. Schwangerschaftstests sind leicht zugänglich und können zu Hause durchgeführt werden, was Diskretion und Komfort bietet. Frauen können schnell und privat feststellen, ob sie schwanger sind, ohne sofort einen Arzt aufsuchen zu müssen.

Schnelligkeit: Schwangerschaftstests liefern in der Regel innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis. Dies ermöglicht eine schnelle Entscheidungsfindung und, falls erforderlich, die zeitnahe Einleitung medizinischer Maßnahmen oder die Anpassung des Lebensstils.

Zuverlässigkeit: Moderne Schwangerschaftstests haben eine hohe Genauigkeit und Sensitivität, oft über 99 %, wenn sie korrekt angewendet werden. Sie können bereits wenige Tage nach dem Ausbleiben der Menstruation oder sogar früher eine Schwangerschaft erkennen, indem sie das hCG-Hormon im Urin nachweisen.

Kosteneffizienz: Schwangerschaftstests sind relativ kostengünstig und in Apotheken und Drogerien weit verbreitet erhältlich. Dies macht sie zu einer kosteneffizienten ersten Option zur Feststellung einer Schwangerschaft im Vergleich zu aufwendigeren und teureren medizinischen Untersuchungen.

Nicht-Invasivität: Schwangerschaftstests sind nicht-invasiv und schmerzlos, da sie lediglich eine Urinprobe erfordern. Im Gegensatz zu Bluttests oder anderen invasiven Verfahren, die in einer Klinik durchgeführt werden müssen, ist kein medizinisches Fachpersonal erforderlich.

Frühe Diagnose: Durch die frühzeitige Erkennung einer Schwangerschaft können Frauen frühzeitig die notwendige medizinische Betreuung in Anspruch nehmen, wie pränatale Vitamine oder ärztliche Untersuchungen, und ungesunde Verhaltensweisen wie Rauchen oder Alkoholkonsum einstellen.

Insgesamt bietet der Schwangerschaftstest eine praktische, schnelle und zuverlässige Methode, um eine Schwangerschaft festzustellen, was ihn zu einer bevorzugten Wahl für viele Frauen macht.

Funktion, Wirkung & Ziele

Anwendungsgebiet eines Schwangerschaftstests ist die Klärung der Frage, ob im vergangenen Zyklus eine Schwangerschaft eingetreten ist. Ein Schwangerschaftstest kann von der Frau selbst oder auch in einer Arztpraxis durchgeführt werden. Die Verfahrensweise, derer ein Schwangerschaftstest sich bedient, ist sowohl bei den häuslichen Tests als auch beim Test in der Arztpraxis dieselbe:

Der Test misst, ob das Hormon hCG nachgewiesen werden kann. hCG ist ein Hormon, welches ausschließlich von schwangeren Frauen gebildet wird. Wird hCG nachgewiesen, gilt der Test als positiv. Man kann dann davon ausgehen, dass eine befruchtete Eizelle sich eingenistet und somit an den mütterlichen Blutkreislauf angeschlossen hat.

Die Anwendung eines Schwangerschaftstests ist dabei einfach. Das Teststäbchen wird aus der Verpackung genommen. Nun muss der Testbereich des Stäbchens in Kontakt mit Urin kommen. Idealerweise wird hierzu Morgenurin verwendet, da dieser die höchste Konzentration an hCG aufweist. Man kann das Teststäbchen entweder direkt während des Wasserlassens mit Urin befeuchten oder Urin in einem sterilen Behältnis auffangen und dann das Stäbchen eintauchen. Die Zeit, in der das Teststäbchen in den Urin gehalten werden soll, ist dabei vom Hersteller definiert. Meist handelt es sich um 10 Sekunden. Diese Zeit sollte bei der Anwedung auch eingehalten werden, um ein möglichst sicheres Ergebnis zu erzielen.

Nach wenigen Sekunden kann meist schon das Ergebnis abgelesen werden. Die meisten Tests sind so konzipiert, dass sich im Ergebnisfenster ein zweiter Strich bildet, wenn hCG nachgewiesen werden konnte. Digitale Tests messen ebenfalls, ob hCG vorhanden ist und zeigen bei einer hCG Konzentration das Wort "schwanger" im Ergebnisfenster an. Solche digitalen Tests sind meistens etwas teurer. Eine Sonderform des Schwangerschaftstests ist der Bluttest. hCG kann nicht nur im Urin nachgewiesen werden, sondern auch im Blut. Hierzu wird der Frau Blut aus einer Armvene entnommen und im Labor auf hCG untersucht. Ein solches Verfahren eignet sich nicht für zuhause und ist auch in der Auswertung einem praktischen Schwangerschafstest mittels Urin deutlich unterlegen.

Ein Bluttest als Schwangerschaftstest wird meist von Kinderwunschzentren durchgeführt. Eine Kinderwunschklinik führt oft schon zu einem sehr frühen Zeitraum einen Schwangerschaftstest durch. Im Blut ist hcg früher nachweisbar als im Urin. Der Urinwert hinkt dem des Blutes in etwa 48 Stunden hinterher. Insofern hat die Frau zu einem sehr frühen Zeitraum ein Ergebnis darüber, ob hcg nachgewiesen werden konnte oder nicht.

Durchführung & Ablauf

Ein Schwangerschaftstest verläuft in mehreren einfachen Schritten, die es Frauen ermöglichen, schnell und bequem festzustellen, ob sie schwanger sind. Die häufigsten Tests sind Urintests, die zu Hause durchgeführt werden können. Hier ist der genaue Ablauf:

Vorbereitung: Zunächst sollten die Hände gründlich gewaschen werden, um eine Kontamination des Tests zu vermeiden. Der Teststreifen oder das Testgerät wird aus der Verpackung genommen und gemäß den Anweisungen des Herstellers vorbereitet.

Durchführung: Es gibt zwei gängige Methoden, den Urintest durchzuführen:

Teststreifen in den Urinstrahl halten: Der Teststreifen wird für die empfohlene Zeit (meistens einige Sekunden) direkt in den Urinstrahl gehalten. Alternativ kann der Urin in einem sauberen Behälter aufgefangen werden, und der Teststreifen wird dort eingetaucht.

Testgerät mit Tropfenbehälter: Bei einigen Tests wird der Urin in einem Behälter gesammelt und anschließend mit einer Pipette oder einem Tropfer auf das Testfeld des Geräts gegeben.

Wartezeit: Nachdem der Urin auf das Testfeld aufgetragen wurde, beginnt eine Wartezeit von wenigen Minuten (normalerweise etwa 3 bis 5 Minuten), während der Test reagiert. In dieser Zeit sollte das Testgerät ruhig liegen bleiben.

Ergebnis ablesen: Nach Ablauf der Wartezeit wird das Ergebnis im Anzeigefeld des Tests abgelesen. Die meisten Tests zeigen das Ergebnis durch das Erscheinen von Linien oder Symbolen an:

  • Zwei Linien (oder ein Pluszeichen) deuten in der Regel auf eine Schwangerschaft hin.
  • Eine Linie (oder ein Minuszeichen) bedeutet, dass keine Schwangerschaft vorliegt.
  • Manche Tests haben auch ein Kontrollfeld, um zu bestätigen, dass der Test korrekt durchgeführt wurde.

Nachbereitung: Der Test sollte nach dem Ablesen des Ergebnisses entsorgt werden. Es ist ratsam, die Anleitung des Herstellers genau zu befolgen, um die Zuverlässigkeit des Ergebnisses sicherzustellen.

Zusammengefasst ist der Schwangerschaftstest ein einfacher, schneller und nicht-invasiver Vorgang, der Frauen frühzeitig Klarheit über eine mögliche Schwangerschaft verschaffen kann.

Risiken & Gefahren

Ein gesundheitliches Risiko birgt ein Schwangerschaftstest für die Frau nicht. Gerade bei einem Urintest kann es zu keinen Nebenwirkungen oder Verletzungen kommen. Der Bluttest als Schwangerschaftstest birgt durch die Entnahme des Blutes aus der Vene zumindest das theoretische Risiko der Verletzung oder Infektion der Einstichstelle.

Ein eher seelisch gelagertes Risiko birgt die mögliche Fehlerhaftigkeit eines Schwangerschaftstests. Grundsätzlich ist bei Laborgenauigkeiten von mehr als 99,9% von einer sehr hohen Zuverlässigkeit der Tests auszugehen - eine korrekte Handhabung vorausgesetzt. Darunter fällt auch die Wahl des richtigen Zeitpunkts für einen Schwangerschaftstest. Die meisten Schwangerschaftstests sollen ab dem Zeitpunkt der ausgebliebenen Periode zuverlässig sein. Da der körperliche Rhythmus aber nicht immer absolut vorhersehbar ist, kann nicht mit letzter Genauigkeit vorhergesagt werden, wann die Periode fällig wäre.

Ein zu früher Test kann so zum einen falsch negativ anzeigen, da trotz Einnistung der Eizelle einfach noch nicht genug hcg vorhanden war. Wer sehr früh einen sehr sensiblen Schwangerschaftstest anwendet, kann aber auch enttäuscht werden: Gerade in den ersten Tagen der Schwangerschaft kommt es sehr häufig zu einem natürlichen Abgang der Eizelle. Ohne Schwangerschaftstest bleibt dies von den Frauen meist völlig unbemerkt.

Alternativen

Es gibt mehrere alternative Verfahren zum herkömmlichen Schwangerschaftstest, insbesondere wenn ein Urintest nicht möglich oder nicht durchführbar ist.

Bluttest: Ein Bluttest ist eine sehr genaue Methode zur Feststellung einer Schwangerschaft. Beim Bluttest wird hCG (humanes Choriongonadotropin) im Blut gemessen, das bereits wenige Tage nach der Befruchtung nachweisbar ist. Es gibt zwei Arten von Bluttests:

Quantitativer hCG-Bluttest: Misst die genaue Menge des hCG-Hormons im Blut und kann sehr frühe Schwangerschaften und deren Fortschritt verfolgen. Qualitativer hCG-Bluttest: Bestätigt das Vorhandensein von hCG im Blut und kann eine Schwangerschaft nachweisen.

Ultraschalluntersuchung: Ein Ultraschall kann eine Schwangerschaft visualisieren und bietet den zusätzlichen Vorteil, den Zustand des Fötus und der Gebärmutter zu überprüfen. Diese Methode wird typischerweise nach etwa sechs Wochen Schwangerschaft durchgeführt, wenn der Herzschlag des Fötus detektierbar ist.

Physikalische Untersuchung durch den Arzt: Bei einer gynäkologischen Untersuchung kann ein Arzt durch Abtasten der Gebärmutter und der Untersuchung des Gebärmutterhalses Hinweise auf eine Schwangerschaft erkennen. Diese Methode wird jedoch weniger häufig zur ersten Feststellung einer Schwangerschaft verwendet und eher zur Bestätigung und Kontrolle eingesetzt.

Frühe Schwangerschaftssymptome: Einige Frauen können durch die Beobachtung ihrer frühen Schwangerschaftssymptome eine Vermutung auf eine Schwangerschaft haben. Dazu gehören das Ausbleiben der Menstruation, morgendliche Übelkeit, Brustspannen und Müdigkeit. Diese Symptome sind jedoch nicht spezifisch und können durch andere Faktoren verursacht werden.

Diese alternativen Methoden bieten zusätzliche Möglichkeiten zur Feststellung einer Schwangerschaft und können besonders hilfreich sein, wenn Urintests nicht verfügbar sind oder nicht angewendet werden können. Sie bieten jeweils unterschiedliche Vorteile, von der frühzeitigen und genauen Feststellung bis hin zur Überwachung des Schwangerschaftsverlaufs und der Gesundheit des Fötus.

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Quellen

  • Croon, M.: Schwanger werden. TRIAS Verlag, Stuttgart 2004
  • Uhl, B.: Gynäkologie und Geburtshilfe compact. Thieme, Stuttgart 2013
  • Weyerstahl, T., Stauber, M.: Gynäkologie und Geburtshilfe, duale Reihe. Thieme, Stuttgart 2013

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