Silberweide

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der botanische Name der Silberweide lautet Salix alba und sie gehört zur Gattung der Weiden (Salix). Der Name entstammt dem silbrigen Schimmer der Laubblätter. Die Silberweide wird neben ihrer Verwendung in Kosmetik und Industrie auch als Heilpflanze genutzt, wobei sie gegen verschiedene Beschwerden eingesetzt werden kann.

Vorkommen & Anbau der Silberweide

Der botanische Name der Silberweide lautet Salix alba und sie gehört zur Gattung der Weiden (Salix). Der Name entstammt dem silbrigen Schimmer der Laubblätter.
Aus der Familie der Weidengewächse (Salicaceae) stammend, kann der Laubbaum eine Höhe von 35 Metern erreichen. Nur in Ausnahmefällen wächst die Silberweide als Strauch. Im jungen Alter besitzen die Bäume eine kegelförmige Baumkrone, die sich allerdings mit den Jahren verwächst. Der Durchmesser des Stamms kann einen Meter erreichen. Die Borke ist gräulich und besitzt tiefe Furchen, während die Rinde meist dunkelgrau gefärbt ist.

Die jungen Zweige der Silberweide sind biegsam und mit kurzen Härchen versehen. Ihre Färbung liegt zwischen Gelb und Braun. Zudem findet sich auf den Laubblättern oberseitig eine dünne, seidige Behaarung. Die Unterseite ist dichter behaart. Die Artbezeichnung entstammt dem silbrigen Glanz, der von den Laubblättern ausgeht.

Die Blütezeit der Silberweide liegt zwischen April und Mai. Ihre Färbung variiert je nach Geschlecht, wobei männliche Blüten gelblich gefärbt sind und weibliche zwischen grün und wollweiß. Die Kätzchen der Silberweide sind zylinderförmig und werden bis zu sieben Zentimeter lang. Zwischen Juni und Juli liegt die Reifezeit der Samen. Lange, weiße Haare dienen ihnen als Flug- und Verbreitungshilfe.

Das Verbreitungsgebiet der Silberweide durchzieht fast ganz Europa. Eine Ausnahme bildet Skandinavien. Auch in Nordafrika und in Zentralasien ist die Weide zu finden. Sie kommt in Gebirgslagen von bis zu 850 Metern vor. Ihr bevorzugter Standort sind Überflutungsgebiete wie Auwälder, Bäche und Ufergebüsche. Der bevorzugte Boden der Silberweide ist zeitweise überschwemmt und kalkhaltig. Sandige und kiesige Tonböden sind ebenso möglich wie mäßig saure. Schädlinge, die die Silberweide befallen, sind unter anderem Gallmilben.

Wirkung & Anwendung

Oftmals wird die Silberweide als Kopfweide zurecht geschnitten. In früheren Zeiten nutzten die Menschen die Ruten der Weide zum Flechten. Aus dem weißgrauen Holz werden Holzschuhe und Prothesen hergestellt. Zudem finden sich im Handel auch Cricketschläger aus dem Material. Es ist weich, biegsam und gut spaltbar. In der Papierindustrie findet es ebenfalls Nutzung und wird daneben im Winter oftmals als Brennholz verkauft.

Daneben wird die Silberweide inzwischen im Bereich der Kosmetik genutzt. Hier findet sie Anwendung bei der Vermeidung von Gelbstichen bei blondiertem oder verchlortem Haar. Der Baum enthält unter anderem Gerbstoffe, Flavonoide, Glykoside und Salicylsäure. Aufgrund dessen werden Teile der Silberweide auch in der Heilkunde genutzt. Hierzu gehören die Blätter, die Kätzchen und die Rinde des Baumes. In der Pflanzenheilkunde finden sich verschiedene Anwendungsgebiete und -möglichkeiten.

So wird die Silberweide innerlich oder äußerlich in Bädern, als Tee, Spülung oder Shampoo verwendet. Auch Sitzbäder und Tinkturen sind möglich. Um Weidenrindentee herzustellen, wird ein gehäufter Teelöffel der Rinde mit 250 Milliliter kaltem Wasser übergossen und erhitzt. Nach fünf Minuten kann der Tee abgeseiht und getrunken werden. Dabei sollten am Tag nicht mehr als fünf Tassen des Tees zu sich genommen werden.

Für innerliche Spülungen sollte eine geringere Dosis verwendet werden, während Sitzbäder mit entsprechend mehr Weidenrinde angereichert werden. Zusätzlich kann Weidenrindenhaarspülung mit einem Esslöffel getrockneter Blätter und einem Viertelliter kochendem Wasser hergestellt werden. Die Mischung wird nach dem Erkalten durch einen Kaffeefilter gegossen und der Absud gegen Schuppen und fettiges Haar angewendet.

Eine andere Anwendungsmöglichkeit ergibt sich bei der Herstellung von Hauttinkturen. Gemischt mit einem Teelöffel Beinwellwurzel, einem Teelöffel Thymian, einem Teelöffel Rosmarin und circa 250 Millilitern Alkohol kann ein Esslöffel Weidenrinde zur Tinktur verarbeitet und nach 14-tägigem Ziehen in der Sonne genutzt werden. Anwendungsbereiche sind Hautprobleme verschiedener Art.

Selbst in der Tiermedizin findet Weidenrinde Anwendung. Hier wird sie zur Wundbehandlung genutzt und bei Pferden auch gegen innere Blutungen und Koliken verwendet.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Silberweide besitzt eine Reihe positiver Wirkungen auf den menschlichen Körper. Bereits in der Antike wurde sie gegen Blutspeien eingesetzt. Dioskurides kannte die Silberweide und empfahl sich gegen Schwielen und Hautverhärtungen. Auch gegen Ohren- und Augenleiden sollte sie helfen. Hildegard von Bingen war hingegen nicht von der Wirksamkeit der Silberweide überzeugt. Bis heute wird sie in der Heilkunde genutzt.

Sie ist harn- und schweißtreibend und senkt Fieber. Zudem ist sie schmerzstillend und antirheumatisch. Sie wirkt desinfizierend und antibakteriell. Außerdem wird ihr eine entzündungshemmende Wirkung nachgesagt. Aufgrund dessen kann die Silberweide gegen Erkältungserkrankungen und Grippe eingesetzt werden. Zusätzlich wird sie bei Kopfschmerzen empfohlen und kann Fieber dauerhaft senken.

Bei der äußerlichen Anwendung hilft die Silberweide gegen Myalgie, Arthritis, Ischias und Gicht. Bäder können helfen, Beschwerden bei steifen Gelenken zu lindern. Auf der anderen Seite sollte Weidenrinde bei Schwangerschaft nicht angewendet werden. Auch Kinder unter 12 Jahren sollten den Tee nicht einnehmen, da seine Wirkung auf Kinder nicht genauer untersucht ist. In aller Regel wird Weidenrinde gut vertragen.

Allerdings kann es zu Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten kommen. Daher sollte vor Anwendung ein Arzt zurate gezogen werden. Bei chronischen Erkrankungen sollte die Einnahme ebenfalls mit einem Mediziner abgesprochen werden. Wechselwirkungen mit der Anti-Baby-Pille sind nicht bekannt. Eine der wenigen bekannten Nebenwirkungen sind Blutgerinnungsstörungen.


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