Fettige Haare

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Viele Menschen kennen das Problem: Nach dem morgentlichen Waschen der Haare sieht das Haar nach wenigen Stunden schon wieder strähnig oder fettig aus. Entsprechend ungepflegt und unhygienisch fühlt man sich. Gründe für die Neigung zu fettigen Haaren gibt es dabei sehr viele.

Inhaltsverzeichnis

Was sind fettige Haare?

Fettige Haare äußern sich in meist unschöner, fettig glänzender Strähnenbildung.

Fettige Haare äußern sich in meist unschöner, fettig glänzender Strähnenbildung. Der Grund hierfür ist eine vermehrte Produktion von Talg, welches von den Talgdrüsen an der Kopfhaut an die Haare weitergegeben wird.

Ist die Produktion dieser Drüsen zu hoch, so wird das Haar schneller fettig und unschön anzusehen. Bei entsprechend geringer Talgproduktion kommt es dagegen zum Gegenteil von fettigen Haaren, den spröden oder brüchigen Haaren.

Ursachen

Fettiges Haar kann von vielen verschiedenen Faktoren verursacht werden. Ein erster Grund ist die erbliche Veranlagung. Manche Menschen produzieren einfach schneller Talg als andere, beziehungsweise haben einfach eine höhere Zahl von Talgdrüsen an der Kopfhaut.

Gegen diese Ursache lässt sich daher leider nur wenig tun. Ein weiterer Grund für die Neigung zu fettigen Haaren ist beispielsweise Stress. Wer sich häufig Stress ausgesetzt sieht, der neigt zu einer höheren Talgproduktion als Menschen, die sich vergleichsweise geringerem Stress ausgesetzt fühlen. Ebenso können hormonelle Veränderungen Grund für eine erhöhte Talgproduktion auf der Kopfhaut sein.

Hierzu zählt beispielsweise die Pubertät. Bei Frauen kann auch eine Schwangerschaft die Talgproduktion beträchtlich erhöhen. Feine Haare sehen im Übrigen schneller fettig aus als sehr dickes Haar, da die gleiche Menge von Talg auf eine geringere Anzahl von Haaren verteilt wird und somit schneller ein sichtbarer Effekt eintritt.

Krankheiten mit diesem Symptom

Diagnose & Verlauf

Ob auch Sie zur Bildung von fettigem Haar neigen, kann Ihnen am besten ein Friseur oder auch ein Hautarzt sagen. Durch die Untersuchung der Kopfhaut kann dieser Ihnen Informationen geben, ob ihre Talgdrüsen übermäßig aktiv sind.

Bei Neigung zu fettigem Haar empfehlen Hautärzte übrigens meist, die Haare für einige Tage erst einmal überhaupt nicht mehr zu waschen, damit sich die Kopfhaut erst einmal erholen kann – dies kann für die Patienten zunächst sehr unangenehm sein, lohnt sich aber langfristig, da die Talgproduktion durch weniger häufiges Waschen stark abnimmt.

Komplikationen

Beim Benennen der Komplikation soll die ganze Gesundheitsstörung mit einbezogen werden. Eine Komplikation medizinisch gesehen ist ein Folgesymptom einer Befindlichkeitsstörung oder die Nebenwirkung eines medizinischen Präparates, soweit es gegen diese Befindlichkeitsstörung eingesetzt wurde. Komplikationen mögen somit bei fehlender Behandlung oder im Rahmen der Behandlung auftreten. Fettige Haare sind eigentlich keine Komplikation einer Krankheit, vielmehr eine Begleiterscheinung hormonell bedingter Überproduktion von Wollfett in der Pubertät oder den Wechseljahren.

Fettige Haare mögen ein Vorbote dieser hormonellen Umstellungsphasen sein. Im Alter geht die Wollfettproduktion zurück, welches eher zu trockene Haare verursacht. Zu seltenes, aber auch zu häufiges Haarewaschen verursacht fettige Haare. Auch die Anwendung zu sehr entfettender Shampoos kann die Ursache für fettige Haare sein, da sich die Haut mit der gesteigerten Fettproduktion gegen die dadurch auftetrende Hautreizung schützt. Allerdings sind leicht auftretende fettige Haare auch ein Zeichen gesunden Haarwuchses. Da es sich hier nicht wirklich um ein Krankheitszeichen handelt, braucht keine ärztliche Untersuchung und auch keine Behandlung stattfinden.

Eine gesunde Nahrungszufuhr, die Meidung von übermäßigem Konsum von Süßwaren, Alkohol und Zigarettenrauch schützen die Haut und können somit die Wollfettproduktion in der Kopfhaut besser regulieren. Eine regelmäßige Hautpflege, die Wahl des Shampoos je nach Haartyp und das regelmäßige Wechseln des Kopfkissenbezuges helfen zusätzlich.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Fettige Haare stellen zwar keine gesundheitliches, sondern ein kosmetisches Problem dar. Dennoch kann es für Betroffene hilfreich sein, einen Arzt aufzusuchen. Denn aus einem kosmetischen Problem kann eine psychische Belastung werden. Wer täglich oder sogar mehrmals täglich dazu gezwungen ist, seine Haare zu waschen, sollte mit seinem Hausarzt Rücksprache halten.

Tatsächlich kann nämlich ein durcheinander geratener Hormonhaushalt (durch die Pubertät oder die Wechseljahre) Ursache sein, die medizinisch behandelt werden kann. Dazu ist es zunächst notwendig, den Hormonspiegel zu kontrollieren. Das ist über die Abgabe von Urin oder Blut möglich. Stellt sich heraus, dass die ehrgeizige Talgproduktion der Kopfhaut hormonelle Ursachen hat, können weitere Behandlungen abgestimmt werden. So können Frauen, die mit der Pille verhüten, nach Rücksprache mit ihrem Frauenarzt ein anderes Präparat erhalten.

Neben fettigen Haaren können auch weitere Symptome Hinweis sein, dass ein Arztbesuch nötig ist: Akne und fettige Haut sind Anzeichen für eine hormonelle Ursache. Darüber hinaus sind verschiedene gescheiterte Versuche in der Vergangenheit, das Problem zu lösen, Grund genug, mit dem Arzt Rücksprache zu halten. Zu diesen Versuchen zählen die Anwendung spezieller Shampoos, weniger Haarwäschen pro Woche oder diverse Hausmittel (Haarwäsche mit Roggenmehl, Trockenshampoo). Um psychischen Folgen vorzubeugen, sollte eine wirksame Behandlung durch den Arzt in Betracht gezogen werden.

Behandlung & Therapie

Es gibt viele Methoden, um fettige Haare zu behandeln. Zunächst einmal kann man das Fett auswaschen. Wie bereits gesagt, ist das häufige Waschen aber eine Ursache dafür, dass überhaupt erst so viel Talg produziert wird.

Deswegen empfiehlt es sich, die Haare eher am Morgen als abends zu waschen, da nachts die Talgdrüsen am aktivsten sind. Beim Waschen sollte höchstens lauwarmes Wasser benutzt werden und auch beim Föhnen sollte nicht zu heiße Luft verwendet werden. Die Wärme stimuliert die Kopfhaut und sorgt damit für eine erhöhte Talgproduktion. Ebenso kann eine gezielte Kopfmassage helfen, den Talg loszuwerden. Durch die Massage wird dieser aus den Poren gepresst, somit hat die Haut weniger Talg zur Verfügung.

Das Haar sollte außerdem nicht tagsüber gebürstet werden, da so dass sich an den Haarwurzeln befindende Fett im Haar verteilt wird. Außerdem empfiehlt sich die Anwendung von Babypuder, welches das Fett aufnehmen kann. Auch Heilerde kann einen ähnlichen Effekt haben. Ebenso hilft die Nutzung von Trockenshampoo.

Viele Menschen haben das Gefühl, dass das Haar so nicht richtig gesäubert wird, da auf Wasser verzichtet wird, dem ist jedoch nicht so. Auch kalter Tee, umfunktioniert zur Haarspülung, kann mitunter gegen fettige Haare wirksam sein.

Aussicht & Prognose

Fettige Haare kommen in der Regel bei Menschen vor, die sich nur wenig um ihre Körperhygiene kümmern. Daher ist bei fettigen Haaren nicht unbedingt ein Besuch beim Arzt erforderlich. Das Symptom kann auch mit einfachen Mitteln wieder entfernt werden. Wenn der Betroffene nichts gegen seine fettigen Haare unternimmt, so wird sich das Problem nicht von alleine bessern. Diese mangelnde Hygiene kann sich auch auf die Kopfhaut negativ auswirken, sodass es dort zu Entzündungen und anderen Krankheiten kommen kann.

Es ist allerdings sehr einfach, die fettigen Haare loszuwerden. Dafür müssen die Haare nur etwas öfter mit einem milden und sanften Shampoo gewaschen werden. Beim Waschen ist darauf zu achten, dass die Haare auch nicht zu oft gewaschen werden, denn dabei wird die natürliche Schutzschicht der Haare beschädigt und diese fetten dann schneller nach. Hier muss ein optimaler Rhythmus gefunden werden, in welchem die Haare gewaschen werden. Meist liegt er bei einer Wäsche mit Shampoo an jedem zweiten oder dritten Tag.

Bei einer regelmäßigen und guten Hygiene ergibt sich in den meisten Fällen ein positiver Verlauf des Symptoms und die fettigen Haare verschwinden. Nur in seltenen Fällen muss der Betroffene wegen dieses Problems dann noch zum Arzt.

Vorbeugung

Um fettigem Haar vorzubeugen, empfiehlt es sich außerdem, auf Haarspülungen zu verzichten, da diese eher für trockene oder strohige Haare geeignet sind. Verzichtet werden sollte auch auf Shampoos mit Silikon als Inhaltsstoff. Auch Öle, Essenzen oder ähnliche Stoffe sollten nicht im Shampoo für fettige Haare enthalten sein.

Letztendlich sollte auch darauf verzichtet werden, dass Haar täglich zu waschen. Am Anfang mag das Haar so zwar noch fettiger aussehen, doch langfristig wird die Talgproduktion des Körpers zurückgefahren und das Haar muss nicht mehr so häufig gewaschen werden wie früher.

↳ Weitere Informationen: Hausmittel gegen fettige Haare

Das können Sie selbst tun

Fettige Haare können in der Regel sehr einfach behandelt werden, dieses Symptom bedarf keines Besuchs beim Arzt. Sie sind meistens ein Zeichen einer mangelnden Hygiene und können einfach mit einem häufigeren Waschen der Haare behandelt werden. Hier ist ein Shampoo auszuwählen, welches die Haare nicht schnell fettig macht und idealerweise auch ohne Silikone auskommt. Die Haare werden damit beim Waschen geschont und fetten daher nicht so schnell.

Unter Umständen können Haargels oder Haarsprays der Grund für die fettigen Haare sein. Wer diese Produkte nutzt, sollte möglicherweise auf diese verzichten. Es gibt auch viele Produkte, welche Wachs enthalten und damit die Haare nicht so schnell fetten.

Fettige Haare können aber auch dann entstehen, wenn der Patient die Haare zu oft wäscht. Sie fetten dann schneller nach, weil die natürliche Fettschicht zu oft abgewaschen wird. Hier hilft ein selteneres Waschen der Haare. In den ersten Tagen kann dies unbequem erscheinen, allerdings bessern sich die Haare schon nach wenigen Tagen. Der Abstand kann hier kontinuierlich vergrößert werden, um die Haare daran zu gewöhnen.

Quellen

  • Ellsässer, S.: Körperpflegekunde und Kosmetik. Springer Medizin Verlag, Heidelberg 2008
  • Faller, A., Schünke, M.: Der Körper des Menschen. Thieme, Stuttgart 2008
  • Sterry, W.: Kurzlehrbuch Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2011

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