Sonnenblumenöl

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Das vielseitige, geschmacksneutrale Sonnenblumenöl kennt wahrscheinlich jeder. Es ist in der Küche nicht nur zum Anbraten, sondern für fast jede Zubereitungsart geeignet.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über Sonnenblumenöl wissen

Beim raffinierten Sonnenblumenöl wird durch ein Extrahieren ein Temperaturanstieg von bis zu 220 Grad erreicht, wodurch das Sonnenblumenöl eine schöne, hellgelbe Farbe sowie ein mildes, neutrales Aroma erreicht.

Die Sonnenblume, die zu den Korbblütlern gehört und aus Nord- und Mittelamerika stammt, wurde vermutlich zu Beginn des 16. Jahrhunderts von den Spaniern mit nach Europa gebracht, wo es schnell zur Ölgewinnung genutzt wurde. Heutzutage werden die bis zu drei Meter hoch wachsenden Sonnenblumen in allen Erdteilen angebaut, vermehrt in Russland, Frankreich und Südeuropa.

Der Blütenstand enthält mehr als 1000 Samenkörner. Die flachen Samen sind schwarz, grau oder weiß und zum Teil auch gestreift. Ungeschält enthalten sie rund 30 Prozent Öl und geschält mehr als 60 Prozent. Bevor das wertvolle Öl aus den Kernen gepresst wird, werden sie gereinigt, getrocknet und teilweise geschält. Wenn ungeschälte oder nur zum Teil geschälte Kerne weiter verarbeitet werden, erhält das Sonnenblumenöl eine dunkelgelbe Farbe sowie einen ziemlich würzigen Geschmack. Native, kaltgepresste Öle dürfen nicht über 30 Grad erhitzt werden.

Dank der schonenden Behandlung bleiben die wertvollen Vitamine und Fettsäuren im Sonnenblumenöl erhalten.

Bei der Gewinnung ist die Ölausbeute im Vergleich zu raffinierten Ölen etwa 10 Prozent geringer. Das kaltgepresste Sonnenblumenöl eignet sich für kalte Speisen. Beim raffinierten Sonnenblumenöl wird durch ein Extrahieren ein Temperaturanstieg von bis zu 220 Grad erreicht, wodurch das Sonnenblumenöl eine schöne, hellgelbe Farbe sowie ein mildes, neutrales Aroma erreicht. Allerdings geht bei der Herstellung ein großer Teil der wichtigen Inhaltsstoffe verloren. Raffiniertes Sonnenblumenöl kann ziemlich hoch erhitzt werden, denn der Rauchpunkt liegt bei circa 220 Grad.

Bedeutung für die Gesundheit

Ganz gleich, ob zum Braten, Backen, für ein Salatdressing und vieles mehr, das Sonnenblumenöl ist aus der Küche kaum noch wegzudenken, doch es ist auch sehr gesund. Das Öl liefert dem Körper zudem wertvolle Vitamine und Fettsäuren. Menschen, die reichlich Olivenöl essen, sollen ein um 40 Prozent verringertes Risiko, einen Schlaganfall zu erleiden, haben.

Das Sonnenblumenöl ist im Bereich der enthaltenen mehrfach ungesättigten Fettsäuren einer der Spitzenreiter unter den Pflanzenölen. Außerdem ist ein bemerkenswerter Anteil an einfach ungesättigten Fettsäuren im Sonnenblumenöl enthalten. Zu den wertvollen Vitaminen gehören A, B, D, E sowie K. Das Sonnenblumenöl kann den Cholesterinspiegel senken und damit Herz-Kreislauferkrankungen, Herzinfarkte und Arteriosklerose vorbeugen. Bei größeren Verzehrmengen von Sonnenblumenöl können jedoch die ungesättigten Fettsäuren arteriosklerotische Gefäßveränderungen begünstigen.

Auch die Darmtätigkeit wird durch einen regelmäßigen Verzehr angeregt. Ein weiterer Vorteil ist der hohe Gehalt des Vitamins E, der im Sonnenblumenöl enthalten ist. Das wertvolle Vitamin E wirkt als wichtiges Antioxidans und schützt somit die Zellen vor einer vorzeitigen Alterung.

Für das Herz und den Kreislauf, das Immunsystem sowie die Muskeln ist dieses Vitamin ebenso wichtig. Als Heilmittel zum Entgiften und Entschlacken findet das Sonnenblumenöl ebenfalls Anwendung. Wirkungsvoll ist zudem eine äußerliche Anwendung bei einer trockenen, spröden Haut oder bei schlecht heilenden Wunden, denn auch hier leistet das Sonnenblumenöl gute Dienste und kann einfach einmassiert werden. Bei schmerzenden Gelenken, einem Muskelkater oder bei Verspannungen im Nacken helfen Einreibungen mit dem Sonnenblumenöl, denn dadurch wird die Durchblutung angeregt und die Schmerzen werden gelindert.

Das Sonnenblumenöl hilft des Weiteren bei Schnupfen, Husten und Heiserkeit, denn es hat eine schleimlösende Wirkung. Das Sonnenblumenöl ist somit vielseitig anwendbar: In der Küche, für die Gesundheit und die Pflege des Körpers.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 884 Fettgehalt 100 g
Cholesterin 0 mg Natrium 0 mg
Kalium 0 mg Kohlenhydrate 0 g
Ballaststoffe 0 g Eiweiß 0 g

Das Sonnenblumenöl verfügt über sehr viele mehrfach ungesättigte Fettsäuren, die essentiell sind. Dies bedeutet, dass sie lebensnotwendig sind, der Körper sie aber nicht selbst herstellen kann. Daher müssen sie über die Nahrung aufgenommen werden.

Zu mehr als 60 Prozent überwiegt die Linolsäure im Sonnenblumenöl, die zu den bedeutendsten ungesättigten Fettsäuren gehört, die für den Menschen überaus wichtig sind. Der hohe Gehalt des Vitamins E macht das Sonnenblumenöl ebenfalls sehr wertvoll. Zwei Esslöffel des Öls pro Tag decken bereits den Bedarf eines Erwachsenen. Zudem enthält das Sonnenblumenöl wertvolle Vitamine wie A, B, D, E sowie K. Ebenso förderlich für die Gesundheit sind die Mineralstoffe, Spurenelemente, Carotinoide und Lecithin, die sich im Sonnenblumenöl befinden.

Unverträglichkeiten & Allergien

Allergische Reaktionen auf das Sonnenblumenöl werden sehr selten genannt. Im raffinierten und kaltgepressten Öl können jedoch noch kleine Mengen der Allergene vorhanden sein, aber das Öl wird von den Patienten, die unter einer Sonnenblumensamen-Sensibilisierung leiden, meist gut vertragen. Bei einer Unverträglichkeit aller Fette/Öle liegt grundsätzlich keine Allergie gegen das Öl vor, sondern gegen den Träger. Daher sollte in diesem Fall der Fettstoffwechsel ärztlich untersucht werden. Wenn der Körper das Fett nicht verträgt, kann es zu Bauchschmerzen und Durchfall kommen.


Einkaufs- & Küchentipps

Das Sonnenblumenöl ist in allen Supermärkten, Bioläden und Reformhäusern erhältlich. Dunkelbraune oder -grüne Flaschen sind besser geeignet als durchsichtige, denn sie schützen vor Licht. Wenn das Sonnenblumenöl kühl und dunkel gelagert wird, ist es ohne Probleme ein Jahr haltbar. Das kaltgepresste Öl ist etwas kürzer haltbar.

Wenn der Behälter bereits geöffnet ist, empfiehlt sich eine Aufbewahrung im Kühlschrank. Beim Einkauf sollte unbedingt das Mindesthaltbarkeitsdatum beachtet werden. Ist der Behälter bereits geöffnet, empfiehlt sich eine Lagerung im Kühlschrank, wo sich in der Flasche feste, weißliche Bestandteile bilden können. Der Grund hierfür ist, dass das Sonnenblumenöl ausflockt. Die festen Partikel lösen sich allerdings bei einer Zimmertemperatur wieder auf, sodass dies keine mindere Qualität darstellt. Raffiniertes Sonnenblumenöl kann, im Gegensatz zum kaltgepressten Öl, recht gut erhitzt werden und eignet sich damit auch zum Anbraten. Das Sonnenblumenöl sollte jedoch niemals so hoch erhitzt werden, dass es raucht.

Zubereitungstipps

Das Sonnenblumenöl ist in Deutschland eines der am meisten verwendeten Speiseöle. Das gehaltvolle kaltgepresste Sonnenblumenöl wird vor allem gern dafür verwendet, kalte Speisen zu verfeinern sowie Salatdressings, Marinaden und Dips zuzubereiten. Auch für Salate und Rohkost passt es sehr gut.​ Das Öl verleiht den verschiedensten Speisen ein feines, nussiges Aroma. Aufgrund des niedrigen Rauchpunktes ist es nicht zum Braten und Frittieren geeignet.

Anders verhält es sich beim raffinierten Sonnenblumenöl, das einen sehr hohen Rauchpunkt hat und somit hitzebeständig ist. Das raffinierte Öl enthält jedoch fast keine der wichtigen Inhaltsstoffe mehr, die das Sonnenblumenöl so wertvoll machen. Dafür ist es sehr lange haltbar. Das raffinierte Sonnenblumenöl kann zum Braten, Kochen und Dünsten der verschiedensten Speisen verwendet werden. Zum Backen, beispielsweise einen Quark- Ölteig, wird das Sonnenblumenöl ebenfalls sehr gern verwendet.

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