Schlafphasen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Der Schlaf stellt einen wichtigen Aspekt im Leben eines jeden Menschen dar. Erwachsene Personen schlafen täglich etwa 6 bis 8 Stunden. Dabei lässt sich die Episode in mehrere Schlafphasen gliedern. Für die allgemeine Gesundheit kann erholsamer Schlaf eine wichtige Rolle spielen.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Schlafphasen?

Der Schlaf stellt einen wichtigen Aspekt im Leben eines jeden Menschen dar. Erwachsene Personen schlafen täglich etwa 6 bis 8 Stunden.

Es existieren zwei Grundtypen des Schlafes: der REM-Schlaf sowie der No-REM-Schlaf. Der No-REM-Schlaf wiederum kann in weitere Phasen eingeteilt werden.

Während einer Nacht kommt es in der Regel zu vier Durchläufen der Schlafphasen. Je mehr Zeit im Schlaf verbracht wird, desto länger werden auch die REM-Episoden. Gleichzeitig stellen diese die Zeit dar, in der Menschen in die meisten Träume verwickelt werden.

Somit handelt es sich bei dem Schlaf um einen Wechsel verschiedener Phasen. Auf Traumphasen folgt Tiefschlaf, der wiederum kurzzeitig unterbrochen werden kann. Insgesamt dauert eine Episode etwa 90 Minuten. Dabei wachen Menschen durchschnittlich 28 Mal auf. Hält die Unterbrechung jedoch weniger als 3 Minuten an, ist die Erscheinung am nächsten Morgen nicht in der Erinnerung aufgezeichnet.

Durch bestimmte medizinische Geräte ist es möglich, den Schlaf zu überwachen und zu kontrollieren, in welcher Phase der Betroffene sich befindet. Dabei werden solche Untersuchungen in einem Schlaflabor mithilfe eines EEGs vorgenommen. Das EEG misst die Hirnströme und verzeichnet ein vollkommen differenziertes Abbild zur Nervenaktivität im Wachzustand. Einige Beschwerden und Erkrankungen machen einen Aufenthalt im Schlaflabor unausweichlich.

Funktion & Aufgabe

Der Schlaf dient der Erholung des Organismus. Dabei ist bist heute das Aufgabenspektrum der nächtlichen Ruhe nicht vollkommen erforscht. Fest steht jedoch, dass das Gehirn während des Schlafes nicht ruht. Stattdessen ist es damit beschäftigt, die am Tag gesammelten Eindrücke, Erfahrungen und Erlebnisse zu verarbeiten.

Bei manchen Menschen äußert sich dieser Prozess teilweise in dem Geträumten. Das Gehirn unterscheidet zwischen wichtigen und unwichtigen Informationen. Während die relevanten gespeichert werden, entfernt es die irrelevanten Gedankengänge. Ein solcher Verarbeitungsprozess ist tagsüber nicht möglich.

Um die Entstehung von Halluzinationen zu vermeiden, muss das Gehirn von sämtlichen Reizen getrennt werden, wie es nachts der Fall ist. In den Schlafphasen wird auch neu Gelerntes verarbeitet und im Gehirn verankert, was sich positiv auf den Lerneffekt auswirkt.

Weitere Aufgaben des Schlafs liegen in der Stärkung des Immunsystems, der Regulierung des Stoffwechsels, der Ausschüttung von Wachstumshormonen sowie der Erholung der Psyche.

Besonders wichtig für ein erholtes Gefühl am nächsten Morgen sind die Tiefschlafphasen. Zunächst kommt es jedoch zur Einschlafphase. Hier kann eine Veränderung der Gehirnstromwellen beobachtet werden. Diese verlaufen länger und langsamer.

Die Einschlafphase stellt jedoch den Übergang dar, somit können Schlafende in dieser Episode leicht aufwachen. Die Wahrnehmung von Sinneseindrücken reduziert sich und der Körper beginnt bereits, sich zu entspannen. Es kommt zu einer allgemeinen Stabilisierung von Herzfrequenz und Atem, die Muskeln verlieren an Spannung.

Das erste Stadium der No-REM-Phase beansprucht manchmal nur wenige Minuten. Das Erschlaffen der Muskulatur kann zu Muskelzuckungen führen, die oft als Fallgefühl wahrgenommen werden.

Im zweiten Stadium der No-REM-Phase beginnt allmählich der tiefere Schlaf. Während sich die Augen nur noch selten bewegen, steigt die Aktivität des Gehirns. In dieser Phase treten weniger Träume auf. Machen sie sich doch bemerkbar, so kann oft ein Bezug zu einem realen Geschehen geknüpft werden.

Das Stadium 3 setzt die zweite Phase der No-REM-Episode fort und wird von der Tiefschlafphase abgeschlossen. In dieser findet die aktive Regeneration verschiedener Strukturen des Organismus statt. Der Körper befindet sich in einem Zustand der maximalen Entspannung. Die Aktivitäten von Gehirn und Augen sind auf ein geringes Maß reduziert, Atem und Herz bewegen sich regelmäßig. In der Tiefschlafphase ist das Aufwecken einer schlafenden Person am schwierigsten.


Krankheiten & Beschwerden

Mit Beschwerden während des Einschlafens oder Durchschlafens hat bereits die Mehrheit der Deutschen Bekanntschaft gemacht. Es existieren unterschiedliche Arten von Schlafstörungen. Insgesamt äußern sie sich jedoch durch eine schlechte Qualität der nächtlichen Ruhe. Betroffene fühlen sich oft müde, ausgelaugt und kraftlos. Die Konzentrationsfähigkeit ist eingeschränkt, während die Reizbarkeit oft ein höheres Maß annimmt.

Der Schlafrhythmus kann aufgrund verschiedener Ursachen gestört ablaufen. Zu diesen gehören beispielsweise Schichtarbeiten, Depressionen und andere schwere Entscheidungen, welche die Psyche belasten.

Die meisten Menschen mit Schlafstörungen leiden unter einer Insomnie (Schlaflosigkeit). Zum einen bestehen Schwierigkeiten beim einschlafen, zum anderen wird der Schlaf oft durch Phasen unterbrochen, in denen der Betroffene wach ist. Somit besteht am Ende der Nacht ein Schlafmangel. Andere Patienten hingegen finden früh Schlaf, verbringen diesen jedoch sehr unruhig und erwachen früh am Morgen.

Insomnien werden häufig durch Lebensgewohnheiten ausgelöst. Hier stehen der übermäßige Konsum von Kaffee und Alkohol, Zigaretten, bestimmte Medikamente, aber auch chronische Schmerzen, Herz-Kreislauf-Beschwerden, hormonelle Faktoren, Kopfschmerzen und Schilddrüsenerkrankungen im Verdacht.

Schnarchende Menschen hingegen bemerken die Unterbrechung des Schlafs oft nicht. Es kommt zu Atemaussetzern, die in einer gesundheitsgefährdenen Schlafapnoe münden können. Dabei wird nicht nur die Schlafqualität des Schnarchers reduziert, sondern ebenfalls die eventueller Mitmenschen.

Ruhelose Beine hingegen halten aufgrund einer Bewegungsstörung davon ab, die Einschlafphase zu erreichen. Betroffene leiden unter einem Kribbeln, das oft als unangenehm wahrgenommen wird. Meistens stellt sich erst eine Linderung der Beschwerden ein, sobald das Bett verlassen und Bewegung eingeleitet wird. Auf diese Weise kann der Schlaf mehrmals in einer Nacht unterbrochen werden.

Quellen

  • Berlit, P.: Basiswissen Neurologie. Springer, Berlin 2007
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Piper, W.: Innere Medizin. Springer, Berlin 2013

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