Urethrometrie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Urethrometrie ist ein Verfahren, das in der Medizin bei urologischen Untersuchungen zum Einsatz kommen kann. Sie hat zwei wesentliche Ziele: Zum einen misst die Urethrometrie den Druck im Inneren der Harnblase, zum anderen kann sie beispielsweise zur Therapie von Verengungen der Harnröhre beitragen. Ein erhöhter Blaseninnendruck kann beispielsweise im Zusammenhang mit einem erworbenen Harnblasendivertikel in Erscheinung treten.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Urethrometrie?

Bei der Urethrometrie handelt es sich um ein diagnostisches Verfahren, dass sich Fachbereiche der Medizin wie die Urologie zunutze machen können. Zweck der Untersuchung ist ein besseres Verständnis des körperlichen Zustand des Patienten zu erhalten und gezielt den Innendruck der Harnblase zu ermitteln.

Darüber hinaus kann die Urethrometrie zum Druckrelief beitragen. Für die Urethrometrie führt ein Arzt oder eine andere Fachperson eine dünne Drucksonde in die Harnröhre ein und kann den Harnweg dadurch mechanisch weiten. Ärzte können aus der Messung des Blasendrucks Schlussfolgerungen ableiten, die für die korrekte Stellung einer Diagnose sowie die eventuell anschließende Behandlung von großer Bedeutung sein können. Nicht jede urologische Symptomatik macht jedoch eine Urethrometrie erforderlich; inwiefern die Anwendung des medizinischen Verfahrens sinnvoll ist, kann nur der behandelnde Arzt entscheiden.

Funktion, Wirkung & Ziele

Die Urethrometrie misst den Innendruck der Blase, indem der Untersucher eine Sonde in die Harnröhre einführt. Durch diese doppelte Funktion kommt sie nicht nur in der Diagnostik zur Anwendung, unter Umständen wird sie auch in der Behandlung spezifischer Erkrankungen des Urogenitaltraktes eingesetzt.

Dies kann zum Beispiel bei einer Harnröhrenstriktur der Fall sein. Dabei handelt es sich um eine Verengung der Harnröhre, die möglicherweise zu Auffälligkeiten beim Entleeren der Blase führt: Der Urin verlässt die Blase nicht in einem relativ geraden Strahl, sondern nimmt eine fächerförmige Gestalt an. Andere Phänomene, die ebenfalls auf eine Harnröhrenstriktur hindeuten können, sind ein dünner, gedrehter oder schwacher Urinstrahl.

Die Urethrometrie gehört weitestgehend in den Bereich der Urologie. Bei der Urologie handelt es sich um einen Fachbereich der Medizin, der sich mit Beschwerden von Harnröhre, Nieren und männlichen Geschlechtsteilen befasst. Eine Subdisziplin der Urologie ist die Urogynäkologie, die sich eher auf Frauen und deren Beschwerden fokussiert, die durch die Besonderheiten des weiblichen Körpers entstehen können.

Durch hormonelle, anatomische und funktionale Unterschiede ergeben sich oft abweichende Diagnostik- und Behandlungsoptionen bei Männern und Frauen. Mediziner, die sich auf diese Gebiete spezialisieren wollen, können einen entsprechenden Facharzt-Titel erwerben. Voraussetzung dafür ist ein abgeschlossenes Studium der Humanmedizin sowie die Teilnahme an einer entsprechenden fachlichen Weiterbildung, die sich in der Regel aus theoretischen und praktischen Teilen zusammensetzt. Üblicherweise sind Ärzte während der Facharztausbildung bereits beruflich tätig.


Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren

Erkrankungen, die in den Bereich der Urologie fallen, sind zum Beispiel Infektionen der Harnröhre. Infektionen der Harnröhre bzw. Harnwege sind häufige Erkrankungen, mit denen sich die Urologie befasst, und bei denen Ärzte unter Umständen auch die Anwendung einer Urethrometrie in Betracht ziehen können.

Schweregrad, Art der Infektion, sonstige verfügbare Informationen und weitere Faktoren fließen dabei im Allgemeinen in die Entscheidung ein. Infektionen der Harnröhre können zum Beispiel auf bakterielle Infektionen zurückgehen und isoliert oder im Rahmen von anderen Krankheiten auftreten bzw. nach solchen Grunderkrankungen in Erscheinung treten. Diese Infektionen können sich in einer Vielzahl verschiedener Symptome widerspiegeln, von denen nicht alle gleichzeitig vorliegen müssen. Mögliche Beschwerden, die auftreten können, sind zum Beispiel häufiges Wasserlassen, das von einem brennenden oder schmerzenden Gefühl begleitet sein kann; gesteigerter Harndrang, obwohl beim Toilettengang nur eine geringe Urinmenge gelassen wird, und allgemeine Symptome wie beispielsweise Gliederschmerzen, andere Schmerzen und Fieber.

Die Behandlung der Harnwegsinfektion kann unter anderem mit Antibiotika erfolgen, wenn die Ursache der Erkrankung für diese Medikation spricht. Antibiotika sind Arzneimittel, die gegen bakterielle Erreger von Krankheiten wirken. Ihre Anwendung erfolgt mit dem Ziel, möglichst zielsicher das schädliche Bakterium zu beseitigen und andere Bakterien zu schonen. Da sich im menschlichen Körper zahlreiche Bakterien befinden, die harmlos sind oder sogar eine wichtige Rolle für den Organismus spielen, kommt diesem Punkt große Bedeutung zu. Medikamente, die speziell bei Urologischen Krankheitsbildern zum Einsatz kommen, heißen Urologika. Bei Harnwegsinfektionen kann eventuell der Wirkstoff Methionin oder Nitrofurantion (Furadoxyl) zum Einsatz kommen.

Bei der Urethrometrie können in einigen Fällen negative Begleiterscheinungen oder Komplikationen auftreten. Eine denkbare Quelle von Beschwerden ist die mechanische Verletzung der Harnröhre bei Einführen eines Katheters. Zu den häufigeren Nebeneffekten eines solchen Katheters oder einer entsprechenden Messsonde zur Urethrometrie gehören Schmerzen oder die Patienten empfinde die Untersuchung unter Umständen als unangenehm, ohne dass die Schmerzschwelle überschritten wird; dies ist vom Patienten individuell abhängig. Eine Urethrometrie mit einer Sonde, die nicht korrekt desinfiziert bzw. steril ist, könnte unter Umständen Infektionen hervorrufen und zum Beispiel zu einer Blasenentzündung führen.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Michel, M. S., et al.: Die Urologie. Springer, Berlin Heidelberg 2016

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