Urologie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 23. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Urologie stellt ein Teilgebiet der Medizin dar. Sie beschäftigt sich überwiegend mit den harnbildenden und harnableitenden Organen (Nieren, Blase und Co.). Die Wurzeln der Urologie reichen übrigens bis ins Altertum zurück, obwohl die Urologie selbst noch ein junges eigenständiges Fachgebiet der Medizin darstellt.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Urologie?

Die Urologie stellt ein Teilgebiet der Medizin dar. Sie beschäftigt sich überwiegend mit den harnbildenden und harnableitenden Organen (Nieren, Blase und Co.).

Unter der Urologie versteht man in der modernen Schulmedizin das Teilgebiet, das sich überwiegend und detailliert mit den harnbildenden und harnableitenden Organen beschäftigt - also mit den Nieren, der Harnblase, dem Harnleiter und der Harnröhre.

Zum Behandlungsspektrum der Urologie kommen jedoch auch Krankheiten und Beschwerden hinzu, welche die Geschlechtsorgane des Mannes, also die Hoden, die Nebenhoden, die Samenleiter, die Samenbläschen, den Penis und die Prostata, betreffen. Dadurch wird das Fach- und Teilgebiet der Andrologie abgedeckt.

Ein weiteres Teilgebiet und ein separates Fachgebiet der Urologie ist die Nephrologie, die sich speziell mit den Nieren befasst. Zudem gibt es oft Überschneidungen zwischen der Urologie und der Gynäkologie, der Neurologie, der Onkologie und der Chirurgie.

Behandlungen & Therapien

Die Urologie trägt die medizinische Aufgabe, Krankheiten und Beschwerden der harnbildenden und harnableitenden Organe vorzubeugen oder diese zu therapieren.

Gleiches gilt für die männlichen inneren und äußeren Geschlechtsorgane. Daher gehören regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen ebenso zum Behandlungsspektrum der übergreifenden Urologie, wie eine Diagnose und Therapie im Fall von Krankheiten und Beschwerden.

Häufige Krankheiten, die dem Fachgebiet der Urologie unterliegen, sind beispielsweise Blasensteine, Blasentumore, Harnsteine, Harnwegsinfektionen, Blasenschwächen und Inkontinenz. Das Teilgebiet der Nephrologie ist hingegen für Erkrankungen der Nieren, also beispielsweise für Senknieren, Nierensteine, Fehlfunktionen der Nieren und Nierenverletzungen zuständig.

Ebenfalls zur Urologie, wenn meistens auch zum Teilgebiet der Andrologie, gehören Krankheiten wie Dauererektionen des männlichen Gliedes, Erektionsstörungen, Potenzstörungen, Impotenz, Fehlbildungen des Gliedes oder der Hoden, gutartige Prostatavergrößerungen, ein Wasserbruch (Wassereinlagerungen in den Hoden), Vorhautverengungen sowie jegliche Verletzungen der inneren oder äußeren männlichen Geschlechtsorgane.

Beispiele hierfür sind ein Penisbruch, der oft nicht nur die Schwellkörper, sondern auch die Harnröhre stark in Mitleidenschaft zieht. Hier kann unter Umständen ein Hinzuziehen der Chirurgie vonnöten werden, wie auch bei Vorhautverengungen. Zahlreiche Urologen führen entsprechende Routineeingriffe jedoch selbst durch, sofern sie die Befugnis (Zusatz Chirurgie) dafür haben.

Krebserkrankungen wie etwa Hodenkrebs und Prostatakrebs werden hingegen meistens vom Urologen diagnostiziert, aber infolge von einem Onkologen (mittels Überweisung an die Onkologie) behandelt. Die möglichst frühzeitige Erkennung von schwerwiegenden Erkrankungen wie beispielsweise von Krebsgeschwüren und mehr, ist aber auch eine zentrale Aufgabe der Urologie.

Ist die Ursache der Beschwerden oder die Krankheit ersichtlich, können verschiedene Therapiewege beschritten werden. Entzündungen der Harnwege, der Blase und Co. werden meistens medikamentös behandelt. Ebenso können physisch bedingte Potenzstörungen, etwa bei schlechter Durchblutung der Schwellkörper des Penis, durch sogenannte Potenzmittel (Mittel, welche die Durchblutung der Geschlechtsteile fördern) behandelt werden.

Tumore oder Fehlbildungen, welche die Funktion der Organe oder des Körpers beeinflussen oder die sich durch Schmerzen und seelische Belastungen negativ auf das Leben des Patienten auswirken, können hingegen oft chirurgisch behandelt werden. Typisches Beispiel hierfür ist das Entfernen oder Beschneiden der Vorhaut des Penis bei Verengungen.

Ja nach vorliegender Diagnose kann es jedoch nötig werden, dass der Urologie ein anderes medizinisches Fachgebiet hinzuziehen oder den Patienten gänzlich an dieses überweisen muss.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

In den meisten Fällen findet die Diagnose von vorliegenden Beschwerden und Krankheiten durch unterschiedliche Untersuchungsverfahren statt. Eines davon ist die genaue Betrachtung und Untersuchung der von außen sichtbaren Organe des Harntraktes.

Da dies aber sowohl bei weiblichen als auch bei männlichen Patienten nur bedingt möglich ist, greift der Urologe oft auf Diagnoseverfahren wie Ultraschalluntersuchungen, Blasen- und Nierenspiegelungen, Urinuntersuchungen, Computer- und Kernspintomografien, Magnetresonanztomografien (MRT) sowie in selteneren Fällen auch Röntgenuntersuchungen zurück.

Von Letzterem sieht man in der Urologie, wie auch in der Gynäkologie, aber so weit wie möglich ab, um die Geschlechtsorgane von Männern und Frauen nicht zu sehr zu belasten.

Quellen

  • Gasser, T.: Basiswissen Urologie. Springer, Berlin 2011
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016
  • Michel, M. S., et al.: Die Urologie. Springer, Berlin Heidelberg 2016

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