Niere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 11. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Im menschlichen Organismus übernimmt die Niere wichtige Funktionen. Störungen der Niere beeinträchtigen körperliche Regulationsprozesse, die lebenswichtig sind.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Niere?

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Die Niere ist ein inneres Organ, das bei allen Wirbeltieren je zweifach vorhanden ist. In der Wissenschaft wird die Niere dem sogenannten Harnsystem zugeordnet; beim Harnsystem handelt es sich um eine Organgruppe, die an Produktion und Ausscheidung von Harn bzw. Urin beteiligt ist.

Innerhalb dieser Organgruppe übernimmt die Niere wichtige Funktionen. Die griechische Bezeichnung für Niere lautet nephros; vor diesem Hintergrund wird ein medizinischer Teilbereich, der sich der Niere widmet, auch Nephrologie genannt.

In ihrer äußeren Ausformung ähnelt die Niere einer Bohne. Dabei weist das Organ beim gesunden erwachsenen Menschen eine ungefähre Länge von 12 Zentimetern auf. Das Gewicht einer Niere liegt bei ca. 150 Gramm.

Anatomie & Aufbau

Beim Menschen liegen die beiden braunroten Nieren jeweils rechts- und linksseitig der Wirbelsäule. Dabei ist die Niere auf ungefährer Höhe der untersten Rippen und hinter dem Bauchfell zu lokalisieren.

Auf jeder Niere befindet sich eine vergleichsweise kleinere Nebenniere, die die etwaige Form eines Halbmondes aufweist. Die Niere besteht aus Nierenmark und einer Nierenrinde, die das Mark umschließt. In der Nierenrinde befinden sich unter anderem Nierenkörperchen sowie Teile der Nierentubuli (röhrenförmige Elemente).

Mit dem Blutkreislauf eines Menschen ist die Niere über die Nierenvene und die Nierenarterie verbunden. Während an die linksseitige Niere beispielsweise Magen, Milz und Bauchspeicheldrüse angrenzen, wird die Niere der rechten Körperseite durch die Leber überlappt – daher liegt die rechte Niere in der Regel etwas tiefer als das linksseitige Organ.

Auf ihrer Rückseite wird jede Niere von verschiedenen Nerven überquert, wodurch Schmerzen an der Niere in den Unterbauchbereich ausstrahlen können.

Funktionen & Aufgaben

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Niere bei Nierensteinen. Klicken, um zu vergrößern.

Im menschlichen Körper fungiert die Niere im Besonderen als Filterorgan. So wird beispielsweise in den Nierenkörperchen der Nierenrinde Blut gefiltert.

Produkt dieser Filterung durch die Niere ist der sogenannte Primärharn (nicht konzentrierter Urin). Der Primärharn enthält unter anderem Bestandteile (wie beispielsweise Giftstoffe), die ausgeschieden werden sollen - diese werden nun in einem weiteren Schritt durch die Niere soweit ausgefiltert, dass hieraus der Endharn (Urin) entsteht.

Andere Bestandteile des Primärharns, die der Organismus noch benötigt (wie beispielsweise Wasser und Zucker), werden dabei durch die Niere (bzw. die Nierentubuli) parallel wieder in den Blutkreislauf geführt. Der Urin sammelt sich schließlich im Nierenbecken an und gelangt von hier in Harnleiter und Harnblase, um dann ausgeschieden zu werden.

Über die Harnproduktion ist die Niere des Weiteren am Wasserhaushalt des Organismus beteiligt - somit nimmt die Niere auch Einfluss auf die Regulation des Blutdrucks.

Nicht zuletzt unterstützt die Niere durch ihre Steuerung der Harnkonzentration auch den Elektrolythaushalt (zu den Elektrolyten zählen beispielsweise Salze) des Körpers.

Zu den weiteren Aufgaben der Niere zählen beispielsweise die Produktion von Hormonen, die für die Blutbildung benötigt werden und die Bildung von Vitamin D3.

Krankheiten

Schematische Darstellung zur Anatomie und Aufbau der Niere bei Nierenkrebs. Klicken, um zu vergrößern.

Beschwerden und Krankheiten, die die Niere betreffen können, sind vielfältiger Natur. Beeinträchtigungen der Niere führen dabei häufig zu Störungen der Nierenfunktionen. In der Folge werden verschiedene Regulationsprozesse des Organismus in Mitleidenschaft gezogen.

Unterschieden werden kann zunächst beispielsweise zwischen Erkrankungen, die die Nierenkörperchen betreffen und solchen, von denen die Nierentubuli betroffen sind. Beeinträchtigungen der Nierenkörperchen werden etwa häufig durch Autoimmunreaktionen hervorgerufen - hierbei wendet sich das Immunsystem fälschlicherweise gegen körpereigenes Gewebe.

Erkrankungen der Nierentubuli sind dagegen oft durch akute Infektionen (zu erwähnen ist hier etwa die bakterielle Nierenbeckenentzündung) oder den Einfluss schädlicher Stoffe bedingt.

Bereits angeborene Beeinträchtigungen der Niere können sich beispielsweise in verschiedenen Fehlbildungen ausdrücken; so kann etwa lediglich eine einzelne Niere ausgebildet sein. Zu den weiteren möglichen Erkrankungen der Niere zählen außerdem bösartige Umfangsvermehrungen (Tumore) oder Stoffwechselkrankheiten (wie beispielsweise die Gicht, bei der es zu Ablagerungen von Harnsäurekristallen kommt).

Funktionsverluste der Niere mit möglicherweise folgendem Nierenversagen werden schließlich als Niereninsuffizienz bezeichnet.

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Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über die Nieren wissen sollten

1. Welche Hauptfunktion haben die Nieren?

Die Nieren filtern das Blut, um Abfallstoffe und überschüssiges Wasser zu entfernen. Sie bilden dabei Urin, durch den diese Stoffe ausgeschieden werden. Zusätzlich regulieren sie den Flüssigkeitshaushalt, den Elektrolythaushalt und den Blutdruck und unterstützen die Produktion von Hormonen wie Erythropoetin, das die Bildung von roten Blutkörperchen anregt.

2. Wie beeinflussen die Nieren den Blutdruck?

Die Nieren spielen eine zentrale Rolle bei der Blutdruckregulierung, indem sie das Volumen des zirkulierenden Blutes und den Salzhaushalt kontrollieren. Sie produzieren auch das Hormon Renin, das den Blutdruck erhöht, wenn der Blutdruck zu niedrig ist. Ein Ungleichgewicht in der Nierenfunktion kann daher zu Bluthochdruck (renale Hypertonie) führen.

3. Was sind Anzeichen einer Nierenerkrankung?

Frühe Anzeichen einer Nierenerkrankung sind oft subtil und umfassen Müdigkeit, geschwollene Beine oder Füße, Schaum im Urin (aufgrund von Eiweißverlust), erhöhter Blutdruck und häufiger Harndrang, insbesondere nachts. Im fortgeschrittenen Stadium können Übelkeit, Erbrechen und Kurzatmigkeit hinzukommen.

4. Wie viel Flüssigkeit sollten die Nieren täglich verarbeiten?

Die Nieren filtern täglich etwa 150 Liter Blut und produzieren dabei etwa 1,5 bis 2 Liter Urin. Die empfohlene tägliche Trinkmenge für gesunde Nieren liegt bei etwa 1,5 bis 2 Litern Wasser, abhängig von Aktivität, Klima und individuellem Bedarf.

5. Können Nieren ihre Funktion vollständig verlieren, ohne Symptome zu verursachen?

Ja, Nierenerkrankungen können lange asymptomatisch verlaufen, bis 60-70 % der Nierenfunktion verloren sind. Daher ist eine regelmäßige Kontrolle wichtig, insbesondere bei Risikogruppen wie Diabetikern, Menschen mit Bluthochdruck oder Personen mit familiärer Vorbelastung.

6. Wie schädlich ist zu hoher Salzkonsum für die Nieren?

Ein hoher Salzkonsum kann den Blutdruck erhöhen und die Nieren belasten, da sie härter arbeiten müssen, um das überschüssige Natrium aus dem Körper zu entfernen. Langfristig kann dies zu einer Schädigung der Nieren und zur Entstehung von Bluthochdruck führen, was das Risiko für Nierenversagen erhöht.

7. Welche Rolle spielen die Nieren im Säure-Basen-Haushalt?

Die Nieren regulieren den pH-Wert des Blutes, indem sie überschüssige Säuren oder Basen ausscheiden. Sie sorgen dafür, dass das Blut im optimalen pH-Bereich von etwa 7,35 bis 7,45 bleibt. Bei einer gestörten Nierenfunktion kann es zu einer Azidose kommen, bei der der Körper zu sauer wird.

8. Können Nierensteine gesundheitliche Probleme verursachen?

Ja, Nierensteine sind feste Ablagerungen aus Mineralien und Salzen, die im Nierenbecken entstehen. Sie können schmerzhafte Krämpfe verursachen, wenn sie den Harnleiter blockieren, und in schweren Fällen Niereninfektionen oder Nierenversagen verursachen, wenn sie nicht behandelt werden.

9. Wie beeinflusst Diabetes die Nieren?

Diabetes ist eine der Hauptursachen für chronische Nierenerkrankungen. Hohe Blutzuckerwerte schädigen die feinen Blutgefäße in den Nieren, was zu einer sogenannten diabetischen Nephropathie führen kann. Diese Schädigung reduziert die Fähigkeit der Nieren, Abfallstoffe aus dem Blut zu filtern, was langfristig zu Nierenversagen führen kann.

10. Was kann man tun, um die Nieren gesund zu halten?

Eine nierenfreundliche Lebensweise umfasst eine ausgewogene Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, die Kontrolle des Blutdrucks, das Vermeiden von übermäßigem Salzkonsum und das Rauchen aufzugeben. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen und die Kontrolle von Risikofaktoren wie Diabetes und Bluthochdruck sind ebenfalls entscheidend für eine langfristige Nierengesundheit.

10 Tipps für gesunde Nieren

1. Ausreichend Wasser trinken

Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr unterstützt die Nieren bei ihrer Hauptaufgabe, das Blut zu filtern und Abfallstoffe über den Urin auszuscheiden. Ideal sind etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser pro Tag, je nach körperlicher Aktivität und Klima. So bleibt die Harnproduktion konstant, was das Risiko von Nierensteinen und Infektionen senkt.

2. Salz reduzieren

Ein hoher Salzkonsum kann den Blutdruck erhöhen und die Nieren belasten, da sie härter arbeiten müssen, um überschüssiges Natrium aus dem Körper zu entfernen. Versuchen Sie, verarbeitete Lebensmittel zu meiden, und verwenden Sie weniger Salz beim Kochen. Ziel ist es, die tägliche Salzzufuhr auf etwa 5 Gramm zu beschränken.

3. Blutdruck regelmäßig kontrollieren

Ein unbehandelter hoher Blutdruck kann die Nieren schädigen, da er die feinen Blutgefäße in den Nieren belastet. Regelmäßige Blutdruckkontrollen helfen, Bluthochdruck frühzeitig zu erkennen und rechtzeitig zu behandeln, um die Nierenfunktion zu schützen.

4. Zucker und raffinierte Kohlenhydrate meiden

Diabetes ist eine der Hauptursachen für Nierenerkrankungen. Eine Ernährung, die reich an raffiniertem Zucker und Kohlenhydraten ist, kann zu erhöhten Blutzuckerspiegeln führen. Achten Sie daher auf eine ausgewogene Ernährung, die den Blutzucker stabil hält, um das Risiko von Nierenschäden zu verringern.

5. Regelmäßige körperliche Aktivität

Bewegung hilft nicht nur dabei, das Gewicht zu kontrollieren, sondern verbessert auch die Blutzirkulation und unterstützt die Herz-Kreislauf-Gesundheit. Ein gut funktionierendes Herz-Kreislauf-System entlastet die Nieren, da sie nicht übermäßig arbeiten müssen, um das Blut zu filtern.

6. Rauchen aufgeben

Rauchen schädigt die Blutgefäße, einschließlich der kleinen Gefäße in den Nieren. Es erhöht das Risiko für Bluthochdruck und Nierenerkrankungen erheblich. Der Verzicht auf Rauchen verbessert die Durchblutung und schützt die Nieren vor langfristigen Schäden.

7. Medikamente verantwortungsvoll einnehmen

Bestimmte Medikamente, insbesondere nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Aspirin, können bei übermäßigem Gebrauch die Nieren schädigen. Nehmen Sie Medikamente nur nach ärztlicher Anweisung ein und vermeiden Sie die regelmäßige Einnahme von Schmerzmitteln ohne medizinische Notwendigkeit.

8. Übergewicht vermeiden

Übergewicht kann das Risiko für Bluthochdruck und Diabetes erhöhen, beides wichtige Risikofaktoren für Nierenerkrankungen. Eine gesunde Ernährung und regelmäßige Bewegung helfen dabei, das Gewicht im gesunden Bereich zu halten und die Nieren zu entlasten.

9. Alkohol in Maßen konsumieren

Übermäßiger Alkoholkonsum kann zu Bluthochdruck führen und die Nieren belasten. Der maßvolle Genuss von Alkohol, d.h. maximal ein Getränk pro Tag für Frauen und zwei für Männer, trägt dazu bei, die Nieren langfristig zu schützen.

10. Nieren regelmäßig untersuchen lassen

Wer Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder eine familiäre Vorbelastung für Nierenerkrankungen hat, sollte regelmäßig seine Nierenfunktion kontrollieren lassen. Blut- und Urintests geben Aufschluss über die Nierengesundheit und ermöglichen es, frühzeitig auf Probleme zu reagieren.

Nierensteine: Ursachen, Symptome und Prävention

Nierensteine sind feste Ablagerungen aus Mineralien und Salzen, die sich in den Nieren bilden. Diese Kristalle entstehen, wenn bestimmte Substanzen im Urin – wie Kalzium, Oxalat oder Harnsäure – in hohen Konzentrationen vorliegen und nicht vollständig im Urin gelöst werden können. Nierensteine können in verschiedenen Größen auftreten, von winzigen Körnchen bis hin zu großen Steinen, die den Harnleiter blockieren und erhebliche Schmerzen verursachen können.

Ursachen von Nierensteinen

Die Hauptursache für Nierensteine ist eine unausgewogene Zusammensetzung des Urins. Zu wenig Flüssigkeit, eine salz- oder proteinreiche Ernährung, sowie ein übermäßiger Konsum von Zucker und Oxalaten (enthalten in Spinat, Rhabarber und Schokolade) erhöhen das Risiko. Auch genetische Veranlagungen und bestimmte Erkrankungen wie Hyperparathyreoidismus oder chronische Darmerkrankungen können die Entstehung von Nierensteinen begünstigen.

Ein unzureichender Flüssigkeitskonsum ist einer der häufigsten Faktoren. Wenn nicht genug Wasser getrunken wird, kann der Urin konzentrierter werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass sich Mineralien kristallisieren und Nierensteine bilden.

Symptome von Nierensteinen

Kleinere Nierensteine verursachen häufig keine Symptome und werden möglicherweise unbemerkt über den Urin ausgeschieden. Größere Steine können jedoch schmerzhafte Symptome hervorrufen, insbesondere wenn sie den Harnleiter blockieren. Typische Symptome sind starke, wellenförmige Schmerzen im unteren Rücken oder in der Seite, die in den Unterbauch und die Leiste ausstrahlen können. Diese Schmerzen werden als Nierenkolik bezeichnet und können sehr intensiv sein.

Weitere Symptome umfassen Übelkeit, Erbrechen, blutigen Urin und ein brennendes Gefühl beim Wasserlassen. Wenn die Nierensteine eine Harnwegsinfektion verursachen, können auch Fieber und Schüttelfrost auftreten.

Prävention von Nierensteinen

Die wichtigste Maßnahme zur Vorbeugung von Nierensteinen ist das Trinken von ausreichend Wasser. Eine erhöhte Flüssigkeitszufuhr hilft, den Urin zu verdünnen und die Konzentration von Mineralien zu senken, was die Bildung von Steinen erschwert. Es wird empfohlen, mindestens 2-3 Liter Wasser täglich zu trinken, besonders in heißen Klimazonen oder bei körperlicher Aktivität.

Eine ausgewogene Ernährung ist ebenfalls entscheidend. Der Verzehr von zu viel Salz erhöht die Ausscheidung von Kalzium im Urin, was die Bildung von Kalziumsteinen begünstigt. Eine Reduzierung des Salz- und Proteinkonsums kann das Risiko senken. Menschen, die zu Oxalatsteinen neigen, sollten auf Lebensmittel wie Spinat und Rhabarber verzichten und ihren Kalziumkonsum moderat halten, um die Bildung von Oxalat-Kalzium-Steinen zu vermeiden.

Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind ebenfalls wichtig, insbesondere für Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Nierensteinen oder chronischen Erkrankungen, die das Risiko erhöhen.

Chronische Nierenerkrankung: Ursachen und Prävention

Chronische Nierenerkrankung (CKD) ist eine langfristige und oft fortschreitende Schädigung der Nierenfunktion, die über Monate oder Jahre hinweg auftreten kann. Sie betrifft Millionen von Menschen weltweit und kann, wenn sie nicht rechtzeitig erkannt und behandelt wird, zu Nierenversagen führen, was eine Dialyse oder eine Nierentransplantation erforderlich machen kann. Die frühzeitige Erkennung und Prävention sind entscheidend, um das Fortschreiten dieser Erkrankung zu verhindern.

Ursachen der chronischen Nierenerkrankung

Die häufigsten Ursachen von CKD sind Diabetes und Bluthochdruck. Hohe Blutzuckerspiegel bei Menschen mit Diabetes schädigen im Laufe der Zeit die kleinen Blutgefäße in den Nieren, was die Filterfunktion der Nieren beeinträchtigt. Bluthochdruck übt zusätzlichen Druck auf die Blutgefäße aus, was ebenfalls die Nieren beschädigen kann. Beide Erkrankungen erhöhen das Risiko einer Nierenschädigung erheblich.

Andere Risikofaktoren für CKD umfassen familiäre Veranlagung, Übergewicht, Rauchen, Herzerkrankungen und wiederholte Niereninfektionen. Auch die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente, insbesondere nichtsteroidaler Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen, kann die Nieren schädigen.

Symptome der chronischen Nierenerkrankung

CKD entwickelt sich häufig langsam und zeigt in den frühen Stadien keine eindeutigen Symptome. Erst wenn die Nierenfunktion stark beeinträchtigt ist, treten Beschwerden auf, darunter Müdigkeit, Schwellungen an Beinen oder Füßen (Ödeme), Appetitlosigkeit, Übelkeit, häufiges Wasserlassen, insbesondere nachts, und trockene, juckende Haut.

Ein besonders wichtiges Zeichen ist ein hoher Blutdruck, der sowohl eine Ursache als auch ein Symptom der Erkrankung sein kann. Bei fortschreitender CKD können auch Anämie, Knochenschwäche und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen auftreten.

Prävention der chronischen Nierenerkrankung

Die beste Möglichkeit, CKD zu verhindern, besteht darin, die zugrunde liegenden Risikofaktoren zu kontrollieren. Menschen mit Diabetes sollten ihren Blutzuckerspiegel regelmäßig überwachen und gut kontrollieren, um Schäden an den Nieren zu vermeiden. Eine gesunde, salzarme Ernährung und regelmäßige Bewegung tragen dazu bei, den Blutdruck zu senken und das Risiko einer Nierenerkrankung zu reduzieren.

Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind wichtig, insbesondere für Menschen mit Diabetes, Bluthochdruck oder familiärer Vorbelastung für Nierenerkrankungen. Blut- und Urintests können helfen, CKD frühzeitig zu erkennen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr, die Vermeidung von Rauchen und der verantwortungsvolle Umgang mit Medikamenten, insbesondere Schmerzmitteln, tragen ebenfalls dazu bei, die Nierengesundheit zu bewahren.

Das frühzeitige Erkennen von CKD ist entscheidend, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen und schwerwiegende Komplikationen wie Nierenversagen zu vermeiden.

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lohr, M., Keppler, B. (Hrsg.): Innere Medizin – Kompendium für Studium und Klinik. Urban & Fischer, München 2005
  • Schünke, M., et al.: PROMETHEUS Innere Organe. LernAtlas Anatomie. Thieme, Stuttgart 2018

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