Allergie und Nervensystem

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 2. November 2020
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Krankheiten Allergie und Nervensystem

Als Allergie wird eine besondere Empfindlichkeit des Organismus gegenüber verschiedenartigen Stoffen, wie Chemikalien, menschlichem oder tierischem Eiweiß, Arzneimitteln, Pflanzen, Gräserpollen und Nahrungsmitteln bezeichnet. Der Organismus bildet gegen die auf dem Atemwege, durch die Haut und Schleimhäute oder bei der Nahrungsaufnahme ins Blut eindringenden Stoffe (Antigene) Antikörper.

Inhaltsverzeichnis

Ursachen

Als Allergien wird eine besondere Empfindlichkeit des Organismus gegenüber verschiedenartigen Stoffen, wie Chemikalien, menschlichem oder tierischem Eiweiß, Arzneimitteln, Pflanzen, Gräserpollen und Nahrungsmitteln bezeichnet.

Bei einem wiederholten Zusammentreffen mit Substanzen, gegen die der Körper durch die Antikörperbildung sensibilisiert ist, kommt es theoretisch zu einer Reaktion zwischen Antigen und Antikörper. Dabei werden gewisse Stoffe, unter anderem Histamin, freigesetzt, deren Auswirkungen Allgemeinreaktionen im Organismus zur Folge haben:

Zum Beispiel juckende Hautquaddeln, Ekzeme, Bronchialspasmen, vermehrte Schleimsekretion, Temperatursteigungen und Kreislauferscheinungen, deren Intensität sich bis zu einem totalen Zusammenbruch der Kreislauffunktion steigern kann.

Die Häufigkeit solcher Erkrankungen kann im weitesten Sinne von der Körperbeschaffenheit des Menschen abhängig sein. So gibt es Familien, in denen die Neigung zu allergischen Erkrankungen, wie Ekzemen, Asthma bronchiale, Heuschnupfen und anderen, auf Grund einer besonderen Durchlässigkeit der Schleimhäute weit verbreitet ist. In solchen Fällen muss schon im Kindesalter versucht werden, durch systematische medikamentöse Therapie, Klimabehandlung und andere physiotherapeutische Maßnahmen eine Umstimmung der Reaktionslage des Organismus, also der Disposition zur Allergie, zu erzielen.

Auch die häufige Konfrontierung mit bestimmten Stoffen oder Substanzen kann schließlich zu einer Allergie führen; man denke besonders an Berufe in der chemischen Industrie. Die Überempfindlichkeit derartigen Allergenen gegenüber (also Stoffen, die allergische Krankheitsbilder auslösen) kann so weit gehen, dass sie selbst bei einer Verdünnung 1:1.000.000 noch allergische Erscheinungen auslösen können. Darauf beruht im Übrigen das Prinzip der Allergietests, bei der man hohe Verdünnungen von Stoffen, durch die möglicherweise eine Allergie hervorgerufen wird, in die Haut einführt.

Eine vorsichtige Gewöhnung an solche Verdünnungen, deren Konzentration allmählich gesteigert wird, kann den Betreffenden unempfindlich gegen diese Stoffe machen. Einen solchen Vorgang nennt man Desensibilisierung. Alle diese Zusammenhänge wurden bereits nach den ersten Untersuchungen von Richet, der im Jahre 1902 erstmalig die Gesetzmäßigkeit allergischer Reaktionen im Tierversuch am Auftreten von Schockzuständen beobachtete, eingehend erklärt. Sowohl im Tierexperiment als auch beim Menschen beobachtet man jedoch, dass Auftreten und Ablauf allergischer Reaktionen bei gleichgroßer Allergenexposition unterschiedlich sein können.

So können sich die Symptome eines Heuschnupfens, der schon seit Jahren besteht, unter dem Eindruck beruflicher und privater Konflikte wesentlich verschlimmern. Ebenso kann aber auch das Gegenteil eintreten, wie wir beispielsweise bei einem Patienten beobachteten, dessen Heuschnupfenerscheinungen während eines Todesfalls in der Familie für einige Zeit völlig verschwanden. Hier zeigt sich bereits der Einfluss zentralnervaler Erregungen auf die Blutgefäßdurchlässigkeit (Permeabilität), auf die allergische Reaktion und möglicherweise auch Antikörperbildung.


Beispiele

Unter bestimmten Bedingungen treten bei Allergikern auch körperliche Sensationen auf, die denen der allergischen Reaktionen gleichen und bei denen sich dennoch kein Allergen nachweisen lässt, ja, bei denen eine Beteiligung des Allergens sicher auszuschließen ist. Es liegt gegenüber bestimmten Stoffen eine echte Allergie vor, die aber auch durch andere Momente vorgetäuscht werden kann. Hierfür folgende Beispiele:

Ein Mädchen leidet an einer Nahrungsmittelallergie gegen Erdbeeren, die in juckenden roten Hautquaddeln zum Ausdruck kommt. Aus diesem Grund ist ihr der Genuss dieser schmackhaften Früchte vom Arzt verboten worden. Bei Besuch von Bekannten muss sie daher bei einem Erdbeeressen mit Schlagsahne sehr zu ihrem Leidwesen zuschauen. Und dennoch, bereits gegen Ende der Mahlzeit verspürt sie einen Juckreiz, und es bilden sich dieselben Hautquaddeln wie nach einem wirklichen Genuss der Früchte.

In diesem Fall könnte man das Zustandekommen einer Allergie auch durch den Erdbeergeruch annehmen, wissen wir doch, dass auch minimale Mengen des Allergens ein ausgeprägtes allergisches Erscheinungsbild hervorrufen können. Zur Überprüfung versetzten wir die Patientin, die selbst an einer Klärung interessiert war, in Hypnose und suggerierten ihr ein Erdbeeressen. Freudig griff sie zu den in ihrer Vorstellung vorhandenen Früchten. Nach kurzer Zeit traten die gleichen Hauterscheinungen auf wie nach einem wirklichen Genuss von Erdbeeren.

Auch die Auslösung eines Asthmaanfalls als Ausdruck von Überempfindlichkeit gegenüber Bettfedern oder in Bettfedern befindlichen Schimmelpilzen kann in der gleichen Intensität mit allen Erscheinungen des Bronchialkrampfes und der vermehrten Schleimsekretion auftreten, wenn die Berührung von verpilzten Bettfedern nur vorgetäuscht wird. Am bekanntesten ist jedoch folgendes vielzitiertes Beispiel: Ein Patient, der auf den Geruch von Rosen mit einem Asthmaanfall reagierte, erlitt einen heftigen Anfall, als er an Papierrosen roch. Aus unseren Beispielen wird deutlich, dass neben einer echten Allergie auch noch andere Faktoren die Auslösung eines allergischen Anfalls hervorrufen, und zwar nervale Reflexe, die sich bei längerer Dauer der Erkrankung mehr und mehr ausbilden.

Bei solchen Patienten handelt es sich um eine Ausbildung der von Pawlow beschriebenen "bedingten Reflexe", hier jedoch zu pathologisch bedingte Reaktionen, die allein durch die Vorstellung, also über das Zentralnervensystem, ausgelöst werden, wie zum Beispiel der Speichelfluss bei dem bloßen Gedanken an ein schmackhaftes Essen.

Der Einfluss des Zentralnervensystems auf den Ablauf der allergischen Reaktionen wird jedoch durch Einbeziehung weiterer Faktoren, wie eingangs am Beispiel des Heuschnupfens dargelegt, noch wesentlich komplizierter. Dies gilt sowohl für das Asthma bronchiale als für allergische Hauterscheinungen. Ein Ekzem kann im Zustand seelischer Entspannung völlig verschwinden.

Neben den bestehenden körperlichen Veränderungen spielt auch die psychische Einstellung zu den Leiden, insbesondere im Zusammenhang mit der Auslösung des einzelnen Anfalls, eine große Rolle. Schon die Angst vor dem Anfall überhaupt ist geeignet, das Anfallsleiden hervorzurufen. Auch das wiederholte Erlebnis eines Asthmaanfalls im Elternhaus kann die Neigung zum echten Anfall, vor allem bei Kindern, wesentlich verstärken. In Perioden seelischer und körperlicher Erschöpfung kann ebenfalls eine Häufung von Anfällen eintreten, während eine ausgeglichene Stimmungslage am Urlaubsort oder freudige Erregung wie eine "Asthmamedizin" wirken kann.

Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Die Symptome und Beschwerden einer Allergie können sehr unterschiedlich ausfallen und hängen dabei auch sehr stark von der jeweiligen Allergie ab. Eine Allergie kann im schlimmsten Falle auch zu einem Schock führen, wobei eine Behandlung in einem Krankenhaus zwingend notwendig ist. Bei einer Allergie leiden die meisten Patienten an einem Juckreiz und an einer geröteten Haut.

Der Juckreiz verstärkt sich dabei, wenn sich der Betroffene kratzt. Auch Schwellungen oder Atembeschwerden können durch die Allergie auftreten und sich sehr negativ auf die Lebensqualität des Patienten auswirken. Häufig sind die Atembeschwerden so stark, dass es zu einem Bewusstseinsverlust kommt. Schwellungen können dabei zu Einschränkungen in der Bewegung führen.

Weiterhin kommt es häufig zu geröteten und juckenden Augen, wobei diese auch tränen können. Die Symptome verstärken sich dabei, wenn das Allergen weiterhin eingenommen oder eingeatmet wird. Beim Entfernen des Allergens verschwinden die Beschwerden in der Regel wieder von alleine. Eine Allergie kann auch zu Beschwerden am Bauch oder am Magen führen. Viele Betroffene leiden daher auch an Durchfall oder an Erbrechen. Ebenso kann es dabei zu Herzrasen kommen. Häufig weisen Betroffene auch Schnupfen und starke Kopfschmerzen auf, wobei sie häufig niesen müssen.

Komplikationen

Allergien haben erheblichen Einfluss auf das Nervensystem und können so eine Reihe von Komplikationen hervorrufen. Bei Typ I, der Soforttyp-Allergie, besteht die Gefahr einer allergischen Sofort-Reaktion. Ein solcher anaphylaktischer Schocks geht unter anderem mit einem starken Blutdruckabfall, Übelkeit und Erbrechen sowie asthmatischen Beschwerden einher und kann in der Folge zur Ohnmacht oder gar zum Tod des Betroffenen führen.

In Folge eines allergischen Schnupfens kann es zur Entstehung von allergischem Bronchialasthma kommen, welches mit Husten, Atemnot und daraus folgenden Angstzuständen verbunden ist. Bei Typ II, der zytotoxischen Allergie, kann es zu Immunerkrankungen, Kreislaufbeschwerden und in der Folge der Zellzerstörung zu Blutarmut kommen. Typ II, die Immunkomplex-Reaktion, kann im Verlauf weniger Tage zu Entzündungen in den Gelenken und Organen führen.

In der Folge kann es zu Gefäßentzündungen und Organschäden kommen. Typische Folgeerkrankungen sind die Serumkrankheit und die Vogelhalterlunge. Ähnliche Komplikationen ruft Typ IV, die Spättyp-Allergie hervor. Außerdem besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Ausschläge, Erkrankungen des Nervensystems und die Bildung neuer Allergien, die sich im Verlauf verstärken können. Unabhängig vom Typ führt auch die eigentlichen Allergie zu vielgestaltigen Komplikationen.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Wenn eine Allergie erstmalig auftritt, sollte ein Arzt die genaue Ursache abklären. Der Mediziner kann das Allergen anhand eines Allergietests diagnostizieren und geeignete Behandlungsmöglichkeiten vorschlagen. Die meisten Allergien sind durch Allergie-Medikamente und die Vermeidung des auslösenden Stoffes gut behandelbar.

Sollte es weiterhin zu Beschwerden kommen, muss ein Arzt prüfen, ob andere Therapieverfahren oder Präparate besser geeignet sind. Bei akuten Beschwerden, die länger als zwei bis drei Tage anhalten oder im Laufe des Tages stärker werden, sollte umgehend zum Arzt gegangen werden.

Dies gilt besonders für Kinder und Menschen mit geschwächtem Immunsystem. Schwangere und Patienten mit Vorerkrankungen des Nervensystems sollten bei einer Allergie regelmäßig Rücksprache mit einem Arzt halten. Bei einer schweren allergischen Reaktion (anaphylaktischer Schock) muss ein Notarzt konsultiert werden.

Begleitend dazu müssen Erste-Hilfe-Maßnahmen geleistet werden. Nach der Erstbehandlung muss die Allergie diagnostiziert und gegebenenfalls die Medikation angepasst werden. Berufliche Allergien bedürfen alleine aufgrund des Unfallrisikos einer raschen Abklärung. Die Behandlung kann zulasten der gesetzlichen Unfallversicherung erfolgen.

Behandlung & Therapie

Aus den wissenschaftlich erforschten Zusammenhängen zwischen dem Großhirn, den vegetativen Umschaltstellen im Zwischenhirn und der Auslösung allergischer Reaktionen konnten wesentliche Schlußfolgerungen für die Vorbeugung und Behandlung allergischer Erkrankungen gezogen werden.

Wenn der Arzt auch in vielen Fällen nicht ohne Antiallergika, Antiasthmatika oder Nebennierenhormonpräparaten auskommt, so wird er doch stets den Einfluss zentralnervaler Regulationen, die die Gefäßdurchlässigkeit verändern oder die Bronchien krampfartig verengen können, in Betracht ziehen.

Durch die Beseitigung schädlicher psychischer Einflüsse kann unter Umständen vermieden werden, dass seelische und körperliche Belastungen, Angst und Atemnot den letzten Anstoss zur Auslösung eines Asthmaanfalls geben. Die Kenntnis dieser körperlich-seelischen Zusammenhänge nimmt dem Betroffenen die Angst vor dem Anfall und bewahrt ihn damit häufig vor dem Anfall selbst.

Ähnliche prophylaktische aufklärende Methoden haben es uns ja auch ermöglicht, den Schwangeren die Angst vor der Geburt zu nehmen und damit eine Schmerzlinderung während des Geburtsvorgangs herbeizuführen.

Mit dieser Prophylaxe soll auch eine körperliche Entspannung durch Atemübungen und Heilgymnastik verbunden werden. Wenn notwendig, können die Patienten Übungen zur Selbstentspannung lernen. Solche Übungen lassen sich auch gruppenweise erfolgreich durchführen. Kinder von asthmakranken Eltern sollen schon in frühen Jahren prophylaktisch einer Entspannungsgymnastik zugeführt werden, damit sie nicht die Beschwerden des kranken Vaters oder der leidenden Mutter abgucken und als "vorbildlich" übernehmen.

Entstehungsmechanismus und Ablauf allergischer Erkrankungen zeigen uns mit eindringlicher Deutlichkeit den engen Zusammenhang und die gegenseitige Beeinflussung eines überempfindlich reagierenden Abwehrmechanismus mit dem jeweiligen Erregungszustand und den Regulationsabläufen im Zentralneryensystem. Noch bestehen unter den meisten an Allergie Erkrankten Unkenntnis über die Zusammenhänge und damit nicht selten Unverständnis für die Empfehlungen des behandelnden Arztes.

So mancher Patient versteht einfach nicht, warum er einmal keine Medikamente verschrieben bekommt, auch wenn diese Maßnahme vom ärztlichen Standpunkt völlig richtig ist. Womöglich sucht er noch einen anderen Arzt auf, der ihn aus Unwissen über sein Gesamtkrankheitsbild mit einem Rezept zur Apotheke schickt und damit mehr schlecht als recht handelt.

Aussicht & Prognose

Eine Allergie kann sich sehr negativ auf das Leben des Betroffenen auswirken. In der Regel wird damit der Alltag des Patienten deutlich eingeschränkt. Dabei kommt es bei Kontakt oder durch die Einnahme des Allergens oft zu einer Atemnot, zu Ausschlägen oder zu anderen Beschwerden. In vielen Fällen sind die Beschwerden und Symptome relativ unterschiedlich und weichen bei jedem Patienten ab.

Sollte der Kontakt mit den Allergenen nicht vermieden werden, so können auch die inneren Organe und Gefäße geschädigt werden, sodass es zu einer deutlich verringerten Lebenserwartung des Betroffenen kommt.

Eine direkte Behandlung einer Allergie ist in der Regel nicht möglich. Mit Hilfe von Medikamenten können die Beschwerden und Symptome in einigen Fällen eingeschränkt werden. Ebenso ist eine Sensibilisierung des Betroffenen möglich. Falls der Patient den Kontakt mit dem Allergen meidet und sich sonst keinen besonderen Gefahren durch die Allergie aussetzt, kommt es in der Regel auch nicht zu einer verringerten Lebenserwartung.


Nachsorge

Bei Beschwerden oder Krankheiten, die eine Allergie und das Nervensystem betreffen, sind die Maßnahmen einer Nachsorge in den meisten Fällen stark eingeschränkt, wobei der Betroffene in erster Linie auf eine frühzeitige Erkennung und auf die weitere Behandlung dieser Beschwerden angewiesen ist.

Der weitere Verlauf und die genauen möglichen Maßnahmen einer Nachsorge hängen dabei sehr stark von der genauen Krankheit ab, sodass dabei keine allgemeine Voraussage erfolgen kann. In den meisten Fällen verringern solche Krankheiten oder Beschwerden nicht die Lebenserwartung des Betroffenen, wenn sie schon früh erkannt und behandelt werden.

Der Betroffene sollte dabei in erster Linie die auslösenden Stoffe oder Substanzen und Lebensmitteln meiden, die für die Allergie verantwortlich sind. Dabei können alternative Stoffe verwendet werden. Sollte es sich dabei um Arzneimitteln handeln, so kann nach Absprache mit einem Arzt ein Medikament abgesetzt oder durch ein anderes ersetzt werden.

Nicht selten können auch Medikamente eingenommen werden, die die Beschwerden einer Allergie deutlich lindern oder vollständig beseitigen können. Solche Medikamente sollten dabei regelmäßig und in der richtigen Dosierung eingenommen werden. Auch der Kontakt zu anderen Betroffenen kann dabei sinnvoll sein, da es dabei häufig zu einem Austausch an Informationen kommt.

Das können Sie selbst tun

Wer seinen Körper und die Stoffe kennt, die allergische Reaktionen auslösen, muss sie meiden. Im begrenzten Umfang lässt sich das Nervensystem aber auch unterstützen und so stärken, dass die Allergien gar nicht oder nur noch gering in Erscheinung treten. Dazu gehört die Einnahme von hoch dosierten Kalziumtabletten oder das Betacarotin bei Sonnenallergien.

In welcher Weise das zentrale Nervensystem für allergische Reaktionen mitverantwortlich ist, zeigt sich in Stresssituationen. Dann kommt es zu plötzlichen Reflexen, die auch unter der Bezeichnung "nervale Reaktionen" bekannt sind. Dann gilt, dass Stress weitgehend vermieden wird und häufiger Ruhephasen genutzt werden. Stress bei der Arbeit zeigt sich häufig in Form von juckenden Hautausschlägen bis hin zu Asthmaanfällen. Dann ist es kein Allergen, welches der Auslöser ist, sondern die Überbelastung im Beruf oder in der Familie.

Pawlow zeigte bei seinem Test mit Hunden, in welcher Weise bestimmte Vorstellungen einen Reflex im Zentralnervensystem auslösen. Bei seinen Hunden war es der Speichelfluss, der sich im Zusammenhang mit bestimmten Geräuschen zeigte. So verhält es sich auch bei Allergien, die sich im Zusammenhang mit dem Nervensystem äußern. Menschen, die über viele Jahre an Heuschnupfen oder Juckreiz litten, könnten daher auch geheilt werden, wenn sie beispielsweise den Arbeitsplatz wechseln.

Quellen

  • Berlit, P. (Hrsg.): Klinische Neurologie. Springer, Berlin 2012
  • Grevers, G. et al.: Taschenatlas Allergologie. Thieme, Stuttgart 2008
  • Sterry, W., Paus, R.: Checkliste Dermatologie. Thieme, Stuttgart 2010

Das könnte Sie auch interessieren