Allergietest

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Allergietest dient dem Aufspüren von Allergenen, die ein Lebewesen krank machen können. Ein Allergietest kommt immer dann zum Einsatz, wenn Verdacht auf eine Allergie besteht. Meist kann ein Allergietest beim Hausarzt durchgeführt werden.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Allergietest?

Der Pricktest ist ein Allergietest, um allergische Reaktion gegenüber Pollen oder Tierhaaren zu prüfen. Hierbei werden mögliche allergische Substanzen auf die Haut aufgetropft und diese anschließend mit einer Lanzette leicht angestochen. Nach 20 Minuten werden die Hautrötung und die Quaddelgröße beurteilt.

Von einer Allergie ist dann die Rede, wenn ein Körper in besonderem Maße auf in der Regel ungefährliche Stoffe (Tierhaare, Blütenpollen) mit Augenjucken, Schnupfen, Atemnot oder gar Kreislaufzusammenbruch reagiert.

Laut Schätzungen leben in Deutschland etwa 25 Millionen Allergiker - Tendenz steigend. Deshalb gehört zu den Grundausstattungen bei Hautärzten, Pneumologen und Allergologen immer auch ein Allergietest dazu. Mit einem Allergietest werden schnell und sicher die Reaktionen des Körpers bestimmt.

Sind bereits Symptome einer Allergie vorhanden, sichert der Allergietest die Diagnose ab. Fehlen (noch) die Symptome, wird geklärt: Reagiert der Betreffende bereits auf ein oder mehrere bestimmte Allergene sensibel?

Funktion, Wirkung, Anwendung & Ziel

Einen Allergietest können nur erfahrene Spezialisten korrekt durchführen und auswerten. Aus diesem Grunde sollte der Besuch zum Facharzt Pflicht sein, wenn jemand glaubt, an einer Allergie zu leiden. Es gibt verschiedene Arten, einen Allergietest durchzuführen. Am häufigsten kommt der Pricktest zur Anwendung. Mit diesem Allergietest lässt sich innerhalb weniger Minuten ablesen, ob der Untersuchte an einer Allergie leidet.

Zuerst wird die Haut am Unterarm minimal eingeritzt. Danach wird die allergene Substanz auf die Haut getropft. Liegt eine Allergie vor, bildet sich auf der Haut innerhalb weniger Minuten eine juckende Quaddel. Bei einem anderen Allergietest wird die allergene Substanz unter die Haut gespritzt. Dieser Allergietest birgt jedoch die Gefahr einer schweren allergischen Reaktion in sich und wird nur noch selten eingesetzt.

Möglich ist auch ein inhalativer Allergietest. Hierbei wird die unter Verdacht stehende Substanz unter ärztlicher Aufsicht eingeatmet. Möglich ist auch ein Allergietest über die Nase. Manche Allergietests ermitteln über eine Blutprobe auch die Entzündungswerte bzw. Antikörper im Blut. Das Risiko für Nebenwirkungen ist hier gleich Null. Weiterhin gilt dieses Testverfahren auch als das aussagekräftigste, wenn es um das Bestimmen oder Ausschließen einer Allergie geht. Allerdings kann der Bluttest nicht immer den Allergietest unmittelbar am Körper des Patienten ausschließen.

Dies scheint sich auch um eine Kostenfrage zu handeln. Der früher häufig am Rücken verwendete Epicutantest ist inzwischen weniger gebräuchlich. Er führte oft zu falsch positiven Reaktionen. Fällt ein Allergietest negativ aus, leidet die untersuchte Person höchstwahrscheinlich unter keiner Allergie. Ist der Allergietest positiv, wird zusammen mit dem Arzt über das weitere Vorgehen (Medikamentengabe, Hyposensibilisierung) entschieden. Ein rechtzeitig durchgeführter Allergietest kann also helfen, die Therapie so früh wie möglich zu beginnen.

Oftmals kann dadurch Schlimmeres (z.B. Asthma) verhindert werden. Manchmal muss ein Allergietest auch wiederholt werden, wenn das Ergebnis nicht eindeutig ist. Vor einem Allergietest ist es sehr wichtig, dass eine Woche lang keine Antihistaminika eingenommen wurden. Diese Medikamente würden eine etwaige allergische Reaktion drosseln. Der Allergietest wäre dann nutzlos.


Gefahren & Risiken

Die Durchführung eines Allergietestes gilt als sicher. In der Regel birgt ein Allergietest keine Gefahren in sich. In der Umgebung eines Arztes durchgeführt, steht bei einem Allergietest auch stets eine Notfall-Ausrüstung parat. Dennoch besteht die geringe Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene einen lebensbedrohlichen Schock erleidet. Hier muss sofort gehandelt und der Notarzt gerufen werden.

Gefährlich wird es auch, wenn über einen Allergietest eine Nahrungsmittelallergie diagnostiziert werden soll. Das allergene Nahrungsmittel kann verspätete Reaktionen auslösen. Zu diesem Zeitpunkt kann sich der Patient jedoch bereits wieder außerhalb der Praxis befinden. Aus diesem Grunde werden Nahrungsmittel-Provokationen möglichst in der Klinik durchgeführt.

Ein Fall für die Klinik ist auch ein Allergietest, der eine Medikamentenunverträglichkeit herausfiltern soll. Eine sehr häufige Nebenwirkung bei einem Allergietest ist der Kreislaufkollaps. Schuld daran ist jedoch nicht die allergieauslösende Substanz. Anspannung und psychischer Stress sind meist die Auslöser.

Ferner steht der Pricktest als Allergietest im Verruf, durch das Einritzen der Haut eine Allergie überhaupt erst zu provozieren. Die Wissenschaftler jedoch widersprechen und meinen: Ein Allergietest soll schließlich die Krankheit aufspüren und nicht selbst krank machen.

Quellen

  • Augustin, M., Schmiedel, V.: Leitfaden Naturheilkunde, Urban & Fischer, München 2012
  • Qiu, J., et al.: Complementary and Alternative Treatment for Allergic Conditions. Primary Care, Vol. 43, Iss. 3, pp. 519-26 (September 2016)
  • Trautmann, A., et al.: Allergologie in Klinik und Praxis. Thieme, Stuttgart 2013

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