Armodafinil
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Armodafinil wird zur Bekämpfung verschiedener Unregelmäßigkeiten im Schlafrhythmus verwendet. Bislang ist das Medikament ausnahmslos auf dem US-amerikanischen Markt erhältlich. Aufgrund seiner Wirkung wird ihm nicht selten eine strukturelle Ähnlichkeit zu aufputschenden Mitteln zugeschrieben.
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Was ist Armodafinil?
Erst im Jahre 2004 wurde das Armodafinil von Forschern in den Vereinigten Staaten von Amerika als Arzneimittel entdeckt. Seine Zulassung beschränkt sich gegenwärtig auf den amerikanischen Kontinent. Ob das Präparat auf absehbare Zeit auch in Deutschland verfügbar sein wird, ist ungewiss.
In sehr schwachen Dosierungen wird es hierzulande zwar als Bestandteil der medikamentösen Behandlung der unterschiedlichen Schlafkrankheiten verwendet. Eine vollständige Zulassung ist bislang aber nicht erfolgt. Das mag auch an der umstrittenen Wirkung des Armodafinils liegen.
Kritiker sehen darin ein drogen- und dopingähnliches Produkt. Die Substanz liegt in Form eines weißen Pulvers vor. Seine Verabreichung erfolgt daher in Form von Tabletten sowie in seltenen Fällen auch als Kapsel.
Pharmakologische Wirkung
Das ist bei der Bekämpfung der Narkolepsie sowie einer erhöhten Müdigkeit am Tage der Fall. Hier reicht das Modafinil alleine nicht aus. Vielmehr wird zusätzlich das Armodafinil verabreicht. Beide Mittel wirken ihrerseits in einem bestimmten Spektrum des Körpers. Im Nervensystem besetzt das Armodafinil spezielle Rezeptoren. Allerdings ist bislang nicht abschließend erforscht, welche Prozesse im Einzelnen im Organismus durch die Einnahme des Medikaments ausgelöst werden. Die motorischen Aktivitäten werden jedoch erhöht.
Der Betroffene ist dadurch in der Lage, in wachem Zustand fokussiert sein Tageswerk zu verrichten. Er wird keine oder lediglich eine gehemmte Neigung zum Schlaf bemerken. Ebenso benötigt er für seine Aktivitäten weniger Pausen. Die Wirkung ist also durchaus aufputschend. Daraus wiederum ergibt sich die vielfach geäußerte Kritik an dem Mittel, das gleichermaßen zu Stimmungsschwankungen und Depressionen führen kann.
Medizinische Anwendung & Verwendung
Das Armodafinil kommt vornehmlich zur Anwendung, wenn der Schlafrhythmus des Betroffenen beschädigt ist. Das kann etwa im Rahmen der Narkolepsie der Fall sein. Hierbei wird der Patient immer wieder in eine spontane Müdigkeit verfallen. In extremen Situationen kann sich daraus auch ein Schlaf ergeben, der sich von der Nacht über den Tag erstreckt.
Ein weiteres Anwendungsgebiet des Medikaments liegt im Schichtarbeiter-Syndrom. Menschen, die zu variierenden Zeiten arbeiten, verlieren ihren Ruherhythmus. In diesen Fällen kann außerhalb des Jobs nur schwerlich in den Schlaf gefunden werden. Die Müdigkeit schlägt dagegen nicht selten bei der beruflichen Tätigkeit zu. In diesen Ausgangslagen soll das Armodafinil eine Wacherhaltung des Betroffenen bewirken.
Weitergehend scheint ein Einsatz des Präparats auch bei leichten Stimmungsschwankungen möglich. Der aufputschende Effekt wird gegenwärtig im Rahmen diverser psychologischer Studien erforscht. Nicht bestätigt wurde dagegen ein Einfluss auf die Leistungsbereitschaft bei Sportlern. Eine Verbesserung der Fitness oder der motorischen Fähigkeiten ließ sich insofern nicht nachweisen. Eher profitiert das Gehirn von dem Armodafinil.
Risiken & Nebenwirkungen
Auch Hautausschläge wurden bereits festgestellt. Die letztgenannten Anzeichen sind im Regelfall aber temporär begrenzt. Sie sollten nach wenigen Tagen oder Wochen abklingen – bleibt eine Besserung aus, wird das Armodafinil ohnehin abgesetzt. Neben den körperlichen können jedoch ebenso mentale Beschwerden auftreten. In der dauerhaften Anwendung klagen die Patienten häufig über ein Absinken der Stimmung.
Zuweilen soll sich daraus sogar eine depressive Phase mit Hang zum Suizid ergeben. Das Mittel kann also spontan die Gemütsverfassung verbessern und eine Wachsamkeit des Patienten auslösen. Dauerhaft angewendet scheint – nach gegenwärtigem Stand der Forschung – aber das Gegenteil dessen einzutreten.