Auge
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Das Auge gilt als das wichtigste Sinnesorgan des Menschen. Das Auge ermöglicht die optische Wahrnehmung, das Sehen. Dies geschieht in Zusammenarbeit mit dem Gehirn – das Auge empfängt Lichtreize, die Gehirn zur optischen Wahrnehmung verarbeitet werden.
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Was ist das Auge?
Zur Verarbeitung von Lichtreflexen in die optische Wahrnehmung hat der Mensch zwei Augen. Diese reagieren auf elektromagnetische Strahlung, das Licht. So ermöglichen die Augen gemeinsam mit dem Gehirn, die Wahrnehmung von Farben.
Neben dieser Aufgabe, den Menschen Farben sehen zu lassen, ist die Beschaffenheit der Augen auch für die Sehschärfe zuständig. Da das Auge so wichtig für den Menschen ist, ist es anatomisch geschützt. Das Auge liegt geschützt in der Augenhöhle und zum weiteren Schutz vor äußeren Einflüssen ist vor dem Auge das Lid mit den Wimpern.
Dieses schließt sich reflexartig und wenn doch etwas, ein Staubkorn zum Beispiel, ins Auge gerät, wird Tränenflüssigkeit produziert, die den Fremdkörper ausspült. Wenn man in die Sonne schaut, fällt es einem schwer, nicht zu blinzeln, beziehungsweise, die Augen offen zu halten. Auch das ist ein Schutzmechanismus des Auges.
Anatomie & Aufbau
Die Anatomie des Auges ist sehr komplex, es besteht aus Muskeln, Rezeptoren, Haut und Nerven. Das Auge an sich ist der Glaskörper, der sich hinter den Wimpern befindet.
Dieser ist umgeben von der Lederhaut und vor der Pupille wird sie ein Stück lang von der Hornhaut abgelöst, bevor sie weiterführt. Dahinter befindet sich die Pupille, umgeben von der farbigen Iris, auch genannt Regenbogenhaut. Hinter der Iris ist die Linse, sie ist eingebettet in den Ziliarmuskel.
Auf der anderen Seite des Glaskörpers, sozusagen gegenüber der Linse, befindet sich die Netzhaut, sie verläuft etwa entlang der hinteren Hälfte des Glaskörpers. In seiner Mitte befindet sich der Sehnerv, der die Reize vom Auge in das Gehirn transportiert.
Funktionen & Aufgaben
Die Funktionsweise des Auges verläuft mit Hilfe von Rezeptoren. Das Licht gelangt durch die Pupille und die Hornhaut in den Glaskörper. Die Linse bricht die Lichtstrahlen von außen und leitet sie an die Netzhaut weiter. Dort sitzen die Farbrezeptoren, die verschiedene Farbtöne und Helligkeiten verarbeiten.
Das sind etwa hundert Millionen Sinneszellen, die ihren Beitrag zum Sehvermögen leisten. Sie wandeln die eingetroffenen Lichtstrahlen um und leiten die Signale an den Sehnerv weiter. Sie werden in Stäbchen und Zapfen eingeteilt. Während die Stäbchen sich um die Helligkeit kümmern, sind die Zapfen für die Farben zuständig. Sie sind in drei Arten eingeteilt – Rot-, Blau-, und Grünempfindliche.
Ihre Informationen an das Gehirn ermöglichen das Sehen von Farbe. Bei Dunkelheit sieht der Mensch also keine Farben mehr, weil diese Zapfen nur bei guten Lichtverhältnissen funktionieren. Die Zäpfchen sind empfindlicher, sie arbeiten auch in der Nacht.
Für den Fokus der Linse ist der Ziliarnerv zuständig. Zieht er sich zusammen, dann stellt die Linse scharf. Schaut man entspannt oder schläft man, dann bleibt dieser Muskel im Auge locker.
Krankheiten
Beim Menschen gibt es eine Reihe von Beschwerden und Krankheiten, die an den Augen auftreten können. Sehr verbreitet sind verschiedene Sehschwächen, die mit Brillen, Kontaktlinsen oder auch mit Operationen behoben werden können.
Die Kurzsichtigkeit zum Beispiel führt dazu, dass Dinge, die weiter vom Auge entfernt sind, nicht scharf gesehen werden, sondern verschwimmen. Das kann verschiedene Ursachen haben und wird in Dioptrien gemessen. Das Gegenteil davon ist die Weitsichtigkeit. Hier sieht man Dinge, die in der Nähe sind, nicht so scharf, wie man sollte. Der Astigmatismus ist eine Hornhautverkrümmung, die das Sehen ebenso häufig beeinträchtigt. Er kann mit Kurz- und Weitsichtigkeit kombiniert sein und sorgt für eine verzerrte Wahrnehmung.
Weiters gibt es Farbfehlsichtigkeit und Farbenblindheit, verursacht durch einen Fehler in der Netzhaut. Davon sind mehr Männer als Frauen betroffen. Dabei gibt es zwei Arten. Das Fehlen der Fähigkeit, Farben überhaupt zu sehen und die Rot-Grün-Sehschwäche. Die so genannte Nachtblindheit erschwert das Sehen in der Nacht und in der Dämmerung.
Typische & häufige Augenerkrankungen
10 Dinge, die Sie über das Auge wissen sollten
Das menschliche Auge ist ein faszinierendes und komplexes Organ, das uns ermöglicht, die Welt in ihrer vollen Pracht wahrzunehmen. Doch wie jedes andere Organ unseres Körpers bedarf auch das Auge besonderer Pflege und Aufmerksamkeit, um seine Gesundheit zu erhalten. Hier sind zehn interessante Fragen und Antworten zur Gesundheit des menschlichen Auges:
Wie funktioniert das menschliche Auge?
Das Auge funktioniert ähnlich wie eine Kamera. Licht tritt durch die Hornhaut ein, passiert die Pupille und wird durch die Linse fokussiert, um auf der Netzhaut ein Bild zu erzeugen. Dieses Bild wird dann über den Sehnerv an das Gehirn übertragen.
Was sind häufige Augenerkrankungen?
Häufige Erkrankungen umfassen Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit, Astigmatismus, Glaukom, Katarakte und altersbedingte Makuladegeneration.
Wie kann man seine Augen im Alltag schützen?
Tragen Sie Sonnenbrillen mit UV-Schutz, um Ihre Augen vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen. Vermeiden Sie es, lange Zeit auf Bildschirme zu starren, und nutzen Sie die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten sollten Sie 20 Sekunden lang auf etwas schauen, das 20 Fuß entfernt ist.
Welche Rolle spielt die Ernährung für die Augengesundheit?
Eine ausgewogene Ernährung, die reich an Omega-3-Fettsäuren, Lutein, Zeaxanthin und Vitaminen A, C und E ist, kann dazu beitragen, die Augengesundheit zu erhalten und das Risiko von chronischen Augenerkrankungen zu senken.
Wie oft sollte man zum Augenarzt gehen?
Experten empfehlen, alle ein bis zwei Jahre eine Augenuntersuchung durchführen zu lassen, auch wenn keine offensichtlichen Probleme vorliegen. Bei Personen über 40 Jahren oder bei Vorliegen von Risikofaktoren können häufigere Kontrollen notwendig sein.
Kann das Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen die Augen schädigen?
Nein, korrekt angepasste Brillen oder Kontaktlinsen schaden den Augen nicht. Es ist jedoch wichtig, die Hygienevorschriften für Kontaktlinsen strikt zu befolgen, um Infektionen zu vermeiden.
Was ist der "Blaue Licht"-Effekt und wie kann man ihn minimieren?
Blaues Licht von Bildschirmen kann Augenmüdigkeit verursachen und den Schlaf stören. Verwenden Sie Bildschirmfilter oder Brillen mit Blaulichtfilter, um die Exposition zu reduzieren.
Können Augenübungen Sehprobleme verbessern?
Während bestimmte Augenübungen zur Reduzierung von Augenbelastung beitragen können, gibt es wenig wissenschaftliche Belege dafür, dass sie Sehfehler wie Kurzsichtigkeit oder Weitsichtigkeit korrigieren können.
Welche Symptome könnten auf ernsthafte Augenprobleme hinweisen?
Anhaltende Schmerzen, Sehverlust, plötzliche Sehstörungen wie Blitze oder "Schwimmer", extreme Rötungen und Entladungen sind Warnzeichen, die eine sofortige ärztliche Untersuchung erfordern.
Können Augenkrankheiten auf andere Gesundheitsprobleme hinweisen?
Ja, bestimmte Bedingungen wie Bluthochdruck und Diabetes können sich durch Augenprobleme manifestieren. Eine regelmäßige Überprüfung der Augen kann helfen, diese Krankheiten frühzeitig zu erkennen.
Die Augen sind nicht nur das "Fenster zur Seele", sondern auch Indikatoren für die allgemeine Gesundheit. Es ist wesentlich, sie gut zu pflegen und bei ersten Anzeichen von Problemen professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Gesunde Augen: 7 Tipps für Augen und Sehen
Gesunde Augen und gutes Sehen sind essentiell für Lebensqualität und alltägliche Funktionalität. Hier sind sieben praktische Tipps, um Ihre Augengesundheit zu fördern:
1. Regelmäßige Augenuntersuchungen: Selbst wenn Sie keine offensichtlichen Sehprobleme haben, sollten Sie regelmäßige Augenuntersuchungen nicht vernachlässigen. Diese können helfen, Probleme frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.
2. Schutz vor UV-Strahlung: Tragen Sie immer Sonnenbrillen mit hohem UV-Schutz. UV-Strahlung kann langfristig zu Schäden wie Katarakten und Makuladegeneration führen.
3. Pausen bei der Bildschirmarbeit: Lange Bildschirmarbeit kann zu Überanstrengung der Augen führen. Nutzen Sie die 20-20-20-Regel: Alle 20 Minuten sollten Sie 20 Sekunden lang in die Ferne schauen, mindestens 20 Fuß entfernt.
4. Ausgewogene Ernährung: Eine Diät reich an Vitaminen A, C, E und Omega-3-Fettsäuren unterstützt die Gesundheit der Augen. Grünes Blattgemüse, Fisch, Eier und Nüsse sind ausgezeichnete Nahrungsquellen.
5. Ausreichende Beleuchtung: Vermeiden Sie es, in schlecht beleuchteten Räumen zu lesen oder zu arbeiten, da dies die Augen zusätzlich belastet.
6. Rauchverzicht: Rauchen erhöht das Risiko für eine Reihe von Augenkrankheiten, einschließlich der Entwicklung von Katarakten und altersbedingter Makuladegeneration.
7.Hygiene bei Kontaktlinsen: Achten Sie auf Sauberkeit und Hygiene, wenn Sie Kontaktlinsen tragen. Vermeiden Sie das Tragen über Nacht und ersetzen Sie Ihre Linsen entsprechend den Empfehlungen, um Infektionen zu vermeiden.
Durch die Beachtung dieser Tipps können Sie nicht nur Ihre Sehkraft bewahren, sondern auch Ihre allgemeine Augengesundheit verbessern.
Digitale Augenbelastung: Ursachen und Prävention
In unserer modernen Welt, in der Bildschirme eine zentrale Rolle in Beruf und Freizeit spielen, ist die digitale Augenbelastung ein wachsendes Problem geworden. Diese Belastung, auch bekannt als "Computer Vision Syndrome", betrifft Menschen, die lange Stunden vor Computern, Tablets und Smartphones verbringen. Hier ist ein tieferer Einblick in dieses Phänomen, seine Ursachen und wie man es verhindern kann.
Ursachen der digitalen Augenbelastung: Die häufigsten Ursachen für digitale Augenbelastung sind zu lange ununterbrochene Bildschirmzeiten, unzureichende Beleuchtung, schlechte Sitzhaltungen und die Nähe des Bildschirms zu den Augen. Weiterhin tragen Bildschirmglanz und das Blaulicht, das von digitalen Geräten ausgestrahlt wird, zur Problematik bei.
Symptome der digitalen Augenbelastung: Typische Symptome sind müde, trockene oder brennende Augen, verschwommenes Sehen, Kopfschmerzen, Nacken- und Schulterschmerzen sowie Schwierigkeiten bei der Fokussierung der Augen nach längerem Bildschirmgebrauch.
Prävention und Management: Um digitale Augenbelastung zu vermeiden oder zu minimieren, sind folgende Maßnahmen empfehlenswert:
Einhaltung der 20-20-20-Regel: Um die Augen regelmäßig zu entspannen, sollten Sie alle 20 Minuten eine 20-sekündige Pause einlegen, um auf ein Objekt in etwa 20 Fuß Entfernung zu schauen.
Ergonomische Arbeitsplatzgestaltung: Der Bildschirm sollte etwa eine Armlänge entfernt sein mit der oberen Bildschirmkante auf Augenhöhe. Dies reduziert die Belastung für Nacken und Augen.
Verwendung von Blaulichtfiltern: Viele digitale Geräte bieten Einstellungen zur Reduzierung von Blaulicht. Spezielle Bildschirmfilter oder Brillen mit Blaulichtfilter können ebenfalls genutzt werden, um die Exposition zu minimieren.
Regelmäßige Augenuntersuchungen: Eine jährliche oder bi-jährliche Augenuntersuchung kann helfen, Sehprobleme frühzeitig zu erkennen und anzugehen, was die durch Bildschirmarbeit verursachte Belastung verringern kann.
Optimierung der Umgebungsbedingungen: Eine angemessene Beleuchtung ist entscheidend. Das Licht sollte hell genug sein, um Sehkomfort zu gewährleisten, ohne dass es zu Blendung auf dem Bildschirm kommt.
Bewusste Blinkfrequenz: Bewusst öfter zu blinzeln kann helfen, die Augenfeuchtigkeit zu erhalten und das Risiko von Trockenheit und Reizungen zu verringern.
Durch das Verständnis der Ursachen und die Umsetzung effektiver Präventionsmaßnahmen können die Auswirkungen der digitalen Augenbelastung erheblich reduziert werden, was zu einer besseren Augengesundheit und einer höheren Produktivität führt. In einer zunehmend digitalisierten Gesellschaft ist es wichtig, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um die Augen zu schützen und die Lebensqualität zu erhalten.
Quellen
- Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
- Dahlmann, C., Patzelt, J.: Basics Augenheilkunde. Urban & Fischer, München 2014
- Silbernagl, S. et al.: Taschenatlas Physiologie. Thieme, Stuttgart 2007