Avocado
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Avocado ist die Frucht des Avocadobaums. Sie ist bekannt für ihren hohen Gehalt an ungesättigten Fettsäuren.
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Das sollten Sie über die Avocado wissen
Der bis zu 15 Meter hohe Avocadobaum stammt ursprünglich aus Südmexiko. Dort wurde er bereits vor mehr als 10.000 Jahren von den Indianern der Coxcatlán-Kultur kultiviert. Im Laufe des 19. Jahrhunderts gelangte die Avocado mit den Spaniern nach Chile, Madeira und in die Karibik. Erst seit dem beginnenden 20. Jahrhundert wird die Avocado auch im Mittelmeerraum angebaut. Weltweit gibt es über 400 Kultursorten, die in Israel, Südspanien, Chile, Kalifornien, Peru, Neuseeland und Australien angebaut werden.
Der Avocadobaum ist immergrün und wächst bevorzugt in warmen und trockenen Gebieten. Die dunkelgrünen Laubblätter können bis zu 50 Zentimeter lang werden. In end- oder seitenständigen Blütenständen stehen die kleinen gelblichen oder grünlichen Blüten. Erst nach vier Jahren trägt der Avocadobaum das erste Mal Früchte. Die Avocadofrucht ist eigentlich eine Beere. Sie ist oval oder birnenförmig und hat eine ledrige Schale.
Diese ist dunkelgrün oder mittelgrün gefärbt. Aufgrund ihrer Außenhaut wird die Acovado auch Alligatorbirne genannt. Die Bezeichnung Avocado geht auf das Wort ahuavatl zurück. In Nahuatl bedeutet ahuavatl Hoden. Im Laufe der Jahrhunderte wurde daraus das spanische Wort Avocado. Unter der ledrigen Außenhaut sitzt das grüngelbe bis goldgelbe Fruchtfleisch. Im Inneren der Frucht befindet sich ein golfballgroßer harter Kern.
Das Gewicht der Avocadofrüchte kann schwanken. Im deutschen Handel wird meist die Avocadosorte Fuerte angeboten. Die Früchte erreichen ein Gewicht von 200 bis 450 Gramm. Avocados der Sorte Hass wiegen zwischen 150 und 400 Gramm. Aus den unbefruchteten Blüten der Sorte Fuerte entstehen kernlose Avocados. Diese werden auch Avocaditos oder Mini Avocados genannt. Sie sind nur etwa fünf Zentimeter groß.
Avocados aus tropischen Ländern werden meist deutlich größer. Früchte der Sorte Choquette oder Pollock können bis zu drei Kilogramm wiegen. Die Früchte, die im Handel angeboten werden, sind in der Regel noch unreif. Avocados reifen aber nie am Baum aus. Sie fallen in einem unreifen Zustand zu Boden. Die Avocado gehört zu den klimakterischen Früchten. Das bedeutet, dass die Früchte noch reifen, auch wenn sie schon nicht mehr am Baum hängen.
Bedeutung für die Gesundheit
Die Avocado enthält viele lebenswichtige Vitamine. Durch ihren hohen Fettgehalt sorgt sie dafür, dass auch die enthaltenen fettlöslichen Vitamine im Verdauungstrakt gut resorbiert werden können. Auch die Vitamine aus anderen Früchten, die mit der Avocado kombiniert werden, werden um 50 bis 100 Prozent besser aufgenommen.
Das Vitamin A aus der Avocado ist an der Blutbildung beteiligt und fördert den Aufbau und die Regeneration der Haut. Vitamin A spielt zudem eine wichtige Rolle beim Sehvorgang. Ein Mangel an Vitamin A kann zu Nachtblindheit führen. Auch Knochen und Zähne profitieren vom Vitamin A. Ebenso wie Vitamin A ist auch das Lutein aus der Avocado am Sehvorgang beteiligt. Lutein kann die Entstehung einiger Augenerkrankungen verhindern.
Viele Menschen werden vom hohen Fettgehalt der Avocado zunächst abgeschreckt. Dabei sind die ungesättigten Fettsäuren dafür bekannt, den Fettstoffwechsel und den Cholesterinspiegel positiv zu beeinflussen. Insbesondere bei einem hohen Cholesterinspiegel ist es empfehlenswert ungesunde Fette aus Wurst, Käse oder Margarine durch die gesunden Fette der Avocado zu ersetzen.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Nährwertangaben | Menge pro 100 Gramm |
Kalorien 160 | Fettgehalt 15 g |
Cholesterin 0 mg | Natrium 7 mg |
Kalium 485 mg | Kohlenhydrate 9 g |
Eiweiß 2 g | Ballaststoffe 7 g |
Die Avocado ist vor allem für ihren hohen Anteil an ungesättigten Fetten bekannt. Sie gehört zusammen mit der Olive zu den fettreichsten Früchten. In einer mittelgroßen Frucht stecken rund 40 Gramm Fett und 400 Kalorien. Ein Großteil der Fette wird von der Linolsäure gebildet.
Die Avocado ist aber nicht nur reich an Fett, sondern auch an Vitaminen. Wird die Frucht zusammen mit etwas frisch gepresstem Zitronensaft verzehrt, deckt sie den gesamten Tagesbedarf an Vitamin C. Des Weiteren enthält die Avocado Folsäure, Magnesium, Kupfer, Eisen, Vitamin E, Vitamin A und viele Ballaststoffe.
Unverträglichkeiten & Allergien
Nahrungsmittelallergien gegen Avocados sind äußerst selten. Allerdings enthalten die Früchte des Avocadobaums verhältnismäßig viel Histamin und sollten deshalb von Menschen mit einer Histaminunverträglichkeit gemieden werden. Aufgrund ihres hohen Fettgehalts kann die Avocado Menschen mit empfindlichem Magen und Verdauungsbeschwerden Probleme bereiten.
Einkaufs- & Küchentipps
Da nicht gewährleistet ist, dass die Avocados die ganze Zeit richtig gelagert wurden, sollte auf den Kauf weicher Früchte verzichtet werden. Häufig weisen diese vorgereiften Exemplare schwarze und ungenießbare Stellen auf. Am besten sollte daher eine feste und unreife Avocado beim Kauf gewählt werden. Diese kann dann unter guten Bedingungen zu Hause nachreifen.
Die feste Avocado sollte am besten zusammen mit einem Apfel in einer Papiertüte oder in einem Bogen Zeitungspapier gelagert werden. Äpfel produzieren das Reifegas Ethylen. Dadurch reift die Avocado schneller. Je nach ursprünglichem Reifegrad kann die Reifung so um zwei bis zehn Tage verkürzt werden. Die Lagerung sollte bei Zimmertemperatur erfolgen. Keinesfalls darf die Avocado direkt über oder neben der Heizung liegen. Wenn die Avocado frisch gepflückt ist, dauert die Reifung etwa zehn Tage. Bei den Avocados, die in mitteleuropäischen Supermärkten erhältlich sind, liegt die durchschnittliche Reifedauer bei fünf Tagen. Wenn die Avocado einmal aufgeschnitten ist, reift sie nicht mehr nach.
Vor dem Aufschneiden sollte also klar sein, dass die Frucht verzehrfertig ist. Bei einer Hassavocado wird die Schale mit zunehmender Reife schwarz. Wenn die Frucht auf Druck leicht nachgibt, ist sie reif. Avocados der Sorte Fuerte dürfen hingegen nicht schwarz werden. Hier sind schwarze Stellen ein Hinweis auf Fäulnis. Aber auch hier gilt: Wenn die Schale auf leichten Fingerdruck nachgibt, kann die Avocado verzehrt werden.
Zubereitungstipps
Zum Verzehr muss die Frucht der Länge nach aufgeschnitten werden. Dabei wird um den Kern herumgeschnitten. Anschließend lassen sich die beiden Hälften leicht voneinander lösen, indem sie in entgegengesetzte Richtungen gedreht werden. Wenn zunächst nur eine halbe Avocado genutzt werden soll, kann der Kern in der übrigen Hälfte belassen werden. Er sorgt dafür, dass die restliche Frucht länger haltbar ist. Das Fruchtfleisch der Avocado kann leicht mit einem Löffel aus der Schale gelöst werden. Da sich das Fruchtfleisch an der Luft schnell bräunlich verfärbt, sollte die Avocado schnell verzehrt werden. Alternativ kann etwas Zitronensaft die Oxidation verhindern.
Avocados sind Bestandteil der Guacamole und schmecken gut in frischen Salaten oder als Brotbelag. Die Avocado sollte nicht erwärmt werden, da sie sonst einen bitteren Geschmack entwickelt.