Befruchtung

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Befruchtung beschreibt die Verbindung der Eizelle und des männlichen Spermiums. Beide Zellkerne verschmelzen und kombinieren einem Teil der mütterlichen DNA mit der des Vaters. Nach der Befruchtung beginnt die Eizelle, sich zu teilen und sich innerhalb von 9 Monaten zum geburtsreifen Baby weiterzuentwickeln.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Befruchtung?

Die Befruchtung beschreibt die Verbindung der Eizelle und des männlichen Spermiums.

Eizellen und Spermien unterscheiden sich durch ein Merkmal wesentlich von jeder anderen Körperteile: sie enthalten nur einen halben Satz der DNA. Das hat den Sinn, der Mutter oder dem Vater zu ermöglichen, die Hälfte seiner DNA einzubringen und somit einen Menschen zu schaffen, der von beiden Elternteilen die Hälfte mit auf den Weg bekommt.

Natürlich geschah das auch schon bei der Entstehung des Vaters und der Mutter des Kindes - somit gibt es schier unendliche Kombinationen, in denen der halbe DNA-Satz vorliegen kann. Bei einer Fortpflanzungszelle kann beispielsweise die Veranlagung zu blondem, bei der anderen zu rotem Haar enthalten sein.

Die Befruchtung ist nur dann möglich, wenn Frau und Mann an den fruchtbaren Tagen der Frau Geschlechtsverkehr haben. Dies sind die Tage kurz vor dem Eisprung und während der Wanderung einer Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter.

Spermien bewegen sich selbständig fort, wobei neuere Beobachtungen nahe legen, dass nur einige wenige Spermien jemals zur Befruchtung der Eizelle gedacht sind. Alle anderen sorgen im Verbund dafür, dass diese Spermien nach vorn zur Eizelle transportiert werden.

Ein einziges Spermium dringt durch die äußere Hülle der Eizelle in diese ein und dringt bis zum Zellkern vor. Mit diesem verschmilzt der Zellkern des Spermiums, das inzwischen seine Geißel angestoßen hat - die Befruchtung ist abgeschlossen. Die Eizelle verändert nun nur noch ihre Zellhaut, sodass kein weiteres Spermium mehr eindringen kann.

Funktion & Aufgabe

Die Befruchtung ist die Grundlage der menschlichem Fortpflanzung. Geschieht sie nicht oder nicht richtig, kann die Frau nicht schwanger werden und kein Kind bekommen.

Etwa alle 28 Tage ist eine neue Eizelle bereit zur Befruchtung und wartet auf ihrem Weg von Eierstock zu Gebärmutter auf männliche Spermien, die sie befruchten können. Die Befruchtung muss fehlerfrei passieren, denn da mit ihr die DNA der Eltern weitergegeben und neu kombiniert wird, birgt sie ein hohes Fehlerpotenzial.

Risiken beginnen bei der Entstehung von Eizellen und Spermien und Enden bei äußeren Einflüssen wie Strahlung während der Befruchtung, die Einfluss auf sie und auf die Zellteilung nehmen können, die danach geschieht. Wichtig für die Frau bei der Befruchtung ist das Vorhandensein einer gesunden Schleimhaut in der Gebärmutter, da sich andernfalls die Eizelle nicht einnisten kann. Es würde somit keine Schwangerschaft entstehen. Beim Mann hängt die Befruchtung stark von der Qualität der Spermien ab, damit sie reibungslos funktioniert.


Krankheiten & Beschwerden

Normalerweise bemerkt die Frau von der Befruchtung nur wenig. Das erste Anzeichen ist oft nur das Ausbleiben der monatlichen Blutung. Hat sich dagegen die Eizelle eingenistet, ist die Befruchtung also geglückt, entwickeln einige Frauen jedoch schnell erste Beschwerden der frühen Schwangerschaft.

Alter der Eltern, ihre Lebensweise und äußere Einflüsse wie radioaktive Strahlung oder Erkrankungen der Eltern können starken Einfluss auf die Befruchtung nehmen. Sie ist ein besonders entscheidender Punkt in der Schwangerschaft und auch im Leben des kommenden Kindes, da hierbei DNA eine große Rolle spielt. Teilt sich eine Eizelle oder ein Spermium falsch oder passiert bei der Verschmelzung der beiden Zellkerne ein Fehler, kann es zu einer mehr oder weniger schwerwiegenden angeborenen Erkrankung kommen.

Leider haben weder Frau noch Mann darauf besonders viel Einfluss - es gibt lediglich Untersuchungen am Embryo, um seine Gesundheit festzustellen. Besonders bekannte Erkrankungen, die aus Fehlern der DNA bei der Befruchtung heraus entstehen, sind das Down-Syndrom oder Stoffwechselkrankheiten wie die Phenylketonurie, die dem Kind fast immer das alltägliche Leben erschweren.

Passiert bei der Befruchtung ein schwerwiegender Fehler, erkennt das manchmal schon der Körper der Frau. Die befruchtete Eizelle kann sich teils noch einnisten und die Frau bemerkt somit ihre Schwangerschaft, es kommt aber bald danach zu einem Abort. Er ähnelt einer Regelblutung und wird deswegen manchmal nicht als Abort erkannt. Da für die Frau dadurch keine gesundheitliche Bedrohung vorliegt, muss dies nicht ärztlich betreut werden, wenn alles ohne Komplikationen verläuft.

Gerade bei älteren Eltern können Probleme bei der Befruchtung darin begründet sein, dass sich Spermien und Eizellen qualitativ verändern. Die moderne Medizin kennt mittlerweile aber Methoden der künstlichen Befruchtung, die sich als sehr effizient erwiesen haben, wenn Frau oder Mann Probleme bei der Befruchtung entwickelt haben.

Oft wird nicht mehr das zugrundeliegende Problem behandelt, sondern direkt künstlich befruchtet. Das Verfahren wird häufig bei hormonellen Problemen bei der Befruchtung genutzt, manchmal auch begleitend mit einer Hormontherapie der Frau, um nach der Befruchtung die gesunde Schwangerschaft zu ermöglichen. Sehr wenige Probleme bei der Befruchtung führen heutzutage wirklich noch zu ungewollter Kinderlosigkeit, die meisten lassen sich gut behandeln.

Quellen

  • Beckermann, M.J.: Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Schwabe, Basel 2004
  • Croon, M.: Schwanger werden. TRIAS Verlag, Stuttgart 2004
  • Feige, A., Rempen, A., Würfel, W., Jawny, J., Rohde, A. (Hrsg.): Frauenheilkunde – Fortpflanzungsmedizin, Geburtsmedizin, Onkologie, Psychosomatik. Urban & Fischer, München 2005

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