Bittere Schleifenblume

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die bittere Schleifenblume lindert Beschwerden bei Magen- und Darmerkrankungen, so zum Beispiel Blähungen und Völlegefühl. Ihr Blüten wirken wie kleine Schleifen, daher auch der Name Schleifenblume. Diese Blume riecht leicht süßlich, hat aber einen bitteren Geschmack. Die Pflanze wurde schon im Altertum eingesetzt, unter anderem gegen Herzleiden, Gicht und Verdauungsproblemen.

Vorkommen & Anbau der Bitteren Schleifenblume

Die bittere Schleifenblume ist eine Heilpflanze, bei der die gesamte Blume genutzt wird, nur die Wurzel nicht.
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Diese Pflanze kommt hauptsächlich in Mittel- und Südeuropa vor, sie wächst auf jedem Acker und in Weinbergen. In Deutschland ist die Heilpflanze jedoch vom Aussterben bedroht und darf nicht gesammelt werden. Wild wächst diese Pflanze noch aus Wiesen und Brachflächen, vornehmlich in Unterfranken, in Hessen und Rheinhessen.

Die bittere Schleifenblume kann bis zu 40 Zentimeter hoch werden, sie besitzt einen kantigen Stängel, der flaumig und behaart ist. Sie hat längliche Blätter, die an den Rändern gezahnt sind. Die Blüten sehen aus wie kleine Schleifen und die weißen Blüten ordnen sich in lockeren Trauben an. Die Samen stecken in den Früchten, in kleinen, runden Schoten.

Diese Pflanze gehört zur Familie der Kreuzblütler, sie blüht von Mai bis August. Die bittere Schleifenblume kann auch zu Hause Anwendung finden, wer einen Steingarten hat, wird sich über diese genügsame Pflanze freuen. Sie entwickelt ein sehr dichtes Blütenkleid und zeigt das ganze Jahr ein herrliches Grün.

Sie bringt mediterranes Flair in den Garten. Im Volksmund wird sie als Bauernsenf bezeichnet, ihre Extrakte helfen bei Magen-Darm-Beschwerden. Als Tee nutzt diese Heilpflanze allerdings gar nichts, die Inhaltsstoffe können ihre Wirkung nicht voll entfalten.

Wirkung & Anwendung

Die bittere Schleifenblume ist eine Heilpflanze, bei der die gesamte Blume genutzt wird, nur die Wurzel nicht. Im Kraut dieser Pflanze sind Senfölverbindungen vorhanden, also Glucosinolate. Hauptkomponente ist das Clucoiberin. Den bitteren Geschmack hat diese Blume den Cucurbitacine zu verdanken.

Daneben sind im Kraut auch Flavonoide vorhanden, wie zum Beispiel Kaempferol und Quercetin. Die Inhaltsstoffe der bitteren Schleifenblume können sich positiv auf den Magen-Darm-Trakt auswirken, sie können die glatte Muskulatur den Magens und des Darms anspannen. Sie können aber die Muskeln auch entspannen, sie unterstützen dadurch die Verdauung und lindern den schmerzhaften Blähbauch.

Manche Patienten leiden auch unter einem Reizdarm, auch sie können von der bitteren Schleifenblume nur profitieren. Allerdings sollte jede Einnahme mit dem Arzt abgeklärt werden. Die Inhaltsstoffe können die Freisetzung der Magensäure verhindern oder abschwächen und leichte Darmprobleme werden behoben.

Eine Kombination mit anderen Heilpflanzen ist ebenfalls hilfreich, dazu gehören Kümmel, Pfefferminze und Kamille. Die bittere Schleifenblume wird ausschließlich als Heilpflanze verwendet, in der Küche ist sie nicht bekannt. Diese Blume ist ein anerkanntes Heilkraut und wird bei Verdauungsproblemen und beim Reizdarm-Syndrom eingesetzt. Übrigens auch zur Vorbeugung. In alten Zeiten wurden auch Lungenkrankheiten behandelt, aber sie findet in der heutigen Medizin keine Anwendung mehr.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die bittere Schleifenblume wird hauptsächlich zur Behandlung von Magen-Darm-Problemen eingesetzt werden, hat aber auch eine positive Wirkung bei Rheuma und Gicht. Die meisten Patienten klagen über Bauchschmerzen und Blähungen, bis hin zum Durchfall. Die Probleme mit der Verdauung kommen zustande, weil der Darm schlaff geworden ist und die Nahrung nicht mehr schnell transportiert werden kann.

Die bittere Schleifenblume hilft nun, dass der Darm wieder normal arbeitet und die ursprüngliche Leistungsfähigkeit wieder hergestellt wird. Die enthaltenen Substanzen verhindern auch Entzündungen im Verdauungstrakt und Sodbrennen gehört ebenfalls der Vergangenheit an. Die Darm-Schleimhäute werden umso mehr geschützt, als andere Heilkräuter kombiniert werden.

So arbeitet der Darm wieder völlig störungsfrei und es sind keine Beeinträchtigungen mehr zu erwarten. Viele Menschen leiden unter einem Reizmagen-Syndrom, ohne dass eine organische Ursache zu finden ist. Ohne jede Erklärung treten Magenschmerzen, Blähungen, Magenkrämpfe, Übelkeit und Erbrechen auf.

Es wird aber keine Krankheit festgestellt, und trotzdem „rebelliert“ der Magen. Bei leichten Beschwerden reicht es normalerweise, wenn der Patient sich gesund ernährt, wenn er ausreichend schläft und sich etwas Ruhe gönnt. Manchmal wird auch ein rezeptfreies Mittel aus der Apotheke geholt, doch wenn die Beschwerden nicht abklingen, ist unbedingt ein Arzt aufzusuchen.

Magen-Darm-Probleme entstehen häufig durch Stress bei der Arbeit oder in der Familie, übermäßigem Konsum von Alkohol, zu hohen Temperaturen und körperlicher Anstrengung. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, von Nikotin, Kaffee und Tee, sowie scharfer und fettiger Speisen können zu Magen-Darm-Beschwerden führen.

Die bittere Schleifenblume beruhigt die Magennerven und verhindert eine starke Säure-Bildung. Selbst Magengeschwüre können verhindert werden und die Schleimsekretion wird verstärkt. Die bittere Schleifenblume schützt also die Magenschleimhaut und gibt ihr auch Gelegenheit, sich zu regenerieren.

Manchmal werden die Magenbeschwerden erst durch Medikamente ausgelöst, aber auch hier hilft die Heilpflanze. Entzündungen des Darms sind praktisch nicht mehr vorhanden, krampfhafte Kontraktionen werden verhindert und der Darm kann nicht mehr anschwellen.

Die Homöopathie setzt diese Heilpflanze ebenfalls ein, sie kommt bei Herzbeschwerden, Herzrhythmusstörungen und Angina Pectoris zur Anwendung. Hier mischt man die bittere Schleifenblume mit anderen Pflanzenauszügen, Maiglöckchen, Wurmkraut und Berg-Lorbeer sollen helfen.

Virusinfektionen können auch behandelt werden und bei Atemnot bewirkt sie wahre Wunder. Nach Virusinfektionen wird das bittere Schleifenkraut gerne gegeben, es beugt einer Herzschwäche vor. Natürlich hat die bittere Schleifenblume auch Nebenwirkungen, bei hohen Dosierungen kann Durchfall ausgelöst werden. Sonst aber ist diese Heilpflanze gut verträglich, weiter Nebenwirkungen sind nicht bekannt.


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