Fortpflanzung
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Fortpflanzung gehört zum menschlichen wie zum tierischen Leben und sichert die Erhaltung der Art. Fortpflanzung findet dann statt, wenn zwei Menschen ein gemeinsames Kind bekommen.
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Was ist die Fortpflanzung?
Die menschliche Fortpflanzung unterscheidet sich in einem Merkmal wesentlich von der tierischen Fortpflanzung: die meisten Tiere empfinden dabei nicht die gleiche Lust, die der Mensch vom Geschlechtsakt kennt.
Fortpflanzung geschieht, wenn zwei Menschen ein Kind bekommen. Auch bei zwei Kindern ist in der Fachsprache noch von Fortpflanzung die Rede. Familien mit mehr Kindern haben dagegen Vermehrung betrieben, da sie vorher zwei Menschen waren und die Anzahl ihrer Kinder diese Zahl nun überschreitet. Nach dem Tod der Eltern werden mehr Menschen als vorher auf der Welt sein.
Fortpflanzung beginnt mit dem Sexualakt der Eltern und endet mit der Geburt des Kindes. Sie dient wie im Tierreich der Erhaltung der Menschheit und gehört für die meisten Menschen zum Leben dazu. Maßgeblich für die Fortpflanzung sind die Freude am Sex sowie der Kinderwunsch, den die meisten Frauen und Männer haben.
Der Prozess der Fortpflanzung verläuft beim Menschen ähnlich wie bei anderen Säugetieren: Eizelle und Spermium kommen zusammen, kombinieren die DNA der beiden Eltern und nach 9 Monaten der Schwangerschaft bringt die Frau das Kind zur Welt.
Funktion & Aufgabe
Außerdem bereitet der Sexualakt dem Menschen Freude, was selbst unter Säugetieren nur selten vorkommt. Zwar kennen manche Säugetiere den sexuellen Höhepunkt, empfinden aber nicht die gleiche Lust wie der Mensch bei der Fortpflanzung. Es ist davon auszugehen, dass der Kinderwunsch und die Freude am Geschlechtsverkehr die Fortpflanzung beim Menschen sichern.
Mit der Fortpflanzung werden sogar gesundheitsfördernde Aspekte verbunden. Das beginnt beim seelischen Wohlbefinden des Menschen. Da die meisten Erwachsenen einen Kinderwunsch haben, der aus tief verwurzelten Bedürfnissen heraus erwächst, kann ungewollte Kinderlosigkeit zur schweren seelischen Belastung werden. Die Fortpflanzung und die Erfüllung des Kinderwunschs kann ebenfalls eine Zerreißprobe für die Eltern werden, allerdings stellt sie auch eine Erfüllung dar.
Darüber hinaus belegen Untersuchungen und Studien regelmäßig, dass mit der Fortpflanzung verbundene Ereignisse im Leben förderlich für verschiedene gesundheitliche Aspekte sein sollen. So wirkt sich häufiger Geschlechtsverkehr bei Männern mildernd auf das Risiko aus, an Prostatakrebs zu erkranken. Frauen, die ein Kind geboren haben, senken ebenfalls verschiedene Krebs-Risiken.
Krankheiten & Beschwerden
Mit moderner Medizin sind gerade diese Probleme bei der Fortpflanzung gut behandelbar, sei es durch Hormontherapie oder durch eine künstliche Befruchtung, wenn kein anderes Verfahren mehr hilft. Bei angeborenen Fehlfunktionen oder Deformation sowie Erkrankungen der inneren Geschlechtsorgane kommen auch operative Verfahren in Frage, die die Fortpflanzung trotz einer eigentlich angeborenen Unfruchtbarkeit ermöglichen können.
Ist die Befruchtung und Einnistung einer Eizelle einmal geglückt, gilt es, eine 9-monatige Schwangerschaft zu überstehen, bis die Fortpflanzung abgeschlossen ist. Gerade in den ersten Wochen und in den kritischen ersten 3 Monaten der Schwangerschaft kann es passieren, dass die Frau einen Abgang (Abort) erleidet.
Das passiert entweder durch äußere Umstände, Erkrankungen oder seltener durch fehlerhafte Kombination der DNA beider Elternteile. Manchmal erkennt der Körper der Frau frühzeitig, wenn ein fehlgebildetes Kind auf die Welt kommen könnte, und bricht die Schwangerschaft eigenständig ab.
Reproduktionsfehler bei der Befruchtung sind ein vergleichsweise häufiges Problem bei der Fortpflanzung. Nicht immer wird der Embryo abgestoßen, denn andernfalls gäbe es beispielsweise keine Kinder mit Down-Syndrom. Derartige angeborene Erkrankungen entstehen bei der Produktion von Eizellen und Spermien sowie bei der Befruchtung, wenn die DNA in diesen entscheidenden Momenten nicht richtig geteilt und wieder zusammengefügt wird. Fehlende oder zu häufig vorkommende Bausteine verursachen schwerwiegende Probleme - wenn dennoch ein lebensfähiges Kind dabei entsteht, kommt es mit angeborenen Einschränkungen und gesundheitlichen Problemen zur Welt.
Die Fortpflanzung stellt bei jedem Lebewesen ein gewisses Risiko dar. Reproduktionsfehler, die Geburt selbst und die Entwicklung des ungeborenen Kindes im Bauch der Mutter sind keine leichten Aufgaben für den Körper des Menschen.
Dennoch ist der Mensch in puncto Fortpflanzung vergleichsweise weit fortgeschritten. Die menschliche Fortpflanzung lässt sich mit moderner Medizin heutzutage optimal unterstützen, sei es im Fall von Problemen, schwanger zu werden, oder in der Begleitung schwangerer Frauen auch unter schwierigen Umständen.
Moderne medizinische Behandlungsmöglichkeiten und neue Optionen lassen die Fortpflanzung auch dann zu, wenn sie ohne diese Unterstützung von außen nur schwer bis gar nicht möglich wäre.
Quellen
- Beckermann, M.J.: Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Schwabe, Basel 2004
- Croon, M.: Schwanger werden. TRIAS Verlag, Stuttgart 2004
- Feige, A., Rempen, A., Würfel, W., Jawny, J., Rohde, A. (Hrsg.): Frauenheilkunde – Fortpflanzungsmedizin, Geburtsmedizin, Onkologie, Psychosomatik. Urban & Fischer, München 2005