Geschlechtsorgane

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Geschlechtsorgane sind jene Strukturen im Körper, welche die Bestimmung des körperlichen Geschlechts eines Menschen ermöglichen. Ihre Hauptfunktion ist die sexuelle Fortpflanzung.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Geschlechtsorgane?

Schematische Darstellung zur Anatomie der männlichen Geschlechtsorgane. Klicken, um zu vergrößern.

Unter Geschlechtsorganen werden diejenigen Orange verstanden, durch welche das Geschlecht eines Menschen vorwiegend bestimmt wird und durch welche die Reproduktion ermöglicht wird. Je nach Funktion wird zwischen Sexualorganen und Reproduktionsorganen unterschieden.

Zu den Sexualorganen zählen zum Beispiel Penis und Vagina während zu den Reproduktionsorganen unter anderem der Uterus zählt. Darüber hinaus wird zwischen den primären Geschlechtsmerkmalen und den sekundären Geschlechtsmerkmalen unterschieden. Die primären Geschlechtsmerkmale sind bereits vor der Geburt vorhanden und dienen der Fortpflanzung. Zu ihnen zählen etwa Scheide, Eileiter, Gebärmutter, Hoden und Penis.

Im Vergleich dazu entwickeln sich die sekundären Geschlechtsmerkmale erst im Laufe der Pubertät und stehen nicht in direktem Zusammenhang mit der Fortpflanzung. Zu ihnen werden unter anderem die weibliche Brust und die männliche Brust- bzw. Bartbehaarung gezählt.

Anatomie & Aufbau

Der Aufbau der Geschlechtsorgane von Frauen und Männern ist zwar sichtlich verschieden, sie entwickeln sich jedoch in den frühen Embryonalstadien aus demselben Gewebe.

Die Unterschiede zwischen den Geschlechtern manifestieren sich erst im Laufe der weiteren Entwicklung des Fötus. Ein Neugeborenes wird aufgrund seiner äußeren Geschlechtsorgane als Mädchen oder Junge erkannt. Die äußeren Geschlechtsorgane einer Frau setzen sich aus dem Venushügel, den großen und kleinen Schamlippen, dem außen liegenden Bereich der Klitoris sowie dem Scheideneingang zusammen. Auch das Brustgewebe mit den Milchdrüsen ist Teil der äußeren Geschlechtsorgane.

Zu den äußeren Geschlechtsorganen von Männern zählen der Penis und der Hodensack (Skrotum). Die Hoden selbst werden, zusammen mit den Nebenhoden, dem Samenleiter, den Geschlechtsdrüsen und der Prostata, zu den inneren männlichen Geschlechtsorganen gezählt. Bei Frauen gehören die Eierstöcke, die Eileiter, der Uterus sowie die Vagina zu den inneren Geschlechtsorganen.

Funktion & Aufgaben

Die Hauptfunktion der männlichen Geschlechtsorgane ist die Produktion von Samenflüssigkeit zur Befruchtung einer Eizelle. In den Hoden werden Samenzellen hergestellt, welche in den Nebenhoden gespeichert werden. Die Hoden befinden sich im Hodensack, weil die Keimzellen von Männern auf eine niedrigere Temperatur als im Körper vorherrscht angewiesen sind.

Nach der Produktion der Samenflüssigkeit in speziellen Drüsen und der Prostata wird diese über die Samenleiter weitertransportiert. Durch den Penis wird sichergestellt, dass die Spermien auch wirklich tief in die Scheide eindringen können. Der Penis kann jedoch nur in die Vagina eindringen, wenn er steif ist. Dies ist möglich, weil der Penis aus drei Schwellkörpern besteht, in denen Blut gestaut werden kann.

Die Aufgaben der weiblichen Geschlechtsorgane beziehen sich vorwiegend auf die Herstellung von Eizellen sowie die Schaffung einer geeigneten Umgebung für das Austragen eines Kindes. In den Eierstöcken werden die Eizellen produziert, welche über die Eileiter Richtung Uterus weitertransportiert werden. Im Uterus kann sich die befruchtete Eizelle dann einnisten und sich zu einem Baby weiterentwickeln. Die Vagina dient als Eintrittspforte des erigierten Penis.

Für das Empfinden sexueller Lust ist beim Mann vor allem die Eichel zuständig, bei der Frau ist das Lustzentrum die Klitoris.

Krankheiten & Beschwerden

Es gibt eine Vielzahl an Problemen und Beschwerden, die im Intimbereich auftreten können. Diese können verschiedenste Ursachen haben. Am häufigsten kommt es zu Juckreiz und Schmerzen im Genitalbereich.

Liegen Schmerzen beim Wasserlassen vor, kann es sich um einen Harnwegsinfekt handeln. Dieser kommt bei Frauen häufiger vor und kann auch zu vermehrtem Ausfluss aus der Scheide führen. Auch Männer können unter Entzündungen im Intimbereich leiden. Dazu gehören unter anderem Entzündungen der Eichel bzw. der Vorhaut, Prostatitis oder Hodenentzündungen.

Nicht selten leiden Männer unter einer so genannten Phimose, also einer Vorhautverengung, bei der die Vorhaut nicht über die Eichel gezogen werden kann. Neben diesen geschlechtsspezifischen Erkrankungen gibt es jedoch auch Genitalbeschwerden, die sowohl bei Männern als auch bei Frauen auftreten.

Dazu gehören vor allem sexuell übertragbare Krankheiten wie Chlamydien, Gonorrhö oder Syphilis. Bleiben diese Erkrankungen unentdeckt können sie den Körper schwer schädigen und sogar zu Unfruchtbarkeit führen.


Quellen

  • Grillparzer, M.: Körperwissen. Gräfe und Unzer, München 2007
  • Hahn, J.-M.: Checkliste Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Rohen, J., Lütjen-Drecoll, E.: Funktionelle Embryologie. Die Entwicklung der Funktionssysteme des menschlichen Organismus. Schattauer, Stuttgart 2016

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