Gartenkürbis

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Gartenkürbisse gibt es in zahlreichen Sorten. Die Speisekürbisse liefern ein gesundes, bekömmliches und wohlschmeckendes Fruchtfleisch. Für die Verwendung von Kürbisfleisch in der Küche gibt es zahlreiche Rezepte. Aber auch die große Anzahl von Samenkernen im Inneren der Kürbisfrucht können kulinarisch verwendet werden.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über den Gartenkürbis wissen

Für die Verwendung von Kürbisfleisch in der Küche gibt es zahlreiche Rezepte. Aber auch die große Anzahl von Samenkernen im Inneren der Kürbisfrucht können kulinarisch verwendet werden.

Der Kürbis gehört zu den Obstfrüchten. Botanisch gesehen wird die Kürbisfrucht den Beeren zugeordnet. Auch wenn Kürbisse riesig groß werden können und ihre Außenhaut sehr fest ist: Die Kürbiskerne liegen frei im Fruchtfleisch. Damit erfüllen Kürbisse die Bedingung für die Klassifizierung als Beere.

Weltweit, so wird geschätzt, gehören zur Familie der Kürbisgewächse (Cucurbita) etwa 800 unterschiedliche Arten. Kürbisse können rund, länglich, groß oder klein sein. Es gibt flaschenförmige Kürbisse und Früchte, die wie ein UFO aussehen. Die Oberfläche der Außenhaut kann glatt oder mit warzigen Auswüchsen bedeckt sein. Das Farbenspektrum reicht bei Kürbissen von leuchtendem Gelb und Orange, unterschiedlichen Grüntönen bis zu einer hellen Außenhaut. Neben einfarbigen Kürbisschalen gibt es auch interessant gestreifte Arten. Der Kürbis zählt zu den ältesten Früchten, die den Speisezettel der Menschen bereichern. Er wird seit etwa 10.000 Jahren kultiviert.

Die Ursprünge der Nutzfrucht liegen in Südamerika und Afrika. Neben den südamerikanischen Speisekürbissen gibt es in Afrika seit Jahrtausenden die Flaschenkürbisse. Diese werden getrocknet, ausgehöhlt und als Aufbewahrungsgefäße verwendet. Die Portugiesen brachten verschiedene Arten des Speisekürbisses von ihren Entdeckungsreisen von Südamerika über den Ozean nach Europa. Heute werden vor allem fünf Arten von Kürbissen in Australien, Afrika, Amerika und Europa kultiviert. Dazu zählt der Gartenkürbis (Curcurbita pepo), der Feigenblattkürbis (Cucurbita ficifolia), der Moschuskürbis (Curcubita moschata), der Riesenkürbis ( Curcubita maxima) und Curcubita argyrosperma, der vor allem in Südamerika angebaut wird.

Der Gartenkürbis ist in Europa der wichtigste Vertreter der Kürbisfamilie. Die bekannten orangefarbenen Halloween-Kürbisse, der Gelbe Zentner oder der Steirische Ölkürbis zählen zu den Gartenkürbissen. Zucchini gehören ebenfalls zu dieser Kürbisfamilie. Angebaut werden auch Spaghettikürbisse, deren Fruchtfleisch nach dem Garen in in spaghettiähnliche Fäden zerfällt.

Beim Gartenkürbis handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die meterlange Stängel ausbildet, an denen die Kürbisfrüchte wachsen. Es gibt rankende Sorten, häufig liegen jedoch die Stängel wegen der Schwere der Früchte auf der Erde. Die Kürbiskerne sind die Samen, die im Frühjahr entweder direkt in ein Beet ausgesät werden oder aus denen kleine Kürbispflanzen vorgezogen werden. Kürbis ist sehr kälteempfindlich. Deshalb sollten Gartenkürbisse erst nach den Eisheiligen ins Beet gepflanzt werden. Die Kürbispflanzen bilden helle oder gelbe Blüten, die die Form einer Glocke haben. Die Pflanzen müssen regelmäßig gut gewässert werden.

Der Gartenkürbis benötigt tiefgründige und nährstoffreiche Erde, damit er zahlreiche Früchte ausbilden kann. Die Ernte beginnt je nach Sorte ab Ende August und erstreckt sich bis zu den ersten herbstlichen Frösten. Einige Sorten der Gartenkürbisse eignen sich gut als herbstliche Dekoration. Kulinarisch wird das Kürbisfleisch beispielsweise zusammen mit Gewürzen konserviert, zu Suppen verarbeitet oder als Beilage im Backofen gegart. Die Kerne der Steirischen Ölkürbisse werden geröstet und ausgepresst. Das tiefgrüne und dickflüssige Öl ist äußerst gesund und passt mit seinem nussigen Geschmack zu vielen Speisen.

Bedeutung für die Gesundheit

Die Kürbisfrucht eignet sich gut für besonders bekömmliche Schonkostgerichte. Der Gartenkürbis kann zu Mus verarbeitet, und wie Karotten als erste Beikost für die Ernährung von Kleinkindern genutzt werden. Neben der entlastenden Wirkung auf das Verdauungssystem hat der Gartenkürbis nach dem Verzehr einen ausgeprägten entwässernden Effekt.

Er kann bei Nierenerkrankungen gezielt als harntreibendes Nahrungsmittel genutzt werden, welches gleichzeitig das Herz- und Kreislaufsystem entlastet. Die Kürbiskerne sind ein bewährtes Mittel der Volksheilkunde bei gutartigen Prostatavergrößerungen. Auch bei ständigem Harndrang, ohne dass eine Infektion durch Krankheitserreger vorliegt, kann der regelmäßige Verzehr von Kürbissamen die gereizte Blase beruhigen. Außerdem enthalten die Kerne Curcubitin. Dieser Inhaltsstoff wirkt gegen Würmer im Verdauungstrakt. Allerdings müssten dafür mindestens 200 Gramm Kürbiskerne pro Einnahme verzehrt werden.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Das Fruchtfleisch von einem Gartenkürbis enthält zahlreiche Vitamine wie A und C sowie die Gruppe der B-Vitamine. Außerdem liefert die Kürbisfrucht Mineralstoffe wie Kalium, Eisen und Kalzium. Sehr wichtig für die Gesundheit sind auch die sekundären Pflanzenstoffe.

Besonders erwähnenswert sind die Carotinoide, die dem Kürbis die oft sehr intensive Farbe verleihen. Sekundäre Pflanzenstoffe wirken gegen Freie Radikale im Organismus, die die Entstehung von Tumorerkrankungen begünstigen. Kürbisfleisch ist kalorienarm, da es zu 95 Prozent aus Wasser besteht. Einhundert Gramm Kürbis liefern nur 21 kcal.

Unverträglichkeiten & Allergien

Unerwünschte Reaktionen nach dem Verzehr von reinem Kürbisfleisch sind auch bei hochgradigen Allergikern nicht bekannt. Bei Zubereitungen, die spezielle Gewürze oder andere Zusätze enthalten, kann immer ein Allergierisiko bestehen, welches jedoch nicht vom Gartenkürbis ausgeht.


Einkaufs- & Küchentipps

Bei der Ernte von Gartenkürbissen muss darauf geachtet werden, dass an der ausgereiften Frucht ein Stück des Stiels belassen wird. Die Schale der Früchte muss vollkommen unverletzt sein, wenn die Kürbisse gelagert werden sollen. Die Kürbisse können an einem kühlen und trockenen Ort über mehrere Monate bevorratet werden.

Möglich ist auch, das Kürbisfleisch einzufrieren. Dafür muss es in kleine Stückchen geschnitten und für zwei Minuten in kochendes Wasser gegeben werden. Nach dem Auskühlen können die Stückchen verpackt und in den Gefrierschrank gelegt werden. Eine weitere Möglichkeit ist, das Kürbisfleisch zu Mus zu verarbeiten und portionsweise einzufrieren. Jede Sorte verfügt über ein spezielles Aroma, es lohnt sich, verschiedene Kürbisse zu probieren. So schmeckt der Butternut-Kürbis leicht süßlich, der Squash-Kürbis, der an ein UFO erinnert, hat einen dezenten Muskatgeschmack.

Wer vor der Haustür herbstliche Dekorationen arrangiert, sollte darauf achten, dass die Früchte vor Frost geschützt werden. Später können die Gartenkürbisse noch in der Küche verwendet werden. Kleine und zarte Früchte können im Ganzen geschmort werden. Beim leuchtend orangen Hokkaidokürbis kann die Schale ebenfalls mit gegessen werden. Große Kürbisexemplare werden ausgehöhlt. Die derben Schalen der riesigen Früchte eignen sich nicht zum Verzehr.

Zubereitungstipps

Neben Kürbissuppe und Kürbiskompott gibt es noch mehr Möglichkeiten, das Kürbisfleisch zu verarbeiten. Kürbis kann zu süßen Marmeladen verkocht, junge Kürbisse können roh als Zugabe im Salat verarbeitet werden. Kürbismus kann als Fülle in Teigtaschen dienen, Kürbiswürfel schmecken im Risotto und gedünstete Kürbisspalten passen als mit Käse überbackene Beilage zu vegetarischen Speisen oder Fleischgerichten.

Kürbissuppen können immer wieder durch die Zugabe von Gewürzen geschmacklich abgewandelt werden. Besonders geeignet ist, neben Salz und Pfeffer, Curry, Koriander, Muskat, sowie Sahne oder Kokosmilch zum Abschmecken. Nicht nur Kürbisspeisen gewinnen, wenn sie mit gerösteten Kürbiskernen und einigen Tropfen Kürbiskernöl verfeinert werden.

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