Koriander
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. April 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Koriander ist ein einjähriges Kraut aus der Familie der Apiaceae. Der Wortstamm ist ebenso verwandt mit dem Namen Ariadne, der Tochter des antiken Königs Minos.
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Vorkommen & Anbau von Koriander
Koriander ist eine weiche, haarlose Pflanze, die bis zu 50 cm hoch werden kann. Die Blätter variieren in der Form und konzentrieren sich breit gelappt in der Mitte der Pflanze, und dünner und gefiedert oben am Blütenkopf.
Dieser ist asymmetrisch geformt, die Blütenblätter haben eine weiße, ins sanfte rosa übergehende Farbe. Der Name Koriander entwickelte sich aus dem altgriechischen koriannon, über das lateinische coriandrum ins altfranzösische coriandre.
Koriander stammt ursprünglich aus den Regionen des südlichen Europas, Nordafrikas und des Südwesten Asiens.
Koriander in der Natur finden
Koriander (Coriandrum sativum) ist ein beliebtes Kraut, das ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt, aber mittlerweile weltweit in gemäßigten Klimazonen angebaut wird. In der freien Natur anzutreffen, ist es weniger üblich als in Gärten, auf landwirtschaftlichen Flächen oder in urbanen Gemeinschaftsgärten.
Wenn Sie Koriander in natürlicher Umgebung oder in Kultivierung finden möchten, gibt es einige charakteristische Merkmale und Bedingungen, auf die Sie achten sollten:
- Standort: Koriander bevorzugt ein sonniges bis halbschattiges Plätzchen mit gut durchlässigem, reichhaltigem Boden. In der Natur könnte er in der Nähe von bewirtschafteten Flächen oder in verlassenen Gärten wachsen.
- Blätter: Die jungen Blätter des Korianders sind rundlich und tief gelappt, ähnlich der Petersilie, während die älteren Blätter fiederartig und schlanker sind. Die leuchtend grünen Blätter sind ein gutes Identifikationsmerkmal.
- Blüten: Ab dem Frühsommer trägt Koriander kleine, weiße bis rosafarbene Blüten, die in Dolden angeordnet sind. Diese können helfen, die Pflanze von ähnlich aussehenden Kräutern zu unterscheiden.
- Samen: Nach der Blütezeit entwickelt Koriander kugelförmige, beige bis bräunliche Samen, die in der Küche häufig verwendet werden. Die Samen geben bei Berührung den charakteristischen Korianderduft ab.
- Geruch: Ein unverwechselbares Merkmal von Koriander ist sein starkes Aroma, das beim Zerreiben der Blätter freigesetzt wird. Während einige Menschen den frischen, zitronigen Duft als angenehm empfinden, beschreiben andere ihn als seifig.
Die Identifizierung von Koriander in der Natur erfordert Aufmerksamkeit für diese Merkmale. Denken Sie daran, dass es wichtig ist, sichere und saubere Orte für das Sammeln von wilden Pflanzen zu wählen und stets sicherzustellen, dass die Pflanzen korrekt identifiziert werden, um Verwechslungen mit ähnlich aussehenden, aber potenziell giftigen Pflanzen zu vermeiden.
Anwendung & Verwendung
Alle Teile der Pflanze sind essbar, doch die frischen Blätter oder getrockneten Samen sind die Teile der Pflanze, die vorrangig in der Küche Verwendung finden. Koriander wird in traditionellen Küchen auf der ganzen Welt verwendet. Insbesondere in Asien, Südeuropa, Nordafrika und Lateinamerika.
Die Blätter des Koriander unterscheiden sich geschmacklich von seinen Samen, die eine leichte Citrusnote haben. Viele Menschen empfinden den Geschmack der Blätter als seifig und vermeiden den Genuß. In Südasien werden die Blätter des Korianders vermehrt in Chutneys und Salaten eingesetzt. In Lateinamerika in Salsa und Guacamole. In Indien findet das Kraut ebenfalls Einsatz in klassischen Gerichten wie "dal" (Linsen).
Da der Geschmack der Blätter beim Erhitzen schnell verfliegt, werden sie meist kurz vor dem Servieren hinzugefügt. Die getrockneten Früchte des Korianders werden als Samen bezeichnet. Wenn diese gemahlen werden, entfalten sie einen citrusähnlichen Duft und Geschmack.
Gemahlene oder geröstete Samen finden häufige Verwendung in klassischen asiatischen Gerichten wie Curries; sowohl als Gewürz, als auch als Verdickungsmittel. Außerhalb Asiens werden die Samen des Korianders auch zum Einlegen verwendet (z.B. von Gurken) oder zur Herstellung von Würsten.
In Zentraleuropa und Russland finden die Samen auch Verwendung zur Herstellung von Roggenbrot oder sogar von Weizenbier (Belgien). Die Wurzel des Korianders hat wiederum einen noch intensiveren Geschmack als die Blätter und wird besonders in der thailändischen Küche verwendet. Beispielsweise in der Zubereitung von Suppen oder Curry-Pasten.
Welche Inhaltsstoffe kommen inm Koriander vor?
Koriander ist ein vielseitiges Kraut, dessen Blätter und Samen wegen ihres Aromas und ihrer gesundheitlichen Vorteile geschätzt werden. Dies ist auf eine Vielzahl von Inhaltsstoffen zurückzuführen, die Koriander zu einem nützlichen Bestandteil in der Küche und in der traditionellen Medizin machen:
- Ätherische Öle: Sowohl die Blätter als auch die Samen von Koriander enthalten ätherische Öle, darunter Linalool, das für seinen charakteristischen Duft und seine beruhigenden Eigenschaften bekannt ist. Diese Öle können verdauungsfördernd wirken und antibakterielle sowie antimykotische Effekte haben.
- Vitamine: Koriander ist eine gute Quelle für Vitamine, insbesondere Vitamin A, C und K. Vitamin A unterstützt die Sehkraft und das Immunsystem, Vitamin C wirkt als Antioxidans und fördert die Hautgesundheit, und Vitamin K ist wichtig für die Blutgerinnung und Knochengesundheit.
- Mineralstoffe: Das Kraut liefert wichtige Mineralstoffe wie Kalium, das den Blutdruck regulieren hilft, Eisen, das für die Bildung roter Blutkörperchen benötigt wird, und Magnesium, das eine Rolle bei zahlreichen enzymatischen Reaktionen im Körper spielt.
- Flavonoide: Koriander enthält antioxidative Flavonoide wie Quercetin, die schädliche freie Radikale im Körper bekämpfen und zur Prävention von chronischen Krankheiten beitragen können.
- Ballaststoffe: Vor allem die Samen von Koriander sind eine gute Ballaststoffquelle, die die Verdauung unterstützen und zur Aufrechterhaltung eines gesunden Darmtrakts beitragen.
- Fettsäuren: Koriander enthält auch gesunde Fettsäuren, einschließlich Linolsäure, Oleinsäure und Palmitinsäure, die zur Gesundheit des Herz-Kreislauf-Systems beitragen können.
Zusammenfassend bietet Koriander eine reiche Palette an Nährstoffen und bioaktiven Verbindungen, die ihn zu einem wertvollen Beitrag für eine gesunde Ernährung machen. Seine Inhaltsstoffe fördern die Gesundheit auf vielfältige Weise, von der Verdauung bis hin zur Prävention von Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung
Wie viele Gewürze enthält Koriander Antioxidantien. Gerichte, die mit Koriander gewürzt wurden, halten sich länger frisch. Sowohl in Blättern als auch in den Samen sind Antioxidantien enthalten. Doch die Blätter haben einen stärkeren Effekt. Chemikalien, die in Koriander gefunden wurden, haben eine antibakterielle Wirkung gegen Salmonellen.
In der traditionellen Medizin des nahen Ostens wurde Koriander eingesetzt, um Schlaflosigkeit und Angstzustände zu lindern. In Indien werden die Samen zur gesunden Entwässerung des Körpers benutzt. Dazu werden die Samen zusammen mit Kümmel in Wasser erhitzt und die Lösung anschließend getrunken. Auch auf den Verdauungsvorgang kann Koriander eine positive Auswirkung haben (z.B. bei der Behandlung von Diarrhö).
So findet Koriander ebenfalls Anwendung in einer natürlichen Behandlung von Diabetes mellitus Typ 2. Eine Forschungsstudie an Mäusen hat ergeben, dass das Gewürz sowohl eine insulinfreisetzende als auch eine insulinähnliche Wirkung hat. Eine verwandte Studie hat ergeben, dass Koriander eine hypolipidämische Wirkung hat und die Werte von Cholesterin und Triglyceride sinken lässt. Gleichsam lässt es die Anzahl von Lipoproteinen mit hoher Dichte ansteigen.
Die Verwertung von Cholesterin durch die Leber wird somit gestärkt. Auf Hautentzündungen, die rheumatische oder arthritische Ursachen haben, hat Koriander eine lindernde Wirkung, der hohe Anteil an Antioxidantien hat jedoch eine generelle positive Auswirkung auf das Hautbild und auch den Alterungsprozess der Augen. Koriander kann außerdem einen positiven Effekt auf den Hormonhaushalt haben und somit bei der Etablierung stabiler Menstruationszirkeln helfen.
Da Koriander einen hohen Anteil an Eisen hat, kann es effektiv Anämie heilen und vorbeugen. Die im Koriander befindlichen ätherischen Öle wirken zudem antiseptisch, verwendet in einer Mundspülung heilen diese kleinere Wunden in der Mundhöhle schneller.
Nebenwirkungen und Wechselwirkungen
Obwohl Koriander (Coriandrum sativum) für die meisten Menschen sicher und gesund ist, gibt es einige mögliche Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, die beachtet werden sollten:
- Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf Koriander reagieren, sowohl auf die Blätter als auch auf die Samen. Symptome einer solchen Allergie können Hautausschläge, Atembeschwerden oder andere allergische Reaktionen sein.
- Magen-Darm-Beschwerden: Obwohl Koriander oft zur Unterstützung der Verdauung verwendet wird, kann er bei einigen Personen Magen-Darm-Beschwerden wie Blähungen oder Durchfall verursachen, besonders in großen Mengen.
- Lichtempfindlichkeit: Es gibt Hinweise darauf, dass Koriander bei einigen Menschen eine erhöhte Lichtempfindlichkeit verursachen kann, was zu Sonnenbrand oder Hautirritationen bei starker Sonneneinstrahlung führen kann.
- Hypoglykämie: Koriander hat potenziell blutzuckersenkende Eigenschaften. Menschen mit Diabetes oder Hypoglykämie sollten daher ihren Korianderkonsum überwachen, um sicherzustellen, dass ihre Blutzuckerwerte nicht zu stark abfallen.
- Wechselwirkungen mit Medikamenten: Aufgrund seiner blutzuckersenkenden und blutdrucksenkenden Effekte könnte Koriander die Wirkung von Medikamenten verstärken, die zur Behandlung von Diabetes und hohem Blutdruck eingesetzt werden. Es ist ratsam, mit einem Arzt zu sprechen, wenn Sie solche Medikamente nehmen und Ihren Korianderkonsum signifikant erhöhen möchten.
Insgesamt sind die meisten Menschen in der Lage, Koriander ohne negative Effekte zu konsumieren. Wie bei jedem Nahrungsmittel oder Heilkraut ist es jedoch wichtig, auf die Signale Ihres Körpers zu achten und bei Unverträglichkeiten oder Allergien entsprechende Vorsicht walten zu lassen.
Quellen
- "Heilpflanzenpraxis Heute: Porträts - Rezepturen - Anwendung" von Siegfried Bäumler
- "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
- "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross