Herpangina bei Baby und Kind
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Herpangina ist eine Infektionserkrankung, die vorwiegend bei Babys und Kindern unter 7 Jahren auftritt. Eine komplikationsarme Heilung erfolgt meist selbstständig.
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Was ist Herpangina?
Bei der Herpangina bei Baby und Kind handelt es sich um eine virale Infektionskrankheit, bei der Gaumen und Hals lokal infiziert sind. Von Medizinern wird Herpangina bei Baby & Kind unter anderem auch als Zahorsky-Krankheit bezeichnet.
Gehäuft kommt es zu einer Herpangina in der Regel während der Sommer- und Herbstmonate. Vor allem in öffentlichen Einrichtungen wie Krippen oder Kindergärten besteht in der Regel ein erhöhtes Risiko, dass sich die Herpangina während dieser Zeiten unter Babys und Kindern ausbreitet.
Nach außen sichtbare Zeichen für eine möglicherweise vorliegende Herpangina sind Bläschen bildende Entzündungen der Schleimhäute. Weitere Symptome, die in Verbindung mit einer Herpangina bei Baby & Kind auftreten können, sind beispielsweise Kopfschmerzen, Fieber in Höhe von bis zu 40°C und Halsschmerzen, die von Schluckbeschwerden begleitet werden.
Ursachen
Die Ursache einer Herpangina, die bei Babys & Kindern auftreten kann, ist eine Infektion mit den sogenannten Coxackie-Viren. Übertragen werden kann die Herpangina bei Baby & Kind sowohl über eine Tröpfchen- als auch über eine Schmierinfektion.
Das bedeutet, dass Viren von an Herpangina infizierten Babys und Kindern zunächst über Sekrete aus Rachen und Nase auf andere Kinder übertragen werden können. Da die Viren, die für eine Herpangina verantwortlich sind, aber auch mit dem Stuhl infizierter Kinder ausgeschieden werden, kann eine Herpangina bei Baby & Kind außerdem durch Kontakt mit Ausscheidungen auftreten.
Eine Ansteckungsgefahr durch andere Kinder, die an Herpangina erkrankt sind, besteht bis zur Abheilung der Erkrankung.
Symptome, Beschwerden & Anzeichen
Bei einer Herpangina schwellen nach einer Inkubationszeit von etwa zwei bis sechs Tagen die Schleimhäute des Mund- und Rachenbereichs an. Der betroffene Bereich ist stark gerötet. Es bilden sich zwei bis drei Millimeter große, dunkelrot umrandete Bläschen. Diese entwickeln sich bald zu flachen, schmerzhaften und entzündeten Geschwüren, die insbesondere auf Säuren empfindlich reagieren.
Zumeist ist davon nur der Gaumenbogen betroffen. In seltenen Fällen bilden sich Bläschen auf den Gaumenmandeln, der Wangenschleimhaut, dem Zahnfleisch sowie der Zunge. Die Lippen und der Mundboden sind davon nicht betroffen. Insgesamt wird die Anzahl von maximal 20 Bläschen nicht überschritten. Der Rachen schmerzt und fühlt sich in der Regel pelzig an. Die betroffenen Kinder haben oftmals Schluckbeschwerden. Dadurch kann es auch zur Nahrungsverweigerung kommen.
Des Weiteren treten Symptome wie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Übelkeit und Bauchschmerzen auf. Oftmals kommen auch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit hinzu. Für eine Herpangina typisch ist ein rascher Fieberanstieg bis zu 40 °C. Bereits nach einem Tag klingt das Fieber jedoch ab. In seltenen Fällen dauert es wenige Tage lang an. Üblicherweise heilt die Herpangina binnen sieben Tagen von selbst ab. Die von den Bläschen befallenen Mund- und Rachenbereiche erholen sich binnen zweier Wochen vollständig.
Diagnose & Verlauf
Eine vorliegende Herpangina-Erkrankung kann bei Babys und Kindern häufig bereits aufgrund typischerweise auftretender Symptome vermutet werden. Neben den genannten Symptomen wie entzündlichen Bläschen, Kopfschmerzen und Schluckbeschwerden kann sich eine Herpangina bei Baby & Kind äußern durch ein allgemeines Krankheitsgefühl, Bauchschmerzen, Übelkeit und/oder Appetitlosigkeit.
Zwar kann zur Absicherung der Diagnose Herpangina auch der auslösende Virus im Rachen oder im Stuhl eines infizierten Babys oder Kindes festgestellt werden; meist ist dies aber nicht notwendig.
Der Verlauf einer Herpangina ist bei Babys & Kindern in der Regel komplikationsfrei; die Erkrankung heilt nach spätestens zwei Wochen selbstständig wieder ab; meist erstreckt sich die Herpangina nur über wenige Tage. Gelegentlich kann es dazu kommen, dass sich aus auftretenden Bläschen bei der Herpangina Geschwüre entwickeln, die schmerzhaft sein können.
Komplikationen
Durch die Herpangina bei Baby und Kind kommt es in der Regel nicht zu besonderen Komplikationen oder Beschwerden. Die Krankheit heilt in den meisten Fällen von selbst ab, sodass keine ärztliche Behandlung notwendig ist. Es kommt dabei in erster Linie zu einer starken Schwellung der Schleimhaut im Rachen und im Mundraum. Damit treten auch Schluckbeschwerden auf, die zu einer Nahrungsverweigerung führen können.
Auch die Aufnahme von Flüssigkeiten ist beim Patienten in der Regel eingeschränkt, sodass es dadurch zu Mangelerscheinungen und zu einer Dehydrierung kommen kann. Vor allem bei Kindern wird die körperliche und geistige Entwicklung des Kindes durch diese Beschwerden stark verlangsamt. Weiterhin tritt auch Fieber auf und der Betroffene leidet in der Regel an einer Müdigkeit und an einer Abgeschlagenheit.
Nicht selten kommt es auch zu Kopfschmerzen, die vor allem bei Kindern zu einer Gereiztheit führen können. Eine besondere Behandlung der Herpangina bei Baby und Kind ist nicht notwendig. Die Beschwerden können mit Hilfe von Schmerztabletten oder Halstabletten gelindert werden. Weiterhin muss sich das Kind ausruhen. Nach einigen Tagen verschwinden die Beschwerden von alleine.
Wann sollte man zum Arzt gehen?
Ein Arztbesuch ist notwendig, wenn das Kind ein stark auffälliges Verhalten zeigt. Weinerlichkeit, Apathie, Teilnahmslosigkeit oder ein besonders aggressives Auftreten sind untersuchen zu lassen.
Kommt es zu Rötungen oder Bläschenbildung an den Schleimhäuten im Mund oder am Zahnfleisch, sollte ein Arzt die Auffälligkeiten abklären. Wird die Zahnreinigung verweigert oder klagt das Kind über Schmerzen, ist dies kontrollieren zu lassen. Bei Symptomen wie Erbrechen, Übelkeit oder einer erhöhten Körpertemperatur ist ein Arzt aufzusuchen.
Eine medizinische Untersuchung wird benötigt, sobald die Beschwerden über mehrere Tage anhalten sowie in ihrer Intensität zunehmen. Verweigert das Baby oder Kind die Nahrung, besteht Anlass zur Besorgnis. Ein Arzt ist aufzusuchen, sobald es zu einer Gewichtsabnahme kommt oder über einen längeren Zeitraum keine Flüssigkeit aufgenommen wurde. Bei innerer Trockenheit steigt das Risiko einer Dehydration und damit nimmt die Gefahr eines lebensgefährlichen Zustands zu.
Ein Arzt ist vonnöten bei anhaltenden Kopf-, Bauch- oder Halsschmerzen. Treten Schluckbeschwerden auf, ist das Kind heiser oder spricht es nicht mehr, wird ein Arzt benötigt. Bei Schlafstörungen, einer Abnahme der Konzentration oder Problemen der Aufmerksamkeit sollte ein Arzt aufgesucht werden. Sinkt die Teilhabe am sozialen Leben und zeigt das Kind eine allgemeine Schwäche, ist ein Arztbesuch nötig.
Behandlung & Therapie
Eine medizinische Behandlung der Herpangina ist in vielen Fällen nicht notwendig. Allerdings können starke Beschwerden, die in der Verbindung mit einer Herpangina bei Babys & Kindern auftreten, mithilfe verschiedener Maßnahmen gelindert werden: Hohes Fieber bei einer Herpangina kann etwa gesenkt werden durch die Gabe fiebersenkender Arzneien.
Bei starken Halsschmerzen, die während einer Herpangina auftreten können, können Lutschtabletten zu einer Linderung der Beschwerden führen. Gegen entzündliche Prozesse der Mundschleimhaut im Zusammenhang mit einer Herpangina können beispielsweise Mundspülungen angewendet werden, die ein Abklingen der Entzündungen fördern.
Maßnahmen, die im häuslichen Rahmen die Heilung einer Herpangina bei Baby & Kind unterstützen können, sind beispielsweise Schonung des infizierten Babys bzw. Kindes und eine weitestgehende Bettruhe. Um auch bei starken Schluckbeschwerden, die im Rahmen einer Herpangina auftreten können, eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit und Nahrung zu gewährleisten, wird häufig etwa die Gabe von weicher Nahrung und Flüssigkeiten empfohlen, die an den Schleimhäuten kein Brennen verursachen (wie dies beispielsweise bei Obstsäften bzw. Obst geschehen kann).
Aussicht & Prognose
Die Prognose der Herpangina bei Baby und Kind ist im Normalfall günstig. Innerhalb weniger Tage oder Wochen heilt die Erkrankung meist ohne weitere Komplikationen oder Folgeerkrankungen aus.
Oftmals wird keine medizinische Versorgung des Säuglings oder Kindes angewendet, weil sie nicht benötigt wird. Dies trifft insbesondere bei Patienten zu, die nur wenige Beschwerden zeigen und der Krankheitsfortschritt bereits innerhalb weniger Stunden oder Tage stagniert. Je nach Ausprägung der Erkrankung kann es dennoch zu schmerzhaften Erscheinungen oder Hautveränderungen beim Patienten kommen.
Da sie einen negativen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden des Kindes haben, entscheiden sich Eltern und Ärzte oftmals für einen Handlungsbedarf. In einer medikamentösen Behandlung werden die aufgetretenen Symptome behandelt. Nach kurzer Zeit stellt sich eine Linderung der Beschwerden ein und die Erkrankung heilt allmählich aus.
Bei Patienten, die zeitgleich unter anderen Erkrankungen leiden, kann es zu Verzögerungen des Heilungsprozesses kommen. Da das Immunsystem des Kindes noch nicht voll ausgereift ist, treten Überforderungen ein, die zu einer langsamen Genesung beitragen. Dennoch ändert sich die Prognose der Herpangina insgesamt nicht. Sie bleibt unverändert günstig.
Unterstützend kann neben der medikamentösen Behandlung durch die Auswahl der Nahrungsmittelzufuhr der Heilungsvorgang gefördert werden. Dies verbessert das allgemeine Wohlbefinden und stärkt das körpereigene Abwehrsystem des Kindes.
Vorbeugung
Vorgebeugt werden kann einer Herpangina bei Baby & Kind, indem direkter Körperkontakt zu infizierten Babys bzw. Kindern möglichst vermieden wird. Hygienische Maßnahmen können außerdem dazu beitragen, dass das Risiko einer Schmierinfektion der Herpangina gesenkt wird.
Nachsorge
Bei einer Herpangina bei Baby und Kind ist in den meisten Fällen keine besondere Nachsorge notwendig. In der Regel ist diese auch nicht möglich. Es handelt sich dabei um eine leichte Infektionskrankheit, welcher auch von alleine wieder verheilen kann, sodass auch nicht immer ein Besuch bei einem Arzt notwendig ist. Die Eltern des betroffenen Kindes sollten jedoch schon frühzeitig die Symptome und Anzeichen der Krankheit erkennen und bei einer weiteren Verschlechterung einen Arzt aufsuchen.
Die Lebenserwartung des Kindes wird durch diese Krankheit in den meisten Fällen nicht verringert. Die Behandlung wird meist durch die Einnahme von Medikamenten bewerkstelligt. Dabei sollten die Eltern dauerhaft die Körpertemperatur des Kindes überwachen und bei hohem Fieber fiebersenkende Mittel verabreichen.
Bei Unklarheiten oder Fragen ist es ratsam, immer zuerst ein Arzt zu konsultieren, damit es nicht zu Wechselwirkungen oder zu unerwünschten Nebenwirkungen kommt. Im Allgemeinen sind die Patienten bei Herpangina bei Baby und Kind auf eine strikte Bettruhe angewiesen. Es sollten keine anstrengenden oder körperlichen Tätigkeiten erfolgen. Ebenso sollte auf eine ausreichende Zufuhr an Flüssigkeit geachtet werden, damit es nicht zu Beschwerden im Mundraum kommt.
Das können Sie selbst tun
Bei einer Herpangina können Eltern ihre Kinder auf vielerlei Art unterstützen. Da die Gabe von Antibiotika bei einer Virusinfektion nicht indiziert ist, erfolgt ausschließlich die Behandlung der Symptome.
Der kindliche Organismus muss den Virus selbst bekämpfen. Wichtig bei hohem Fieber ist die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Erlaubt ist, was dem Kind schmeckt. Idealerweise werden stille Mineralwässer oder ungesüßter Kräutertee getrunken. Temperaturen über 40 Grad Celsius können über Wadenwickel oder eine Ganzkörperkühlung in der Badewanne reduziert werden. Dabei ist ein stabiler Kreislauf jedoch zwingend erforderlich.
Um die Bläschen in Mund und Rachen zu behandeln sind Mundspüllösungen wirksam: diese sind fertig in der Apotheke zu erwerben oder leicht selbst herzustellen. Es empfehlen sich Aufgüsse von Salbei oder Kamille. Sie wirken keimtötend und adstringent. Zuckerfreie Lutschtabletten aus Salbei oder Zistrose können größeren Kindern bereits gegeben werden.
Gemieden werden sollten reizende Speisen und Getränke wie Fruchtsäfte und grobe, stark gewürzte Nahrung. Eine kräftigende Hühnerbrühe mit Nudeln wirkt hingegen förderlich und ist leicht zu verzehren. Wichtig ist ebenso die körperliche Schonung, damit sich der Organismus auf den Heilungsprozess konzentrieren kann.
Die Homöopathie empfiehlt bei einer Herpangina die Mittel Acidum muriaticum C30 gegen die Hautausschläge sowie Rhus toxicodendron C9, welches vor allem bei Juckreiz indiziert ist. Mercurius corrosivus unterstützt bei der Heilung entzündlicher Prozesse der Schleimhäute.
Quellen
- Gortner, L., Meyer, S., Sitzmann, F.C.: Duale Reihe Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2012
- Kerbl, R. et al.: Checkliste Pädiatrie. Thieme, Stuttgart 2011
- Koletzko, B.: Kinder- und Jugendmedizin. Springer Medizin Verlag, Berlin 2007