Ito-Thermie
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Ito-Thermie ist ein japanisches Verfahren der Alternativmedizin und hat ihre Wurzeln im Zen-Buddhismus. Bei der Massagetechnik werden Kräuter zusammengepresst, angezündet und glimmend in metallene Röhrchen gegeben, mit denen der Körper des Patienten bearbeitet wird. Das Ziel ist die Aktivierung des Immunsystems und der Selbstheilungskräfte.
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Was ist die Ito-Thermie?
Bei unterschiedlichen Beschwerden gelten Massagetechniken als Therapien der Wahl. In der Schulmedizin kommen sie vor allem im Zusammenhang mit schmerzhaften Muskelverspannungen oder Gewebeverspannungen zum Einsatz. Außerdem werden sie oft mit anderen Therapieschritten kombiniert, um das allgemeine Wohlbefinden des Patienten zu steigern und damit seinen Allgemeinzustand und sein Lebensgefühl zu verbessern.
Mittlerweile existiert eine Unzahl von Massatechniken aus allen Bereichen der Welt. Eine japanische Massagetechnik aus dem 20. Jahrhundert ist die Ito-Thermie. Der Japaner Kin-itsu Ito entwickelte die Technik 1929 und griff bei der Entwicklung auf die jahrhundertealte Erfahrung der buddhistisch japanischen Heilslehren zurück. So wurden speziell in Klöstern dieser Art seit Ewigkeiten die Blätter des Mispelbaums verwendet, um Patienten zu behandeln. Die Blätter wurden zusammen mit weiteren Kräutern erhitzt und in Metallhülsen abgefüllt, mit denen der Körper bearbeitet wurde.
Mit den Hülsen wurde über den Körper gestrichen, was einen entspannenden und heilsamen Effekt auf den Patienten haben sollte. Vor allem die Aktivierung des Immunsystems und die Anregung der organischen Reflexzonen werden mit der Ito-Thermie assoziiert. Die Patienten erhalten neue Kraft und bauen ihre Blockaden ab. Zur Wirksamkeit des alternativmedizinischen Verfahrens gibt es bis heute keine aussagekräftigen Studien.
Funktion, Wirkung & Ziele
Die sogenannten Rei-on-ki sind Heiß-Kalt-Instrumente, die innerhalb des therapeutischen Verfahrens unter sanftem Druck über den Körper des Patienten geführt werden, um ihn ein tiefwirksames und länger anhaltendes Gefühl der Wärme empfinden zu lassen. Der sanft kräftige Druck dieser Massagestäbchen wird mit der Wärme kombiniert und um die Heilkraft verschiedener Kräuter ergänzt. Das Ziel der Ito-Thermie ist die Anregung von organischen Reflexzonen, die Aktivierung des Immunsystems und die Stimulation der Mikrozirkulation. Sowohl entspannend, als auch anregend soll das Verfahren wirken. Auf diese Weise gelangt der Patient zu neuer Kraft und seine Blockaden lösen sich auf.
Die Ursprünge von Verfahren der Thermie gehen auf die traditionellen Zen-Tempel zurück, die sich den heilsamen Blättern von Mispelbäumen bedienten. Zusammen mit dem Zen-Buddhismus erreichte das Wissen über die Heilwirkung von Thermie-Pflanzen japanische Breitengrade. Die Ito-Thermie verwendet mittlerweile Kräuterstäbchen mit Mispel, Zeder, Pinie, Beifuß und Chinesischem Zimt. Behandlungen der Ito-Thermie werden in Deutschland vorwiegend von Naturheilzentren angeboten. Die Patienten sind bei der Behandlung mit einem Tuch bedeckt.
Die Behandlungen finden für bessere Wirksamkeit als Serienbehandlung statt und dauern meist zwischen einer halben Stunde und Stunde. Mittlerweile hat die Ito-Thermie auch Privatanwender gefunden und wird als Hausmittel angewandt. Das Verfahren ist in Deutschland keine anerkannte Methode der Alternativmedizin, da bislang zu wenige Daten zu den Erfolgen der Behandlungen existieren.
Aus diesem Grund wird die Ito-Thermie innerhalb deutscher Breitengrade eher zu den Wellnessangeboten gerechnet. Die Kräuter werden in Stäbchenform gepresst, entzündet und in glimmender Form in Metallhülsen gesteckt, um den Körper der Patienten entlang zu wandern. In den meisten Fällen wird zusätzlich zur Behandlung eine Ernährungsumstellung empfohlen, um eine ganzheitliche Wirkung zu erzielen. Die begleitende Ernährungsumstellung findet auf Vollwertbasis statt und enthält Elemente der Makrobiotik. Das Gesamtpaket der Ito-Thermie soll die Selbstheilungskräfte stärken, den Stoffwechsel aktivieren, die Verdauung fördern, Schmerze lindern und das Immunsystem stärken. Abgesehen von diesen Wirkungen wird der Ito-Thermie eine fördernde Wirkung auf die Durchblutung und die Selbstfindung nachgesagt.
Risiken, Nebenwirkungen & Gefahren
Wie bei allen anderen Verfahren der Alternativmedizin ist die ausschließliche Anwendung der Ito-Thermie nicht empfehlenswert. Bei etwaigen Beschwerden sollte immer auch schulmedizinischer Rat eingeholt werden. Allerdings können alternativmedizinische Verfahren im Rahmen aller Erkrankungen ergänzend zu schulmedizinischen Therapien beigezogen werden. Die entspannende Wirkung von Wärme gilt als erwiesen und kann die Ito-Thermie zum Beispiel bei Schmerz-Symptomatiken im Rahmen von neurologischen Muskelkrämpfen oder ähnlichen Erkrankungen zu einer sinnvollen Ergänzung machen. Das Wohlbefinden des Patienten wird von der Schulmedizin oft unterschätzt.
Längst hat sich herausgestellt, dass eine gestärkte Psyche durchaus ihren Teil zur Heilung beiträgt. Eine Stärkung der Psyche kann durch Verfahren wie die Ito-Thermie unter Umständen herbeigeführt werden. Mittlerweile werden an verschiedener Stelle Kurse angeboten, die Teilnehmer in der Ito-Thermie lehren und das Verfahren damit auch für den Heimbereich anwendbar machen. Eine Selbstanwendung sollte nicht ungeschult stattfinden. Bei der Entzündung der Substanzen und der Einfüllung in Stäbchen besteht, wenn auch geringe, Brandgefahr. Die verwendeten Stäbchen müssen aus diesem Grund Hitzeresistenz aufweisen.
Quellen
- Ernst, E.: Praxis Naturheilverfahren. Springer, Berlin 2005
- Federspiel, F., Herbst, V.: Die andere Medizin. Stiftung Warentest, Berlin 2005
- Kraft, K., Stange, R. (Hrsg): Lehrbuch Naturheilverfahren. Hippokrates, Stuttgart 2010