Kommunikation

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 15. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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„Man kann nicht nicht kommunizieren!“ Dieses Zitat von Paul Watzlawick ist Realität. Sobald der Mensch mit anderen Menschen in Kontakt kommt, steht er im Austausch mit seiner Umwelt. Die Fähigkeit zur Kommunikation ist wichtig für das menschliche Überleben, führt aber auch häufig zu Konflikten und Missverständnissen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Kommunikation?

Mit dem Begriff Kommunikation wird der Prozess der Übertragung bzw. der Austausch von Nachrichten zwischen Menschen oder - technologisch ausgedrückt - zwischen dem Sender und dem Empfänger bezeichnet.

Mit dem Begriff Kommunikation wird der Prozess der Übertragung bzw. der Austausch von Nachrichten zwischen Menschen oder - technologisch ausgedrückt - zwischen dem Sender und dem Empfänger bezeichnet. Die verbale Kommunikation (der Austausch von Vorstellungen, Ideen, Gedanken, und Meinungen) findet über die Sprache statt.

Darüber hinaus existiert aber auch eine non-verbale Kommunikation. Diese erfolgt über die Mimik, die Gestik und den Blickkontakt der Kommunikationspartner. Diese visuelle Wahrnehmung lässt den Menschen auch durch Schrift und Symbole kommunizieren.

Neben dem wortwörtlichen Inhalt der Sprache und den visuellen Erfahrungen sind auch die Art des Sprechens und die Weise der Berührungen kommunikativ aufschlussreich. So sind etwa auch Menschen mit Behinderung eines Sinnesorganes erstaunlich problemlos in der Lage mit der Umwelt umfangreich zu kommunizieren, da sie dafür auf weitere Wege zurückgreifen können.

Funktion & Aufgabe

Der Mensch ist ein soziales Wesen, das über die Kommunikation mit anderen in Austausch tritt. Je besser ein Mensch kommuniziert, desto leichter kann er seine Bedürfnisse durchsetzen. Mittels seiner kommunikativen Fähigkeiten kann der Mensch mitteilen, wenn es ihm nicht gut geht und welche Bedürfnisse er hat.

Ein grundlegender Antrieb des Menschen ist seine Beziehungsfähigkeit und für die braucht es immer ein Gegenüber. Wenn der Mensch alleine ist und nicht kommunizieren kann, wird er leicht krank - vor allem, wenn dieser Zustand nicht frei gewählt wurde.

Auf der körperlichen Ebene ist neben den Sinnesorganen und dem Gehirn auch der Kehlkopf an den Kommunikationsprozessen beteiligt. Mit den Ohren werden die Nachrichten aufgenommen, mit den Augen sehen wir, wie das Gegenüber agiert und sich verhält, über die Haut und den Tastsinn spüren wir Temperatur, Aggression oder Liebe. Die aufgenommenen Reize und Informationen werden nach dem Eingang vom Gehirn interpretiert und führen zu einer reaktiven Kommunikationshandlung.

Die Anatomie des Kehlkopfes ist dafür verantwortlich, dass sich der Mensch zu Wort melden kann. Der Kehlkopf, in dem die Stimmbildung stattfindet, sitzt direkt unter dem Rachen. Wer bewusst schluckt, kann den Standort des Kehlkopfes leicht erfühlen, er bewegt sich beim Schlucken nach oben und nach unten.

Töne und Sprache entstehen durch Vibration der im Kehlkopf sitzenden Stimmbänder. Diese sind in der Lage zu schwingen und können aus diesem Grund mithilfe der entweichenden Atemluft aus der Lunge Laute produzieren.

Viele Kommunikationsprozesse laufen selbstverständlich ab. Für die meisten Alltagssituationen ist dies auch völlig ausreichend. Doch Missverständnisse beim Kommunizieren sind ebenfalls keine Seltenheit. Wenn zum Beispiel die Mimik nicht zum Gesagten passt oder etwas anderes gesagt wird, als gemeint ist, dann wird Kommunikation kompliziert.


Krankheiten & Beschwerden

Abgesehen von Missverständnissen in der Kommunikation, die durch unklare Botschaften auftreten, existieren auch physische und psychische Einschränkungen bzw. Krankheitsbilder, die Kommunikation erschweren können.

Zu den physischen Komplikationen gehören Erkrankungen der Stimmbänder und des Kehlkopfes – das Spektrum reicht hier von Entzündungen bis hin zu Krebs. Wenn für die Kommunikation wichtige Areale im Gehirn zerstört sind, wie dies nach einem Schlaganfall der Fall sein kann, gilt dies als neurologisch bedingte Sprachstörung, auch Aphasie genannt.

Es wäre falsch, eine Aphasie als psychische Störung oder geistige Behinderung zu bezeichnen. Vielmehr handelt es sich dabei um eine Störung der Kommunikationsfähigkeit, da das Sprachverstehen, die Sprachproduktion oder das Schreiben und Lesen dem Erkrankten nicht mehr möglich ist. Im Gegensatz zu einer Sprechstörung sind bei einer Sprachstörung keine motorischen Probleme die Ursache. Ausschließlich das Sprachvermögen ist eingeschränkt, nicht die Fähigkeit, Sprache deutlich und korrekt auszudrücken.

Eine typische Sprechstörung hingegen ist das Stottern. Menschen die stottern, erleben Einschränkungen im Redefluss und im Sprachablauf. Diese Prozesse sind für sie nicht willentlich steuerbar. Den Betroffenen bleibt nur der Weg zum Logopäden, wenn sie ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern und einen selbstbewussteren Umgang mit ihrer Störung erhalten wollen. Die Bezeichnung für einen hastigen, unklaren und in der Geschwindigkeit unregelmäßigen Sprechstil ist "Poltern"; auch hierfür ist der Logopäde der Spezialist.

Eine besonders extreme Form der psychisch bedingten Einschränkungen in der Kommunikationsfähigkeit ist der Mutismus - das sogenannte psychogene Schweigen. Das heißt, es liegt kein nachweisbarer Defekt im Bereich der Sprachorgane vor und dennoch schweigt der mutistisch veranlagte Mensch beharrlich; starke Ausprägungen von Mutismus treten häufig in Zusammenhang mit einer psychiatrischen Erkrankung wie Depression auf.

Quellen

  • Berlit, P.: Basiswissen Neurologie. Springer, Berlin 2007
  • Gleixner, C., Müller, M., Wirth, S.: Neurologie und Psychiatrie. Für Studium und Praxis 2015/16. Medizinische Verlags- und Informationsdienste, Breisach 2015
  • Zimbardo, P., Gerrig, R.: Psychologie. Pearson Verlag, Hallbergmoos 2008

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