Kehlkopf

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. Mai 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Dass wir Menschen uns signifikant von den Tieren unterscheiden, hat auch mit unserer Fähigkeit zu tun, uns mittels Sprache zu verständigen. Dies ist ein sehr komplizierter Prozess, an dem viele körperliche Funktionen beteiligt sind. Ein wichtiger Bestandteil der Sprache ist der Kehlkopf.

Inhaltsverzeichnis

Was ist der Kehlkopf?

Schematische Darstellung zur Anatomie des Kehlkopfes. Klicken, um zu vergrößern.

Der Kehlkopf ist ein komplexer Apparat, der hauptsächlich aus Knorpelgewebe (Schildknorpel, Ringknorpel, Kehldeckel und Stellknorpeln), Bändern und Muskeln besteht und dafür sorgt, dass ein Mensch Laute bilden kann, was ihm ermöglicht zu sprechen, zu singen oder auch zu lachen.

Der Kehlkopf, in der medizinischen Fachterminologie als Larynx bezeichnet, sitzt mittig im Hals des Menschen, seine Lokalisation wird insbesondere bei Männern durch den Adamsapfel, den natürlich auch Frauen haben, sichtbar.

Seine Bewegungen, wie Schlucken und Sprache, sind bei Beobachtung deutlich sichtbar. Auch Tiere haben einen Kehlkopf, der sich jedoch in seinem Aufbau geringfügig unterscheidet. So können einige Tiere zwar Laute von sich geben, aber nicht sprechen.

Anatomie & Aufbau

Der Larynx liegt unterhalb des Rachens (Pharynx), sein Sitz lässt sich durch bewusstes Schlucken "erfühlen". Im Kehlkopf sitzen locker befestigt die Stimmbänder (auch Stimmlippen genannt), die somit frei schwingen können und auf diese Weise in der Lage sind, mit Hilfe der Luft beim kontrollierten Ausatmen Töne zu erzeugen, vereinfacht erklärt entsteht so unsere Sprache.

Da der Larynx sehr nah an der Speiseröhre sitzt, ist er mit dem sogenannten Kehldeckel ausgestattet, der beim Schluckvorgang die Luftröhre (Trachea) verschließt, sodass keine Nahrung in die Atemwege gelangen kann. So kann auch der Hustenreiz dafür sorgen, Fremdkörper aus der Speiseröhre nach oben in Richtung Mundhöhle zu transportieren. Der Larynx ist also ein sehr ausgeklügeltes System, das dennoch größtenteils sehr unbewusst seine Funktion erfüllt.

Da Speisen den Kehlkopf bei der Nahrungsaufnahme passieren, klingt unsere Sprache, wenn wir nicht richtig geschluckt haben, rauh und belegt, wie es auch bei Infektionskrankheiten der oberen Atemwege der Fall ist, zum Beispiel wenn die Stimme "verschleimt" ist.

Funktionen & Aufgaben

Der Kehlkopf ist beim Menschen hauptsächlich und maßgeblich für die Entstehung der Sprache zuständig, für die Stimmbildung (Phonation) und ist somit wichtige Grundlage für unsere Kommunikation.

Der Larynx hat folglich zwei Funktionen: Die Stimmbildung und der Schutz der Luftröhre und Atemwege durch den Schluckvorgang und den Schluckreflex. Der hintere Teil der Zunge (Zungengrund) ist fest mit dem Kehlkopf verbunden, was zum einen dem Schluckvorgang dient, zum anderen reguliert dies auch die Sprache.

Sänger machen sich diese Eigenschaft zunutze, um Vokale verschiedenartig zu bilden und zu variieren und um der Stimme einen tieferen Klang zu geben. Gerade in der klassischen Musik, wo ein großer Resonanzraum erforderlich ist, wird mittels diverser Techniken, die den Kehlkopf scheinbar "nach unten" ziehen, ein charakteristischer Klang erreicht.

Krankheiten

Als häufige und typische Erkrankungen des Kehlkopfes sind unter anderem die Entzündung des Larynx (Laryngitis) und der Kehlkopfkrebs (Larynxkarzinom) zu nennen. Letzterer tritt vor allem bei Rauchern häufig auf und kann sehr aggressive Formen annehmen.

Krankheiten des Kehlkopfes sind in der Regel erworbene Erkrankungen, angeborene Fehlbildungen des Larynx gibt es äußerst selten. Entzündliche Kehlkopfkrankheiten gehen meist mit Infektionen der Atemwege einher. Weiter zu nennen sind hier Diphtherie (Krupp, Entzündung des Kehlkopfes) und der Pseudokrupp (Laryngitis subglottica, Entzündung knapp unterhalb der Stimmbänder).

Eine unter Sängern gefürchtete Erkrankung sind die Stimmbandpolypen bzw. Stimmbandknötchen, die auch als "Schreiknötchen" oder "Sängerknötchen" bekannt sind. Jeder, der viel spricht, viel singt oder generell seine Stimme außergewönlicher Belastung aussetzt, kann Stimmbandknötchen als Folge von dauerhafter Überlastung der Stimmbänder bekommen.

Auch Säuglinge, die viel schreien, können daran erkranken. Hier hilft oft nur noch ein operativer Eingriff, in jedem Fall aber absolutes Sprechverbot für mehrere Wochen. Auch ein Schlaganfall kann sich auf die Stimme auswirken, so kann durch die Halbseitenlähmung eines der beiden Stimmbänder in Mitleidenschaft gezogen sein, es kommt zu einer heiseren Sprache.


Typische & häufige Erkrankungen

10 Dinge, die Sie über den Kehlkopf wissen sollten

Der menschliche Kehlkopf ist ein faszinierendes und komplexes Organ, das eine wichtige Rolle in der Atmung, der Stimme und dem Schutz der Atemwege spielt. Hier sind 10 interessante Fragen und Antworten, die man über den Kehlkopf wissen sollte, insbesondere in Bezug auf die eigene Gesundheit:

1. Was ist der Kehlkopf und wo befindet er sich?

Der Kehlkopf, auch als Larynx bekannt, ist ein röhrenförmiges Organ im Hals, das sich oberhalb der Luftröhre und unterhalb des Rachens befindet. Er ist etwa 4-5 cm lang und spielt eine zentrale Rolle beim Atmen, Sprechen und Schlucken.

2. Welche Funktionen hat der Kehlkopf?

Der Kehlkopf hat drei Hauptfunktionen: Er schützt die Atemwege, indem er verhindert, dass Nahrung und Flüssigkeiten in die Luftröhre gelangen; er erzeugt die Stimme durch die Vibration der Stimmbänder; und er reguliert den Luftstrom in die Lungen.

3. Was sind die Stimmbänder und wie funktionieren sie?

Die Stimmbänder sind zwei elastische Muskelbänder im Inneren des Kehlkopfs, die vibrieren, wenn Luft aus den Lungen durch sie hindurchströmt. Diese Vibrationen erzeugen Schallwellen, die als Stimme wahrgenommen werden. Die Spannung und Länge der Stimmbänder bestimmen die Tonhöhe und Lautstärke der Stimme.

4. Wie kann man die Gesundheit der Stimmbänder erhalten?

Um die Stimmbänder gesund zu halten, sollte man ausreichend Wasser trinken, Rauchen vermeiden, übermäßiges Räuspern und Schreien vermeiden und bei Heiserkeit oder Stimmverlust einen Arzt aufsuchen. Auch das Einhalten von Ruhephasen für die Stimme ist wichtig.

5. Was ist eine Kehlkopfentzündung (Laryngitis) und wie wird sie behandelt?

Laryngitis ist eine Entzündung des Kehlkopfs, die häufig durch Infektionen, Überbeanspruchung der Stimme oder Reizstoffe verursacht wird. Sie führt zu Heiserkeit oder Stimmverlust. Behandlung umfasst Ruhe, Hydration, das Vermeiden von Reizstoffen und in einigen Fällen Medikamente oder Stimmtherapie.

6. Was sind häufige Symptome von Kehlkopfkrebs?

Häufige Symptome von Kehlkopfkrebs sind anhaltende Heiserkeit, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Ohrenschmerzen, ein Kloßgefühl im Hals und ungewollter Gewichtsverlust. Eine frühzeitige Diagnose verbessert die Behandlungschancen erheblich.

7. Wie kann man das Risiko von Kehlkopfkrebs reduzieren?

Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum sind die größten Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs. Das Risiko kann reduziert werden, indem man das Rauchen aufgibt, Alkohol in Maßen konsumiert und auf eine gesunde Ernährung achtet.

8. Was ist die Epiglottis und welche Rolle spielt sie im Kehlkopf?

Die Epiglottis ist eine löffelförmige Struktur aus elastischem Knorpel, die sich oberhalb des Kehlkopfs befindet. Sie schützt die Atemwege beim Schlucken, indem sie die Luftröhre abdeckt und verhindert, dass Nahrung und Flüssigkeiten in die Lungen gelangen.

9. Was sind Stimmstörungen und wie werden sie behandelt?

Stimmstörungen umfassen eine Reihe von Problemen, die die Stimme beeinträchtigen, wie Heiserkeit, Stimmverlust und Dysphonie. Ursachen können von Überbeanspruchung über neurologische Störungen bis hin zu strukturellen Problemen im Kehlkopf reichen. Behandlungen umfassen Stimmtherapie, medizinische Behandlung und in einigen Fällen chirurgische Eingriffe.

10. Welche Rolle spielt der Kehlkopf bei der Atmung?

Der Kehlkopf reguliert den Luftstrom in die Lungen und schützt die unteren Atemwege. Die Öffnung und Schließung des Kehlkopfes ermöglicht das Ein- und Ausatmen sowie das Halten des Atems, was besonders beim Heben schwerer Gegenstände oder beim Husten wichtig ist.

Der Kehlkopf ist also nicht nur für die Stimme wichtig, sondern auch für den Schutz und die Regulierung der Atemwege, und seine Gesundheit ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden.

10 Tipps für eine gesunde Leber

Ein gesunder Kehlkopf ist entscheidend für eine klare Stimme und eine optimale Atemfunktion. Hier sind zehn Tipps, um die Gesundheit des Kehlkopfs zu erhalten:

1. Hydration

Trinke ausreichend Wasser, um die Stimmbänder und die Schleimhäute des Kehlkopfs feucht zu halten. Trockene Schleimhäute können zu Reizungen und Entzündungen führen, was die Stimme beeinträchtigt.

2. Rauchen vermeiden

Rauchen ist einer der größten Risikofaktoren für Kehlkopfkrebs und andere Atemwegserkrankungen. Es schädigt die Schleimhäute und die Stimmbänder. Auch Passivrauchen sollte gemieden werden, da es ähnliche Risiken birgt.

3. Alkohol in Maßen

Übermäßiger Alkoholkonsum kann die Schleimhäute austrocknen und die Stimme beeinträchtigen. Zudem ist Alkohol ein Risikofaktor für Kehlkopfkrebs. Begrenze den Alkoholkonsum und achte darauf, nach dem Trinken viel Wasser zu trinken.

4. Stimmschonung

Überbeanspruchung der Stimme durch Schreien, lautes Sprechen oder häufiges Räuspern kann die Stimmbänder belasten. Gönne deiner Stimme regelmäßige Ruhepausen, besonders wenn du beruflich viel sprechen musst, wie Lehrer oder Sänger.

5. Richtige Atemtechnik

Eine gute Atemtechnik unterstützt die Stimme und entlastet den Kehlkopf. Atme tief in den Bauch und nutze die Zwerchfellatmung, um die Stimme zu stützen und die Stimmbänder zu schonen.

6. Vermeide Reizstoffe

Schütze deinen Kehlkopf vor Schadstoffen wie Rauch, Staub und Chemikalien. Wenn du in einer Umgebung arbeitest, in der du diesen Stoffen ausgesetzt bist, trage geeignete Schutzausrüstung.

7. Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Vitaminen und Mineralstoffen stärkt das Immunsystem und hilft, Entzündungen im Kehlkopf zu verhindern. Besonders wichtig sind Vitamine A, C und E, die die Schleimhäute schützen und reparieren.

8. Luftfeuchtigkeit

Eine trockene Umgebungsluft kann die Schleimhäute austrocknen. Verwende Luftbefeuchter, besonders in der Heizperiode, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen zu erhöhen. Dies hilft, die Schleimhäute feucht zu halten.

9. Regelmäßige Kontrolle

Lass deine Stimme regelmäßig von einem Facharzt oder einem Logopäden überprüfen, besonders wenn du Veränderungen oder Beschwerden bemerkst. Früherkennung von Problemen kann schwerwiegende Erkrankungen verhindern.

10. Stressmanagement

Stress kann zu einer verkrampften Kehlkopfmuskulatur und Stimmproblemen führen. Praktiziere Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder Atemübungen, um Stress abzubauen und eine entspannte Stimme zu fördern.

Diese Tipps helfen, den Kehlkopf gesund zu halten und die Stimme zu schützen. Eine bewusste Pflege und Vorsorge tragen dazu bei, langfristige Schäden zu vermeiden und eine klare, kräftige Stimme zu erhalten.

Kehlkopfentzündung: Ursachen, Symptome und Behandlung

Eine Kehlkopfentzündung, auch Laryngitis genannt, ist eine häufige Erkrankung, die sowohl akut als auch chronisch auftreten kann. Sie betrifft den Kehlkopf (Larynx) und kann die Stimme beeinträchtigen sowie andere gesundheitliche Probleme verursachen.

Ursachen der Kehlkopfentzündung

Akute Laryngitis wird meist durch virale Infektionen wie Erkältungen oder Grippe verursacht. Seltener können bakterielle Infektionen oder Pilze die Ursache sein. Auch übermäßige Beanspruchung der Stimme durch lautes Sprechen oder Schreien kann zu einer akuten Entzündung führen. Chronische Laryngitis entsteht oft durch anhaltende Reizstoffe wie Rauchen, Alkohol, Luftverschmutzung oder gastroösophagealen Reflux (Sodbrennen), bei dem Magensäure in den Kehlkopf gelangt.

Symptome der Kehlkopfentzündung

Zu den Hauptsymptomen der Kehlkopfentzündung gehören Heiserkeit, Stimmverlust, ein rauer oder kratziger Hals, Halsschmerzen und ein trockener Husten. In schweren Fällen kann es zu Schluckbeschwerden und Fieber kommen. Chronische Laryngitis kann zusätzlich durch anhaltenden Husten und ein Fremdkörpergefühl im Hals gekennzeichnet sein.

Diagnose der Kehlkopfentzündung

Die Diagnose einer Kehlkopfentzündung erfolgt in der Regel durch eine körperliche Untersuchung und eine Anamnese des Patienten. Ein HNO-Arzt (Hals-Nasen-Ohren-Arzt) kann eine Laryngoskopie durchführen, bei der ein flexibles oder starres Endoskop verwendet wird, um den Kehlkopf zu betrachten. In einigen Fällen können auch Bluttests oder eine Stimmfunktionsanalyse notwendig sein, um die genaue Ursache der Entzündung zu bestimmen.

Behandlung der Kehlkopfentzündung

Die Behandlung der akuten Laryngitis konzentriert sich hauptsächlich auf die Linderung der Symptome und das Ausruhen der Stimme. Dies umfasst:

Stimmschonung: Vermeiden von Sprechen oder Flüstern, um die Stimmbänder zu entlasten.

Hydration: Viel Wasser trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten.

Luftbefeuchter: Verwendung eines Luftbefeuchters, um die Raumluft feucht zu halten.

Schmerzmittel: Bei Bedarf Einnahme von Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Ibuprofen zur Linderung von Halsschmerzen und Fieber.

Bei bakterieller Laryngitis können Antibiotika verschrieben werden. Antimykotische Medikamente werden bei Pilzinfektionen eingesetzt.

Die Behandlung der chronischen Laryngitis erfordert oft eine langfristige Änderung der Lebensgewohnheiten:

Rauchstopp: Aufhören zu rauchen und das Meiden von Passivrauchen.

Ernährungsumstellung: Vermeiden von Alkohol und scharfen Speisen, die den Kehlkopf reizen können.

Refluxmanagement: Behandlung von gastroösophagealem Reflux mit Antazida oder Protonenpumpenhemmern.

Sprechtherapie: Einsatz von Logopädie, um die Stimme richtig zu nutzen und Überbeanspruchung zu vermeiden.

In seltenen Fällen kann eine chirurgische Intervention notwendig sein, wenn strukturelle Probleme oder Tumoren die Ursache der Laryngitis sind.

Vorbeugung

Die Vorbeugung von Kehlkopfentzündungen umfasst Maßnahmen wie das Vermeiden von Reizstoffen, die richtige Nutzung der Stimme, gute Hygienepraktiken zur Vermeidung von Infektionen und das Management von zugrunde liegenden Erkrankungen wie Reflux. Regelmäßige ärztliche Kontrollen und eine gesunde Lebensweise tragen ebenfalls dazu bei, das Risiko einer Kehlkopfentzündung zu minimieren.

Stimmlippenlähmung: Ursachen, Symptome, Behandlung

Die Stimmlippenlähmung, auch als Stimmbandlähmung bekannt, ist eine Störung, bei der eine oder beide Stimmlippen (Stimmbänder) nicht richtig bewegen können. Dies kann erhebliche Auswirkungen auf die Stimme, die Atmung und die Lebensqualität haben.

Ursachen der Stimmlippenlähmung

Stimmlippenlähmung kann durch eine Vielzahl von Faktoren verursacht werden. Häufige Ursachen sind:

Nervenschäden: Verletzungen des Nervus recurrens oder des Nervus vagus, die die Stimmbänder steuern, durch chirurgische Eingriffe am Hals oder an der Brust, Tumore, Infektionen oder neurologische Erkrankungen.

Trauma: Verletzungen durch Unfälle, Schläge oder Intubation können die Nerven oder die Stimmbänder direkt schädigen.

Erkrankungen: Krankheiten wie Multiple Sklerose, Schlaganfall oder Parkinson können ebenfalls zu einer Lähmung der Stimmbänder führen.

Idiopathisch: In einigen Fällen bleibt die genaue Ursache unbekannt.

Symptome der Stimmlippenlähmung

Die Symptome hängen davon ab, ob eine oder beide Stimmlippen betroffen sind:

Einseitige Lähmung: Dies führt zu Heiserkeit, einer schwachen oder leisen Stimme, Atemnot beim Sprechen, einer verminderten Lautstärke und möglicherweise zu häufigem Räuspern oder Husten.

Beidseitige Lähmung: Diese ist schwerwiegender und kann zu Atemnot, Stridor (ein pfeifendes Atemgeräusch) und Erstickungsgefahr führen. Die Stimme kann stark beeinträchtigt oder kaum hörbar sein.

Diagnose der Stimmlippenlähmung

Die Diagnose erfolgt durch eine gründliche Anamnese und Untersuchung durch einen HNO-Arzt. Methoden zur Diagnose umfassen:

Laryngoskopie: Mit einem flexiblen oder starren Endoskop wird der Kehlkopf untersucht, um die Beweglichkeit der Stimmbänder zu beurteilen.

Stroboskopie: Diese Technik ermöglicht eine detaillierte Beobachtung der Stimmbänder während der Bewegung.

Bildgebende Verfahren: MRT oder CT-Scans können durchgeführt werden, um zugrunde liegende Ursachen wie Tumore oder strukturelle Anomalien zu identifizieren.

Elektromyographie (EMG): Diese Untersuchung misst die elektrische Aktivität der Kehlkopfmuskeln und hilft, den Grad und die Ursache der Nervenfunktionsstörung zu bestimmen.

Behandlung der Stimmlippenlähmung

Die Behandlung hängt von der Ursache und dem Schweregrad der Lähmung ab:

Stimmtherapie: Ein Logopäde kann spezielle Übungen anleiten, um die Stimmfunktion zu verbessern und die verbleibenden Muskeln zu stärken.

Injektionen: Botulinumtoxin (Botox) oder Kollagen können in die betroffene Stimmlippe injiziert werden, um die Stimmbandspannung zu erhöhen und die Stimmqualität zu verbessern.

Operationen: Verschiedene chirurgische Eingriffe können durchgeführt werden, um die Stimmbänder zu repositionieren oder die Stimmbandfunktion zu verbessern. Zu den gängigen Verfahren gehören die Thyroplastik, bei der ein Implantat eingesetzt wird, um die Stimmlippe in eine bessere Position zu bringen, und die Reinnervation, bei der die Nervenversorgung der Stimmbänder wiederhergestellt wird.

Tracheotomie: In schweren Fällen von beidseitiger Stimmlippenlähmung kann eine Tracheotomie erforderlich sein, um die Atemwege offen zu halten.

Prognose und Vorbeugung

Die Prognose hängt von der Ursache der Stimmlippenlähmung ab. In einigen Fällen kann sich die Funktion der Stimmbänder spontan erholen, während in anderen Fällen langfristige Behandlung erforderlich ist. Regelmäßige ärztliche Überwachung und eine gute Zusammenarbeit mit einem Logopäden können dazu beitragen, die Stimmfunktion zu optimieren und Komplikationen zu minimieren. Vorbeugende Maßnahmen umfassen den Schutz der Nerven während chirurgischer Eingriffe und die frühzeitige Behandlung von zugrunde liegenden Erkrankungen.

Quellen

  • Lang, F., et al.: Basiswissen Physiologie. Springer Verlag, Berlin Heidelberg 2007
  • Lanz, T., Wachsmuth, W.: Praktische Anatomie, Band 3 – Hals. Springer, Berlin 2004
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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