Kreuzband

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 10. Oktober 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Kreuzbänder zählen zu dem wichtigsten unterstützenden Bandapparat im Kniegelenk. Neben dem Innenband und dem Außenband sorgen die Kreuzbänder für die Stabilität im Gelenk. Bei Verletzungen des Kreuzbandes (Kreuzbandriss) ist die Gelenksstabilität stark eingeschränkt bzw. nicht mehr gegeben.

Inhaltsverzeichnis

Was ist das Kreuzband?

Schematische Darstellung der gesunden Kreuzbänder und die verschiedenen Formen von Kreuzbandriss. Klicken, um zu vergrößern.

Die Ligamenta cruciata genus - die Kreuzbänder - zählen zum Hauptapparat des Kniegelenks. Neben dem Innenband - dem Ligamentum collaterale tibiale - und dem Außenband - dem Ligamentum collaterale fibulare - sorgt das vordere und hintere Kreuzband für die Stabilität des Gelenks.

Die Kreuzbänder kreuzen sich, wie der Name schon sagt, im Kniegelenkszentrum. Die Hauptaufgabe ist die Erhaltung der Stabilität bei der Gelenksbewegung.

Anatomie & Aufbau

Das vordere Kreuzband liegt zwischen dem Schienbein mit dem Oberschenkelknochen. Das Kreuzband verläuft von vorne nach unten bzw. nach innen. Somit ist die Verlaufsrichtung des vorderen Kreuzbandes gegensinnig zu dem hinteren Kreuzband.

Das vordere Kreuzband wird arteriell über die Arteria genus media versorgt. Die Verteilung der Blutgefäße im vorderen Kreuzband ist nicht homogen. Das Zentrum des Kreuzbandes ist jedoch frei von Blutgefäßen. Zwischen dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein verläuft auch das hintere Kreuzband.

Das hintere Kreuzband verläuft jedoch nach vorne bis oben bzw. nach innen sowie von hinten nach unten bzw. nach außen. Somit ist die Verlaufsrichtung des hinteren Kreuzbandes gegensinnig zum vorderen Kreuzband.

Funktion & Aufgaben

Das vordere und hintere Kreuzband sind für die Stabilisation im Kniegelenk verantwortlich. Die Mediziner gehen davon aus, dass die Kreuzbänder zu den wichtigsten Faktoren für ein stabiles Kniegelenk verantwortlich sind.

Die Bänder überkreuzen sich in der Mitte des Verlaufs, weshalb sie auch den Namen "Kreuzband" erhalten haben. Die größte Belastung liegt auf dem vorderen Kreuzband.

Es zählt gleichzeitig zu den meist belasteten Bändern im Kniegelenk und ist zu großen Teilen verantwortlich, dass das Gelenk, während der Bewegung, stabil bleibt.

Das vordere Kreuzband ist auch für die Einschränkung der Rotation des Kniegelenks verantwortlich. Das hintere Kreuzband hat die Aufgabe, dass es mit den anderen Bändern das Kniegelenk, während der Bewegung, stabilisiert. Auch das hintere Kreuzband sorgt, im Zusammenspiel mit den anderen Bändern im Kniegelenk, dass die Rotation des Gelenks eingeschränkt ist.


Krankheiten & Beschwerden

Wird das Knie übersteckt oder gewaltsam, bei einem Anspannen der Oberschenkelmuskel, gebeugt, reißt das vordere Kreuzband. Mit dem Riss des vorderen Kreuzbandes sind weitere Verletzungen des Kniegelenks möglich.

Oftmals treten komplexe Verletzungen auf, wie etwa eine Schädigung des Innenmeniskus sowie auch eine Verletzung des Innenbandes. Der Mediziner spricht dann von einem "unhappy triade", wenn alle drei Faktoren (Innenmeniskus, Innenband und vorderes Kreuzband) verletzt werden. Der Patient klagt, bei einem Riss des vorderen Kreuzbandes, über einen stark anschwellenden Bluterguss im Kniegelenk.

Das Knie lässt sich nach vorne schieben (der Schubladen-Effekt), wobei ein Gefühl der Instabilität (Giving Way) auftritt. Des Weiteren klagt der Patient über Schmerzen sowie Einschränkungen in seiner Mobilität. Im Regelfall wird das verletzte Kreuzband nicht genäht; vielmehr wird es operativ ersetzt. Diese operative Methode führt zu den besten Langzeitergebnissen. Bei einer vorderen Kreuzbandplastik wird eine Sehne zwischen dem Schienbein und der Kniescheibe entnommen und zu einem neuen vorderen Kreuzband geformt.

Auch das hintere Kreuzband kann reißen. Auch hier nur dann, wenn eine direkte Gewalteinwirkung auf das Kniegelenk, im gebeugten Zustand, vorliegt. Auch eine Überstreckung kann mitunter verantwortlich sein, dass das hintere Kreuzband reißt. Statistisch gesehen reißt das hintere Kreuzband jedoch seltener als das vordere Kreuzband. Beim Riss des hinteren Kreuzbandes schwillt das Kniegelenk an und verursacht dem Patienten Schmerzen. Viele Pateinten klagen auch über einen Gelenkerguss.

Im Gegensatz zum Riss des vorderen Kreuzbandes, tritt eine Verschiebung des Kniegelenks nach hinten auf. Die Person ist des Weiteren in seiner Mobilität eingeschränkt. Ein Durchstrecken des Kniegelenks ist nicht mehr möglich. Eine komplexe Verletzung tritt jedoch selten bis gar nicht auf. Beim Riss des hinteren Kreuzbandes erfolgt nur selten eine Operation. Diese wird im Regelfall nur bei sportlich aktiven und jungen Personen durchgeführt. Auch hier wird das Kreuzband durch eine Sehne der Kniescheibe ersetzt. Die Operation kommt jedoch nur selten zur Anwendung, da bei einer richtigen Behandlung und Schienung das hintere Kreuzband selbst verheilt.

Auch Zerrungen oder sanfte Einrisse im Kreuzband sind möglich und gelten als langwierige Verletzungen. Eine Verletzung des Kreuzbandes (vor allem des vorderen Bandes), sind schwerwiegende Verletzungen und können mitunter Langzeitschäden verursachen (der Patient kann das Knie nicht mehr zu 100% abbiegen bzw. durchstrecken); nach Operationen sind lange physikalische Therapien daher unumgänglich und notwendig.

10 Dinge, die Sie über das Kreuzband wissen sollten

Was ist das Kreuzband und wo befindet es sich?

Das Kreuzband ist ein starkes, faseriges Band im Kniegelenk, das aus zwei Teilen besteht: dem vorderen Kreuzband (VKB) und dem hinteren Kreuzband (HKB). Sie befinden sich in der Mitte des Knies und kreuzen sich, daher der Name „Kreuzband“. Ihre Hauptfunktion ist die Stabilisierung des Knies.

Welche Funktion erfüllt das vordere Kreuzband (VKB)?

Das vordere Kreuzband verhindert, dass das Schienbein zu weit nach vorne gleitet und sorgt für die Stabilität des Knies, insbesondere bei plötzlichen Richtungswechseln, Sprüngen oder abrupten Stopps.

Was sind die häufigsten Ursachen für einen Kreuzbandriss?

Ein Kreuzbandriss, insbesondere des VKB, tritt oft bei Sportarten wie Fußball, Skifahren oder Basketball auf. Plötzliche Richtungswechsel, Stopps oder unglückliche Landungen nach einem Sprung können zu einem Riss führen. Auch eine Überdehnung oder ein direkter Aufprall auf das Knie kann das Kreuzband verletzen.

Wie erkennt man einen Kreuzbandriss?

Zu den typischen Symptomen gehören ein hörbares „Ploppen“ oder Reißen im Knie, sofortige Schmerzen, Schwellung und Instabilität im Kniegelenk. Viele Menschen berichten, dass sie das Gefühl haben, das Knie könne „wegknicken“.

Wie wird ein Kreuzbandriss diagnostiziert?

Die Diagnose erfolgt durch eine klinische Untersuchung des Knies, ergänzt durch bildgebende Verfahren wie MRT (Magnetresonanztomographie), um die Schwere der Verletzung zu beurteilen und eventuelle Begleitverletzungen, wie Meniskusrisse, auszuschließen.

Kann ein Kreuzbandriss ohne Operation behandelt werden?

Bei weniger aktiven Patienten oder leichten Rissen kann eine konservative Behandlung mit Physiotherapie und Muskelaufbau in Betracht gezogen werden. Dies hängt jedoch von der Stabilität des Knies und den individuellen Bedürfnissen ab. Sportlich aktive Menschen benötigen oft eine Operation.

Wie sieht eine operative Behandlung aus?

Bei einer Kreuzbandoperation wird das gerissene Band in der Regel nicht genäht, sondern durch ein Transplantat aus körpereigenem Gewebe, oft aus der Sehne, ersetzt. Diese Operation ist minimal-invasiv und wird meist arthroskopisch durchgeführt.

Wie lange dauert die Rehabilitation nach einem Kreuzbandriss?

Die Rehabilitationszeit kann zwischen sechs und zwölf Monaten liegen, abhängig von der Schwere der Verletzung und dem gewählten Behandlungsansatz. Physiotherapie spielt eine entscheidende Rolle bei der Wiederherstellung der Kraft, Beweglichkeit und Stabilität des Knies.

Welche Komplikationen können nach einem Kreuzbandriss auftreten?

Nach einem Kreuzbandriss oder einer Operation können Komplikationen wie chronische Instabilität, Schwellungen oder anhaltende Schmerzen auftreten. Ein unbehandelter Riss kann zu langfristigen Schäden am Kniegelenk, wie Arthrose, führen.

Wie kann man einen Kreuzbandriss vorbeugen?

Vorbeugende Maßnahmen umfassen das Stärken der Oberschenkelmuskulatur, das Trainieren der Koordination und das Vermeiden von plötzlichen, unkontrollierten Bewegungen. Auch ein gutes Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten und das Tragen geeigneter Schuhe können das Verletzungsrisiko verringern.

10 Tipps für ein gesundes Kreuzband

Regelmäßiges Muskeltraining zur Stärkung der Beine

Eine starke Oberschenkel- und Beinmuskulatur, insbesondere der Quadrizeps und die hinteren Oberschenkelmuskeln, unterstützt das Kniegelenk und entlastet das Kreuzband. Muskeltraining sollte Teil des regelmäßigen Trainingsprogramms sein, um die Stabilität des Knies zu fördern.

Aufwärmen vor sportlichen Aktivitäten

Ein angemessenes Aufwärmen vor dem Sport bereitet die Muskeln, Bänder und Sehnen auf die bevorstehende Belastung vor. Dynamische Dehnübungen und leichte Ausdaueraktivitäten wie Laufen oder Springen erhöhen die Durchblutung und reduzieren das Verletzungsrisiko.

Gute Technik bei Sportarten und Übungen

Eine korrekte Bewegungstechnik, besonders bei Sprüngen, Landungen und Richtungswechseln, kann das Risiko von Kreuzbandverletzungen erheblich verringern. Athleten sollten regelmäßig an ihrer Technik arbeiten und gegebenenfalls von Trainern korrigiert werden.

Stärkung der Rumpfmuskulatur

Eine gut trainierte Rumpfmuskulatur (Core) trägt dazu bei, das Gleichgewicht und die Stabilität des gesamten Körpers zu verbessern. Dies kann die Belastung des Knies verringern und die Kreuzbänder entlasten, da der Körper besser in der Lage ist, Bewegungen zu kontrollieren.

Vermeidung von Überbelastung und Erschöpfung

Überlastung durch zu häufiges oder intensives Training kann das Risiko einer Kreuzbandverletzung erhöhen. Es ist wichtig, auf den eigenen Körper zu hören und ausreichend Erholungszeiten einzuplanen, um Verletzungen durch Ermüdung zu vermeiden.

Tragen von geeignetem Schuhwerk

Speziell für die jeweilige Sportart entwickelte Schuhe können die Stabilität des Fußes und des Knies verbessern. Rutschfestigkeit, gute Dämpfung und eine ausreichende Unterstützung des Knöchels können dazu beitragen, das Kreuzband zu schützen.

Gelenkfreundliches Training in den Alltag integrieren

Aktivitäten wie Radfahren, Schwimmen oder Wandern sind gelenkschonend und stärken die Muskulatur, ohne das Kreuzband übermäßig zu belasten. Diese Übungen können eine gute Ergänzung zu intensiveren Sportarten sein, um die Knie gesund zu halten.

Üben von Gleichgewichts- und Koordinationsübungen

Ein gutes Gleichgewicht und eine koordinierte Körperhaltung reduzieren das Risiko von Stürzen und unkontrollierten Bewegungen, die das Kreuzband verletzen könnten. Balance-Übungen wie Einbeinstand oder Übungen auf einem Balance-Board stärken die propriozeptiven Fähigkeiten des Körpers.

Vermeidung riskanter Bewegungen oder abrupten Richtungswechseln

Plötzliche Bewegungen, wie abrupte Drehungen oder Stopps, können das Kreuzband überlasten. Vor allem bei Sportarten wie Fußball, Basketball oder Skifahren sollten diese Bewegungen vermieden oder mit größter Vorsicht ausgeführt werden.

Regelmäßige Physiotherapie bei Knieproblemen

Bei ersten Anzeichen von Knieproblemen oder nach Verletzungen kann eine frühzeitige Physiotherapie helfen, die Stabilität und Funktion des Knies wiederherzustellen. Durch gezielte Übungen werden die Muskeln gestärkt und die Kniegelenke mobilisiert, was das Kreuzband unterstützt.

Kreuzbandriss: Ursachen, Behandlung und Prognose

Ein Kreuzbandriss, insbesondere des vorderen Kreuzbands (VKB), ist eine der häufigsten und schwerwiegendsten Verletzungen des Kniegelenks. Diese Verletzung tritt häufig bei sportlichen Aktivitäten auf, die schnelle Richtungswechsel, Stopps und Sprünge erfordern, wie Fußball, Basketball, Skifahren oder Handball. Ein Kreuzbandriss kann jedoch auch durch direkte Gewalteinwirkung, etwa bei einem Autounfall, oder durch eine unglückliche Verdrehung des Knies entstehen.

Zu den typischen Ursachen eines Kreuzbandrisses zählen abrupte Bewegungen, die das Knie überbeanspruchen. Dies kann passieren, wenn das Knie plötzlich nach innen oder außen gedreht wird, während der Fuß fest auf dem Boden steht. Auch das Landen aus einem Sprung mit dem Knie in einer unnatürlichen Position kann zu einem Kreuzbandriss führen. Oft ist bei einem Riss des Kreuzbands ein „Pop“-Geräusch zu hören, gefolgt von intensiven Schmerzen, Schwellung und Instabilität im Knie.

Die Behandlung eines Kreuzbandrisses hängt von der Schwere der Verletzung und dem Aktivitätsniveau des Patienten ab. Für weniger aktive Personen oder solche, die keine anstrengenden Sportarten ausüben, kann eine konservative Therapie in Betracht gezogen werden. Diese besteht aus Physiotherapie und Muskelaufbau, um das Knie zu stabilisieren und die Belastbarkeit zu erhöhen. Für sportlich aktive Menschen, insbesondere solche, die ihren Sport auf hohem Niveau betreiben, ist oft eine Operation erforderlich.

Hierbei wird das gerissene Kreuzband durch eine Sehne aus dem eigenen Körper, beispielsweise aus der Patellasehne oder der Oberschenkelrückseite, ersetzt. Diese Operation erfolgt in der Regel arthroskopisch und ist minimal-invasiv.

Die Rehabilitation nach einem Kreuzbandriss ist ein entscheidender Faktor für die vollständige Genesung. Sie umfasst mehrere Phasen, von der Wiederherstellung der Beweglichkeit des Knies über den gezielten Muskelaufbau bis hin zur Rückkehr zum Sport. In den ersten Wochen nach der Operation liegt der Fokus auf der Schmerzreduktion und der Schwellungskontrolle. Im weiteren Verlauf werden spezielle Übungen zur Stärkung der Oberschenkelmuskulatur durchgeführt, um die Stabilität des Knies zu gewährleisten. Der vollständige Heilungsprozess kann sechs bis zwölf Monate dauern.

Langfristig ist die Prognose nach einem Kreuzbandriss in den meisten Fällen gut, insbesondere bei erfolgreicher Operation und konsequenter Rehabilitation. Allerdings besteht ein erhöhtes Risiko für Kniearthrose, insbesondere bei schweren Verletzungen oder wenn Begleitverletzungen wie Meniskusrisse vorliegen. Eine umfassende Nachsorge und präventive Maßnahmen können helfen, die langfristige Gesundheit des Knies zu erhalten.

Kreuzbänder und ihre Rolle bei Stabilität

Die Kreuzbänder, bestehend aus dem vorderen Kreuzband (VKB) und dem hinteren Kreuzband (HKB), spielen eine zentrale Rolle bei der Stabilität des Kniegelenks. Beide Bänder arbeiten zusammen, um das Knie in seiner Beweglichkeit zu kontrollieren und es vor übermäßigen Belastungen zu schützen. Sie gewährleisten, dass das Knie bei alltäglichen Bewegungen sowie sportlichen Aktivitäten stabil bleibt, und verhindern, dass das Schienbein übermäßig nach vorne oder hinten gleitet.

Das vordere Kreuzband verhindert, dass das Schienbein zu weit nach vorne gleitet, insbesondere bei Bewegungen wie Springen oder abruptem Abbremsen. Das hintere Kreuzband hingegen verhindert, dass das Schienbein zu weit nach hinten verschoben wird, was zum Beispiel bei einem heftigen Sturz auf ein gebeugtes Knie vorkommen kann. Beide Bänder bilden zusammen eine Art „Kreuz“ in der Mitte des Knies, was ihnen ihren Namen gibt und was gleichzeitig für die einzigartige Stabilität des Gelenks sorgt.

Die Kreuzbänder sind essenziell, weil sie Bewegungen des Knies in alle Richtungen steuern und stabilisieren. Durch ihre passive Stabilisierung ermöglichen sie kontrollierte Bewegungen, ohne dass das Knie „aus der Bahn“ gerät. Bei starken Belastungen, wie schnellen Richtungswechseln oder Stopps im Sport, helfen die Kreuzbänder, das Knie in einer stabilen Position zu halten und eine Überdehnung oder Verdrehung zu verhindern. Ohne diese Kontrolle wäre das Kniegelenk anfällig für Instabilität und Verletzungen.

Neben ihrer mechanischen Funktion haben die Kreuzbänder auch eine wichtige sensorische Rolle. Sie sind mit zahlreichen Rezeptoren ausgestattet, die dem Gehirn ständig Informationen über die Position und Bewegung des Knies liefern – ein Prozess, der als Propriozeption bezeichnet wird. Diese Rückmeldungen helfen, das Gleichgewicht zu halten und ungewollte Bewegungen des Knies zu vermeiden. Eine gestörte Propriozeption, sei es durch eine Kreuzbandverletzung oder eine schwache Muskulatur, kann zu Problemen bei der Koordination und Stabilität des Knies führen.

Um die Gesundheit der Kreuzbänder und deren Stabilisierung des Knies langfristig zu erhalten, sind präventive Maßnahmen essenziell. Dazu zählen regelmäßiges Krafttraining, um die umliegende Muskulatur zu stärken, sowie Gleichgewichts- und Koordinationstraining, das die Propriozeption fördert. Auch die korrekte Technik bei Bewegungen und Sportarten kann die Belastung der Kreuzbänder minimieren und langfristige Schäden vermeiden. Die Kreuzbänder sind also nicht nur passive Stabilisatoren, sondern auch aktive Schützer der Kniegesundheit.

Quellen

  • Benninghoff/Drenckhahn: Anatomie. Urban & Fischer, München 2008
  • Lang, J.: Praktische Anatomie, Band 5 – Bein und Statik. Springer, Berlin 2004
  • Schünke, M.: Topografie und Funktion des Bewegungssystems. Funktionelle Anatomie für Physiotherapeuten. Thieme, Stuttgart 2018

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