Nektarine

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Mutationen des Pfirsichs mit glatter statt pelziger Haut werden als Nektarinen bezeichnet. Damit gehören sie zur Gattung der Prunus und zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie werden aufgrund ihrer Oberfläche auch als Glatt- oder Nacktpfirsich bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Das sollten Sie über die Nektarine wissen

Mutationen des Pfirsichs mit glatter statt pelziger Haut werden als Nektarinen bezeichnet. Damit gehören sie zur Gattung der Prunus und zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae).

Auch in Farbe, Fruchtfleisch und Form ähnelt die Nektarine dem Pfirsich sehr stark. Trotzdem besteht aufgrund der Haut keine Verwechslungsgefahr. Innen ist die Nektarine gelb, weiße Varianten hellgelb. Der Stein erinnert ebenso an den der Pfirsich. Nicht selten wachsen Nektarinen an Pfirsichbäumen. So kann außerdem aus einem Nektarinenstein auch zu einem Pfirsichbaum werden.

Der Grund dafür sind Mutationen, da die Haut der Nektarine ein rezessives Merkmal in der Genetik des Pfirsichs ist. Nektarinenbäume werden bis zu acht Meter hoch. Die Seite, die der Sonne zugewandt ist, ist rötlich gefärbt. Zur Zeitenwende war die Nektarine schon in Griechenland, Persien und China bekannt. Seit dem 17. Jahrhundert wird sie in England angepflanzt und kultiviert. Zu dem Zeitpunkt war sie allerdings noch weit weniger populär. Ihr Bekanntheitsgrad stieg vor allem in den letzten Jahrzehnten an, wozu die Vereinigten Staaten durch ihre Züchtungen maßgeblich beitrugen.

Kultiviert wird die Nektarine vor allem in Frankreich, Griechenland, Italien, Kalifornien, Spanien, Südafrika und Chile. Der Baum benötigt ein warmes Klima. Er ist frostempfindlich und gedeiht in Deutschland nur in milden Gebieten mit Weinanbau. Dazu gehören beispielsweise das Rheinland und die Pfalz. In den Hauptanbauländern finden sich etwa vierzig unterschiedliche Nektarinensorten. Dazu gehören beispielsweise neue Varianten mit platter und flacher Form. Voll gereifte Nektarinen schmecken süß und fruchtig. Sie besitzen eine sehr saftige Konsistenz. Sind sie hingegen noch unreif, ist ihr Geschmack eher sauer oder bitter.

Das Fleisch ist etwas fester als beim Pfirsich und die weißen Nektarinen entwickeln ein stärkeres Aroma als die normalen. Die Annahme, die Nektarine sei eine Mischung aus Pflaume und Pfirsich, ist falsch. Trotzdem hält sich die urbane Legende recht hartnäckig.

Saisonal kommen Nektarinen ab April aus Italien und Spanien in die deutschen Supermärkte. Die Ernte beginnt in den südlichen Ländern jedoch erst im Sommer im großen Stil. Die Hochsaison liegt hier zwischen Juli und September. Im Winter kommt das Obst aus Chile, Südafrika und Argentinien. So sind bei uns Nektarinen das ganze Jahr über im Handel zu finden.

Bedeutung für die Gesundheit

Nektarinen sind nicht nur sehr gesund, sondern auch nahezu fettfrei und äußerst kalorienarm. Damit eignen sie sich besonders für Figurbewusste und sind im Sommer eine gute Alternative für Süßwaren und Milcheis. Sie erfrischen und spenden Flüssigkeit. Das Fruchtfleisch enthält außerdem große Mengen an Vitaminen und Mineralstoffen, die der Körper benötigt, um gesund zu bleiben. Allgemein gilt die Nektarine als nährstoffreicher als ein Pfirsich. Der Grund hierfür ist der geringere Wassergehalt in Nektarinen. Sie ist reich an Zucker und damit ein guter Energielieferant.

Die Samen der Nektarine sollten allerdings nicht gegessen werden, da sie bei übermäßigem Verzehr überaus giftig sind. Sie enthalten Amygdalin. Der Stoff ist blausäureabspaltend und zu 8 % in den Samen enthalten.

Inhaltsstoffe & Nährwerte

Nährwertangaben Menge pro 100 Gramm
Kalorien 44 Fettgehalt 0,3 g
Cholesterin 0 mg Natrium 0 mg
Kalium 201 mg Kohlenhydrate 11 g
Eiweiß 1,1 g Vitamin C 5,4 mg

100 Gramm der Früchte enthalten nur um die 50 Kalorien. Der Fettgehalt liegt gerade einmal bei 0,3 Gramm. Dafür besitzen Nektarinen rund 11 Gramm Kohlenhydrate und etwa 2,2 Gramm Ballaststoffe. Bei der gleichen Menge des Obsts finden sich 1,1 Gramm Eiweiß. Außerdem enthalten Nektarinen verschiedene Vitamine, die die Früchte besonders gesund gestalten. Einer der Inhaltsstoffe ist Beta Carotin. Hinzu kommen Vitamin E und unterschiedene B-Vitamine.

In μg-Mengen beinhalten Nektarinen außerdem Folat. Mit 5,4 Milligramm Vitamin C pro 100 Gramm gehören Nektarinen zwar nicht zu den besten Lieferanten, tragen aber dennoch ihren Teil zum Tagesbedarf eines Erwachsenen an Vitamin C bei. Daneben enthalten die Früchte Provitamin A, welches im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird sowie Calcium, Kalium und Eisen. Die Mineralstoffe tragen zur Erhaltung von Knochen und Nägeln bei und helfen bei der Blutbildung und dem Sauerstofftransport innerhalb des menschlichen Organismus.

Unverträglichkeiten & Allergien

Nektarinen sind allergologisch durchaus von Bedeutung, da sie, ähnlich wie Pfirsiche und verschiedene andere Obstsorten, ein orales Allergiesyndrom auslösen können. Dabei handelt es sich um eine Überempfindlichkeitsreaktion des Körpers auf Inhaltsstoffe der Frucht, die vor allem im Bereich des Mundes auftreten.

Symptome sind ein juckender Gaumen, Schwellungen oder Bläschen im Mund, Druckempfindlichkeit oder ein Kribbeln auf der Zunge. Daneben kann es auch zu Schmerzen und allergischen Reaktionen im Magen-Darm-Trakt kommen. Diese können sich in Form von Blähungen, Durchfall oder Sodbrennen äußern. Letzterer wird bedingt durch den hohen Säuregehalt in der Nektarine, der bei manchen Menschen zu Beschwerden führen kann.

Birkenpollen sowie Hasel oder Erle können außerdem Kreuzallergien auslösen, die sich sowohl bei Nektarinen als auch bei Pfirsichen bemerkbar machen.


Einkaufs- & Küchentipps

Beim Kauf von Nektarinen ist das Aussehen der Haut besonders wichtig. Ist sie eingefallen, faltig und weich, liegen die Früchte bereits zu lange. Der Zustand sollte unverletzt und prall sein. Oftmals werden Nektarinen aufgrund ihrer Haltbarkeit noch im unreifen Zustand verkauft.

Bei Zimmertemperaturen reifen sie meist nach zwei bis drei Tagen nach und sind dann besonders süß und saftig. Sind Nektarinen allerdings beim Kauf bereits reif, sollten sie möglichst zügig verzehrt werden, da sie schnell faulen. Im Gemüsefach des Kühlschranks halten sich die Früchte jedoch ein paar Tage. Die Vorbereitung von Nektarinen ist einfach. Sie sollten aufgrund von möglichen Pestiziden oder Schadstoffen unter laufendem Wasser abgespült werden.

Nach dem Trockentupfen können sie entweder direkt gegessen werden oder sie werden nach der Länge halbiert. Danach kann der Stein herausgelöst und die Frucht gegessen werden. Je nach Zubereitung werden die Hälften in Spalten oder Würfel geschnitten.

Zubereitungstipps

Das Obst eignet sich besonders gut für Kompott oder die Zubereitung von Marmeladen. Gerne werden Nektarinen als Belag für Sommerkuchen oder Torten verwendet. Aber auch für fruchtige Desserts eignen sie sich. Besonders beliebt sind Fruchtscheiben auf Speiseeis. Nektarinen verleihen der Speise ein sommerliches, frisches Aroma.

Andere Optionen sind die Zubereitung von Spirituosen aus dem Saft der Nektarine. So eignen sie sich allgemein als Basis für verschiedene Getränke – auch Säfte.

Nektarinen sind außerdem nicht nur für süße Speisen nutzbar, sondern auch für Herzhaftes. Besonders gut machen sie sich in Salaten, können aber auch zu Geflügel oder anderem Fleisch serviert werden. Der Grund dafür ist ihre säuerliche Note. Besonders in der asiatischen Küche wird das Obst auch gern beim Kochen genutzt und findet häufig Anwendung bei Alltagsgerichten.

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