Pflaume
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Die Pflaume, ein Steinobst, erfreut sich weltweit einer großen Beliebtheit. Der Oberbegriff Pflaume umfasst mehrere Steinfruchtarten. Diese unterscheiden sich in verschiedenen Eigenschaften, beispielsweise der Saftgehalt und die Reifezeit. Dazu gehören unter anderem die Zwetschge, Mirabelle und Reneklode.
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Das sollten Sie über die Pflaume wissen
Bereits im Altertum war die Pflaume als schmackhaft und heilkräftig bekannt, beispielsweise aufgrund ihrer leicht abführenden Wirkung. Das Steinobst soll ursprünglich aus dem Kaukasus stammen und nach Griechenland vermutlich von Alexander dem Großen gebracht worden sein.
Die Römer brachten die Frucht nach Deutschland. Durch die Kreuzfahrer verbreitete sie sich dann in ganz Mitteleuropa. Überall auf der Welt, wenn das Klima und die Bodenbeschaffenheit passen, wird die Pflaume angebaut. Sie hat sich aus einer Kreuzung zwischen der Schlehe und der Kirschpflaume entwickelt. Da sie sich gut kreuzen lässt, werden mit ihr immer neue Obstsorten kreiert. In Deutschland stammen etwa 70 Prozent der gesamten geernteten Ernte aus Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz. Die glatten Pflaumen, die auf bis zu 4 Meter hohen Bäumen wachsen, sind kugelig, bläulich-violett oder gelbschalig mit rundlichen Enden.
Je nach Sorte ist das Fruchtfleisch grüngelb bis leicht rötlich. Der Geschmack der reifen Pflaumen ist süß und saftig, während gegarte Früchte relativ sauer sind. Sie haben von Juli bis Oktober Saison, da sie viel Sonne benötigen, damit saftige und aromatische Früchte heranreifen.
Bedeutung für die Gesundheit
Pflaumen gelten bei verschiedenen Beschwerden als hilfreich. In der Frucht stecken lebenswichtige B-Vitamine, dank derer die Nerven gestärkt und die Stimmung gehoben wird. Die enthaltenen Pflanzenfarbstoffe sind gesunde Antioxidantien, welche freie Radikale binden können.
Der Verzehr von vielen Früchten hat eine abführende Wirkung. Sie lindern auch Sodbrennen. Hierfür ist es jedoch ratsam, sie zu dünsten, denn die enthaltenen Fruchtsäuren können einen empfindlichen Magen stark reizen. Die Pflaume wirkt als harntreibend und entwässernd. Sie regt bei Diätpatienten mit einer salzarmen oder kalorienreduzierten Kost den Stoffwechsel an, denn die Inhaltsstoffe unterstützen die Leber und Nieren. Die enthaltenen B-Vitamine sind zudem für ein intaktes Nervensystem wichtig.
Aufgrund der Spurenelemente und Mineralien in der Pflaume ist sie ein gutes Mittel bei depressiven Verstimmungen, einer nervösen Unruhe und bei Stress. Aufgrund des Pektingehalts hilft die Pflaume auch gegen Fieber und Kopfschmerzen. Sie schützt vor einem zu hohen Blutdruck und lindert Kreislaufbeschwerden. Auch bei Rheuma und Gicht soll sie eine positive Wirkung haben. Der regelmäßige Genuss beugt außerdem einer Arterienverkalkung vor. Aufgrund des besonders hohen Fruchtzuckeranteils liefern sie schnell Energie. Auf die Schönheit hat die Pflaume ebenfalls eine positive Wirkung, denn sie unterstützt die Kollagenbildung und Straffung der Haut und verhindert die Faltenbildung.
Inhaltsstoffe & Nährwerte
Pflaumen bestehen zu einem großen Teil aus Wasser. Darüber hinaus setzen sie sich aus Kohlenhydraten, Proteinen, Ballaststoffen, Fruchtsäure sowie einem geringen Anteil an Fetten zusammen. Zudem sind in der Pflaume wichtige Mineralstoffe wie Magnesium, Eisen, Kalium, Kalzium, Phosphor, Zink und Kupfer sowie viele wertvolle B-Vitamine, das Vitamin C und E sowie das Provitamin A enthalten. Pflaumen haben einen besonders hohen Fruchtzuckeranteil.
Zwetschgen enthalten von allen Sorten den meisten Zucker. Der Kaloriengehalt der Pflaumen ist mit etwa 46 Kalorien pro 100 Gramm Pflaumen im Vergleich zu anderen Früchten etwas höher. Trockenpflaumen enthalten noch deutlich mehr Kalorien, denn hier sind es bei 100 Gramm etwa 220 Kalorien.
Unverträglichkeiten & Allergien
Die Pflaume enthält viel Fruchtzucker. Dies macht sie einerseits zum schnellen Energielieferanten, andererseits jedoch für Menschen, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden, unverträglich.
Obst muss grundsätzlich reif sein, da die Verdauung sonst damit schwer zu kämpfen hat und es zu Magenschmerzen, Blähungen, Übelkeit oder Durchfall kommen kann. Menschen, die älter sind oder einen empfindlichen Magen haben, sollten Zwetschgen wählen, da diese über eine weichere Außenhaut verfügen. Die feste Haut von anderen Sorten hingegen muss gründlich gekaut und zerkleinert werden, damit sie nicht so schwer verdaulich ist.
Einkaufs- & Küchentipps
Frische Früchte haben einen weißlichen Film auf der Schale. Dieser wachsartige Film sollte jedoch erst kurz vor dem Verzehren abgewaschen werden, da die Früchte sonst zu schnell austrocknen. Reife Pflaumen sind tief rotbläulich und reife Zwetschgen dunkelblau. Je nach Pflaumensorte halten sie sich im Kühlschrank bis zu einer Woche. Im Idealfall werden sie in einer durchlöcherten Plastiktüte aufbewahrt. Bereits entkernt können sie auch eingefroren werden und sind maximal ein Jahr haltbar.
Das Entsteinen im Vorfeld ist wichtig, da die Pflaumen nach dem Auftauen sonst bitter schmecken. Grünschalige Früchte reifen problemlos nach, wenn sie für drei Tage bei Zimmertemperatur in die Sonne gelegt werden, beispielsweise auf der Fensterbank. Damit die Früchte kein Wasser verlieren, ist es empfehlenswert, sie in ein feuchtes Tuch zu packen. Die Pflaumenkerne sollten aufgrund des giftigen Blausäuregehalts nicht mitgegessen werden.
Zubereitungstipps
Die Pflaume kann vielseitig verwendet werden. Für die Zubereitung gilt es, sie zunächst zu waschen. Danach kann sie mit einem spitzen Messer leicht verarbeitet werden. Pflaumen eignen sich zum rohen Verzehr oder zur Herstellung eines Kuchens. Für Letzteres werden gern Zwetschgen verwendet. Diese behalten beim Backen ihre Form und Konsistenz. Frischer Pflaumenkuchen mit Streuseln und Schlagsahne ist ein absoluter Genuss.
Direkt nach dem Verzehr von frischen Pflaumen sollte nichts getrunken werden, da die Verdauung sonst in einem starken Maße angeregt wird, denn die Pflaume ist als Abführmittel bekannt. Gekocht eignen sich die Pflaumen ideal für die Zubereitung von Kompott, Konfitüre oder Gelee. Hierfür sollten sie im Vorfeld mit Zucker vermischt werden, damit sie genügend Eigensaft ziehen können. Ein Brötchen mit Pflaumenkonfitüre ist ein perfekter Start in den Tag. Ein Klassiker ist zudem das Pflaumenmus, welches aus reifen Pflaumen, Zucker sowie verschiedenen Gewürzen hergestellt wird, die ganz nach Bedarf ein wenig variieren können.
Auch in der Sauce passen Pflaumen gut, beispielsweise zu Schweinefleisch, Geflügel oder Wild. Zu Hähnchen oder Ente passt ebenso eine leckere Pflaumensauce sehr gut. Zu lange sollten die Früchte jedoch nicht gegart werden, denn sie verlieren sonst ihren Geschmack. Pflaumen passen gut zu herzhaften Gerichten, beispielsweise Backpflaumen zu Kassler. In Österreich sind die Zwetschgenknödel sehr beliebt.