Petersilie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 22. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Heilpflanzen Petersilie

Petersilie ist eine Art der Petroselinum aus der Familie der Doldenblütler. Obwohl Petersilie ein klassisches Gewürz zum Kochen ist, enthält es auch viele Bestandteile, die als Heilkraut verwendet werden können.

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen & Anbau von Petersilie

Die normale Gartenpetersilie ist eine hellgrüne, haarlose, zweijährige Pflanze in gemäßigten Zonen und jährlich in Subtropen oder Tropen.

Ursprünglich kommt Petersilie aus der mediterranen Region Süditaliens, Algeriens und Tunesiens. Mittlerweile wird sie in ganz Europa angebaut und kultiviert als Kräuter, Gewürz und Gemüse.

Die normale Gartenpetersilie ist eine hellgrüne, haarlose, zweijährige Pflanze in gemäßigten Zonen und jährlich in Subtropen oder Tropen. Im ersten Jahr bildet sich eine Blätterrosette von 10 - 25cm mit zahlreichen kleineren Blättern und einer Pfahlwurzel, aus der die Pflanze im Winter zerrt.

Im zweiten Jahr wächst die Pflanze bis zu 75cm hoch und formt viele kleine 3 - 10cm große Dolden mit ca. 2mm kleinen grün-gelben Blüten. In der Regel stirbt die Pflanze nach der Samenreife.

Petersilie in der Natur finden

Petersilie ist ein häufig verwendetes Küchenkraut, das sowohl in Kultur als auch in verwildertem Zustand in der Natur zu finden ist. Während es weniger üblich ist, Petersilie wild wachsend zu finden, kann sie gelegentlich in Gärten, auf Brachflächen und in städtischen Gebieten vorkommen, wo sie aus Anpflanzungen entkommen ist.

Standorte: Petersilie bevorzugt gut durchlässige, nährstoffreiche Böden und einen sonnigen bis halbschattigen Standort. Sie wird häufig in der Nähe von menschlichen Siedlungen gefunden, insbesondere in Gärten und auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, aber auch an Wegrändern und auf verlassenen Feldern.

Erkennungsmerkmale:

Blätter: Petersilie hat charakteristische, leuchtend grüne Blätter. Es gibt zwei Hauptarten: Glattblättrige Petersilie mit glatten, glänzenden Blättern und krause Petersilie mit stark gekräuselten Blättern. Beide Arten haben Blätter, die in dreiteilige Segmente unterteilt sind, wobei jedes Segment an den Enden gezackt ist.

Stängel: Die Stängel von Petersilie sind rund und hohl und können, wenn sie reifen, eine leicht rötliche Färbung annehmen.

Blüten: Im späteren Teil des Sommers kann Petersilie kleine, gelblich-grüne Blüten bilden, die in einfache Doldenform angeordnet sind.

Vorsichtsmaßnahmen: Beim Sammeln von wilder Petersilie muss darauf geachtet werden, sie nicht mit giftigen Doldenblütlern wie dem Schierling zu verwechseln. Eine gute Unterscheidungshilfe ist der Geruch: Petersilie hat einen frischen, charakteristischen Duft, den man beim Zerreiben der Blätter leicht wahrnehmen kann, im Gegensatz zu dem unangenehmen Geruch vieler giftiger Verwandter.

Sammelhinweise: Petersilie, die in der Natur gefunden wird, sollte nur in sauberen, unbelasteten Gebieten gesammelt werden, fernab von Straßen und industriellen Verunreinigungen, um Kontaminationen zu vermeiden. Es ist ratsam, beim Sammeln sicherzustellen, dass es sich tatsächlich um Petersilie handelt, indem man einige Blätter zwischen den Fingern zerdrückt und den Duft prüft.

Anwendung & Verwendung

Petersilie ist sehr verbreitet in der traditionellen Küche des nahen Ostens, Mitteleuropas und Nordamerikas. Die Kräuter mit den geschwungenen Blättern sind beliebt als Garnierung von Speisen. In Mittel- und Osteuropa, sowie in Westasien werden sehr viele Gerichte mit einem kleinen Bündel Petersilie auf der Speise serviert.

Auch wird Petersilie gerne zu Kartoffeln gereicht, zu Reisgerichten (Risotto), auf Fisch, gebratenem Huhn, Lamm, Gans, Steak, anderem Fleisch oder Eintöpfen (Gulasch, Paprika-Huhn). In Süd- und Zentraleuropa gehört Petersilie zum Suppengemüse, eine in Bündeln verkaufte Auswahl an Kräutern und Gemüse als Basis von Gemüsebrühe oder Soßen. Auf Grund seiner Beliebtheit ist Petersilie beinahe überall zu bekommen, ob frisch oder getrocknet.

Zudem ist es einfach, das Gewürz selbst im Garten anzubauen. Frische Petersilie wird meist der bereits fertigen Speise hinzugefügt, als optische oder geschmackliche Abrundung. Zum Kochen wird vorrangig getrocknete Petersilie verwendet. Befreit von der Flüssigkeit werden 1,2 Kg frische Petersilie benötigt, um 100 Gramm getrocknetes Gewürz herzustellen. Die Vorteile von getrockneter Petersilie liegen zudem in der Lagerung.

In einem abgeschlossenen Behältnis kann das Gewürz über ein Jahr lang seinen Geschmack behalten. Frische Petersilie hält sich höchstens für zwei Wochen, wenn sie mit etwas Wasser in einer Plastiktüte im Kühlschrank aufbewahrt wird. Auch das Einfrieren von frischer Petersilie ist eine bewährte Methode zur Lagerung. Einfach die ganzen Bündel in einen Gefrierbeutel oder eine Kunststoffdose legen, oder das gehackte Gewürz mit etwas Wasser in Eiswürfelfächer füllen. In beiden Varianten hält sich die Petersilie ungefähr 6 Monate.

Welche Inhaltsstoffe kommen in der Petersilie vor?

Petersilie ist nicht nur für ihren markanten Geschmack bekannt, sondern auch für ihren Reichtum an Nährstoffen und bioaktiven Inhaltsstoffen. Sie ist eine der nährstoffreichsten Kräuter in der kulinarischen Welt und bietet eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen.

Vitamine:

Vitamin C: Petersilie ist eine hervorragende Quelle für Vitamin C, ein starkes Antioxidans, das das Immunsystem unterstützt, bei der Wundheilung hilft und zur Kollagenbildung beiträgt.

Vitamin K: Sie enthält hohe Mengen an Vitamin K, das für die Knochengesundheit und die Blutgerinnung wichtig ist.

Vitamin A: Durch ihren hohen Gehalt an Beta-Carotin, das im Körper zu Vitamin A umgewandelt wird, unterstützt Petersilie die Sehkraft und die Gesundheit von Haut und Immunsystem.

Mineralien:

  • Petersilie ist eine gute Quelle für Eisen, das wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen ist, sowie für Kalium, das bei der Regulierung des Blutdrucks hilft.
  • Sie enthält auch Kalzium, Magnesium und Zink, die jeweils wichtige Funktionen im Körper erfüllen, von der Knochenstärkung bis zur Unterstützung der Immunfunktion.

Flavonoide:

  • Petersilie enthält Flavonoide wie Luteolin, Apigenin, und Myricetin, die antioxidative Eigenschaften besitzen und möglicherweise entzündungshemmend wirken.

Ätherische Öle:

Myristicin, Limonen, Eucalyptol: Petersilie enthält ätherische Öle, die ihr nicht nur ihr einzigartiges Aroma verleihen, sondern auch gesundheitliche Vorteile bieten können, darunter die Unterstützung der Verdauung und möglicherweise die Reduzierung der Krebsrisiken.

Chlorophyll:

  • Dieses in Petersilie reichlich vorhandene Molekül hat gesundheitliche Vorteile, einschließlich potenzieller entgiftender Wirkungen.

Diese Vielzahl von Nährstoffen macht Petersilie zu einem ausgezeichneten Zusatz zu einer gesunden Ernährung, der nicht nur Geschmack, sondern auch erhebliche gesundheitliche Vorteile bietet. In der Küche kann sie roh in Salaten, als Garnierung oder gekocht in einer Vielzahl von Gerichten verwendet werden, um sowohl den Geschmack als auch den Nährwert zu erhöhen.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Abgesehen von Geschmack und Dekoration kann ein Bündel Petersilie auch viel für die Gesundheit tun. Petersilie beinhaltet zwei Arten von besonderen Stoffen, die einzigartige Vorteile für die Gesundheit einbringen.

Als erstes wären die Ölkomponenten zu nennen. Dazu zählen: Myristicin, Limonen, Eugenol und Alpha-Thujen. Als zweites die Flavonoide, einschließlich Apiin, Apigenin, crisoeriol und Luteolin. Die Öle in Petersilie, besonders Myristicin, haben in Tierstudien bewiesen, dass sie die Ausbildung von Tumoren hindern können, besonders solche in der Lunge. Auch bei der Aktivierung bestimmter Enzyme zur Abwehrhaltung schädlicher Molekülverbindungen hat sich Myristicin als fördernd erwiesen.

Die Charakteristika der Öle von Petersilie qualifizieren das Gewürz zum Lebensmittel mit starken Gifte-bindenden Fähigkeiten. Die Flavonoide in Petersilie -besonders Luteolin - haben eine Funktion als Antioxidantien. Die Aufnahme von Antioxidantien verhindern durch Oxidation verursachte Zellschäden, die auch für einen schnellen Alterungsprozess verantwortlich sind.

Zusätzlich ist Petersilie sehr reich an Vitamin C und Vitamin A. Vitamin C hat eine Vielzahl von Funktionen im Körper. Eine der wichtigsten ist die Bindung von freien Radikalen, die auch für die Entwicklung ernster Krankheiten verantwortlich sein können. Dazu zählen Krebs, Diabetes und Asthma. Menschen mit einem hohen Konsum von Vitamin C stärken ihr Immunsystem und schützen sich vor Erkrankungen.

Im Weiteren ist Petersilie reich an Folsäure, eines der wichtigsten B-Vitamine. Auch wenn es viele essentiellen Funktionen im Körper hat, steht seine ausschlaggebendste Verbindung zur Herzgesundheit. Es bindet Homocystein. Dieses Molekül kann in großen Mengen die Gefäße schädigen und zu Herzerkrankungen und Herzinfarkten führen. Speisen mit hohem Anteil an Folsäure, wie Petersilie, kann diesen Beschwerden vorbeugen.


Nebenwirkungen & Wechselwirkungen

Obwohl Petersilie für ihre gesundheitlichen Vorteile und ihren Nährwert geschätzt wird, gibt es einige Nebenwirkungen und Wechselwirkungen, die bei ihrer Verwendung beachtet werden sollten, besonders wenn sie in großen Mengen oder als medizinisches Supplement eingenommen wird.

Nebenwirkungen:

Blutgerinnung: Petersilie enthält erhebliche Mengen an Vitamin K, einem wichtigen Faktor für die Blutgerinnung. Eine übermäßige Aufnahme von Petersilie könnte bei Personen, die blutverdünnende Medikamente wie Warfarin nehmen, das Blutungsrisiko beeinflussen. Es ist wichtig, die Aufnahme von Vitamin K konstant zu halten, wenn man solche Medikamente einnimmt.

Allergische Reaktionen: Einige Menschen können allergisch auf Petersilie reagieren, besonders wenn sie empfindlich auf andere Pflanzen der Familie der Apiaceae (wie Karotten oder Sellerie) sind. Symptome können Hautausschläge, Atembeschwerden oder andere allergische Reaktionen sein.

Schwangerschaft: Große Mengen an Petersilie, besonders das ätherische Öl, sollten während der Schwangerschaft vermieden werden, da sie wehenauslösend wirken und das Risiko einer Fehlgeburt erhöhen können.

Wechselwirkungen:

Medikamente zur Blutverdünnung: Wie bereits erwähnt, kann Petersilie die Wirkung von Antikoagulantien beeinflussen, was das Blutungsrisiko erhöhen oder verringern kann, je nachdem, wie viel Petersilie konsumiert wird.

Diuretische Wirkung: Petersilie wirkt natürlich harntreibend, was bedeutet, dass sie die Urinproduktion steigert. Dies könnte die Wirkung von diuretischen Medikamenten verstärken, was zu einem Elektrolytungleichgewicht führen kann.

Es ist wichtig, Petersilie in moderaten Mengen zu konsumieren und bei der Einnahme von Medikamenten oder bei bestehenden Gesundheitsbedingungen ärztlichen Rat einzuholen. Trotz dieser potenziellen Risiken ist Petersilie bei normalem kulinarischem Gebrauch sicher und gesund.

Quellen

  • "Medicinal Plants of the World" von Ben-Erik Van Wyk und Michael Wink
  • "Phytotherapy: A Quick Reference to Herbal Medicine" von Francesco Capasso, Timothy S. Gaginella
  • "Medicinal Plants of the World: Chemical Constituents, Traditional and Modern Medicinal Uses" von Ivan A. Ross

Das könnte Sie auch interessieren