Flavonoide

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 8. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Flavonoide gehören zu der Gruppe sekundäre Pflanzenstoffe. Hierbei handelt es sich um gewisse chemische Verbindungen, welche die Pflanzen weder mittels ihres Pflanzenstoffwechsels noch durch einen Energiestoffwechsel herstellen. Chemisch gesehen sind sie Mitglied der Polyphenole. Den Flavonoiden werden zudem aufgrund ihrer Inhalte bestimmte Wirkungsweisen zugeschrieben, welche der Gesundheit positiv dienen können.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Flavonoide?

Flavonoide, die in vielen Pflanzen vorkommen, besitzen äußerst wirksame Antioxidantien, welche sämtliche freien Radikalen innerhalb des Körpers sozusagen einfangen.

Einige Tierarten wie beispielsweise Schmetterlinge besitzen diese Pflanzenstoffe in ihrem Körper, was durch die Nahrungsaufnahme und deren Einlagerung in ihren Körpern zu erklären ist.

Flavonoide schützen jedoch universell sämtliche Pflanzen vor äußeren Umweltwidrigkeiten, verleihen der Pflanze heilende Kräfte und versehen sie mit einer meistens gelben Farbe. Zudem können sie den menschlichen Organismus vor bestimmten Erkrankungen bewahren oder die Krankheitsrisiken senken. Sie besitzen die Fähigkeit gesundheitsschädliche freie Radikale, welche im Organismus aggressive Sauerstoffverbindungen hervorrufen, zu neutralisieren.

Durch einen exakten Einsatz unterschiedlicher Flavonoid-Typen kann unter anderem ein gewisses Krebsrisiko erheblich gesenkt werden. Sie hemmen zudem das Wachstum unerwünschter Viren, Bakterien sowie Pilze und beeinflussen den Blutdruck positiv. Des Weiteren wirken Flavonoide im menschlichen Organismus gefäßerweiternd sowie entzündungshemmend und krampflösend.

Pharmakologische Wirkung

Flavonoide besitzen wie alle Polyphenole äußerst wirksame Antioxidantien, welche sämtliche freien Radikalen innerhalb des Körpers sozusagen einfangen. Die freien Radikalen stellen immens reaktive Verbindungen dar, welche zum Beispiel durch intensive Sonneneinstrahlung ausgelöst werden.

Bevor derartige Verbindungen die Lipide, Proteine oder die DNA schädigen können, sind Flavonoide in der Lage die hochreaktiven Stickstoff- und Sauerstoffmoleküle zu deaktivieren und dadurch eine oxidative Wirkung zu vermeiden. Antioxidative Inhaltsstoffe finden sich beispielsweise auch unter anderem sehr reichhaltig in den Vitaminen C sowie E. Flavonoide besitzen zudem eine gewisse antimikrobielle Wirkungsweise. So enthält zum Beispiel Grüner Tee Epigallocatechin, wodurch innerhalb des menschlichen Organismus genau diese Wirkung erzielt wird.

Den Flavonoiden wird ebenfalls eine bestimmte antivirale Wirkungsweise nachgesagt. Eine weitere Wirkung der Polyphenole soll die Immunsuppression (unterdrückt immunologische Prozesse) sowie die Entzündungshemmung sein. Flavonoide wirken ebenso bei Herz-Kreislauf-Systemen unterstützend, da so der Blutdruck innerhalb eines gewissen Bereiches ausgeglichen und somit eine Thrombosegefahr gesenkt wird.

Medizinische Anwendung & Verwendung

Unterschiedliche Pflanzenfarben wie violett, rot, gelb und blau werden von den Flavonoiden in Szene gesetzt. Diese Nährstoffe befinden sich oftmals an den Randschichten oder direkt unterhalb der Schale etlicher Gemüse- und Obstsorten. Aus diesen Gründen ist es empfehlenswert die Schale stehen zu lassen, um wertvolle Flavonoide nicht zu zerstören.

Zahlreiche Inhaltsstoffe dieser Art befinden sich in etlichen Obstsorten wie Birnen und Pflaumen, Beeren und Trauben sowie Kirschen und Äpfeln. Allerdings enthalten auch diverse Gemüse wie Grünkohl oder Auberginen und Zwiebeln diese Nährstoffe in besonders ausreichendem Maß und gelten somit als äußerst gesundes Gemüse. Selbst innerhalb doch recht unscheinbarer Lebensmittel wie Kakao, Tee oder Schokolade finden sich reichhaltige Flavonoide.

Somit sind diese Genussmittel nicht allein Balsam für den Körper, sondern auch ein wahrer Gesundheitstipp. Um den effektiven Nutzen der Flavonoide aufrechtzuerhalten, ist es unabdingbar, diese gewissen Lebensmittel auch täglich im Speiseplan zu integrieren. Jede Person sollte laut Empfehlung der "Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V." pro Tag fünf kleinere Portionen Gemüse und Obst konsumieren.

Dadurch bekommt der Organismus außer den lebensnotwendigen Mineralien, Vitaminen und Spurenelementen auch automatisch etliche Flavonoide wie auch sekundäre Pflanzenstoffe. Zudem sollte besser schwarzer oder grüner Tee anstatt Limonade getrunken werden. Das eine Glas Rotwein am Abend ist wesentlich günstiger als ein Glas Bier, da der Wein in seinen roten Traubenschalen reichhaltige herz- und gefäßschützende Flavonoide enthält.


Risiken & Nebenwirkungen

Die vorzüglichen Eigenschaften der Flavonoide sind erst seit Kurzem bekannt, sodass ihre positive Wirkungsweise noch nicht vollkommen belegt ist. Sie zeigen jedoch in keiner Weise innerhalb der Studien eine Schädigung beim Menschen. Aufgrund dessen werden Flavonoide in Arzneimitteln speziell bei Herz-Kreislauf-Mitteln, als Lebertherapeutika sowie Diuretika (Ausschwemmung von Flüssigkeit) und bei Magen-Darm-Beschwerden als Spasmolytika (senkt die Muskelspannung/löst ihre Verkrampfung) genutzt. Nebenwirkungen sind bei Flavonoiden bisher kaum bekannt.

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