Vitamin K

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 3. April 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Vitamin K ist wie auch das Vitamin A, sowie die Vitamine D und E eines der in Fett löslichen Vitamine. In ihrer Funktion sind sie dabei einer der Kofaktoren in der sogenannten Carboxylierungsreaktion, durch welche verschiedene Gerinnungsfaktoren und einige die Gerinnung hemmende Faktoren aktiviert werden.

Inhaltsverzeichnis

Wofür braucht der Körper Vitamin K

Kleiner Kommentar aus ca. den ersten beiden Sätzen des Artikels.

Vitamin K spielt eine zentrale Rolle bei mehreren lebenswichtigen Körperfunktionen, insbesondere bei der Blutgerinnung und der Gesunderhaltung von Knochen und Gefäßen. Es existieren zwei Hauptformen von Vitamin K: K1 (Phylloquinon), das hauptsächlich in grünem Blattgemüse vorkommt, und K2 (Menachinon), das in fermentierten Lebensmitteln und in geringerem Maße durch die Bakterienflora im menschlichen Darm produziert wird.

Die Hauptfunktion von Vitamin K ist seine Rolle bei der Blutgerinnung. Es ist ein essentieller Faktor für die Synthese von Prothrombin, einem Protein und Gerinnungsfaktor, der wichtig ist, um Blutungen nach Verletzungen zu stoppen. Ohne ausreichend Vitamin K könnte selbst eine kleine Verletzung zu unkontrolliertem Blutverlust führen.

Darüber hinaus ist Vitamin K entscheidend für die Gesundheit der Knochen. Es unterstützt die Knochenbildung und -erhaltung, indem es eine Rolle bei der Aktivierung von Proteinen spielt, die für die Bindung von Calcium im Knochen verantwortlich sind, wie Osteocalcin. Dies trägt zur Knochenstärke und -dichte bei und verringert das Risiko von Osteoporose und Knochenbrüchen.

Vitamin K ist auch wichtig für die Erhaltung der Gesundheit der Blutgefäße, da es zur Verhinderung von Verkalkungen beiträgt, die zu Herz-Kreislauferkrankungen führen können. Durch die Aktivierung bestimmter Proteine hilft Vitamin K, Calciumablagerungen in den Arterien zu verhindern, wodurch es zur allgemeinen Herzgesundheit beiträgt.

Angesichts seiner vielfältigen und lebenswichtigen Funktionen ist es wichtig, eine ausreichende Versorgung mit Vitamin K durch die Ernährung sicherzustellen, um die Gesundheit von Blut, Knochen und Herz zu fördern.

Wirkungsweise von Vitamin K

Somit hilft Vitamin K also die Blutgerinnung zu regulieren. Unabhängig davon spielt Vitamin K auch eine Rolle bei der Aktivierung des Knochenproteins Osteocalcin und ist selbst in der Photosynthese ein nicht unwesentlicher Faktor.

Vitamin K teilt sich dabei in verschiedene Vertreter: Vitamin K1, K2 und K3. Vitamin K1 ist dabei hauptsächlich zu finden in den Chloroplasten sämtlicher Grünpflanzen. Vitamin K2 wird dagegen von Bakterien unter anderem im menschlichen Darm produziert. Vitamin K3 ist im Gegensatz zu den beiden zuvor genannten synthetisch hergestellt.

Es kann dem Körper als Nahrungsergänzung zugeführt werden und so den Stoffwechsel unterstützen.

Bedeutung

Ein großer Vorteil vom Vitamin K ist die Hitzestabilität des Vitamins. Dadurch geht es in nur sehr geringen Mengen bei der Zubereitung verloren. Unter der Einwirkung von Licht verliert Vitamin K allerdings schnell seine Bioverfügbarkeit. Dies behindert jedoch kaum die Möglichkeiten Vitamin K über die Nahrung aufzunehmen. Dadurch kann es seine verschiedenen Aufgaben im menschlichen Körper ohne Beeinträchtigungen erfüllen.

Zu diesen Aufgaben gehören Prozesse wie beispielsweise die Blutgerinnung, der Knochenstoffwechsel oder auch Regulierung des Zellwachstums. Im Prozess der Blutgerinnung ist das Vitamin K zum Beispiel daran beteiligt, einige der Gerinnungsfaktoren so zu überführen, dass sie in der Blutgerinnung überhaupt wirksam werden können.

Neben dem Gerinnungsfaktoren 2, 7, 9 und 10 ist Vitamin K auch für die Synthetisierung der Proteine C und S in der Leber beteiligt. Gerade aus diesen zahlreichen Aufgaben in der Vorbereitung der Blutgerinnung kann also die Rolle von Vitamin K durchaus als gravierend bezeichnet werden. Nicht anders verhält es sich auch in der Regulierung des Zellwachstums.

Hier gibt es gleich eine ganze Reihe von Rezeptor-Ligand-Systemen die von der Mitwirkung des Vitamin K abhängig sind. Diese Systeme wiederum sind am Zellüberleben, am Zellmetabolismus sowie den Transformationen und auch der Replikation der Zellen beteiligt.


Wie hoch sind normale Referenzwerte

Die empfohlene Zufuhr von Vitamin K variiert je nach Alter, Geschlecht und anderen individuellen Faktoren wie Schwangerschaft und Stillzeit. Vitamin K ist essentiell für die Blutgerinnung, die Gesundheit der Knochen und weitere wichtige Körperfunktionen, weshalb eine angemessene Zufuhr wichtig ist, um Mangelerscheinungen und damit verbundene Gesundheitsprobleme zu vermeiden.

Für Erwachsene Männer wird im Allgemeinen eine tägliche Zufuhr von etwa 120 Mikrogramm empfohlen, während für erwachsene Frauen ein Wert von etwa 90 Mikrogramm pro Tag vorgeschlagen wird. Diese Mengen können in der Regel durch eine ausgewogene Ernährung erreicht werden, die reich an Vitamin-K-haltigen Lebensmitteln wie grünem Blattgemüse, bestimmten pflanzlichen Ölen und in geringeren Mengen auch in Fleisch, Käse und Eiern ist.

Für Säuglinge, die überwiegend gestillt werden, empfehlen Gesundheitsorganisationen oft eine einmalige Gabe von Vitamin K direkt nach der Geburt, um das Risiko von Blutungen zu verringern, da die natürliche Vitamin-K-Zufuhr über die Muttermilch gering sein kann.

Schwangere und stillende Frauen sollten besonders auf eine angemessene Vitamin-K-Zufuhr achten, auch wenn die spezifischen Empfehlungen variieren können. Es wird empfohlen, dass diese Gruppen sich an die allgemeinen Richtlinien für Erwachsene halten, es sei denn, es gibt individuelle medizinische Gründe, die eine Anpassung erforderlich machen.

Kinder und Jugendliche haben, abhängig von ihrem Alter, einen etwas unterschiedlichen Bedarf. Kinder von 1 bis 3 Jahren sollten beispielsweise etwa 30 Mikrogramm pro Tag zu sich nehmen, während Jugendliche ähnliche Empfehlungen wie Erwachsene haben.

Es ist wichtig, mit einer ausgewogenen Ernährung und, wenn nötig, nach Rücksprache mit einem Gesundheitsdienstleister sicherzustellen, dass die Vitamin-K-Aufnahme ausreichend ist, um die Gesundheit zu fördern und das Risiko von Mangelerscheinungen zu minimieren.

Kann zu viel Vitamin K schaden?

Eine übermäßige Zufuhr von Vitamin K durch die Nahrung ist in der Regel nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden, da der Körper überschüssiges Vitamin K effektiv verarbeiten und über die Fäkalien ausscheiden kann. Die Sorge um eine potenzielle Toxizität betrifft hauptsächlich Vitamin-K-Supplemente und nicht das Vitamin in natürlicher Form in Lebensmitteln.

Allerdings können hohe Dosen von Vitamin K, insbesondere in Form von Nahrungsergänzungsmitteln, bei bestimmten Personengruppen Vorsicht erfordern. Ein spezielles Anliegen besteht für Personen, die Blutverdünner wie Warfarin einnehmen. Vitamin K spielt eine wichtige Rolle im Blutgerinnungsprozess, und ein plötzlicher Anstieg der Vitamin-K-Aufnahme kann die Wirksamkeit dieser Medikamente verringern und das Risiko von Blutgerinnseln erhöhen. Aus diesem Grund wird Personen, die solche Medikamente einnehmen, oft geraten, ihre Vitamin-K-Aufnahme konstant zu halten.

Obwohl Fälle von Vitamin-K-Toxizität selten sind, ist es wichtig, Supplemente verantwortungsbewusst und nur unter medizinischer Aufsicht zu verwenden. Die meisten Menschen können ihren Bedarf an Vitamin K sicher durch eine ausgewogene Ernährung decken, die reich an grünem Blattgemüse, pflanzlichen Ölen und fermentierten Lebensmitteln ist, ohne dass Supplemente benötigt werden.

Für die allgemeine Bevölkerung gibt es keinen etablierten oberen Grenzwert für Vitamin K, was auf die geringe Wahrscheinlichkeit von Toxizität hinweist. Dennoch sollte bei der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln Vorsicht geboten sein, insbesondere bei Personen mit bestimmten gesundheitlichen Bedingungen oder bei Einnahme von Medikamenten, die mit Vitamin K interagieren können.

Vorkommen in Lebensmitteln

Es ist also von essentieller Bedeutung, dass Vitamin K in zahlreichen Lebensmitteln vorkommt. Dabei ist es vor allem in Form von Phyllochinon anzutreffen, welches dann im menschlichen Stoffwechsel entsprechend umgewandelt wird. Das Gute daran ist, dass Vitamin K auch schon während einer Schwangerschaft von der Mutter an ihr Kind übertragen wird.

Nach der Geburt wird es über die Muttermilch zugeführt. Dadurch ist der tägliche Bedarf von Vitamin K von Anfang an gedeckt. Der durchschnittliche Bedarf beträgt dabei mindestens 80 Mikrogramm für Männer und wenigstens 65 Mikrogramm für Frauen. Kinder benötigen im Vergleich lediglich 10 Mikrogramm pro Kilogramm an Körpergewicht, damit der Gerinnungsfaktor in ihrer Leber aktiviert wird.

All die anderen Funktionen des Vitamin K werden hiermit jedoch nicht gestartet. Wird der Körper nicht ausreichend mit Vitamin K versorgt, kann es durchaus zu ernstzunehmenden Mangelerscheinungen kommen. Säuglinge beispielsweise können aufgrund des Mangels Hirnblutungen erleiden. Aber auch eine Überversorgung kann zu ernstzunehmenden Blutungen auch bei Erwachsenen führen. Daher sollte die Zufuhr von Vitamin K das tägliche Maß nicht unterschreiten, jedoch auch nicht deutlich zu hoch ausfallen.

Tipps für eine optimale Versorgung mit Vitamin K

Um eine optimale Versorgung mit Vitamin K zu gewährleisten, sind einige einfache Ernährungsstrategien hilfreich. Vitamin K ist in zwei Hauptformen verfügbar: K1, hauptsächlich in pflanzlichen Lebensmitteln gefunden, und K2, das in tierischen Produkten und fermentierten Lebensmitteln vorkommt. Hier sind praktische Tipps, um sicherzustellen, dass Sie genügend Vitamin K erhalten:

  • Inklusion von grünem Blattgemüse: Grünes Blattgemüse wie Spinat, Grünkohl, Brokkoli und Rosenkohl sind ausgezeichnete Quellen für Vitamin K1. Versuchen Sie, täglich eine Portion dieser Gemüsesorten in Ihre Mahlzeiten einzubauen.
  • Verzehr von fermentierten Lebensmitteln: Vitamin K2 findet sich in fermentierten Lebensmitteln wie Sauerkraut, bestimmten Käsesorten und Natto, einem traditionellen japanischen Sojabohnenferment. Diese Lebensmittel regelmäßig zu konsumieren, kann zur Deckung Ihres Vitamin-K2-Bedarfs beitragen.
  • Nutzung pflanzlicher Öle: Pflanzliche Öle, insbesondere Soja- und Rapsöl, enthalten ebenfalls Vitamin K1. Verwenden Sie diese Öle für Salatdressings oder beim Kochen, um Ihren Vitamin-K-Spiegel zu erhöhen.
  • Achten auf eine ausgewogene Ernährung: Eine Ernährung, die reich an einer Vielfalt von Gemüsesorten, Früchten, Vollkornprodukten, Milchprodukten und Fleisch ist, kann dazu beitragen, dass Sie ein breites Spektrum an Nährstoffen erhalten, einschließlich Vitamin K.
  • Überwachung der Nahrungsergänzungsmittel: Wenn Sie Vitamin-K-Supplemente in Betracht ziehen, insbesondere wenn Sie Medikamente wie Blutverdünner einnehmen, ist es wichtig, dies mit einem Gesundheitsdienstleister zu besprechen, um Interaktionen und Überdosierung zu vermeiden.

Durch die Befolgung dieser Tipps können Sie eine angemessene Zufuhr von Vitamin K sicherstellen, welches für die Blutgerinnung, Knochengesundheit und andere wichtige Körperfunktionen entscheidend ist.

  • Alberts, B., u. a.: Molekularbiologie der Zelle. 4. Auflage. Wiley-VCH, Weinheim 2003
  • Lothar, T.: Labor und Diagnose. TH-Books, Frankfurt 2005
  • Renz-Polster, H., Krautzig, S. (Hrsg.): Basislehrbuch Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2012

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