Soja

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 13. November 2021
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Soja ist eine der ältesten Kultur– und Nutzpflanzen der Welt. Sie zählt zur Familie der Körnerleguminosen, also der Hülsenfrüchtler. Ihre Frucht wird deshalb auch als Soja–„Bohne“ bezeichnet.

Vorkommen & Anbau von Soja

Der Ursprung der weiß oder zartlila blühenden Pflanze liegt in China, wo sie bereits vor 5.000 Jahren angebaut wurde.

Es gibt sie in unterschiedlichen Farbvariationen von gelb über grün, violett, braun oder schwarz bis gesprenkelt. Unseren Buschbohnen ähnlich, wächst die einjährige Sojapflanze bevorzugt an feuchtwarmen Standorten bei 24 bis 34° C.

Der Ursprung der weiß oder zartlila blühenden Pflanze liegt in China, wo sie bereits vor 5.000 Jahren angebaut wurde. Von hier hat sie sich über Japan und Südostasien weiter verbreitet.

Heute wird Soja fast weltweit angebaut. Größter Produzent sind derzeit die USA, aber auch in Europa wird die Bohne mittlerweile kultiviert. Die Anbauflächen wachsen überall rasant, und die Nachfrage steigt stetig.

Anwendung & Verwendung

Es gibt mehr als 1.000 Sorten Soja, allerdings wird für die Herstellung von Lebensmitteln fast ausschließlich die gelbe Sojabohne genutzt. Die anderen Sorten werden zu Viehfutter verarbeitet oder für technische Anwendungen genutzt (z.B. als Biodiesel, in der Kosmetikindustrie oder zur Farbherstellung).

Da es sich um eine sehr robuste Pflanze handelt, die auch mit weniger guten Böden zurecht kommt, ist sie besonders für den Bio-Anbau geeignet. Trotzdem erfolgt heute bereits ungefähr 80 Prozent der Welternte mit gentechnisch verändertem Soja, das widerstandsfähig gegenüber Herbiziden (chemische Unkrautbekämpfungsmittel) sein soll.

1996 wurde es als erstes gentechnisch verändertes Lebensmittel in Europa zugelassen und darf als Nahrungsmittel oder Viehfutter verkauft werden.

In Asien ist Soja schon immer ein fester Bestandteil der Ernährung. Er wird dort täglich in verschiedenen Zubereitungsformen verzehrt und gilt wegen seines hohen Proteingehalts als Alternative zum Fleisch. Außerhalb Asiens ist dieses „Fleisch des Feldes“ vor allem bei Vegetariern und Veganern sehr geschätzt, das es die Eiweißversorgung sicher stellt. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Sojaprodukten, die in Bio-Läden, Reformhäusern, aber inzwischen auch in jedem Supermarkt erhältlich sind. Bekannt sind Tofu, Sojamilch, –joghurt oder –quark, Miso (Würzpaste, z.B. zum Herstellen von Suppen), aber auch Flocken, Sprossen, Nudeln oder die Sojabohne selbst.

Auch Öl und Margarine sowie Wurst, Gebäck und Desserts sind auf Sojabasis erhältlich. Die Produkte sind entweder direkt verzehrfähig oder werden wie die „tierische“ Alternative benutzt. Da Soja eher geschmacksneutral ist, lässt es sich durch verschiedene Zubereitungsarten und Gewürze immer wieder neu entdecken.

Bedeutung für Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Auch für Nicht–Vegetarier ist Soja wegen seines hochwertigen und breiten Nährstoffprofils eine gesunde und vollwertige Ergänzung in der Ernährung. Praktisch keine andere Pflanze ist so nährstoffreich wie Soja. Daher besitzt sie auch einen sehr hohen Gesundheitswert. Hoher Protein– und Ballaststoffgehalt, sekundäre Pflanzenstoffe (u. a. Isoflavone), einfach und mehrfach ungesättigte Fettsäuren (u. a. Linolsäure und alpha-Linolensäure) sowie Vitamine der B-Gruppe, Vitamin E und zahlreiche [[Mineralstoffe] machen die Pflanze extrem wertvoll.

Da Soja weder Gluten noch Laktose enthält, eignet es sich hervorragend für Menschen mit entsprechenden Unverträglichkeiten. Außerdem ist es cholesterinfrei und kohlenhydratarm. Insgesamt kann man es als eines der gesündesten Lebensmittel überhaupt bezeichnen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt Soja daher als sinnvoll im Rahmen einer pflanzenbetonten Ernährung. Allerdings besitzt Soja auch allergenes Potenzial, kann also eine Allergie auslösen.

Inwieweit Soja sich direkt positiv bei bestimmten Erkrankungen auswirkt, ist bisher nicht abschließend erforscht. Aufgrund der phytoöstrogenen (hormonähnlichen) Wirkungen wird es bei Wechseljahresbeschwerden empfohlen. Wohl auch, weil Japanerinnen kaum unter Wechseljahresbeschwerden leiden und dies auf den Verzehr von reichlich Soja zurückgeführt wird. Der Grund kann aber ebenso in der allgemein pflanzenbetonten Ernährung und im Lebensstil liegen. Umstritten ist auch, ob Soja gegen Osteoporose schützen kann.

Da insgesamt eine Ernährung mit weniger Fleisch und anderen tierischen Produkten sowohl aus gesundheitlicher Sicht als auch im Hinblick auf die Nachhaltigkeit angezeigt ist, kann Soja hier einen wertvollen Beitrag leisten. Unter den Hülsenfrüchten ist die Bohne in Sachen Nährstoffgehalt jedenfalls ein absoluter Star.


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