Typische frühzeitige Krebssymptome und Anzeichen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Krebs ist eine der führenden Todesursachen weltweit. Die frühzeitige Erkennung von Krebssymptomen kann jedoch die Behandlungschancen verbessern und in vielen Fällen das Überleben sichern. Da Krebs viele Formen annehmen kann, variieren die Symptome stark. Ein Bewusstsein für die Anzeichen und Symptome kann entscheidend sein. In diesem Artikel erörtern wir typische Krebssymptome und erklären, worauf Sie besonders achten sollten.

Inhaltsverzeichnis

12 Typische Symptome & Anzeichen

Infogramm zur Anatomie und Lage der Bauchspeicheldrüse mit Pankreaskarzinom. Bild anklicken, um zu vergrößern.

1. Unerklärlicher Gewichtsverlust

Ein unerklärlicher Gewichtsverlust von 5 kg oder mehr kann ein frühes Anzeichen für Krebs sein. Besonders häufig tritt dies bei Krebserkrankungen wie Lungen-, Magen- und Pankreaskrebs auf.

2. Anhaltende Müdigkeit

Erschöpfung, die auch nach ausreichend Schlaf nicht verschwindet, kann ein Warnsignal sein. Diese anhaltende Müdigkeit ist oft nicht durch Ruhe linderbar und kann auf verschiedene Krebsarten, einschließlich Leukämie, hinweisen.

3. Hautveränderungen

Veränderungen an der Haut können ein Zeichen für Hautkrebs sein, aber auch andere Krebsarten können die Haut beeinflussen. Achten Sie auf ungewöhnliche Warzen, Muttermale oder Flecken sowie auf Veränderungen in ihrer Farbe, Größe oder Form.

4. Anhaltende Schmerzen

Schmerzen, die ohne erkennbaren Grund anhalten oder immer wiederkehren, können auf Krebs hinweisen. Kopfschmerzen können beispielsweise ein Anzeichen für einen Hirntumor sein, während Rückenschmerzen auf Krebserkrankungen der Prostata, des Rektums oder der Eierstöcke hinweisen können.

5. Veränderungen in der Mundgesundheit

Weiße Flecken auf der Innenseite des Mundes oder auf der Zunge, die als Leukoplakie bekannt sind, können ein Frühwarnzeichen für Mundkrebs sein. Achten Sie auch auf anhaltende Probleme wie Schmerzen, Blutungen, Schwierigkeiten beim Schlucken oder chronische Halsschmerzen.

6. Anhaltender Husten oder Heiserkeit

Ein Husten, der länger als drei Wochen anhält, besonders wenn Sie nicht rauchen, könnte ein Zeichen für Lungenkrebs sein. Achten Sie auch auf anhaltende Heiserkeit.

7. Veränderungen beim Stuhlgang oder Urinieren

Lang anhaltende Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, wie anhaltender Durchfall, Verstopfung oder eine Veränderung in der Konsistenz des Stuhls, können auf Darmkrebs hinweisen. Ähnlich kann eine Veränderung in den Uriniergewohnheiten, einschließlich der Häufigkeit, Konsistenz oder Farbe, auf Blasen- oder Prostatakrebs hinweisen.

8. Blutungen oder ungewöhnliche Ausflüsse

Unerklärliche Blutungen können ein Anzeichen für Krebs sein. Dazu gehören Blut im Stuhl oder Urin, Blutungen zwischen den Menstruationszyklen oder jede ungewöhnliche Vaginalblutung, sowie Blut spucken oder eine blutige Entlassung aus der Brustwarze.

9. Veränderungen in Lymphknoten

Eine Schwellung oder ein Klumpen in den Lymphknoten unter der Haut, die länger als ein paar Wochen anhält, sollte untersucht werden. Lymphknoten schwellen oft als Reaktion auf eine Infektion an, aber Krebs kann ebenfalls eine Ursache sein.

10. Schwierigkeiten beim Schlucken

Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Schlucken können ein Zeichen für Krebserkrankungen des Halses, der Speiseröhre oder des Magens sein. Manchmal kann dies dazu führen, dass Personen ihre Ernährungsgewohnheiten ändern, ohne es zu merken, indem sie beispielsweise zu weicherer Nahrung oder Flüssigkeiten wechseln.

11. Anhaltende Fieber oder Nachtschweiß

Fieber, das ohne erkennbaren Grund auftritt oder immer wiederkehrt, kann ein frühes Zeichen von Leukämie oder einem anderen Blutkrebs sein. Auch unerklärlicher Nachtschweiß, der so intensiv ist, dass man Nachtwäsche oder Bettlaken wechseln muss, kann auf Krebs hinweisen.

12. Veränderungen in der Brust

Jede Veränderung in der Brust, einschließlich Klumpen, Verdickungen oder eingezogene Brustwarzen, sollte ärztlich abgeklärt werden. Obwohl viele Brustklumpen nicht krebsartig sind, ist eine frühzeitige Untersuchung entscheidend. Auch Rötungen, Schuppungen oder ungewöhnliche Ausflüsse aus der Brustwarze können Warnzeichen sein.

Vorsorge und Früherkennung

Im Frühstadium eines Gebärmutterhalskrebses treten häufig gar keine Symptome auf. Manchmal werden in diesem Stadium jedoch bereits unregelmäßige Blutungen sowie ein weißlicher und übel riechender Ausfluss beobachtet.
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Eine regelmäßige Vorsorge und das Bewusstsein für die eigenen Körperzeichen spielen eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung von Krebs. Folgende Maßnahmen können hilfreich sein:

  • Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen: Teilnahme an Screening-Programmen für Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs.
  • Selbstuntersuchung: Regelmäßige Selbstuntersuchungen der Haut und der Brust können dabei helfen, frühzeitig Veränderungen zu bemerken.
  • Gesunde Lebensweise: Eine ausgewogene Ernährung, regelmäßige Bewegung, Vermeidung von Tabak und übermäßigem Alkoholkonsum können das Krebsrisiko senken.
  • Achtsamkeit: Achten Sie auf Ihren Körper und melden Sie ungewöhnliche Veränderungen oder Symptome so früh wie möglich Ihrem Arzt.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Jedes der oben genannten Symptome kann auch bei weniger schwerwiegenden Erkrankungen auftreten. Dennoch ist es wichtig, bei anhaltenden oder mehreren Warnsignalen einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Diagnose kann die Behandlungsoptionen erweitern und die Überlebenschancen verbessern.

Zusammenfassung

Die Kenntnis der typischen Symptome von Krebs und ein proaktiver Umgang mit der eigenen Gesundheit können lebensrettend sein. Obwohl einige Symptome auf weniger ernsthafte Bedingungen hinweisen können, ist es wichtig, sie ernst zu nehmen und ärztlichen Rat einzuholen, besonders wenn sie anhalten oder sich verschlimmern.

Durch Vorsorgeuntersuchungen, eine gesunde Lebensweise und ein Bewusstsein für die eigenen Körperzeichen kann das Risiko von Krebs reduziert und die Früherkennung gefördert werden.

Quellen

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  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Preiß, J. et al.(Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Zuckschwerdt, München 2014
  • Sauer, R.: Strahlentherapie und Onkologie. Urban & Fischer, München 2009

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