Echokardiogramm

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Ein Echokardiogramm wird innerhalb der Echokardiographie erstellt und auch kurz als "Echo" bezeichnet. Es handelt sich hierbei um eine spezielle Ultraschall-Untersuchung des Herzens. Dieses Verfahren kann auf zweierlei unterschiedliche Art vorgenommen werden: Einerseits als transthorakale Echokardiographie (TTE) oder als transösophageales Schluckecho (TEE).

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein Echokardiogramm?

Beim Echokardiogramm handelt es sich um eine spezielle Ultraschall-Untersuchung des Herzens.

Das Echokardiogramm stellt eine Ultraschalluntersuchung des Herzens dar, wobei die Schallwellen eine derart hohe Frequenz besitzen, dass ein menschliches Ohr nicht fähig ist, diese wahrzunehmen.

Die Ultraschallwellen durchdringen dabei das Bindegewebe sowie die Organe, Haut und Muskeln. Treffen die Schallwellen auf bestimmte Oberflächen, werden sie ähnlich dem Licht gebrochen beziehungsweise reflektiert. Die getroffenen Gewebebereiche werfen die Wellen dabei mit sehr unterschiedlicher Stärke zurück.

Ein luftgefüllter Bereich wirft sie fast komplett zurück und ein Flüssigkeitsbereich absorbiert die Schallwellen fast gänzlich. Die zurückgeworfenen Wellen lassen sich elektronisch zu einem Bild umwandeln, sodass sich das Körperinnere abbildet. Ein Echokardiogramm hat nach derzeitigem Wissen keinerlei schädigende Wirkung und ist absolut schmerzfrei.

Funktion, Wirkung & Ziel

Je nachdem, welches Verfahren eingesetzt wird, erzielt das Echokardiogramm beziehungsweise die Echokardiographie vielfältige Ergebnisse über die Herzfunktion sowie die allgemeine Herzbeschaffenheit. Durch das Echokardiogramm können somit zum Beispiel folgende Informationen erlangt werden:

  • die exakte Größe der Herzkammern und -vorhöfe
  • die Pumpfunktion beziehungsweise Herzleistung, sodass beispielsweise das Ausmaß von einer Herzinsuffizienz beurteilt werden kann
  • eventuelle Bewegungsstörungen im Herzmuskel; können auf einen Herzinfarkt hindeuten
  • die Funktion sowie Form der Herzklappen
  • Durchmesser und Form der Hauptschlagader (aufsteigende Aorta)
  • gewisse Veränderungen am Herzbeutel (Perikard), speziell die Bedeutung sowie Größe eines Herzbeutelergusses
  • eine Abschätzung zum Blutdruck innerhalb der Lungenarterie
  • sowie angeborene Fehlbildungen des Herzens.

Bei einem Echokardiogramm werden des Weiteren die TTE und die TEE unterschieden.

Die "Transthorakalen Doppler Echokardiographie" kurz TTE genannt ist ein Anwendungsverfahren, mit dem die Funktion sowie Anatomie des Herzens über dem Thorax (Brustkorb) sichtbar gemacht wird. Die ausgesandten Schallwellen werden wieder als Echo aufgefangen und auf einem Bildschirm sichtbar angezeigt.

Das andere Anwendungsverfahren ist als "Transösophageale Doppler Echokardiographie" kurz TEE genannt, bekannt. Bei dieser Anwendung des Echokardiogramms findet die Untersuchung über die Speiseröhre statt. Diese Vorgehensweise ähnelt einer Magenspiegelung. Der Schallkopf wird dabei sorgsam in das Innere der Speiseröhre geführt, so haben die Ultraschallwellen einen kürzeren Weg, um das Herz zu beschallen. Zudem ergibt sich mittels dieser Art Echokardiogramm ein wesentlich genaueres sowie klareres Bild.

Die Vorgehensweise mit einem Echokardiogramm kann mit ungefähr einer halben Stunde Zeitaufwand geplant werden. Die Ziele dieser Untersuchung sind eine exakte Beurteilung der Herzkammern sowie der Herzvorhöfe und -klappen und des Herzbeutels. Das Herz schlägt während der Untersuchung mit einem Echokardiogramm normal weiter, sodass der Arzt die vollständigen Pumpaktionen aufnehmen kann. Er kann beurteilen, ob die Herzklappensegel optimal aneinander liegen und ob sich die Herzkammern vollständig entleeren.

Während der kompletten Untersuchung mittels Echokardiogramm wird ein zusätzliches EKG geschrieben, um einen direkten Vergleich auf dem EKG-Diagnosestreifen zu haben. Während das Echokardiogramm vorgenommen wird, liegt der Patient absolut entspannt auf seiner linken Körperseite.


Risiken & Gefahren

Bei dem Echokardiogramm sind Nebenwirkungen oder Risiken grundsätzlich äußerst gering. Die Standarduntersuchung TTE mittels Ultraschall von außen birgt weder Gefahren noch ist sie unangenehm. Die TEE (transosöphageale Echokardiographie) könnte dagegen etwas unangenehm werden. Der Schallkopf wird hierbei durch die Speiseröhre eingeführt und exakt hinter dem schlagenden Herzen in Position gebracht. Es wird bei diesem Echokardiogramm (TEE) oftmals ein Würgereflex sowie ein vermehrter Speichelfluss beobachtet. Hierbei handelt es sich um naturgegebene Reaktionen gegen das Echokardiogramm.

Eine TEE kann zum Beispiel nicht angewandt werden, falls innerhalb der Speiseröhre Krampfadern (Ösophagusvarizen) auftreten, Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) diagnostiziert ist oder eine unkontrollierbare Blutungsgefahr besteht. Zudem können eventuell Nebenwirkungen des örtlich verabreichten Betäubungsmittels (Lokalanästhetika) auftreten. Die primäre Gefahr besteht bei einem derartigen Echokardiogramm durch die Verletzung der Speiseröhre und des Rachens sowie nachfolgenden Infektionen.

Quellen

  • Erdmann, E.: Klinische Kardiologie. Springer, Heidelberg 2011
  • Kindermann, W., et al.: Sportkardiologie. Steinkopff, Darmstadt 2007
  • Roskamm, H., et al.: Herzkrankheiten. Springer, Heidelberg 2004

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