Zäpfchen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 4. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Zäpfchen sind eine Darreichungsform von Medikamenten und sind dazu konzipiert, in Körperhöhlen eingeführt zu werden. In der medizinischen Fachterminologie werden Zäpfchen auch als sogenanntes Suppositorium bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Was sind Zäpfchen

Zu den Körperhöhlen, die häufig zur Einführung von Zäpfchen genutzt werden, zählen unter anderem der Mastdarm und die Vagina.

Zu den Körperhöhlen, die häufig zur Einführung von Zäpfchen genutzt werden, zählen unter anderem der Mastdarm und die Vagina. Lediglich in seltenen Fällen werden Zäpfchen auch in die Harnröhre eingeführt. Die Formen unterschiedlicher Zäpfchen richten sich unter anderem nach der Körperstelle, an der die Zäpfchen Anwendung finden.

Sollen Zäpfchen etwa in die Vagina eingeführt werden, ist deren Form entsprechend angepasst. Diese Zäpfchen werden auch als Scheidenzäpfchen oder Vaginalovula bezeichnet. Auch die Größen von Zäpfchen, die bei Kindern angewendet werden, sind in der Regel reduziert gegenüber den Zäpfchen, die beim Erwachsenen Anwendung finden.

Anwendung & Gebrauch

In der Medizin werden Zäpfchen beispielsweise bei Patienten angewendet, die nicht in der Lage sind, die Medikation in Tablettenform aufzunehmen. Dies ist etwa der Fall bei Personen, die nicht bei Bewusstsein sind oder bei Personen, bei denen die Funktion des Schluckens beeinträchtigt ist. Auch kann durch eine Medikamentengabe per Zäpfchen in der Medizin auch die Tatsache umgangen werden, dass verschiedene oral eingenommene Medikamente (beispielsweise in Form von Tabletten oder Säften) beim Passieren der Leber an Wirksamkeit verlieren können.

Vorteile von Zäpfchen, die rektal (also über den Mastdarm) verabreicht werden, liegen außerdem in deren häufiger Depotwirkung. Und auch Arzneistoffe, die nicht magenverträglich sind, können mithilfe von Zäpfchen verabreicht werden.

Des Weiteren können Zäpfchen zur gezielt lokalen Anwendung verwendet werden, wie dies beispielsweise häufig bei der Behandlung von Hämorrhoiden der Fall ist. Häufige Anwendung finden rektal einzuführende Zäpfchen außerdem bei Erkrankungen, die mit Erbrechen einhergehen. Die Aufnahme entsprechender Wirkstoffe über die Darmschleimhaut erfolgt sehr rasch. Auch gegen Migränekopfschmerzen werden Schmerzmittel gelegentlich über rektale Zäpfchen verabreicht. In der Gynäkologie werden Zäpfchen unter anderem zur Behandlung von Entzündungserkrankungen oder auch als Form der Empfängnisverhütung verabreicht.

Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Zäpfchen

Bei Zäpfchen, die auf pharmazeutisch-chemischen Wirkungsprinzipien aufbauen, kann beispielsweise zwischen einer fetthaltigen und einer wasserlöslichen Zubereitungsform der Zäpfchen unterschieden werden. Die bekanntere Zäpfchenform ist die, die auf einer fetthaltigen Zubereitung beruht. Hartfett, das für entsprechende Zäpfchen genutzt wird, weist häufig einen Schmelzbereich auf, der der menschlichen Körpertemperatur angepasst ist. Hauptbestandteil der verwendeten Hartfette ist die sogenannte Laurinsäure.

Häufige Bestandteile von Vaginalzäpfchen auf pharmazeutisch-chemischer Wirkstoffebene sind Gelatine und Glycerol. Auch in der Naturheilkunde wird bei verschiedenen Erkrankungen auf die Gabe von Zäpfchen zurückgegriffen. So werden beispielsweise entzündungshemmende oder schmerzlindernde Präparate wie Glukokortikoide (wie unter anderem Cortison) über Zäpfchen verabreicht. Verschiedene Zäpfchen enthalten anstelle von synthetischen oder pharmazeutisch-chemischen Wirkstoffen rein pflanzliche Wirkstoffe. Entsprechende Zäpfchen können beispielsweise verwendet werden, um eine beruhigende Wirkung zu erreichen.

Auch in der Homöopathie wird das Zäpfchen als Darreichungsform von Medikamenten genutzt. So sind in Apotheken beispielsweise entsprechende Präparate zur Behandlung von Hämorrhoidalproblemen erhältlich. Verschiedene Zäpfchen verfügen dabei über verschiedene Wirkungspotenzen. Inhaltsstoffe dieser Zäpfchen sind beispielsweise Hamamelisblätter und Extrakte der Rosskastanienrinde. Vor Anwendung von Zäpfchen auf homöopathischer oder pharmazeutisch-chemischer ist es ratsam, sich mit dem behandelnden Arzt zu besprechen.


Risiken & Nebenwirkungen

Potenzielle gesundheitliche Risiken können sowohl von den Wirkstoffen als auch von den Zusatzstoffen ausgehen, die in Zäpfchen enthalten sind. In einigen Zäpfchen ist beispielsweise Laktose enthalten, weshalb diese Präparate nicht geeignet sind für Personen mit einer Laktoseunverträglichkeit.

Auch von einer Anwendung von homöopathischen Zäpfchen in Eigenregie können Risiken ausgehen; werden die Wirkstoffe etwa in zu hoher Konzentration aufgenommen, kann das zu Unverträglichkeiten oder gar zu gesundheitlichen Schädigungen führen.

Mögliche Nebenwirkungen der in Zäpfchen enthaltenen Wirkstoffe ähneln den potenziellen Nebenwirkungen, die die jeweiligen Wirkstoffe auch in anderen Darreichungsformen mit sich bringen. Besonders, wenn Zäpfchen bei Babys oder Kleinkindern angewendet werden, sollte auf ein behutsames Einführen der Zäpfchen geachtet werden, damit es an den Schleimhäuten der jeweiligen Körperhöhle nicht zu Verletzungen kommt.

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