Onkologie

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 26. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Onkologie bezeichnet die wissenschaftliche und medizinische Fachrichtung, die sich mit Tumorerkrankungen, also Krebs, auseinandersetzt. Dabei geht es sowohl um Grundlagenforschung als auch um die klinischen Teilgebiete Prävention, Früherkennung, Diagnostik, Therapie und Nachsorge von Krebserkrankungen.

Inhaltsverzeichnis

Was ist die Onkologie?

Die Onkologie bezeichnet die wissenschaftliche und medizinische Fachrichtung, die sich mit Tumorerkrankungen, also Krebs, auseinandersetzt.

Die Onkologie ist das Fachgebiet, mit dem man als Patient instinktiv erst einmal am Wenigsten zu tun haben möchte: Der Onkologe beschäftigt sich nämlich mit Krebserkrankungen aller Art und deren diversen Therapien.

Unter Ärzten hingegen ist die Fachrichtung Onkologie gar nicht so unbeliebt: Krebs kann man nämlich heutzutage in vielen Fällen gut bekämpfen und oftmals auch dauerhaft heilen.

Gleichzeitig macht die Forschung immer noch große Schritte und birgt viel Potenzial für die Zukunft. Die Onkologie ist damit eine ziemlich interessante Fachrichtung. Nachfolgend ein kleiner Einblick, wie die Medizin so arbeitet.

Behandlungen & Therapien

Klinisch gesehen ist die Onkologie ein Zweig der Inneren Medizin, Onkologen sind somit immer auch Internisten.

Die Notwendigkeit zur Abstimmung mit anderen Fachgebieten liegt jedoch in der Natur der Sache: So viele Möglichkeiten die Therapie von Krebserkrankungen bietet, so viele medizinische Fachrichtungen arbeiten auch daran mit. Das betrifft einerseits den Chirurgen, wenn es an die Operation eines Tumors geht, andererseits den Strahlentherapeuten und den Physiker, wenn eine Bestrahlung vorgesehen ist.

Bei speziellen Tumorerkrankungen wie dem Brustkrebs hingegen ist es der Gynäkologe, von dem alle Behandlungszweige ausgehen, beim Prostatakarzinom eventuell der Urologe. Die Therapie einer Krebserkrankung ist also stark vernetzt - bei den meisten "internistischen" Krebserkrankungen hält dabei, wenn man so will, der Onkologe "die Zügel in der Hand".

In größeren Kliniken, die Krebserkrankungen vollständig behandeln, arbeiten all diese Fachrichtungen eng zusammen und besprechen einzelne Patientenfälle bei so genannten "Tumor-Boards", also wöchentlichen Konferenzen, auf denen ein Arzt jeder Fachrichtung die neuen und aktuellen Patienten seiner Station allen Kollegen vorstellt.

Anschließend kann jeder Facharzt aus seiner Perspektive einen Therapievorschlag machen: Dann sagt zum Beispiel der Chirurg: "So wie das CT-Bild aussieht, kommen wir an den Tumor nicht gut heran." und der Strahlentherapeut sagt: "Wir können versuchen, den Tumor erst mit Bestrahlung zu verkleinern, das hat bei diesen Tumoren ganz gute Aussichten." - am Ende wird ein Konzept beschlossen, welches die einzelnen Fachrichtungen dann umsetzen.

Die Onkologie kann den Patienten dann zur Strahlentherapie überweisen und bekommt ihn anschließend zur Erfolgskontrolle zurück, führt selber Chemotherapien durch und begleitet den Patienten schließlich auch in der Nachsorge, um nachwachsende Krebszellen rechtzeitig erkennen zu können.

Mit Ausnahme der bereits erwähnten Brust- und Prostatatumoren, die von anderen Fachrichtungen behandelt werden, umfasst das Zuständigkeitsgebiet der Onkologie alle bösartigen Krebserkrankungen wie Darmkrebs, Magenkrebs, Lebertumoren, Lungenkrebs, Nierenkarzinome, Weichteiltumoren und viele mehr.


Diagnose & Untersuchungsmethoden

Die Mittel der Onkologie lassen sich der Übersicht halber gut in verschiedene Ebenen aufteilen.

Auf der Ebene der Prävention geht es vor allem um Forschung und um die Identifizierung von Risikofaktoren, also Faktoren, die das Auftreten einer Krebserkrankung wahrscheinlicher machen - das bekannteste Beispiel ist das Rauchen und das Bronchialkarzinom. Mithilfe von Rauchererntwöhnungsprogrammen und Gesundheitsaufklärung erfolgt dann der "medizinische Eingriff" auf dieser Stufe. Auch die Früherkennung, zum Beispiel mithilfe von Gebärmutterhals-Abstrichen (Zervixkarzinom), Mammographie (Brustkrebs) oder Darmspiegelung (Kolonkarzinom), gehört zum Bereich der Prävention.

Auf der Ebene der Diagnostik steht dem Onkologen dann bei konkretem Verdacht auf eine Krebserkrankung die gesamte Palette der modernen Gerätemedizin zur Verfügung: Je nach vermutetem Tumor ist es neben der äußeren Untersuchung dann meist ein auffälliger Befund in der Bildgebung (Röntgenbild, Ultraschall, CT, MRT), welcher den Verdacht erhärtet.

Mithilfe von Darmspiegelung, Magenspielung, Lungenspiegelung oder CT-gesteuerten Biopsien folgt dann stets der Versuch, eine Gewebeprobe zu bekommen, um nähere Aussagen über das biologische Aussehen und Verhalten des Tumors machen zu können (gutartig/bösartig u.v.m.) und die Diagnose damit zu "sichern". Bei bösartigen Tumoren folgt dann weitere Bildgebung zur Suche nach Metastasen (Röntgen, CT, MRT, Skelettszintigraphie u.a.).

Auf der Ebene der Therapie kommt es dann zum Zusammenspiel der Fachrichtungen, grundsätzlich stehen Operation, Bestrahlung und Chemotherapie zur Verfügung. Vor allem die Verabreichung der Zytostatika, also der Chemotherapie, ist das Hoheitsgebiet der Onkologie. Neben den etablierten "Giften", welche sich blind gegen alle teilenden Zellen richten und somit Nebenwirkungen wie Darmblutungen, Blutarmut und Haarausfall verursachen, gibt es mittlerweile auch einige sehr spezielle Medikamente, die ganz gezielt im Zellstoffwechsel bestimmter (weniger) Krebszellen eingreifen und so auf recht elegante Weise sehr gute Ergebnisse erzielen. Dies ist eines der heißesten Forschungsgebiete der Medizin, auf dem in naher Zukunft sicherlich viele Errungenschaften zu erwarten sind.

Schließlich gibt es noch die Ebene der Nachsorge: Nach überstandener Krebserkrankungen sollten alle Patienten regelmäßig ihren Onkologen aufsuchen, um mithilfe äußerlicher Untersuchung, Blutuntersuchungen auf sogenannte "Tumormarker" und teilweise auch apparativer Diagnostik eventuell wiederkehrende Krebserkrankungen frühzeitig zu erkennen und wiederum behandeln zu können.

Quellen

  • Pfeifer, B., Preiß, J., Unger, C. (Hrsg.): Onkologie integrativ. Urban & Fischer, München 2006
  • Preiß, J. et al.(Hrsg.): Taschenbuch Onkologie. Zuckschwerdt, München 2014
  • Seeber, S.: Therapiekonzepte Onkologie. Springer, Berlin 2007

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