Nasennebenhöhlen

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 18. September 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Nasennebenhöhlen sind mit Luft gefüllte Hohlräume innerhalb der Knochenstruktur des Schädels. Die häufigste Beschwerde ist die Nasennebenhöhlenentzündung, die mit Schmerzen und Schnupfen verbunden ist, jedoch meist nach 10 Tagen abklingt.

Inhaltsverzeichnis

Was sind die Nasennebenhöhlen?

Die vollständigen Funktionen der Nasennebenhöhlen werden immer noch diskutiert, doch einige Aufgaben werden vermutet. Sie reduzieren das Gesamtgewicht des menschlichen Kopfes, insbesondere des vorderen Bereichs und der Gesichtsknochen.
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Die Nasennebenhöhlen sind Räume innerhalb der Knochenstruktur des Schädels und des Gesichts, die mit Luft gefüllt sind. Diese freien Hohlräume dienen der Erwärmung und Befeuchtung unserer Atemluft, sowie als Resonanzkörper der Stimme.

Außerdem verringern die Nasennebenhöhlen das Gewicht des Schädels, der deutlich schwerer wäre ohne diese Hohlräume. Die Innenwände der Nasennebenhöhle sind mit Zellen bedeckt, die ein feuchtes Sekret ausscheiden. Dieses fängt in der Atemluft befindliche Erreger auf, bevor sie in den Körper gelangen und bewahren das Innere der Nase davor auszutrocknen.

Die Nasennebenhöhlen werden in insgesamt vier Paare unterteilt. Ein Paar hinter der Nasenöffnung, eines über den Augen, eines zwischen den Augen, und jeweils eine Hohlkammer hinter den Siebbeinen. Häufig nur als "Nebenhöhlen" bezeichnet, sind die Nasennebenhöhlen jedoch nur eine Art Nebenhöhlen im menschlichen Körper.

Anatomie & Aufbau

Der Mensch besitzt vier verschiedene Paare von Nasennebenölen: Die Kiefernhöhle, die Stirnhöhle, die Keilbeinhöhle und die Siebbeinzellen. Die Kiefernhöhle liegt unterhalb der Augen im Oberkieferknochen.

Es sind die größten Nasennebenhöhlen und die ersten, die sich im wachsenden Organismus entwickeln. Die Stirnhöhle befindet sich im Stirnbein oberhalb der Augen. Sie bildet sich nach dem zweiten Lebensjahr und wächst bis in die Pubertät hinein weiter. Die Keilbeinhöhle bildet sich im Zentrum des Schädels innerhalb des Keilbeins und wächst bis ins frühe Erwachsenenalter hinein.

Die Siebbeinzellen formen mehrere kleine Luftzellen zwischen den Augen. Bei Geburt sind sie mit Flüssigkeit gefüllt und wachsen weiter bis zum 12. Lebensjahr. Sie sind geformt wie kleine Pyramiden und durch dünne Septen getrennt.

Funktionen & Aufgaben

Die vollständigen Funktionen der Nasennebenhöhlen werden immer noch diskutiert, doch einige Aufgaben werden vermutet. Sie reduzieren das Gesamtgewicht des menschlichen Kopfes, insbesondere des vorderen Bereichs und der Gesichtsknochen.

Sie verbessern die Resonanz der Stimme. Nasennebenhöhlen können als eine Art Puffer fungieren bei Stößen gegen das Gesicht. Die Höhlen isolieren sensible Nervenbahnen der Zähne oder Augen von Temperaturschwankungen der einströmenden Atemluft. Sie befeuchten und wärmen einströmende Luft, da der Luftstrom in diesen Regionen verlangsamt wird. Die Nasennebenhöhlen regulieren den Druckausgleich des intranasalen Bereichs.

Zudem erfüllen sie eine wichtige Funktion innerhalb der Immunabwehr, indem sie Erreger vor Eintritt in die Atemwege abfangen können. Abgesehen von diesem Vermutungen zur Funktion der Nasennebenhöhlen ist es ebenso möglich, dass sie keinerlei direkte biologische Funktion erfüllen. Das heißt, sie können ebenso ein Spandrel (Nebenprodukt) einer tatsächlichen biologischen Anpassung sein, die während der evolutionären Entwicklung stattgefunden hat.


Krankheiten

Die häufigsten Beschwerden, die im Zusammenhang mit den Nasennebenhöhlen auftreten können, ist die Nasennebenhöhlenentzündung. Sie wird hervorgerufen durch Allergien, Infektionen oder andere Autoimmunstörungen.

In den meisten Fällen entsteht sie durch eine virale Infektion und klingt innerhalb von 10 Tagen wieder ab. Die Entzündung der Nasennebenhöhlen wird definiert als eine Entzündung der Schleimhautmembrane, die die Wände der Höhlen bedecken. Die Entzündung wird in mehrere Grade unterteilt. Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung wird meist hervorgerufen durch eine virale Infektion.

Wenn die Ursache eine bakterielle Infektion ist, werden sie meist durch Pneumokokken oder Haemophilus influenzae hervorgerufen. Während der virale Erreger nur 7-10 Tage anhält, ist die bakterielle Infektion hartnäckiger. Menschen mit Diabetes oder HIV sind besonders anfällig für diese Art der Infektion, aber auch chemische Einflüsse, wie Zigarettenrauch, erhöht die Anfälligkeit. Eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung hält länger als drei Monate und kann eine Vielzahl von verschiedenen Ursachen haben, die einzeln nach Auftreten der Symptome diagnostiziert werden sollten.

Je nachdem welche Teile der Nasennebenhöhlen von der Entzündung betroffen sind, treten an unterschiedlichen Stellen der Gesichtsknochen Beschwerden auf. Typische Symptome sind Schmerzen, Schlaffheit und Schwindel und/oder Druck. Schmerz und Druck verschlimmert sich meist durch Veränderung der Körperlage, bspw. wenn der Betroffene sich hinlegt. Virale Infektionen werden auskuriert, bei bakteriellen Infektionen kann der Einsatz von Antibiotika in Betracht gezogen werden.

10 Dinge, die Sie über die Nasennebenhöhlen wissen sollten

1. Was sind die Nasennebenhöhlen?

Die Nasennebenhöhlen sind luftgefüllte Hohlräume im Gesichtsschädel, die sich um die Nase herum befinden. Es gibt vier Hauptpaare: Stirnhöhlen, Kieferhöhlen, Keilbeinhöhlen und Siebbeinzellen. Diese Hohlräume sind mit Schleimhaut ausgekleidet und haben verschiedene Funktionen, darunter die Befeuchtung der Atemluft und die Gewichtsreduktion des Schädels.

2. Welche Funktion haben die Nasennebenhöhlen?

Die Nasennebenhöhlen helfen, die eingeatmete Luft zu befeuchten und zu erwärmen, bevor sie die Lunge erreicht. Sie spielen auch eine Rolle bei der Filterung von Staub und Keimen und tragen zur Stimmbildung bei, indem sie als Resonanzräume dienen.

3. Wie beeinflussen die Nasennebenhöhlen die Atmung?

Gesunde Nasennebenhöhlen unterstützen die freie Atmung, da sie dazu beitragen, die Luft vorzureinigen und anzufeuchten. Sind die Nasennebenhöhlen jedoch entzündet oder verstopft, kann dies die Atmung erschweren und zu Beschwerden wie Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) führen.

4. Was ist eine Nasennebenhöhlenentzündung?

Eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) ist eine Entzündung der Schleimhaut in den Nebenhöhlen, oft verursacht durch Infektionen, Allergien oder anatomische Blockaden. Symptome sind verstopfte Nase, Gesichtsschmerzen, Kopfschmerzen und Schleimabsonderung. Sie kann akut oder chronisch verlaufen.

5. Wie kann man eine Nasennebenhöhlenentzündung vermeiden?

Eine gute Hygiene, wie häufiges Händewaschen, kann helfen, Infektionen zu verhindern. Regelmäßige Befeuchtung der Nasenschleimhäute mit Salzlösungen oder Luftbefeuchtern, besonders in trockenen Umgebungen, unterstützt die Gesundheit der Nasennebenhöhlen. Auch der Verzicht auf das Rauchen und die Behandlung von Allergien sind wichtig.

6. Wann sollte man bei Nasennebenhöhlenproblemen einen Arzt aufsuchen?

Ein Arztbesuch ist ratsam, wenn Symptome wie Gesichtsschmerzen, Fieber, starkes Nasensekret oder Atembeschwerden länger als eine Woche anhalten. Auch wiederholte Sinusitis-Fälle oder sehr starke Beschwerden sollten medizinisch abgeklärt werden.

7. Können Allergien die Nasennebenhöhlen beeinflussen?

Ja, Allergien können zu einer chronischen Entzündung der Schleimhäute führen, was die Nasennebenhöhlen anfälliger für Infektionen macht. Allergische Rhinitis (Heuschnupfen) kann zu verstopfter Nase, Druckgefühl im Kopf und häufigen Infektionen führen.

8. Kann man Nasennebenhöhlenprobleme durch die Ernährung beeinflussen?

Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Flüssigkeit fördert die Gesundheit der Schleimhäute. Schleimbildende Lebensmittel wie Milchprodukte können bei manchen Menschen Symptome verstärken, während entzündungshemmende Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Omega-3-Fettsäuren hilfreich sein können.

9. Welche Rolle spielen Nasenduschen für die Gesundheit der Nasennebenhöhlen?

Nasenduschen mit isotonischer Salzlösung helfen, Schleim und Keime aus den Nasennebenhöhlen zu entfernen und die Schleimhaut zu befeuchten. Sie sind besonders nützlich bei Allergien, Erkältungen und Sinusitis, um die Nebenhöhlen zu reinigen und Infektionen vorzubeugen.

10. Was passiert, wenn Nasennebenhöhlenprobleme unbehandelt bleiben?

Unbehandelte Nasennebenhöhlenprobleme können chronisch werden und das Risiko für Komplikationen wie eine Ausbreitung der Infektion auf die Augen oder das Gehirn erhöhen. Chronische Sinusitis kann auch die Lebensqualität beeinträchtigen, da sie ständige Beschwerden wie Kopfschmerzen und Atemprobleme verursacht.

10 Tipps für gesunde Nasennebenhöhlen

Regelmäßige Nasenspülungen

Eine Nasendusche mit isotonischer Salzlösung hilft, Schleim, Staub und Bakterien aus den Nasennebenhöhlen zu entfernen. Regelmäßige Spülungen halten die Schleimhäute feucht, verringern das Risiko von Infektionen und fördern die allgemeine Gesundheit der Nasennebenhöhlen. Besonders bei Allergien oder Erkältungen sind Nasenduschen sehr hilfreich.

Ausreichend Flüssigkeit trinken

Genügend Wasser zu trinken ist wichtig, um die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen feucht zu halten. Feuchte Schleimhäute können besser arbeiten und sind widerstandsfähiger gegen Infektionen. Trockene Schleimhäute neigen eher zu Entzündungen und blockieren die Nebenhöhlen.

Luftfeuchtigkeit regulieren

Trockene Luft, besonders im Winter oder durch Klimaanlagen, kann die Nasenschleimhäute austrocknen. Verwenden Sie Luftbefeuchter, um die Luftfeuchtigkeit in Innenräumen auf einem gesunden Niveau zu halten. Feuchte Luft hilft den Nasennebenhöhlen, effizient zu arbeiten und schützt vor Reizungen.

Vermeidung von Reizstoffen

Zigarettenrauch, Chemikalien und starke Düfte können die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen reizen und Entzündungen fördern. Vermeiden Sie es, solchen Reizstoffen ausgesetzt zu sein, um die Gesundheit Ihrer Nasennebenhöhlen zu schützen. Auch Passivrauchen kann die Nebenhöhlen negativ beeinflussen.

Gesunde Ernährung

Eine ausgewogene Ernährung, reich an Obst und Gemüse, unterstützt die Gesundheit der Schleimhäute. Lebensmittel mit hohem Vitamin-C-Gehalt, wie Zitrusfrüchte und Paprika, können das Immunsystem stärken und Entzündungen in den Nasennebenhöhlen reduzieren.

Allergien kontrollieren

Unbehandelte Allergien können chronische Nasennebenhöhlenentzündungen fördern. Sprechen Sie mit einem Arzt über geeignete Allergiemedikamente oder eine Immuntherapie, um allergische Reaktionen zu kontrollieren. Das hilft, die Schleimhäute zu beruhigen und Entzündungen zu verhindern.

Richtiges Naseputzen

Vermeiden Sie zu starkes Naseputzen, da dies die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen reizen und Infektionen begünstigen kann. Drücken Sie beim Putzen der Nase nur ein Nasenloch zu und blasen Sie sanft, um den Druck auf die Nasennebenhöhlen zu minimieren.

Stress reduzieren

Stress kann das Immunsystem schwächen und das Risiko von Infektionen, einschließlich Nasennebenhöhlenentzündungen, erhöhen. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und Atemübungen können helfen, Stress abzubauen und die Gesundheit der Nasennebenhöhlen zu unterstützen.

Regelmäßige Bewegung

Moderate körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und unterstützt das Immunsystem. Bewegung kann dazu beitragen, die Nasennebenhöhlen frei zu halten, da sie den Schleimfluss anregt und die Atmung verbessert. Auch Spaziergänge an der frischen Luft sind hilfreich.

Hände waschen

Eine gute Handhygiene ist essenziell, um das Eindringen von Bakterien und Viren in die Nasennebenhöhlen zu verhindern. Regelmäßiges Händewaschen, besonders in Erkältungszeiten, verringert das Risiko von Infektionen, die die Nasennebenhöhlen betreffen können.

Zusammenhang zwischen Nasennebenhöhlen und Kopfschmerzen

Nasennebenhöhlen können eine häufige Ursache für Kopfschmerzen sein, insbesondere wenn sie entzündet oder blockiert sind. Diese Art von Kopfschmerzen, oft als Sinus-Kopfschmerzen bezeichnet, tritt auf, wenn die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen anschwellen und den Druck in diesen Hohlräumen erhöhen. Es ist wichtig, den Zusammenhang zwischen Nasennebenhöhlen und Kopfschmerzen zu verstehen, um die richtige Behandlung zu finden und die Lebensqualität zu verbessern.

Die Nasennebenhöhlen befinden sich in der Nähe wichtiger Gesichtsnerven, die durch Entzündungen und Druck irritiert werden können. Wenn die Nasennebenhöhlen durch eine Infektion oder Allergie blockiert sind, sammelt sich Schleim an, der nicht abfließen kann. Dies führt zu einem erhöhten Druck in den Nebenhöhlen, der Kopfschmerzen verursacht. Solche Schmerzen werden oft als dumpf, pochend oder drückend beschrieben und betreffen in der Regel die Stirn, die Wangen oder den Nasenrücken. Die Symptome können sich verschlimmern, wenn der Kopf nach vorne geneigt wird, da dies den Druck auf die Nebenhöhlen erhöht.

Neben Infektionen sind Allergien eine häufige Ursache für Sinus-Kopfschmerzen. Allergene wie Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare können die Schleimhäute reizen und eine entzündliche Reaktion in den Nasennebenhöhlen auslösen. Dies führt nicht nur zu verstopfter Nase und Niesanfällen, sondern auch zu Druckkopfschmerzen.

Eine chronische Sinusitis, eine länger anhaltende Entzündung der Nasennebenhöhlen, kann ebenfalls Kopfschmerzen verursachen. Menschen, die unter chronischer Sinusitis leiden, erleben oft wiederkehrende Kopfschmerzen, die durch entzündete oder verstopfte Nebenhöhlen verursacht werden. Diese Form der Sinusitis kann durch eine allergische Reaktion, eine Infektion oder anatomische Probleme wie eine verkrümmte Nasenscheidewand verursacht werden.

Um Sinus-Kopfschmerzen zu behandeln, ist es wichtig, die zugrunde liegende Ursache zu identifizieren. Bei akuten Sinusitis-bedingten Kopfschmerzen können abschwellende Nasensprays oder Inhalationen helfen, den Schleimabfluss zu erleichtern und den Druck zu verringern. Bei allergiebedingten Sinus-Kopfschmerzen können Antihistaminika oder Allergiebehandlungen Linderung verschaffen. Auch die Anwendung von Nasenduschen mit isotonischer Salzlösung kann helfen, die Schleimhäute zu reinigen und den Druck in den Nebenhöhlen zu reduzieren.

Regelmäßige Flüssigkeitszufuhr, das Vermeiden von Allergenen und die Anwendung von Dampfinhalationen sind präventive Maßnahmen, die dazu beitragen können, Sinus-Kopfschmerzen vorzubeugen. In schweren Fällen kann eine medizinische Behandlung oder sogar eine operative Behebung von anatomischen Problemen notwendig sein, um chronische Beschwerden zu lindern.

Nasennebenhöhlen und ihre Rolle bei Infektionen

Die Nasennebenhöhlen spielen eine zentrale Rolle im Atemwegssystem und dienen als erste Verteidigungslinie gegen Krankheitserreger, die über die Atemwege in den Körper gelangen. Diese luftgefüllten Hohlräume, die sich um die Nase befinden, sind mit Schleimhaut ausgekleidet und haben eine wichtige Funktion bei der Befeuchtung und Filterung der Atemluft. Wenn diese Schleimhaut jedoch gereizt oder geschädigt wird, können die Nasennebenhöhlen anfällig für Infektionen werden.

Eine der häufigsten Infektionen, die die Nasennebenhöhlen betreffen, ist die Sinusitis, also eine Entzündung der Nebenhöhlen. Sie kann durch Viren, Bakterien oder Pilze verursacht werden. Besonders in der Erkältungs- und Grippezeit neigen Menschen dazu, eine virale Sinusitis zu entwickeln, die als Folge einer Erkältung auftritt. In solchen Fällen gelangen Viren in die Nebenhöhlen, wo sie die Schleimhaut reizen und zu einer Schwellung führen. Die Nasennebenhöhlen verengen sich, der Schleim kann nicht mehr richtig abfließen, und es entsteht ein idealer Nährboden für Bakterien, was zu einer bakteriellen Sekundärinfektion führen kann.

Neben Erkältungen sind Allergien eine weitere häufige Ursache für Infektionen der Nasennebenhöhlen. Allergische Reaktionen führen dazu, dass die Schleimhaut anschwillt und übermäßig Schleim produziert, was den normalen Abfluss behindert. Infolgedessen können Krankheitserreger eingeschlossen werden, was das Risiko einer Infektion erhöht. Menschen mit chronischen Allergien haben daher ein höheres Risiko, wiederkehrende Nasennebenhöhleninfektionen zu entwickeln.

Eine seltenere, aber ernstere Form der Infektion ist die Pilzsinusitis, die meist Menschen mit einem geschwächten Immunsystem betrifft. Pilze können die Nebenhöhlen besiedeln und schwere Entzündungen hervorrufen, die eine spezifische Behandlung erfordern.

Um Infektionen der Nasennebenhöhlen zu vermeiden, ist eine gute Nasenhygiene entscheidend. Das regelmäßige Spülen der Nasengänge mit einer isotonischen Salzlösung kann helfen, Krankheitserreger auszuspülen und die Schleimhaut zu befeuchten, was die Abwehrkräfte der Nasennebenhöhlen stärkt. Zusätzlich sollte man auf eine gesunde Raumluft achten, indem man Luftbefeuchter verwendet, besonders in trockenen Umgebungen oder während der Heizperiode.

Bei bestehenden Infektionen ist es wichtig, den Schleimabfluss zu fördern. Dies kann durch Dampfinhalationen, abschwellende Nasensprays oder warme Kompressen unterstützt werden. In schweren Fällen, insbesondere bei bakteriellen Infektionen, kann eine Behandlung mit Antibiotika erforderlich sein, um die Infektion zu kontrollieren und Komplikationen zu verhindern.

Infektionen der Nasennebenhöhlen sind weit verbreitet, aber durch die richtige Pflege und Vorsorge lassen sich viele Fälle vermeiden oder frühzeitig behandeln.

Quellen

  • Braun, J., Dormann, A .J.: Klinikleitfaden Innere Medizin. Urban & Fischer, München 2013
  • Probst, R., Grevers, G., Iro, H.: Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde. Thieme, Stuttgart 2008
  • Silbernagl, S. et al.: Taschenatlas Physiologie. Thieme, Stuttgart 2007

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