Baden in der Schwangerschaft

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer. nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 27. Februar 2025
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

Sie sind hier: Startseite Schwangerschaft & Geburt Baden in der Schwangerschaft

Ein Bad in der Schwangerschaft ist nicht nur erfrischend, sondern kann auch wunderbar entspannend sein. Ob es ein klassisches Schaumbad in der eigenen Badewanne ist oder ein wenig Bewegung im Schwimmbad praktiziert wird - Baden in der Schwangerschaft stellt grundsätzlich kein Problem dar. Jedoch ist es ratsam, wenn die Schwangere im Vorfeld ein paar Ratschläge beherzigt und erhöhte Vorsichtsmaßnahmen beachtet.

Inhaltsverzeichnis

Baden in der Schwangerschaft – nicht zu heiß & nicht zu lange!

Schwimmen stellt ein gutes Muskeltraining dar und hilft auch gegen die Darmträgheit, welche mitunter in der Schwangerschaft auftreten kann.
© fmarsicano – stock.adobe.com

Im Radio spielt es gerade romantische Musik, das Licht ist gedämmt, die Wanne ist mit warmem Wasser gefüllt und überall befindet sich Schaum. Zeit für Entspannung. Entspannung, die in der Schwangerschaft oftmals bitter notwendig ist. In der Wanne kann sich die Schwangere erholen, abschalten und Körper, Geist sowie Seele regenerieren.

Die Wärme des Wassers lockert die Muskulatur, entspannt die Gelenke und den Rücken; auch das Baby spürt natürlich die Wärme des Wassers. Die Wassertemperatur sollte zwischen 33 bis 34 Grad liegen; Temperaturen um die 37 oder 38 Grad sind nicht geeignet, da sich die Gefäße derart erweitern, dass der Blutdruck sinkt und die Schwangere mitunter Kreislaufprobleme bekommt.

Vielen Schwangeren wird daraufhin schwindelig, wodurch in weiterer Folge das Sturz- beziehungsweise Unfallrisiko steigt, wenn die Frauen aus der Wanne steigen. Mitunter können die heißen Temperaturen auch bereits bestehende Krampfadern verschlimmern. Zu beachten ist auch die Gefahr frühzeitiger Wehen. Steigt die Körpertemperatur - auf Grund des heißen Wassers - auf 38,5 Grad steigt, können mitunter Wehen auftreten.

Heiße Bäder erhöhen das Frühgeburtsrisiko beziehungsweise auch die Fehlbildungsrate. Es ist daher ratsam, dass die Temperatur im moderaten Rahmen bleibt, mitunter durch eine Temperaturanzeige überprüft und eine Dauer von 15 Minuten nicht überschritten wird. Wer sich an diese Tipps hält, wird in der Schwangerschaft keine Probleme haben und kann weiterhin warme Bäder genießen.

Weitere Tipps: Schwangere sollten ein Glas Wasser in der Reichweite der Wanne haben beziehungsweise jenes problemlos erreichen können. Dies deshalb, da der Körper - auf Grund der Wärme - Flüssigkeit verliert, die jedoch wieder nachgereicht werden sollte. Schwangere sollten beim Aussteigen aus der Wanne darauf achten, nie alleine zu sein; der Partner sollte sicherheitshalber vor Ort sein, falls doch Probleme mit dem Kreislauf auftreten.

Leidet die Schwangere unter trockener Haut, können rückfettende Zusätze in das Badewasser zugefügt werden. Ätherische Öle sind wenig empfehlenswert. Jene können - auf Grund von Zimt, Nelken, Kampfer - vorzeitige Wehen auslösen. Ist sich die Schwangere nicht sicher, welche Zusätze sie verwenden soll, steht der behandelnde Arzt mit Rat und Tat zur Seite. Wie in allen Bereichen der Schwangerschaft gilt: Ist die Schwangere unsicher, sollte sie im Vorfeld den Arzt kontaktieren und Rücksprache halten.

Lieber nicht: Entspannen im Whirlpool

Auch wenn Baden in der Schwangerschaft kein tatsächlich gravierendes Problem darstellt, sollte man aber auf ein Bad im Whirlpool verzichten. Auf Grund der Tatsache, dass das Wasser deutlich wärmer ist und seltener erneuert wird, stellt es einen wunderbaren Nährboden für Pilze und Bakterien dar.

Da sich während der Schwangerschaft der Hormonhaushalt verändert, besteht auch ein verringertes Säureniveau in der Scheide. Die Immunabwehr ist daher geschwächt, sodass schwangere Frauen anfälliger für Infektionen sind. Wer also vaginale Pilzinfektionen vermeiden möchte, sollte daher auf ein Bad im Whirlpool verzichten.

Des Weiteren ist zu beachten, dass - wie beim Bad in der Wanne - zu warmes Wasser die Gefäße weitet, der Blutdruck sinkt, mitunter Probleme mit dem Kreislauf auftreten und auch die Gefahr vorzeitiger Wehen gegeben sind. Während das Bad in der Wanne definitiv kein Problem darstellt, sollte der Whirlpool gemieden werden.

Schwimmen während der Schwangerschaft

Wer schon vor seiner Schwangerschaft sportlich aktiv war und regelmäßig in Schwimmbädern trainiert hat, sollte in der Schwangerschaft nicht darauf verzichten müssen. Schwimmen stellt ein gutes Muskeltraining dar und hilft auch gegen die Darmträgheit, welche mitunter in der Schwangerschaft auftreten kann.

Aus diesem Grund ist es auch ratsam, wenn untrainierte Frauen mit leichten Schwimmübungen beginnen, wenn sie schwanger sind und mitunter Entspannung benötigen beziehungsweise ihre Verdauung ankurbeln möchten. Zu beachten ist, dass aber ausschließlich Grundschwimmarten praktiziert werden sollten. Wichtig ist, dass sich die Schwangere nicht überanstrengt beziehungsweise der Puls nicht zu sehr steigt.

Welche Obergrenze dahingehend empfehlenswert ist, kann nur der Arzt festlegen. Die Puls-Obergrenze richtet sich natürlich auch dahingehend, wie trainiert die Frau vor ihrer Schwangerschaft war. Zu berücksichtigen ist, dass zwischen den Schwimmbadbesuchen immer 24 Stunden Ruhepause wahrgenommen werden.

Ist die Schwangere jedoch ein Fan von Naturgewässern, sollte sie im Vorfeld Informationen bei der Stadtverwaltung über die Wasserqualität einholen. In fast allen Fällen sind Flüsse und Seen nicht belastet, wobei es dennoch ratsam ist, Informationen einzuholen, ob mitunter eine Keimbelastung vorliegt. Ist das Wasser belastet, sollte es während der Schwangerschaft gemieden werden.


Schwanger Schwimmen -Lassen Sie es ruhig angehen

Beachtet die Schwangere ein paar wenige Regeln und Ratschläge, stellt das Baden während der Schwangerschaft kein Problem dar. Wichtig ist, dass sich die Schwangere weder überhitzt oder überanstrengt. In der Schwangerschaft zählen vor allem Ruhe und Entspannung. Leistungssport sollte in dieser Zeit nicht praktiziert werden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Baden und auch Einheiten im Schwimmbad als reine Entspannung gesehen werden.

Wie sich Baden auf die Schwangerschaft auswirkt

Ein warmes Bad kann in der Schwangerschaft eine wohltuende und entspannende Wirkung haben. Es hilft, Muskelverspannungen zu lösen, Stress abzubauen und typische Beschwerden wie Rückenschmerzen oder geschwollene Beine zu lindern. Allerdings sollten einige Vorsichtsmaßnahmen beachtet werden, um Risiken für Mutter und Baby zu vermeiden.

1. Vorteile eines Bades während der Schwangerschaft

Ein warmes Bad kann helfen, Verspannungen und Rückenschmerzen zu lindern, die durch das zusätzliche Gewicht und die veränderte Körperhaltung entstehen. Die Wärme des Wassers fördert die Durchblutung, was Wassereinlagerungen und Schwellungen in Beinen und Füßen reduzieren kann. Zudem kann Baden helfen, Stress und Schlafprobleme zu mindern, da es das Nervensystem beruhigt und die Muskeln entspannt.

Ein Bad kann auch bei Übungswehen helfen, indem es die Gebärmutter entspannt. Viele Hebammen empfehlen ein warmes Bad, um zwischen echten und Übungswehen zu unterscheiden – wenn die Wehen im Wasser nachlassen, handelt es sich meist um harmlose Kontraktionen.

2. Die richtige Wassertemperatur beachten

Zu heißes Wasser kann den Kreislauf belasten und zu einem Absinken des Blutdrucks führen, was Schwindel oder Ohnmacht verursachen kann. Zudem kann eine Wassertemperatur über 38°C den Körper überhitzen, was das Risiko für eine erhöhte Körpertemperatur beim Baby birgt. Idealerweise sollte das Wasser zwischen 34 und 37°C liegen.

3. Badezusätze und ätherische Öle in der Schwangerschaft

Nicht alle Badezusätze sind in der Schwangerschaft unbedenklich. Während natürliche und milde Produkte wie Kamillen- oder Lavendelbäder entspannend wirken können, sollten ätherische Öle wie Rosmarin, Zimt oder Wacholder vermieden werden, da sie Wehen auslösen oder den Kreislauf zu stark anregen können. Besonders geeignet sind Salzbäder oder rückfettende Ölbäder, um die Haut geschmeidig zu halten und Schwangerschaftsstreifen vorzubeugen.

4. Sicherheit beim Baden

Da sich in der Schwangerschaft der Schwerpunkt des Körpers verlagert, ist Vorsicht beim Ein- und Aussteigen aus der Badewanne geboten. Eine rutschfeste Unterlage kann helfen, Stürze zu vermeiden. Zudem sollte eine schwangere Frau nie alleine baden, falls es zu Kreislaufproblemen kommt.

Insgesamt kann ein warmes Bad während der Schwangerschaft eine wertvolle Unterstützung sein, um Beschwerden zu lindern und das Wohlbefinden zu steigern – sofern einige Sicherheitsmaßnahmen beachtet werden.

Welche Badezusätze in der Schwangerschaft unbedenklich sind

Während der Schwangerschaft kann ein warmes Bad entspannend wirken, Muskelverspannungen lösen und die Durchblutung fördern. Allerdings sind nicht alle Badezusätze für werdende Mütter geeignet, da einige ätherische Öle und Inhaltsstoffe wehenfördernd oder hautreizend wirken können. Hier erfährst du, welche Badezusätze sicher sind und welche besser vermieden werden sollten.

1. Unbedenkliche Badezusätze für Schwangere

Einige Badezusätze sind speziell für die empfindliche Haut in der Schwangerschaft geeignet und können das Wohlbefinden steigern:

Kamillenbad: Wirkt beruhigend auf die Haut und hilft gegen Reizungen und Entzündungen.

Lavendelbad: Fördert die Entspannung und kann Schlafprobleme lindern.

Mandel- oder Jojobaöl: Pflegt trockene Haut, spendet Feuchtigkeit und beugt Schwangerschaftsstreifen vor.

Meersalz- oder Basenbäder: Unterstützen die Entgiftung des Körpers, wirken entspannend auf Muskeln und Gelenke.

Hafermilch oder Kokosmilch: Sorgen für ein angenehmes Hautgefühl und verhindern das Austrocknen.

Diese Zusätze helfen, die Haut geschmeidig zu halten, Stress abzubauen und typische Beschwerden wie Wassereinlagerungen oder Muskelverspannungen zu lindern.

2. Badezusätze, die in der Schwangerschaft vermieden werden sollten

Einige Inhaltsstoffe können sich negativ auf den Schwangerschaftsverlauf auswirken oder zu Hautreizungen führen:

Rosmarin, Zimt und Nelken: Können die Durchblutung zu stark anregen und unter Umständen wehenfördernd wirken.

Wacholder und Salbei: Können harntreibend wirken und den Hormonhaushalt beeinflussen.

Menthol und Pfefferminzöl: Können den Kreislauf belasten und zu Übelkeit führen.

Synthetische Duftstoffe und Konservierungsmittel: Können allergische Reaktionen oder Hautreizungen verursachen.

Besonders im letzten Drittel der Schwangerschaft sollte auf anregende Öle verzichtet werden, um vorzeitige Wehen zu vermeiden.

3. Hausgemachte Badezusätze als sichere Alternative

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann sich eine eigene Badeessenz herstellen. Ein einfaches Rezept:

  • 200 g Meersalz oder Natron,
  • 2 EL Mandelöl,
  • ein paar Tropfen Lavendel- oder Kamillenöl (alternativ Teeaufguss verwenden).

Diese Mischung pflegt die Haut, entspannt die Muskeln und ist frei von schädlichen Zusatzstoffen.

Durch die richtige Auswahl von Badezusätzen kann das Bad während der Schwangerschaft nicht nur sicher, sondern auch besonders wohltuend sein.

Wie Baden gegen Schwangerschaftsbeschwerden helfen kann

Während der Schwangerschaft treten oft körperliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, Wassereinlagerungen oder Schlafprobleme auf. Ein warmes Bad kann dabei helfen, diese Beschwerden zu lindern und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern. Durch die Kombination aus warmem Wasser, sanftem Auftrieb und gezielt gewählten Badezusätzen kann das Baden zu einer wertvollen Entspannungsmethode für werdende Mütter werden.

1. Linderung von Rückenschmerzen und Muskelverspannungen

Durch das zusätzliche Gewicht und die veränderte Körperhaltung leiden viele Schwangere unter Rückenschmerzen und Muskelverspannungen. Ein warmes Bad kann helfen, die Muskulatur zu entspannen und die Durchblutung zu verbessern. Besonders wohltuend sind Salzbäder oder Bäder mit Magnesiumsulfat (Epsom-Salz), da sie die Muskeln lockern und Krämpfe vorbeugen.

2. Reduzierung von Wassereinlagerungen und geschwollenen Beinen

Viele Schwangere leiden unter Wassereinlagerungen (Ödemen), insbesondere in den Beinen und Füßen. Ein Bad kann helfen, die Blutzirkulation anzuregen und den Flüssigkeitshaushalt des Körpers zu regulieren. Besonders hilfreich sind dabei Meersalz- oder Basenbäder, da sie entwässernd wirken und den Körper dabei unterstützen, überschüssige Flüssigkeit auszuscheiden.

3. Unterstützung der Hautpflege und Vorbeugung von Schwangerschaftsstreifen

Während der Schwangerschaft wird die Haut oft stärker beansprucht und kann durch die Dehnung zu Juckreiz oder Trockenheit neigen. Ein Bad mit pflegenden Ölen wie Mandelöl, Kokosöl oder Jojobaöl hilft, die Haut geschmeidig zu halten und kann das Risiko für Schwangerschaftsstreifen reduzieren. Zusätzlich unterstützt ein regelmäßiges Bad die Haut dabei, ihre natürliche Elastizität zu bewahren.

4. Entspannung und bessere Schlafqualität

Viele Schwangere haben mit Schlafproblemen und innerer Unruhe zu kämpfen. Ein warmes Bad vor dem Schlafengehen kann helfen, das Nervensystem zu beruhigen und die Melatoninproduktion zu fördern, wodurch das Einschlafen erleichtert wird. Besonders entspannend wirken Lavendel- oder Kamillenbäder, die eine beruhigende Wirkung auf Körper und Geist haben.

5. Beruhigung von Übungswehen

In den letzten Schwangerschaftswochen erleben viele Frauen sogenannte Übungswehen (Braxton-Hicks-Kontraktionen). Ein warmes Bad kann helfen, die Gebärmutter zu entspannen und zwischen echten und Übungswehen zu unterscheiden. Wenn die Kontraktionen im Wasser nachlassen, handelt es sich meist um harmlose Übungswehen.

Durch die gezielte Anwendung von Bädern können viele typische Schwangerschaftsbeschwerden auf sanfte Weise gelindert werden. Dabei sollten jedoch Temperaturgrenzen von 34–37°C eingehalten werden, um Kreislaufbelastungen und Überhitzung zu vermeiden.

Quellen

  • "Gesundheit aus der Apotheke Gottes: Ratschläge und Erfahrungen mit Heilkräutern" von Maria Treben
  • "Die besten Hausmittel: Was wirklich hilft. - Schneller gesund werden und die eigene Abwehr stärken." von Franziska Rubin und Gudrun Strigin
  • "Fünf Hausmittel ersetzen eine Drogerie: Einfach mal selber machen! Mehr als 300 Anwendungen und 33 Rezepte, die Geld sparen und die Umwelt schonen" von smarticular Verlag

Das könnte Sie auch interessieren