Brombeere

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 14. März 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Die Brombeere ist eine der ältesten Heilpflanzen. Mehrere tausend Arten sind weltweit verbreitet. Als Gartenpflanze ist sie wegen ihrer aromatischen Früchte beliebt.

Vorkommen & Anbau der Brombeere

Der deutsche Name Brombeere stammt von dem althochdeutschen Wort "brämberi", das Beere des Dornstrauchs bedeutet. Ihre Stacheln nutzt die Pflanze als Kletterhilfe sowie als Fraßschutz.
Der botanische Name der Brombeere lautet Rubus sectio Rubus. Sie gehört zur Gattung Rubus und zur Familie der Rosengewächse oder lateinisch Rosaceae. Der deutsche Name Brombeere stammt von dem althochdeutschen Wort "brämberi", das Beere des Dornstrauchs bedeutet. Ihre Stacheln nutzt die Pflanze als Kletterhilfe sowie als Fraßschutz. Für den Anbau sind jedoch auch stachellose Züchtungen der Brombeere erhältlich.

Der einen halben bis drei Meter hohe Brombeerstrauch kommt in Teilen Europas, Nordafrikas, Vorderasiens und Nordamerikas vor. In Europa sind bereits mehr als 2000 Arten bekannt, davon kommen mehr als 300 in Deutschland vor. Die Brombeere blüht von Mai bis August und trägt meist weiße, seltener auch rosafarbene Blüten. Die Früchte reifen zwischen August und Oktober.

Bei der Brombeere handelt es sich aus botanischer Sicht jedoch nicht um eine Beere, sondern um eine Sammelsteinfrucht. Die reife Frucht ist an ihrer blau-schwarzen Farbe erkennbar, zu der sie von grün über rot heranreift. Die Brombeere bevorzugt sonnige bis halbschattige Orte und wächst häufig in lichten Wäldern oder am Waldrand.

Wirkung & Anwendung

Die Brombeere enthält Gerbstoffe, wie Gallotannine und Ellagitannine, sowie Flavonoide, Fruchtsäuren und Ballaststoffe. An Mineralstoffen sind Kalium, Calcium, Eisen, Phosphor und Magnesium enthalten. Außerdem ist sie vitaminreich und enthält neben Vitamin C verschiedene B-Vitamine, Provitamin A und Vitamin E. Die Brombeere wirkt durch die enthaltenen Gerbstoffe adstringierend. Die Gerbstoffe binden bestimmte Eiweiße im Körper.

Hierdurch bildet sich über Wunden eine Schutzschicht, die bei der Heilung förderlich ist. Außerdem wirkt die Pflanze blutreinigend und blutstillend, harntreibend, schleimlösend und tonisierend. Die enthaltenen Flavonoide können Kupfer binden. Von der Brombeere können die Blätter ohne Blattstiele als Tee oder Tinktur sowie die Früchte oder der Saft der Früchte verwendet werden. Die Früchte eignen sich zum frischen Verzehr, sollten jedoch nicht länger als ein bis zwei Tage aufbewahrt werden.

Sie können stattdessen eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden. Da die frischen Früchte beim Waschen zu viel Aroma und Saft verlieren, sollten sie nur vorsichtig abgetupft werden. Im Handel sind fertige Tees erhältlich. Alternativ können ein bis zwei Teelöffel Brombeerblätter mit einer Tasse kochendem Wasser übergossen werden. Hierfür sollten Blätter der jungen Triebe des Strauchs zwischen Mai und September gepflückt werden. Wem das Sammeln der Blätter zu aufwendig ist, kann diese auch in der Apotheke kaufen.

Die Blätter lassen sich frisch oder getrocknet verwenden. Durch die Trocknung können die Blätter aufbewahrt und jederzeit für einen Tee genutzt werden. Nach zehn Minuten Ziehzeit wird der Tee abgeseiht. Er lässt sich heiß oder kalt in kleinen Schlucken trinken und schmeckt angenehm aromatisch. Ein bis drei Tassen täglich sind empfohlen. Für das Herstellen einer Tinktur werden die Blätter der Pflanze mit Weingeist oder einem anderen Alkohol übergossen.

Neben den Blättern können auch die Beeren hinzugegeben werden. Nach mehreren Wochen wird die Flüssigkeit abfiltriert und in dunklen Flaschen aufbewahrt. Außerdem sind fertige Tinkturen sind im Handel erhältlich. Brombeersaft kann käuflich erworben oder durch Pressen der Früchte selbst hergestellt werden. Der Saft wird kalt oder leicht erwärmt getrunken oder zum Gurgeln verwendet. Neben der innerlichen Anwendung eignen sich Sud oder Tinktur aus der Pflanze auch für äußerliche Waschungen. Als homöopathisches Mittel ist die Brombeere ebenfalls erhältlich.

Bedeutung für die Gesundheit, Behandlung & Vorbeugung

Die Brombeere ist eine der ältesten Heilpflanzen und wird seit der Antike bei verschiedenen Beschwerden eingesetzt. Einsatz findet ein Sud aus Brombeerblättern beim Spülen von wunden Stellen oder Entzündungen im Mund- und Rachenraum. Bei Mandelentzündung, Husten oder Heiserkeit kann die Heilpflanze zum Gurgeln eingesetzt werden.

Bei chronischen Hauterkrankungen schafft sie ebenfalls Linderung. Durch die enthaltenen Gerbstoffe ist die Brombeere ein gutes Mittel bei Durchfallerkrankungen, wobei bei länger andauerndem Durchfall ein Arzt aufgesucht werden sollte. Die enthaltenen Ballaststoffe unterstützen vorbeugend eine gute Verdauung. Durch die enthaltenen Flavonoide und Vitamine, vor allem die hohen Mengen an Vitamin C, schützt und stärkt die Brombeere das Immunsystem.

Sie kann sowohl akut als auch vorbeugend gegen Erkältungskrankheiten eingenommen werden. Außerdem kräftigt sie das Bindegewebe und die Gefäßwände, hilft bei nervöser Unruhe und gegen Harnstau. Sie wirkt schleimlösend, schweißtreibend und kann bei leichtem Fieber eingesetzt werden. Das Zerkauen getrockneter Brombeerblätter hilft gegen Sodbrennen.

Da die Brombeeren den Körper vor freien Radikalen schützen, wird ihnen eine positive Wirkung gegen verschiedene Krebserkrankungen nachgesagt. Für einen Tee mit Brombeere können verschiedene Heilpflanzen gemischt werden und beispielsweise Kamillenblüten und Pfefferminz zugegeben werden, woraus eine gute Mischung bei Magenbeschwerden entsteht.

Brombeertee kann vorbeugend täglich getrunken werden. Da die Brombeere kein Fett und lediglich geringe Mengen an Eiweiß und Kohlenhydraten enthält und außerdem eine sättigende Wirkung besitzt, eignet sie sich als Nahrungsmittel im Rahmen von Diäten. Nebenwirkungen der Brombeere sind nicht bekannt, durch ihren Oxalsäuregehalt sollte sie bei Stoffwechselerkrankungen, Nieren- oder Gallensteinen jedoch mit Vorsicht verwendet werden. Beim Sammeln der Beeren in freier Natur ist eine Verunreinigung mit dem Fuchsbandwurm zu bedenken. Beeren und Blätter in Bodennähe sollten daher nicht verwendet oder vorher erhitzt werden.


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