Bakterielle Infektion

Medizinische Expertise: Dr. med. Nonnenmacher
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 28. Februar 2024
Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.

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Eine bakterielle Infektion ist eine Erkrankung, die durch das Eindringen von Bakterien in den menschlichen Körper verursacht wird. Am häufigsten betroffen sind die Haut, die Atemwege und der Verdauungstrakt. Bei der Behandlung einer bakteriellen Infektion kommen meist Antibiotika zum Einsatz.

Inhaltsverzeichnis

Was ist ein bakterielle Infektion?

Abhängig vom auslösenden Erreger, kann sich eine bakterielle Infektion durch verschiedene Symptome, Beschwerden und Anzeichen äußern. Im Allgemeinen macht sich eine Bakterieninfektion durch Fieber bemerkbar.
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Von einer bakteriellen Infektion spricht man, wenn potenziell gesundheitsschädliche Bakterien auf aktive oder passive Art in den Körper gelangen, sich dort vermehren und dadurch im Organismus unterschiedlichste Reaktionen auslösen.

Diese können von harmlosen, von alleine abheilenden Beschwerden bis hin zu lebensbedrohlichen Erkrankungen reichen. Auch die Infektionswege sind sehr vielfältig und umfassen neben Verunreinigungen von Nahrungsmitteln und dem Austausch von Körperflüssigkeiten auch Tröpfchen- und Schmierinfektionen.

Art und Verlauf der bakteriellen Infektion ist abhängig von den daran beteiligten Bakterien und der körperlichen Konstitution des davon betroffenen Menschen.

Ursachen

Zu einer bakteriellen Infektion kann es immer dann kommen, wenn krankheitsauslösende Bakterien in den Körper eindringen. Dies kann auf unterschiedlichen Wegen geschehen:

Bakterien können durch Wunden in die Haut eindringen, mit der Nahrung in die Verdauungsorgane gelangen, nach einer Tröpfchen- oder Schmierinfektion von den Schleimhäuten aufgenommen werden oder beim Geschlechtsverkehr übertragen werden. Zu den Erregern, die eine bakterielle Infektion auslösen können, zählen vor allem Streptokokken, Staphylokokken, Enterobakterien, Mykobakterien, Campylobakterien und Chlamydien.

Daneben gibt es eine große Anzahl weiterer Bakterienarten, die an Infektionskrankheiten beteiligt sein können. In vielen Fällen ist mangelhafte Hygiene eine Hauptursache für das Entstehen einer bakteriellen Infektion.


Symptome, Beschwerden & Anzeichen

Abhängig vom auslösenden Erreger, kann sich eine bakterielle Infektion durch verschiedene Symptome, Beschwerden und Anzeichen äußern. Im Allgemeinen macht sich eine Bakterieninfektion durch Fieber bemerkbar: Eine erhöhte Körpertemperatur, Schweißausbrüche, Magen-Darm-Beschwerden und Müdigkeit gehören zu den typischen Anzeichen.

Daneben zeigen sich Symptome in den Organen oder Geweben, die von der Infektion betroffen sind. So kann es bei einer Lungenentzündung zu Atembeschwerden und Heiserkeit kommen, während sich eine bakterielle Halsinfektion durch Schluckbeschwerden äußert. Bei einer Blasenentzündung treten Schmerzen beim Wasserlassen auf. Im Bereich der Haut kann es zu Juckreiz, Brennen, Rötungen und Folgeinfektionen kommen.

Eine bakterielle Vaginose kann stechende Schmerzen und Probleme beim Geschlechtsverkehr oder Wasserlassen hervorrufen. Weitere mögliche Symptome sind Ausfluss, geschwollene Lymphknoten, Schwellungen auf der Haut und am Hals, Lidgeschwülste, Gesichtsödeme und äußerliche oder innerliche Blutungen. Die Symptome hängen immer vom Erreger und den betroffenen Organen ab.

In jedem Fall kommt es zu einem starken Krankheitsgefühl, dass mit Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Konzentrationsstörungen verbunden ist. Die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit ist im Zeitraum der Erkrankung stark reduziert. Äußerlich lassen sich bakterielle Infektionen oft an Rötungen, Blässe und einem insgesamt kränklichen Erscheinungsbild erkennen.

Diagnose & Verlauf

Die Diagnose einer bakteriellen Infektion erfolgt in der Regel anhand der Symptome, die im Zusammenhang mit der Erkrankung auftreten. Diese umfassen ein sehr breites Spektrum, da die unterschiedlichsten Körperorgane betroffen sein und eine Vielzahl von Bakterien beim Menschen Erkrankungen auslösen können.

Die Bestimmung des genauen Erregers erfolgt in manchen Fällen mit Hilfe von Labordiagnostik. Dazu wird bei dem erkrankten Menschen abhängig von der jeweiligen Erkrankung ein Abstrich vorgenommen, eine kleine Menge Sekret gewonnen oder Blut abgenommen. Bei diffusen Krankheitssymptomen lassen erhöhte Entzündungswerte im Blut Rückschlüsse auf eine mögliche bakterielle Infektion zu. Je nach betroffenen Organen und beteiligten Erregern können Infektionskrankheiten höchst unterschiedlich verlaufen.

Während sich manch kaum bemerkbar machen und keinerlei Behandlung bedürfen, haben andere einen hohen Krankheitswert oder können sogar zum Tode führen. Von großer Bedeutung ist dabei auch die körperliche Konstitution des jeweiligen Menschen. Bei jungen und gesunden Personen können selbst Infektionen mit vergleichsweise aggressiven Bakterien harmlos verlaufen, während für einen Patienten mit stark geschwächter Immunabwehr selbst eine sonst harmlose bakterielle Infektion lebensbedrohlich sein kann.

Komplikationen

Eine bakterielle Infektion kann zu einer Vielzahl von Komplikationen führen. Zunächst besteht die Gefahr einer Zweitinfektion durch andere Erreger. Dadurch wird das Immunsystem zusätzlich belastet und die bestehenden Symptome verstärkt. Welche Auswirkungen Zweitinfektionen im Detail haben, hängt vom Gesundheitszustand der Betroffenen ab.

Eine bakterielle Infektion steigert außerdem das Risiko für Lungen- und Herzerkrankungen. Häufige Folgeerkrankungen sind Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und Herzmuskelentzündung, aber auch Abszesse, Lungenödem oder Herzinsuffizienz. Je nach Schwere der Erkrankung steigert eine bakterielle Infektion außerdem das Risiko für einen Kreislaufschock.

Seltener kommt es in der Folge der Bakterieninfektion zu einer lebensbedrohlichen Gehirnentzündung mit schweren Komplikationen. Die typischen Grippesymptome selbst sind oftmals ebenfalls komplikativ. So können Abgeschlagenheit und Antriebslosigkeit zu Depressionen führen. Die Bettlägerigkeit während der Infektion kann neben den psychischen auch körperliche Beschwerden wie Muskelkrämpfe und Gewichtsabnahme verursachen.

Kleinkinder, ältere und geschwächte Menschen sowie Schwangere und Menschen mit chronischen Atemwegserkrankungen sind nach einer bakteriellen Infektion besonders anfällig für Folgebeschwerden. Durch eine rasche Behandlung durch einen Arzt können Komplikationen aber in den meisten Fällen vermieden oder zumindest weitestgehend reduziert werden.

Wann sollte man zum Arzt gehen?

Die meisten bakteriellen Infektionen bleiben harmlos und bedürfen auch keiner ärztlichen Abklärung. Dies betrifft insbesondere Erkältungsleiden, die sich im Falle eines bakteriellen Auslösers durch farbigen Schleim und die bekannten Symptome bemerkbar machen. Lediglich, wenn die Symptome nicht binnen weniger Tage vorübergehen oder sich verschlechtern, ist ein Gang zum Arzt anzuraten.

Gleiches gilt, wenn die Mandeln oder die Lunge betroffen sind. Infektionen in diesem Bereich bedürfen zumeist einer Therapie mit Antibiotika, wobei diese zumeist vom Hausarzt verschrieben werden.

Liegt der Verdacht einer Blasenentzündung nahe, sollte auch bei abklingenden Symptomen ein Urologe aufgesucht werden. Mittels Urintest muss untersucht werden, ob die Bakterien eventuell in die Nieren gewandert sind.

Ein Arzt ist prinzipiell immer dann aufzusuchen, wenn eine (vermutete) bakterielle Infektion vorliegt, die schwere Symptome verursacht oder nicht nach wenigen Tagen vergangen ist. Auch sollte ein Arzt im Falle dessen aufgesucht werden, dass bereits ein anderes Leiden vorliegt. Ein geschwächtes Immunsystem erhöht das Risiko für einen schweren Verlauf einer beliebigen bakteriellen Infektion.

Bei schwerwiegenden Erkrankungen, die einen bakteriellen Auslöser kennen, ist es den Betroffenen häufig nicht klar, dass Bakterien involviert sind. Da die möglichen Krankheiten und die Schwere der Symptome im Falle einer bakteriellen Infektion so unterschiedlich ausfallen können, ist der Gang zum Arzt meist durch das Leiden bedingt.

Behandlung & Therapie

Viele bakterielle Infektionen verlaufen so leicht, dass sie nicht medizinisch behandelt werden müssen. Auch bei deutlich spürbaren Erkrankungen genügt es bei ansonsten gesunden Menschen häufig die Symptome zu lindern, da das Immunsystem des Körpers selbst die Krankheitserreger bekämpfen kann.

Dies gilt insbesondere bei Erkältungskrankheiten. In schwerwiegenderen Fällen ist eine Behandlung mit Antibiotika angezeigt. Dabei handelt es sich um Medikamente, die entwickelt wurden, um Bakterien und andere Mikroorganismen zu bekämpfen.

Neben Breitbandantibiotika, die bei einer Vielzahl von Erregern wirksam sind, gibt es auch Mittel, die gezielt gegen einen bestimmten Krankheitsauslöser eingesetzt werden können. Allerdings gibt es heute immer häufiger Bakterien, die Resistenzen gegen Antibiotika entwickelt haben. Dies erschwert besonders im Krankenhausbereich oft die Behandlung einer bakteriellen Infektion.

Aussicht & Prognose

Bakterielle Infektionen sind ausgesprochen vielseitig und entsprechend sind auch die Prognosen. Bei allen bakteriellen Infektionen gilt allerdings, dass eine frühe Behandlung die Prognose verbessert. Lokale Infektionen haben zudem einen besseren Heilungsverlauf als sich ausbreitende Infektionen. Zudem gibt es Bereiche im menschlichen Körper, die besonders oft von (harmlosen) Bakterien befallen werden.

Die meisten bakteriellen Infektionen sind harmlos und lassen sich durch Medikation bekämpfen. Die Prognose ist weiterhin abhängig vom generellen Gesundheitszustand des Betroffenen. So sind etwa bakterielle Sekundärinfektionen etwas, was die Prognose bei der bereits vorliegenden Krankheit verschlechtert. Wird das Immunsystem des Betroffenen durch seine Krankheit, Medikamente oder Umwelteinflüsse eingeschränkt, kann auch eine eigentlich harmlose Infektion einen schweren Verlauf annehmen. Dies gilt besonders dann, wenn körpereigene Bakterien zu einer Infektion führen.

Eine bakterielle Infektion, die den Körper systematisch befällt (Blutvergiftung, Ausbreitung über mehrere Organe usw.), kann oftmals tödlich enden oder den Verlust von Organfunktionen mit sich bringen. Auch hier ist die Prognose von der Gabe von Antibiotika abhängig.

Bakterielle Infektionen, die zu einer Hirnhautentzündungführen, sind ebenfalls mit einer schlechteren Prognose verbunden. Weiterhin ist zu beachten, dass es trotz einer Antibiotikagabe zu einer Verschlechterung des Zustandes kommen kann. Dies ist bei Resistenzbildung der betroffenen Bakterien möglich und erfordert andere Behandlungsmethoden.


Vorbeugung

Einer bakteriellen Infektion kann man in den meisten Fällen auf leichte Art und Weise vorbeugen, indem sich um eine ausreichende Hygiene bemüht. So lassen sich viele Krankheitserreger, mit denen man im Alltag in Kontakt kommt, durch regelmäßige Körperpflege und insbesondere durch gründliches Händewaschen beseitigen.

Auch bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln sind entsprechende Hygienemaßnahmen wichtig. Beim Geschlechtsverkehr lässt sich die Übertragung von bakteriellen und anderen Krankheitserregern durch die Benutzung von Kondomen verhindern. Gegen manche bakteriellen Erkrankungen gibt es inzwischen auch Impfungen.

Deren Wirkung ist aber in der Regel zeitlich begrenzt. Einige davon wirken auch gegen die von den jeweiligen Bakterien produzierten Giftstoffe und nicht gegen die bakterielle Infektion selbst.

Nachsorge

Bei einer bakteriellen Infektion ist Nachsorge wichtig. Aus zwei Gründen ist sie sehr wichtig. Zum einen soll verhindert werden, dass die Infektion noch einmal aufflammt und dann vielleicht zu Komplikationen führt. Ein Beispiel ist die Herzbeteiligung nach einem grippalen Infekt. Zum anderen geht es auch darum, den durch eine bakterielle Infektion geschwächten Körper wieder zu regenerieren und auf diese Weise zu regenerieren und für die Anforderungen des Alltags wieder belastbar zu machen.

Die bakterielle Infektion kann unterschiedliche Bereiche wie Atemwege und den Magen-Darm-Trakt befallen. Daher sind auch die Maßnahmen zur Nachsorge immer etwas unterschiedlich. Die Stärkung des Immunsystems ist jedoch nahezu in allen Fällen ein wichtiger Faktor im Rahmen der Nachsorge.

Die Abwehr gegen erneute bakterielle Infektionen und die Stärkung des Allgemeinbefindens ist mit einem ganzen Bündel von Maßnahmen möglich. Dazu gehören eine gesunde Ernährung mit ausreichender Trinkmenge, viel Schlaf und genügend Bewegung. Bei Aktivitäten und Sport ist jedoch wichtig, dass der Patient kein Fieber mehr haben darf.

Nicht selten werden gegen eine bakterielle Infektion Antibiotika verschrieben, die Nebenwirkungen wie Magen-Darm-Probleme oder Pilzinfektionen haben können. Hier heißt Nachsorge auch, die Darm- oder Scheidenflora bei solchen Infekten wieder aufzubauen. Nikotin und Alkohol schwächen die Immunabwehr. Es ist gut, wenn der Patient während der Regeneration und Nachsorgen darauf verzichtet.

Das können Sie selbst tun

Eine bakterielle Infektion sollte in jedem Fall zuerst von einem Arzt abgeklärt werden. Die medizinische Behandlung kann anschließend durch verschiedene Hausmittel und Selbsthilfe-Tipps beschleunigt werden.

Zunächst empfehlen sich körperliche Schonung (Bettruhe) und eine geeignete Diät. Während eines Infekts benötigt der Körper vor allem leichte und vitaminreiche Kost wie Gemüse, frisches Obst oder Hühnerbrühe. Geeignete Getränke sind Vitamin C-haltige Säfte (z.B. Orangen- oder Pampelmusensaft), Kräutertee wie Lindenblüte, Kamille oder Fenchel und Mineralwasser.

Blähende Speisen sowie Alkohol und Koffein sollten möglichst vermieden werden, da diese Magen-Darm-Trakt und Immunsystem zusätzlich belasten. Zur Stärkung der körpereigenen Abwehrkräfte empfehlen sich warme Bäder (Badetemperatur ca. 37° C) mit ätherischen Ölen wie Lavendel oder Rosmarin als Badezusatz.

Generell sollte der Körper warm gehalten werden, etwa durch warme Kleidung oder Decken. Bei starkem Husten oder Rachenschmerzen können erwähnte pflanzliche Mittel auch inhaliert oder in Form einer Salbe auf Brust und Rücken aufgetragen werden. Außerdem sollte die Raumluft durch einen Luftbefeuchter feucht gehalten werden. Zuletzt sollte der Kontakt mit gesunden Menschen vorerst vermieden werden, um eine weitere Ausbreitung der bakteriellen Infektion zu vermeiden.

Quellen

  • Arasteh, K., et. al.: Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2013
  • Greten, H., Rinninger, F., Greten, T. (Hrsg.): Innere Medizin. Thieme, Stuttgart 2010
  • Herold, G.: Innere Medizin. Selbstverlag, Köln 2016

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