Desinfektionsmittel
Qualitätssicherung: Dipl.-Biol. Elke Löbel, Dr. rer nat. Frank Meyer
Letzte Aktualisierung am: 5. März 2024Dieser Artikel wurde unter Maßgabe medizinischer Fachliteratur und wissenschaftlicher Quellen geprüft.
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Desinfektionsmittel sind keine Medikamente im eigentlichen Sinne. Dennoch tragen sie einen wertvollen Beitrag im medizinischen Alltag und auch zu Hause. Der Nutzen von Desinfektionsmitteln besteht vor allem darin, Krankheitskeime und Bakterien abzutöten, sodass eine weitere Infektion reduziert oder ausgeschlossen werden kann. Die Desinfektion ist jedoch von der Sterilisation zu unterscheiden.
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Was sind Desinfektionsmittel?
Nicht nur in der Medizin, sondern auch in vielen anderen Branchen und sogar im privaten Bereich werden Desinfektionsmittel in mehr oder weniger großem Umfang verwendet. Mit dem Einsatz der Desinfektionsmittel soll erreicht werden, dass sich krankheits- oder fäulniserregende Mikroorganismen nicht weiter ausbreiten. Dies geschieht durch das Abtöten der Keime.
Die Desinfektionsmittel werden für die Flächendesinfektion, die Wäschedesinfektion oder für den Einsatz auf speziellen Körperstellen eingesetzt. Desinfektionsmittel können entweder vor oder nach der Reinigung auf die entsprechenden Zonen aufgebracht und nach den herstellerseitigen Hinweisen eingearbeitet.
Nur so können bedenkliche Mikroorganismen inaktiviert oder komplett entfernt werden. Die Desinfektionsmittel werden je nach Beschaffenheit als Sprays oder Flüssigkeiten angeboten und unterliegen speziellen Vorgaben in punkto Anwendung, Einwirkzeit, Reizbarkeit und Konzentration. Nur unter Beachtung dieser Richtlinien kann ein effizienter Einsatz der Desinfektionsmittel gewährleistet werden.
Anwendung, Wirkung & Gebrauch
Nicht alle krankheitserregenden Mikroorganismen können jedoch eine vollständige Keimfreiheit gewährleisten. In Operationstrakten werden die Instrumente und einzelne Arbeitsgeräte sogar eine Sterilisation unterzogen.
Für die Flächen und die weitere Gerätedesinfektion sind jedoch die handelsüblichen Desinfektionsmittel weitgehend ausreichend. In den meisten medizinischen Einrichtungen, in denen sich Patienten, Besucher und Angehörige bewegen, werden hoch wirksame und gut hautverträgliche Desinfektionsmittel für die Händedesinfektion bereit gestellt.
Im Rahmen der unterschiedlichen Arten von Desinfektionsmitteln sind hauptsächlich die chemischen Substanzen relevant. Die ausgewählten chemischen Inhaltsstoffe wirken dahingehend, dass die Strukturen der Mikroorganismen zerstört werden. Diese Vorgänge basieren hauptsächlich auf der sogenannten Ausfällung oder Auflösung der Eiweiße, aus denen die Zellen der Bakterien aufgebaut sind.
Einige Desinfektionsmittel tragen zu einer Schädigung der Zellwände oder der Nukleinsäuren bei Mikroorganismen bei. Darüber hinaus erzielen die chemischen Desinfektionsmittel Pilze, Viren und Tuberkulosebakterien abtötende Effekte.
Pflanzliche, natürliche & pharmazeutische Desinfektionsmittel
Innerhalb der modernen Desinfektionsmittel werden variierende Arten unterschieden. Die jeweiligen Bezeichnungen der klassischen Gruppen basieren auf den Typen der Keime, welche mit den Substanzen unschädlich gemacht werden können. In diesem Zusammenhang kommen Fungizide, Viruzide, Sporozide und Bakterizide vor.
Neben den synthetisch gewonnenen Desinfektionsmitteln bewähren sich in der Praxis auch die natürlichen Desinfektionsmittel. Zahlreiche natürliche Stoffe, zu denen beispielsweise Salz, scharfe Gewürze, Teebaumöl, die Extrakte aus der Grapefruit, der Silberdistel und der Kamille sowie Honig gehören, sind durch eine desinfizierende Wirkung bekannt geworden.
Diese Mittel werden gern in der alternativen Medizin oder der Homöopathie verwendet. Sie besitzen keine unangenehmen Nebenwirkungen, sind gut verträglich und desinfizieren auf die sanfte Art und Weise. Verschiedene selbst gemachte, ökologische Desinfektionsmittel aus natürlichen Zutaten wirken ebenfalls antiseptisch.
Zu den künstlichen chemischem Desinfektionsmitteln gehören neben Chloroxid, Jod, Formaldehyd und Natriumhypochlorit sowie Peressigsäure. Diese Wirkstoffe werden sowohl für die Desinfektion von Oberflächen und Instrumenten als auch für die Schleimhaut- und Hautdesinfektion ausgewählt.
Ausgezeichnete Resultate mit Desinfektionsmitteln der nicht natürlichen Gruppe lassen sich mit Phenolen, Alkohol und verschiedenen Stickstoffverbindungen erzielen. Diese eignen sich ebenfalls für unterschiedliche Einsatzzwecke in der Medizin.
Risiken & Nebenwirkungen
Diese Eigenschaften werden als gefährliche Resistenzen bezeichnet und können für die Patienten eine zusätzliche Gefahr bedeuten. Ein wichtiges Thema. welches mit diesem Sachverhalt verbunden ist, stellt der sogenannte Hospitalismus dar.
Eine starke Beeinträchtigung der mikrobiellen Hautflora kann durch eine zu starke Dosierung der Desinfektionsmittel und eine unsachgemäße Einwirkdauer ausgelöst werden. Darüber hinaus müssen einige Arten der Desinfektionsmittel nach der Einwirkdauer abgespült werden. Desinfektionsmittel mit einem intensiven Geruch können zu Irritierungen des Geschmacks- oder Geruchssinns führen. Andere Desinfektionsmittel lösen wiederum unangenehme Allergien aus, sind sogar leicht entflammbar oder brennbar.